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Kapitel 7

Wispernde Stimmen und entspannte Musik hießen ihn willkommen und Giuliano fühlte sich sofort Zuhause. Tief atmete er ein und aus, bevor er die Menschen prüfte, die sich in seiner Nähe aufhielten. Niemand schien von ihm Notiz zu nehmen, weil Lorenzo gerade eine seiner berüchtigten Reden zum Besten gab. Wie es aussah, hatten die Medici einen sehr erfolgreichen Tag hinter sich. Ohne ihn.
Aber plötzlich setzte sein Herz einen Schlag aus. Jemand war seinem Blick begegnet und die Fremde war nicht schnell genug, um die in ihren Augen aufblitzende Überraschung und Verwirrung zu verbergen. Doch Giuliano versank in den Tiefen ihrer himmlisch blauen Augen. Selbst in einem Meer voller Menschen hätte er sie sofort bemerkt. Unwillkürlich formten sich Worte in seinem Geist. Wunderschön. Umwerfend. Überwältigend. Aber keines dieser Worte konnte auch nur annähernd beschreiben, wie atemberaubend schön sie war. Ihre Schönheit war mehr als menschlich und hielt ihn gefangen. Er konnte einfach nicht aufhören sie unverhohlen anzustarren und plötzlich realisierte er, dass sie in der Tat mehr als nur menschlich war. In seinem ganzen Leben hatte er noch nie eine Frau gesehen, die auch nur annähernd so schön war wie sie – weder in Florenz noch im Reich der Götter. Aber eine kleine Stimme in seinem Kopf schlug Alarm. Ihre Schönheit war göttlich und weder Gott noch Sterblicher würde jemals in der Lage sein ihr zu widerstehen.
„Hör auf sie so anzustarren, Giuliano", flüsterte Sandros Stimme humorlos spottend in sein Ohr. „Denk an deine Worte, sie ist eine verheiratete Frau."
Verwirrt blickte er seinem Freund in die Augen, der zwei volle Weinkelche in seinen Händen hielt und Giuliano brauchte eine Sekunde, um zu verstehen, dass Apollo irgendetwas gesagt haben musste, was seinen Freund verletzt hatte. Sofort musste er gegen seine aufsteigende Übelkeit ankämpfen. Er zwang sich selbst seine Mundwinkel zu einem entschuldigenden Lächeln zu verziehen und Sandro reichte ihm einen der Kelche. Immerhin hatte Apollo dafür gesorgt, dass Sandro ihren Körpertausch nicht bemerkt hatte, dachte Giuliano bitter und leerte seinen Kelch in einem Zug. Langsam verstand er Sandros Worte und deren Bedeutung für ihn selbst. Apollo hatte sie ebenfalls bemerkt. Unverzüglich musste er mit Lorenzo sprechen. Aber sein Bruder war zu sehr damit beschäftigt schamlos in aller Öffentlichkeit mit Lucrezia Donati zu flirten, sodass Giuliano seine Aufmerksamkeit nicht auf sich lenken konnte.
Im nächsten Moment war Lorenzo plötzlich von Menschen umringt und er war gezwungen sein Flirten zu beenden. Sofort nutzte Giuliano seine Chance und ihre Blicke kreuzten sich. Mit zwei kurzen Signalen gelang es ihm Lorenzo all die knappen Informationen zu übermitteln, die er bereits herausgefunden hatte. Unmerklich nickte Lorenzo in seine Richtung und signalisierte ihm unauffällig, dass er ihn verstanden hatte. Sofort konnte Giuliano freier atmen.
Entspannt konzentrierte er sich endlich auf die Gespräche seiner Freunde und ignorierte die fragenden und verwirrten Blicke, die ihm Sandro von der Seite zuwarf. Warum war sein Leben nur so verdammt kompliziert?

Ein paar Stunden später hatte Giuliano so viel Wein getrunken, wie es für diese fröhliche Veranstaltung zum Triumph seiner Familie angemessen war: eine ganze Menge. Der Wein begann langsam mit seinem Geist zu spielen, aber Giuliano kümmerte dies nicht weiter. Wein war das einzige Mittel, mit dem er seine düsteren Gedanken zum Schweigen bringen konnte und Giuliano begann sich immer mehr so zu fühlen, wie er es als moderner, junger, reicher, Florentiner Adeliger sollte: sorglos, gut unterhalten und zufrieden. Für eine Nacht war er in der Lage sein eigenes Drama in Apollos kleiner, göttlichen Komödie zu vergessen.
Plötzlich legte sich eine Hand auf seine Schulter und für einen Augenblick dachte er, dass der Besitzer der Hand Apollo sein musste, weil Giuliano schon wieder die maskierte Göttin angeschaut hatte. Aber als er sich umdrehte, fand er sich von Angesicht zu Angesicht mit seinem eigenen Vater, Piero di Cosimo de'Medici, wieder. Vaters braune Augen waren voller Sorgen und bevor Giuliano reagieren konnte, flüsterte Vater ihm ins Ohr, dass sie sich dringend unterhalten müssten. Was hatte Apollo nun schon wieder angestellt? Hatte er Chaos in der Bank angerichtet? Oder hatte er sich mit einer jungen Frau erwischen lassen?
Mit einem dumpfen Gefühl im Bauch folgte Giuliano seinem Vater. Dieser führte ihn direkt in sein Arbeitszimmer und überraschte Giuliano damit, wie schnell er sich fortbewegte. In den vergangenen Tagen war Vater so sehr von der Gicht geplagt worden, dass er nicht in der Lage gewesen war sein Bett zu verlassen und auch jetzt sah Giuliano ihm an, wie sehr jeder einzelne Schritt schmerzte. Was auch immer seine Gründe waren, sie mussten sehr wichtig und dringend sein.
Sobald Giuliano die Tür hinter sich geschlossen hatte, ließ sich Vater auf seinen Stuhl fallen und schaute zu ihm auf. Seine braunen Augen blickten direkt durch ihn hindurch. Schnell setzte sich Giuliano auf den freien Stuhl und wartete darauf, dass sein Vater zu sprechen anfing. Nicht ein einziger Ton des Festes drang durch die dicken Mauern zu ihnen.
„Dein Bruder war in letzter Zeit nicht ganz er selbst", begann Vater nach einer Weile und Giuliano konnte sich gerade noch so daran hindern vor Erleichterung aufzuatmen. Apollo hatte nichts falsch gemacht. Vater wusste nicht über ihre Abmachung Bescheid. Dieses sehr ernste Gespräch war über Lorenzo, nicht ihn. Mit leiser Stimme fügte Vater hinzu: „Ich musste feststellen, dass er nachts nicht mehr nach Hause kommt. Er lässt das Frühstück ausfallen und geht von dem Ort, an dem er die Nacht verbracht hat, sofort in die Bank. Die Menschen tratschen schon über Lucrezia Donat und ihn."
„Von diesen Gerüchten habe ich auch schon gehört", meinte Giuliano und ignorierte das in ihm aufkeimende Schuldgefühl, weil er seinen älteren Bruder verriet. Aber er war derjenige, der ihrem Vater gegenübersaß und er konnte ihm einfach nicht ins Gesicht lügen. Vor seiner Familie, seinen Freunden und sogar den griechischen Göttern musste er so viele Dinge geheim halten, dass er plötzlich den dringenden Wunsch verspürte einmal die Wahrheit sagen zu können - wenn auch nur über Lorenzos geheime Beziehung zu Lucrezia Donati Ardighelli.
Vater vergrub das Gesicht in den Händen und Giuliano wartete. Mit jedem Herzschlag, der die absolute Stille des Raumes zerschlug, wusch seine Nervosität. Noch nie hatte er seinen Vater so gebrochen und besorgt erlebt. Vor ein paar Wochen hatte Lorenzo entschieden ihren Vater als Familienoberhaupt und Leiter der Familienbank zu ersetzen und Vater... Er hatte diese neue Rolle im Schatten seines Sohnes nicht sonderlich gut aufgenommen.
Langsam hob Vater den Blick und in dem Augenblick, in dem er Giulianos Augen fixierte, fühlte sich Giuliano wieder wie ein kleiner Junge.
„Weißt du, mein Sohn", sagte Vater sanft. „Ich habe nur unter der Bedingung zugestimmt als Oberhaupt dieser Familie und unserer Bank zurückzutreten, wenn Lorenzo dafür verspricht aufhört diese Hure zu treffen. Lorenzos Affäre schadet unserer ganzen Familie und ich kann diese Bedrohung nicht länger akzeptieren. Lorenzo und Lucrezia sind beide mit jemand anderem verheiratet und ihr sündhaftes Treiben muss jetzt aufhören, bevor es zu spät ist. Ich will gar nicht daran denken, was für Konsequenzen es haben könnte, wenn ein Medici-Bastard bei dieser überaus ehrgeizigen Frau wächst. Es ist nur eine Frage der Zeit, aber dein Bruder braucht legitime Erben mit seiner von Gott gesegneten Ehefrau."
„Aber was erwartest du von mir?", fragte Giuliano und versuchte sein Unbehagen vor seinem Vater zu verbergen. „Er wird nicht auf mich hören, Vater. In seinen Augen bin ich nun mal nur sein junger, naiver, kleiner Bruder. Lorenzo glaubt wirklich, dass dieses Gefühl, welches er für Lucrezia empfindet, Liebe ist und nicht nur ein plötzlicher Ausbruch von jugendlicher Leidenschaft. Er wird sie nicht aufgeben, nur weil ich ihm empfehle sie gehen zu lassen. Hast du nicht bereits versucht ihre kleine Affäre zu verbieten? Hat das irgendetwas gebracht? Nein, indem du sie verboten hast, hast du Lorenzo den letzten, entscheidenden Anlass gegeben bei ihr zu bleiben. Er liebt das Gefühl ein Risiko einzugehen – wenigstens dies eine Mal in seinem Leben. Es tut mir sehr leid, Vater. Aber ich bin nicht die richtige Person, um diese Frau und meinen Bruder auseinander zu bringen."
Für eine sehr lange Zeit blieb Vater ganz still und Giuliano begann zu glauben, dass er zu freimütig gesprochen hatte. Er konnte dabei zusehen, wie sein Vater gedanklich immer mehr Pläne schmiedete und sie letztendlich wieder verwarf. Plötzlich war er sehr froh darüber, dass nicht er der Grund für die rasenden Gedanken seines Vaters war.
„Vielleicht hast du Recht", meinte Vater nach einer Weile. „Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass du etwas unternehmen musst. Nicht für mich, sondern für Lorenzo. Bring mir seine Frau nach Florenz. Wenn Lorenzo wirklich alt genug ist eine Geliebte zu haben, dann ist er auch alt genug seinen ehelichten Pflichten nachzukommen. Er ist und bleibt ein Medici und als solcher hat er eine Pflicht gegenüber unserer Familie. Sobald seine Frau unter uns lebt, wird er lernen, was es wirklich bedeutet ein Medici zu sein. Vertrau mir, wir müssen seine kleine Affäre nicht beenden. Alles, was wir tun müssen, ist dafür zu sorgen, dass unsere Blutlinie nicht erlischt."
Dankbar nickte sein Vater und erlaubte Giuliano zum Fest zurückzukehren. Aber Giuliano war nicht mehr nach Feiern zu Mute. Sein Herz war schwer vor Schuld und Traurigkeit. Es schmerzte ihn ein Geheimnis vor seinem Bruder zu haben, aber Giuliano glaubte fest daran, dass es das Beste für seinen Bruder war Lucrezia Donati endlich gehen zu lassen. Giuliano konnte dieses Gefühl nicht erklären, aber eine kleine Stimme sagte ihm, dass sie einander nicht von ganzen Herzen liebten und miteinander nur ihre Zeit und Jugend verschwendeten. Aber Giuliano war nun mal immer noch der kleine Bruder und seinem Vater zu helfen solche Entscheidungen zu fällen, fühlte sich so an, als würde er seinem großen Bruder ein Messer in den Rücken rammen.
„Warum genießt du nicht wie alle anderen das Fest?", wollte eine Stimme hinter ihm wissen und sein Herz setzte einen Schlag aus. Langsam drehte er sich um und stellte sich seinen Schwestern. Bianca war schon wieder schwanger. Was machte Guglielmo nur, dass er sie so oft schwängerte? Machten sie jemals eine Pause vom Kinder machen? Nannina und Maria versuchten ihre Sorge um ihn mit einem Lächeln zu retuschieren, aber Giuliano kannte sie zu gut und durchschaute sie sofort.
„Vater hat mir eine besondere Aufgabe übertragen", flüsterte Giuliano und beobachte aus dem Augenwinkel Lorenzo sorgfältig. Mehr brauchte er nicht zu sagen. Seine Schwestern verstanden und ließen ihn allein mit seinen Gedanken.
Als er seinen Blick von seinem Weinkelch hob, versank er in einem Paar atemberaubend blauer Augen mit einer überwältigenden, endlosen Tiefe. Nur für einen Herzschlag kreuzten sich ihre Blicke und er wusste genau, dass ihr Blick viel zu durchdringend und selbstbewusst für eine Frau seiner Zeit war. Aber sie war ein Mysterium, dem er sich später widmen würde. Jetzt war die Pflicht gegenüber seiner Familie wichtiger.

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