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Kapitel 4

Einmal hatte Lorenzo ihn gefragt, wie es sich anfühlte, zwischen Apollos und seinem Körper zu wechseln. Damals war es ihm sehr schwer gefallen dieses Gefühl in Worte zu fassen, weil es für ihn so seltsam war. Wenn seine Seele den Körper wechselte, fühlte es sich so vollkommen natürlich an. Die Körper zu tauschen war weder schmerzhaft noch etwas, das sie bewusst taten. Es passierte ihnen einfach. Es war ein bisschen so, wie wenn sich die Perspektive in einem Traum veränderte: schmerzlos, unvermeidlich, fließend. Giuliano wusste, dass eine sehr mächtige Magie die Ursache ihres Körpertausches war. Giuliano war weder dumm noch naiv. Er hatte mit Apollo einen Handel getroffen und sie mussten beide die Vereinbarung einhalten.
Lächelnd streichelte er das Pferd, bevor er ihm das Zeichen gab ihren täglichen Ausritt zu starten. Am Anfang hatte er sich gewundert, weshalb Apollo gerade dieser Pflicht so dringend entfliehen wollte. Aber nach ein paar Monaten hatte er ihn verstanden. Dies war eine sehr langweilige, eintönige Arbeit und wenn man Apollos viele Talente bedachte, dann war diese Pflicht den Sonnenwagen zu führen reine Zeitverschwendung. Kein Wunder dass Apollo so glücklich damit war stundenlang in der Bank zu sitzen und zu rechnen. Verglichen mit seiner Pflicht waren Giulianos Arbeiten unglaublich spannend. Immerhin kam Apollo Giulianos Arbeit für die Bank die meiste Zeit nach, sodass er sie nicht auch noch erledigen musste, wenn er wieder in seinen eigenen Körper zurückgekehrt war.
Gelangweilt blickte Giuliano zur Erde herab und versuchte sich einen typischen Tag in Florenz vorzustellen: zuerst ein schnelles und unangenehmes Frühstück mit seinen Eltern, dann Arbeit. Beinahe fast so langweilig wie das, was er gerade tat.
Plötzlich überwältigte ihn eine Mischung verschiedener, starker Gefühle. Nach Luft schnappend klammerte er sich an den Rahmen des Sonnenwagens. Im nächsten Augenblick waren die Gefühle bereits wieder verschwunden und Giuliano richtete sich vorsichtig auf. Er wusste, dass irgendetwas mit Apollo geschehen war. Irgendetwas, dass für sie beide alles verändern würde.

Als Giuliano in seinem eigenen Körper erwachte, stellte er erleichtert fest, dass er allein in seinem Zimmer war. In seiner Hand hielt er eine Feder. Das war neu. Automatisch begann er die Worte zu lesen, die Apollo geschrieben hatte, kurz bevor er in seinen eigenen Körper zurückgekehrt war. Es handelte sich um ein Gedicht. Ein sehr schönes, aber unvollendetes Gedicht. In sich hineinlächelnd legte er die Feder zurück an ihren Platz und schloss Apollos Notizbuch. Sie hatten die unausgesprochene Abmachung einander einen Rest an Privatsphäre zu gewähren.
Ein plötzliches Klopfen an seiner Tür unterbrach seine Gedanken. Schnell lief er zur Tür und öffnete sie. Vor ihm stand Lorenzo und hielt einladend eine Flasche Wein hoch.
„Hast du mir nicht letzte Nacht erklärt, dass wir heute mit unserem Weinkonsum verantwortungsbewusster umgehen müssen, weil wir morgen früh ein sehr wichtiges Turnier gewinnen müssen?", zog Giuliano seinen Bruder auf, aber Lorenzo rollte nur die Augen und drückte ihn spielerisch aus dem Weg. Sobald Giuliano die Tür hinter ihm geschlossen hatte, ließ sich Lorenzo auf sein Bett fallen und öffnete die Weinflasche. Schnell holte Giuliano die Kelche hervor, die er sorgfältig vor Mutter verborgen in seinem Zimmer aufbewahrte und setzte sich neben seinen Bruder. Dankbar nahm ihm Lorenzo einen der Kelche ab und füllte ihn mit Wein. Nachdem Lorenzo fertig war, tat Giuliano das Gleiche für sich.
„Dieser Typ treibt mich noch in den Wahnsinn", brummte Lorenzo und schüttete seinen ganzen Kelch Wein in sich hinein. „Er hat sich noch nicht einmal dafür entschuldigt, dass er viel zu spät zurückgekehrt ist. Ich bin mir sicher, dass er ganz die Zeit darüber vergessen hat dein kleines Spielzeug von letzter Nacht zu vögeln. Aber wir haben einen Handel geschlossen. Er kann sich glücklich schätzen, dass Madonna Vespucci sich heute unwohl gefühlt hat und das Treffen deshalb abgesagt werden musste. Glaub mir, ich hätte ihn schon längst getötet, wenn ich dich damit nicht ebenfalls verletzen würde."
„Ich weiß, Bruder", flüsterte Giuliano frustriert und spiele mit dem Weinkelch in seinen Händen. Es war auch seine Schuld, dass sein Bruder einen Handel mit Apollo geschlossen hatte. „Er verheimlicht etwas vor mir. Heute habe ich spüren können, dass er über irgendwas sehr aufgeregt ist. Aber im Moment versteckt er seine Gefühle vor mir. Wir müssen sehr vorsichtig sein."
Für ein paar Minuten saßen sie schweigend auf seinem Bett, tranken ihren Wein und genossen die Gesellschaft des anderen. Aber sie konnten sich dieses Mal einfach nicht erlauben lange aufzubleiben. Morgen war ein sehr wichtiger Tag und sie würden beide all ihre Kräfte benötigen - auch wenn Lorenzo morgen der einzige Sieger sein würde. Giuliano wollte Apollo nicht auch noch eine weitere Entschuldigung liefern. Er musste den Ruf seiner Familie verteidigen und wenn das bedeutete, dass er diese Nacht schlafen musste, dann würde er genau dies tun. Ein Medici verliert niemals.
Aber er konnte diese seltsame und intensive Mischung aus Gefühlen nicht vergessen, die er heute über sein Band mit Apollo gespürt hatte. Die meiste Zeit schafften sie es ihr Band zu ignorieren, aber heute war seine Verbindung zu Apollo zu stark gewesen, um sie auszublenden.
„Hast du einen Blick auf Marcos neue Frau erhaschen können?", fragte Giuliano seinen Bruder und versuchte sein Interesse vor ihm zu verbergen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass Apollos plötzliche Stimmungsschwankung etwas mit dieser neuen Frau in Florenz zu tun hatte.
„Nein, das habe ich nicht", antwortete sein Bruder und beäugte ihn über den Rand seines Kelches. „Aber an jeder Ecke der Stadt kursieren bereits Gerüchte über ihre erlesene Schönheit. Ist das nicht verrückt? Sie ist noch keinen ganzen Tag hier und schon ist sie das Gespräch der Stadt. Ich bin mir sicher, dass du morgen nach dem Turnier die Chance haben wirst sie kennenzulernen."
In sich hineinlächelnd stellte er seinen Kelch beiseite und erinnerte seinen Bruder daran, dass es an der Zeit war in seine eigenen Gemächer zurückzukehren. Wieder rollte Lorenzo die Augen, aber verwandelte sich schon bald wieder in den großen, verantwortungsbewussten Bruder und ließ Giuliano mit seinen Gedanken allein zurück. Mit einem Lächeln schloss Giuliano die Augen und genoss das Gefühl seines eigenen, menschlichen Körpers. In der nächsten Nacht würde er beginnen die geheimnisvolle Simonetta Vespucci zu enträtseln.

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