Kapitel 8: Halloween
Letztes Jahr, als meine Eltern das Haus gekauft hatten, hatten wir das erste mal Menschenfeste gefeiert: Weihnachten, Geburtstag (besser gesagt Häutungstag, da meine Eltern nicht mehr wussten, wann wir geschlüpft waren) und auch Halloween.
Allerdings eher im kleinen Stil. Hier an der Schule wurde es viel größer gefeiert. Im Kunstunterricht schnitzten wir Kürbisse und in Menschenkunde schrieben wir einen Test zu dem Thema. Überall in den Gängen hingen Girlanden mit Papiergeistern und bemalte Holzfledermäuse.
Halloween fand am Wochenende statt. Die Schüler die blieben, feierten am Abend eine Halloweenparty. Ich suchte das eleganteste was ich hatte aus meiner Tasche hervor. Es war ein, etwas zerknittertes, graues Hemd. Meine Haare formierte ich so, dass sie nicht mehr ganz so stark wie ein zerfallendes Vogelnest aussahen.
Ich war noch nie zuvor auf einer Party gewesen. Die Party fand im Schulkeller statt, in dem Unterirdisch lebende Tierarten ihre Zimmer hatten. Der Hauptraum des Kellers war ungefähr fünfmal so groß wie mein Zimmer. An der Wand stand ein langer Tisch, der mit jeder Menge Dingen, die so aussahen, wie ich mir Süßigkeiten vorstellte, vollgestopft war. Kleine Gummischlangen, gewellte Chips, Tatzenförmige Schokobonbons.
An einigen Schüsseln und Tellern waren kleine Zettel angeklebt, auf denen Stand, bei welchen Sachen man mit Verwandlungen vorsichtig sein musste, da sie für manche Tierarten giftig waren. Ich und Adrian gehörten zu den ersten Gästen, die ankamen. Aus zwei Geräten auf dem Boden dröhnte laut Musik. Kein einziges Mitglied von Narbenauges Rudel war da, da fast alle über das Wochenende weggefahren waren, oder keine Lust gehabt hatten, zu kommen. Die Party war Lustig, es passierte auch nicht viel. Bis dann gegen Ende des Abends...
Ich wollte gerade zur Toilette als ich etwas spürte. Es war ein unangenehmes Kribbeln in meinem Nacken, so als würde mich jemand, oder etwas, beobachten. Ich drehte mich um, doch da war niemand. Eine Mücke flog um mein Ohr herum. Einen Moment lang spürte ich wieder ein leichtes Kribbeln, doch diesmal in meinem Bauch. Hallo? Fragte ich und spürte, dass meine Gedankenstimme zitterte. Ich ließ meinen Blick durch den Flur streifen. Meine Augen fixierten jedes Staubkorn. Nichts.
Ich beschloss, dieses Erlebnis zu vergessen und machte mich auf den Weg zur Toilette, denn ich musste wirklich dringend.
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