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Fluss der Wahrheit, brennende Schöpfe und Momente des Arschlochtums

Skeptisch betrachtete ich den Fluss, der sich rauschend vor unseren Füßen durch die Landschaft schlängelte. Dann huschte mein Blick hinüber zu der Glasbrücke, in der sich die Sonnenstrahlen brachen. Wenn ich ein Mensch mit einem Blick für schöne Dinge gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich die tausend kleinen Regenbögen, die auf diese Weise entstanden bewundert. Doch ich war kein solcher Mensch und so sah ich nur die Brandgefahr, die eine solche Konstruktion aus Glas mitten in einem Wald auslösen konnte. Wieso sah denn niemand wie gefährlich das war? Und wieso war nicht schon längst der halbe Wald abgefackelt worden? Ich sah in Richtung Leya, aber ihr Gedanken schienen sich vollkommen woanders zu befinden. Ihre Augen waren leicht geweitet und als sie den ersten Schritt auf die Brücke tat, klammerten sich ihre Hände an das Geländer fest, als würde ihr Leben davon abhängen, während sie ihre Schritte drastisch beschleunigte. Hatte unser Rotschopf etwa Höhenangst? Interessant Ich grinste in mich hinein, während auch ich den ersten Schritt auf die Brück tat und ihr folgte. Plötzlich blieb Leya wie angewurzelt stehen und starrte mit aufgerissenen Augen auf den Fluss. Neugierig geworden wollte ich an sie herantreten und herausfinden was ihre Aufmerksamkeit so fesselte, als ich aus dem Augenwinkel etwas sah, das meine Aufmerksamkeit schlagartig auf sich zog. Auf der anderen Seite der Brücke erschien in dem spiegelglatten Wasser mein Gesicht und das ganz ohne das ich mich über das Geländer beugte. Wie konnte das sein? Ganz ohne mein Zutun begannen sich meine Beine zu bewegen und so stand ich schließlich an dem anderen Geländer und beugte mich vor, so dass ich mir selbst direkt ins Gesicht sah. Was für ein treffender Ausdruck das war, sollte mir erst später klar werden, denn jetzt begann das Gesicht im Fluss zu sprechen. Nur um das mal ganz am Anfang klarzustellen, ich bin ein Teil von dir, also ist alles was ich sage etwas, dass du tief in deinem Inneren weißt, aber nie zulässt, dass es sich in dein Bewusstsein drängt. Weißt du, du bist genau das geworden, was du eigentlich nie werden wolltest. Mit jedem Tag wirst du deinem Erzeuger immer ähnlicher. Du drangsalierst Jüngere, nur um dich nicht mehr so klein zu fühlen, wie du es immer tust, wenn dein Vater mit dir in einem Raum ist. Du bringst sie damit in die selbe Lage, wie dich selbst und das ist widerlich und feige. Meinst du deine kleine Schwester würde immer noch zu dir aufsehen, wenn sie wüsste, was du machst?. Mein Kiefer mahlte, während ich den Worten lauschte, die aus den Tiefen des Flusses zu mir aufsteigen. Als mir die Bedeutung, der aneinandergereihten Buchstaben, die tief aus meinem Inneren zu entstammen schienen, bewusst wurden, traf es mich hart in der Magengrube. Besonders der Gedanke an meine kleine Schwester versetzte mir einen heftigen Stich. Meine Schwester war mein Ein und alles, mein Sonnenschein von dem ich alle Regenwolken dieser – meiner – Welt fernzuhalten versuchte. Er sollte niemals, das Monster in mir kennenlernen, welches mein Vater erschaffen hatte und jeden einzelnen Tag nährte. Das Monster, das an manchen Tagen zu groß war um von meinem Körper beherbergt zu werden und dann ausbrach. Mich in etwas verwandelte, das ich selbst nicht mehr erkannte und über das ich keine Kontrolle hatte. Das mich klein machte und mich dazu brachte mich in den Tiefen meines Seins zu verkriechen und dort auszuharren, während es wütete. Niemals sollte das Licht meiner Schwester, durch meine Schatten oder durch die meines Vaters befleckt werden. Deswegen nahm ich all die Dunkelheit, die mein Vater in sich trug, in mich auf damit meine Schwester nicht Opfer davon werden konnte. Lass meine Schwester aus dem Spiel, entfuhr es mir ungewohnt hefig. Das Gesicht in dem Fluss – welches meine Züge trug, aber definitiv nicht zu mir gehören konnte -, lächelte wissend, aber auch eine Spur Traurigkeit war darin zu erkennen. Du weißt, dass sie längst mit drin steckt. Du kannst sie nicht ewig davor beschützen. Und weil du das weißt, lässt du deinen Frust auch an anderen aus, um dich nicht so machtlos und klein zu fühlen. Leya ist das perfekte Beispiel dafür. Du bist nur so schlimm zu ihr, weil sie ein Beispiel für Perfektion zu sein scheint und du deswegen all deinen Frust auf sie überträgst. Aber diese vorgefasste, engstirnige Meinung, macht dich blind fürs Wesentliche. Wenn man sich zu schnell eine Meinung bildet, besteht die Gefahr, dass die Fakten zugunsten der Theorie angepasst werden und nicht die Theorie zugunsten den Fakten. Was heißen will, du siehst all die kleinen Dinge, die darauf hinweisen, das Leyas Leben bei weitem nicht so perfekt sein kann, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat, aber du ignorierst sie geflissentlich, beziehungsweise ordnest sie nicht so ein, dass dein Bild von ihr sich verändern kann. Sie hat es sich ganz sicher auch nicht ausgesucht, mit dir zusammen hier zu landen, aber wenn ihr euch gegenseitig die ganze Zeit nur anzickt, werden Cara und Marc definitiv ein leichtes Spiel haben. Mein Mund öffnete und schloss sich wieder, weil ich darauf nichts zu erwidern wusste. Verdammt! Irgendwo in mir meldete sich eine leise Stimme, die anmeldete, dass diese Worte irgendwo durchaus ihren Sinn ergaben, doch ich verdrängte sie energisch. Sie hatte in meinem Kopf absolut nichts zu suchen. Ich wollte mich gerade von dem Gesicht, welches sich auf der spiegelglatten Oberfläche des Flusses abbildete abwenden, als es mit einem Zwinkern noch etwa hinzufügte. Ach eins noch: Hör auf zu leugnen, dass du sie heiß findest. Sie fasziniert dich seit eurer ersten Begegnung und du kommst nicht umhin ständig über sie nachzudenken. Fassungslos starrte ich mein Gesicht an, welches mit einem Plopp verschwand und das normale Schauspiel des Flusses wieder in Gang setzte. Sekunden später erinnerte nichts mehr daran, dass dieser Fluss etwas völlig anderes war, als er vorgab zu sein. Ich wandte mich ab und sah Leya, die losgerannt war und in den Wald gestürmt war, anscheinend ohne sich darum zu kümmern, ob ich ihr nun hinterherkam oder nicht. Ich seufzte und setzte mich joggend in Bewegung. Leya! Warte doch mal einen Moment, rief ich ihr hinterher um sie auf mich aufmerksam zu machen. Abrupt blieb sie stehen, drehte sich um und wartete, bis ich sie eingeholt hatte. Ihr Blick wirkte etwas vernebelt, so als würde sie mit ihren Gedanken gerade aus einer ganz anderen Welt auftauchen. Ich schob mein eigenes Gedankenchaos schnell beiseite und fragte mit einem schiefen Grinsen: Und? Hat der Fluss der Wahrheit dir offenbart, was für eine unausstehliche Zicke du bist oder wieso rennst du als wäre der Teufel hinter dir her?. Sofort verschwand der leicht verhangene Ausdruck aus ihren Augen und wurde durch ein wütendes Funkeln ersetzt. Ihre Augen schossen Blitze, als sie bissig zurückgab: Nein. Mir wurde geraten, dass ich lieber ein Auge auf dich haben sollte. Ich grinste belustigt. Gerade erinnerte sie mich an eine kleine niedliche Katze, die ihre Krallen ausfuhr um wie ein Tiger zu wirken. Irgendwie süß. Ach und das hat dich so schockiert, dass du weggerannt bist oder was?. Die Blitze in ihren Augen wurden zu giftigen Pfeilen, welche sie auf mich abschoss. Sie verschränkte ihre Arme in Abwehrhaltung vor ihrer Brust, was unweigerlich meinen Blick in diese Richtung zog. Verdammt gar nicht gut! Schnell wandte ich den Blick wieder ab und bekam nur noch einen Teil ihrer Worte mit: du ein arrogantes Arschloch bist und nichts ernstnehmen kannst, selbst wenn es um die Rettung der Welt geht, wetterte sie gerade. Ihre Augen weiteten sich erschrocken und sie biss sich auf die Lippen, als könnte sie die schon längst gesprochenen Worte damit zurücknehmen. Anscheinend hatte sie selbst nicht erwartet, dass diese Worte ihren Mund verließen. Eine leichte Röte überzog ihre Wangen. Mit theatralischer Geste fasste ich mir ans Herz und taumelte drei Schritte zurück, als wäre ich von ihren Worten schwer verwundet worden. Das trifft mich jetzt zutiefst. Ich glaube mit diesem gebrochenen Herzen kann ich nicht mehr weiterleben!, behauptete ich und sie verdrehte ihre Augen, aber ich meinte ein leichtes Schmunzeln an ihren Mundwinkeln zupfen zu sehen. Ungläubig blinzelte ich kurz. Hatte ich mich verguckt oder war das gerade die Andeutung eines Lächelns auf ihrem Gesicht gewesen? Doch so schnell wie es gekommen war, war es auch schon wieder verschwunden und die drehte sich abrupt um. Na toll, die Leya wie ich sie kannte war wieder da und ich konnte nicht behaupten, dass ich sie sonderlich vermisst hatte. Wir müssen weiter, erinnerte sie mich knapp und hob ihren Rucksack auf, den sie wohl irgendwann während unserem kleinen Schlagabtausch hatte zu Boden sinken lassen. Jawohl Frau General, spöttelte ich und salutierte. Dann nahm ich die Karte wieder zur Hand und wir verfielen wieder in unser Schweigen. Aber im Gegensatz zu den vorigen Situationen, in denen wir uns gegenseitig angeschwiegen hatten, war das Schweigen jetzt, nachdem wir diesen einen albernen Moment geteilt hatten, ein wenig unangenehm. Es fühlte sich verkrampft an und falsch, wie ein Schuh der nicht ganz passte. Die Stille dehnte sich aus und wurde aufdringlich und laut zwischen uns. Zumindestens erschien mir das so. Ich warf einen kurzen Blick in Leyas Richtung, welche vollkommen in ihren Gedanken versunken zu sein schien. Plötzlich rieselte uns erneut ein Schauer Tannennadeln ins Gesicht und das bunte Ding, bei dem ich mich immer noch fragte womit es sprach – und überhaupt, wie ernährte es sich, so ganz ohne Mund oder Schnabel? – plumpste wieder durch die Bäume und ich konnte gerade noch ausweichen bevor mein Kopf Bekanntschaft mit unserem Glückbringer machen konnte. Sofort begann sie wieder aufgeregt loszuplappern und ich hoffte jetzt schon, dass sie bald mal eine Atempause brauchte – ich meine, mal ehrlich wo nahm dieses kleine Ding diese vielen Wörter her? Hatte sie davon einen Wintervorrat angelegt? Sissy oder Lizzy oder wie auch immer diese bunte Kreuzung aus einem Affen und einem Vogel auch hieß erzählte etwas über den Mammutbaum den sie in meinem Auftrag für mich gefunden hatte. Ungläubig sah Leya mich an und formte das Wort mit den Lippen. Ich zuckte hilflos mit den Schultern. As ob mir nicht selbst klar wäre, was für ein bescheuerter Suchauftrag das gewesen war, aber mir war auf die Schnelle halt nichts Besseres eingefallen. Dieses Mal breitete sich ein echtes amüsiertes Lächeln auf ihrem Gesicht aus, ohne dass sie es auf halbem Weg stoppte und ich kam nicht umhin zu bemerken, dass ihr dieses Lächeln ausgesprochen gut zu Gesicht stand. Die Anspannung, die sich durch unser Schweigen zwischen uns aufgebaut hatte löste sich mit einem Schlag und ich merkte wie auch Leya sich ein wenig zu entspannen schien, was irgendwie ein warmes Gefühl in mir auslöste. Ich fand Sissy zwar echt nervig, aber ich würde stundenlang ihr Geplapper aushalten, wenn Leya dafür so entspannt bleiben würde und weiterhin dieses Lächeln auf den Lippen tragen würde. Eine Sekunde später wurde mir klar, was da gerade für Gedanken durch meinen Kopf gingen und ich hätte mich am liebsten geschlagen. Wo kam dieser sentimentale Scheiß denn auf einmal her? Das waren nur diese letzten Worte von dem Gesicht aus dem Fluss schuld. Sie fasziniert dich seit eurer ersten Begegnung und du kommst nicht umhin ständig über sie nachzudenken. So ein Schwachsinn! Der einzige Grund, warum sie nicht direkt aus meinem Gedächtnis verschwunden war, bestand darin, dass ich sie seit unserer ersten Begegnung quasi ununterbrochen unter der Nase hatte und sie mich ziemlich abfuckte mit ihrer Ich-weiß-wie-die-Welt-funktioniert-Nummer. Sonst war da nichts. Unweigerlich schob sich das Bild von ihrem verängstigten Gesicht, das sie im Zelt gemacht hatte und ich musste schlucken. Fuck! Okay, vielleicht fragte ich mich schon, was dahinter steckte und was Leya noch so alles versteckte. Sie hatte mich jetzt schon einige Male überrascht und langsam fragte ich mich wirklich, ob mein Bild von ihr nur aus Vorurteilen bestand. Ein anderer interessanter Aspekt drängte sich in meinen Gedankengang: Sie hatte nie widersprochen, wenn ich sie so bezeichnet hatte, im Gegenteil sie schien oft, wenn ich ihr diese Charakterzüge vorwarf, sogar noch eine Schippe draufzulegen, so als wollte sie das Bild dass ich von ihr hatte noch extra unterstützen. Wenn das so war, was gehörte dann zur echten Leya? Und noch interessanter war, was hatte sie dazu gebracht diesen Teil zu verstecken? Leya war wie ein Bild, das auf den ersten Blick ganz normal wirkte, aber auf den zweiten Blick erkannte man, dass jemand das Original sorgfältig übermalt hatte und nur an manchen Stellen noch etwas hindurchblitzte, das darauf hinwies, dass hier etwas nicht stimmte. Man musste vorsichtig vorgehen, wenn man das Original freilegen wollte, ohne es zu beschädigen. Außerdem gab es ja meistens einen Grund warum man etwas versteckte. Und ich war nicht sicher ob ich den Grund warum Leya ihr Original übermalt hatte wirklich wissen wollte. Denn die Stellen, die ich schon hatte hervorblitzen sehen ließen mich erahnen, dass es keine schöne Geschichte war, die dahintersteckte. Und da ich den Schmerz von frisch aufgerissenen Wunden nur zu gut kannte, wollte ich Leya das nicht zumuten. Ein gepiepstes Achtung und ein darauffolgendes Plumpsgeräusch ließ mich aus meinen düsteren Gedanken hochschrecken und ich drehte mich um. Leya die trotz Sissys Warnung anscheinend nicht schnell genug hatte reagieren können, sah ziemlich verdutzt aus, als sie bemerkte, dass das bunte Ding auf ihrem Kopf saß und ich prustete los. Wenn du dein Gesicht gerade sehen könntest, presste ich zwischen zwei Lachern hervor. Sie warf mir einen bösen Blick zu und für einen Moment befürchtete ich, es mir mit diesem Lachen endgültig bei ihr verscherzt zu haben, aber dann löste sich ihr Gesicht und sie begann zu kichern, was schnell in ein Gelächter ausartete. Ich musste stark an mich halten, damit meine Kinnlade nicht auf den Boden fiel. Mein Lachen verstummte und ich starrte sie an, als wäre sie eine überirdische Escheinung. Als sie lachte, schien alles steife von ihr abzufallen. Mir war noch nie aufgefallen, wie intensiv grün ihre Augen strahlten. Ich konnte nichts dagegen machen, dass ich sie anglotzte wie ein Idiot, aber sie war wunderschön wenn sie lachte. Alles schien plötzlich an seinem richtigen Platz zu sein. Sie wirkte so unbeschwert und für einen Moment schien sie nichts von sich zu verstecken. Ihr Lachen stellte seltsame Dinge mit meinem Herzen an. Es machte einen Hüpfer und zog sich dann sehnsuchtsvoll zusammen. Ich wollte sie öfters lachen hören, schoss es mir durch den Kopf. Durch mein anscheinend zu offensichtliches und zu lang anhaltendes Starren verunsichert, hatte Leya mittlerweile aufgehört zu lachen und fuhr sich verlegen durchs Gesicht. Was ist? Habe ich was im Gesicht, fragte sie und mir fiel wieder auf, wie angenehm ihre Stimme klingen konnte. Ich räusperte mich während ich den Blick abwandte, aber trotzdem klang meine Stimme rauer als sonst als ich antwortete: Nein, ich habe dich nur noch nie lachen gehört. Ohne ihr Zeit zu geben darüber nachzudenken, fügte ich hinzu: Hätte nicht gedacht, dass du überhaupt weißt was das ist, geschweige denn dass du in der Lage bist solche Gefühle zu empfinden und zum Ausdruck zu bringen. Jegliches Lächeln wich aus ihrem Gesicht und ich verfluchte mich dafür, dass ich ihr Lächeln hatte verblassen lassen. Verdammt, wieso hatte ich das gesagt? Wieso musste ich bloß immer so ein Arschloch sein? Klar, ich hatte nicht gewollt, dass der Rotschopf meine Gedanken erriet, aber das hätte ich auch erreichen können, ohne wieder das komplette Arschloch heraushängen zu lassen. Jetzt hatte ich die gute Stimmung wieder zerstört und das eisige Schweigen wieder heraufbeschworen. Und nicht nur, dass, als ich Leya die sich mittlerweile wieder in Bewegung gesetzt hatte, einen Seitenblick zuwarf, merkte ich das es mehr als das war. Ich hatte sie mit meiner Bemerkung verletzt und das musste ich wieder geradebiegen.

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