Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

15.

HANNAH

Als ich aufwache, steht Essen auf dem Tisch. Das Übliche (ein Butterbrot und ein Apfel). Ich habe es gar nicht mitgekriegt. Wer hat mir den Teller gebracht? Plötzlich wird die Türe aufgesperrt und René kommt herein. Unsanft packt er mich bei meinem rechten Oberarm und zerrt mich hinunter in die Eingangshalle.

 "Was soll das?!", rufe ich und versuche mich zu befreien. Doch René ist ein Mann, und deswegen stärker als ich. Ohne zu antworten schubst er mich aus dem Haus und verstaut mich in einem alten schwarzen VW Golf. Will er mit mir etwa abhauen? Vielleicht ist das ein Plan von ihm, und Tom und James wissen nichts davon?

Er geht wieder zurück ins Haus und sperrt das Auto von außen ab. Hier drinnen stinkt es nach Schweiß. Ich rümpfe angewidert die Nase und frage mich noch immer, wo die Reise hingeht. Womöglich bringen sie mich ja zurück? Das wäre natürlich super! Doch als James und Tom hinter René auftauchen, stirbt dieser Gedanke von mir ab. Nein, mit mir alleine fliehen hat er nicht vor.

René setzt sich zu mir ins Auto auf die Rückbank und fesselt meine Hände. "Lass mich los! Zuerst will ich wissen ..."

"Halt dein Maul!", rufen Tom und René gleichzeitig. Tom startet den Motor, und als James die Beifahrertür endlich zu gemacht hat, gibt er Gas. René kämpft weiter damit, mich zu fesseln. "Die Bullen haben eine Spur, deswegen müssen wir weg", klärt mich René endlich nach einer halben Stunde auf. Ich schnappe nach Luft. "Wohin?!" Doch keiner gibt mir eine Antwort. Als wir auf den Parkplatz vom Flughafen fahren, gerate ich allmählich in Panik. Wo wollen die mich hinbringen?! René zerrt mich aus dem Auto, oder besser gesagt: Er versucht es, doch ich lasse den Türgriff einfach nicht los.

"Sag mir zuerst, wo wir hinfliegen!", presse ich zwischen meinen zusammengebissenen Zähnen heraus und halte mich mit noch mehr Kraft fest.

René seufzt, dann sagt er schließlich mit gezwungen ruhiger Stimme: "Nach Österreich,  genauer gesagt nach Oberösterreich." Muss man da mit einem Flieger fliegen? Ich weiß es nicht, ist mir im Moment auch egal. "Und wo sollen wir da wohnen?", bohre ich weiter, um Zeit zu gewinnen. Vielleicht verpassen wir so den Flug und Toms, James' und Renés Meinung ändert sich.

"Das wirst du dann schon sehen!"

"Ich habe keinen Reisepass; wie wollt ihr mich in ein Flugzeug bringen?"

René gibt einen lauten, ungeduldigen Ton von sich und packt mich am Kragen, sodass er mich hochziehen kann. Meine Finger verdrehen sich dadurch so schmerzhaft, dass ich den Türgriff loslassen muss.

"Wir haben alles, damit wir dich wo anders hinbringen können, keine Sorge. Und jetzt komm, oder muss ich dir etwa wehtun?" Mhh ... Ich frage mich, wie er sich das vorstellt. Die Leute werden sich doch wundern, wenn ein Mann eine sich wehrende und schreiende Frau hinterherzieht und sie in einen Flieger zwingt. Das fällt doch auf! Doch anscheinend haben die drei Entführer auch dafür gesorgt, denn die Dame, die für das Einchecken zuständig ist, begrüßt uns mit den Worten: "Ah, Sie müssen das Mädchen mit den Flugängsten sein, richtig? Ihr Freund hat es mir schon gesagt, aber haben Sie bitte keine Angst, man fliegt nicht lange. Ihr Name ist Tiffany McDonald und Sie sind sechzehn Jahre alt?" Ich werfe Rene einen vernichtenden Blick zu. Was für ein hässlicher Name! Und was für eine Lügengeschichte...

Renes Gepäck verschwindet auf dem Laufband und wir machen uns nach weiteren fünf Minuten auf den Weg zu James und Tom. René beredet irgendetwas mit seinem Vater, während mich Tom festhält. Für andere müsste es so aussehen, als wären wir ein Paar. Ich habe selber keine Ahnung, warum ich mich in dem Moment nicht einfach losgerissen habe; wahrscheinlich, weil ich genau weiß, dass es keine Chance gibt, abzuhauen. Als wir durch die Kontrolle gehen, mache ich einfach das, was man mir befiehlt. Ich habe Angst. Auf meinem Dachboden fühle ich mich irgendwie wohler, auch wenn ich weiß, dass es eigentlich nur eine Art Gefängnis ist.

Im Flugzeug sitze ich zwischen James und Tom. Als sich das Gefährt zu bewegen beginnt, fange ich auch noch an zu schwitzen. Womöglich habe ich wirklich Flugangst, oder es liegt an der derzeitigen Situation. Ich werde wieder entführt, doch dieses Mal ist es anders. Der Flieger fährt immer schneller, bis ich schließlich in den Sitz gedrückt werde. Eigentlich liebe ich dieses Gefühl, doch jetzt gibt es mir nur einen weiteren Hinweis, dass ich aus meinem Heimatland fliege. Scheiße! Jetzt bin ich noch weiter weg von zu Hause, und ich würde noch schwerer zu finden sein. 

Eine Stewardess geht durch den Gang und verkauft Getränke und Speisen. Ich starre die ganzen siebzig Minuten auf den Klapptisch vor mir. Neben mit blättert James die Zeitschriften durch und kritisiert sicher jede zweite Seite. Mich macht das rasend!

"Könntest du vielleicht endlich einmal damit aufhören, alles zu kritisieren?! Das nervt!", fahre ich ihn an. Er sieht mich amüsiert an, dann antwortet er: "Sicher, Madame." Ich schnaube. Am Flughafen in Wien holen wir die Koffer von James, Tom und René und steigen dann in ein Auto. Zuvor bin ich noch auf die Toilette gegangen, wobei Tom die ganze Zeit vor der Tür der Damentoilette gewartet hat.

Danach geht's weiter mit dem Bus aufs Land. Das Auto haben wir nicht mehr, weil es James irgendwem abgeliefert hat, den er hier kennt. Ich sage überhaupt nichts, sondern schmolle einfach nur vor mich hin und hänge meinen Gedanken nach. Wo fahren wir genau hin? Und wie lange bleiben wir hier? Die erste Frage beantwortet sich sehr schnell, als wir bei einer Haltestelle austeigen und in eine Seitenstraße abbiegen. Es hat angefangen zu regnen, und wir werden schön durchnässt. Nach einigen Metern biegen wir nach links ab und stapfen einen Berg hinauf. Hier könnte ich abhauen ... Na ja, aber ich kenne mich nicht aus und ...

"Hey, wo gehst du hin?!", schreit plötzlich jemand. Upps, ich habe mich von den anderen um einiges entfernt. René umfasst meinen Oberarm und zerrt mich mit sich. Wir biegen nach rechts ab, dann wieder nach links. Die Häuser sehen genauso wie in Deutschland aus. Ein Auto fährt aus einer Einfahrt und ich erkenne das Kennzeichen 'WU'. Eine Frau mit Kinderwagen kommt uns entgegen. René hält mich an und tut so, als würde er mir etwas ins Ohr flüstern, damit mich die Frau nicht sehen kann. Schließlich werden wir immer schneller. Wahrscheinlich wollen sie wegkommen und vermeiden, dass jemand mein Gesicht erkennt, aber das ist jetzt auch schon egal. Am Flughafen haben mich genug Leute gesehen. Wir biegen wieder nach rechts in eine asphaltierte Einfahrt ein. Vor uns ist ein großes weißes Haus mit zwei Garagen und einem Balkon - das sehe ich auf den ersten Blick. Wo sind wir hier? Und gehört das Anwesen hier etwa James? Schon öffnet sich die Haustür und ein Mann mit grimmigen Gesichtszügen kommt uns entgehen. Er ist ungefähr vierzig und hat schon ein paar graue Haare. Seine Gesichtszüge verraten nichts Gutes.

"Da seid ihr ja endlich", sagt er zur Begrüßung und macht mit seiner Hand eine Bewegung, damit wir kommen. René schubst mich nicht gerade sanft vorwärts die Treppen in den ersten Stock hinauf. Ahh, hier drinnen ist es angenehm warm! Erst jetzt merke ich, wie kalt mir ist. Der fremde Mann wirft James einen Blick zu; der nickt ihm zu. Darauf kommt der Fremde zu mir und packt mich am Handgelenk. Er zieht mich wieder hinunter in den Keller und sperrt mich in einen finsteren Raum.  Hier drin riecht es feucht und schimmelig. Wieder kommt mir der Dachboden in den Sinn, und ich komme wieder einmal drauf, wie schön es dort oben eigentlich war. Irgendwo knabbert etwas ... Sind das etwa Mäuse?! Ich schüttle mich angewidert. Anscheinend sind keine Fenster vorhanden, das ist schlecht. Hoffentlich muss ich hier nur kurz bleiben, doch ich höre kein einziges Geräusch mehr; nur das Knabbern in irgendeiner Wand neben mir ...

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro