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Kapitel 36

Nervös trommelte Francesco mit dem Zeigefinger gegen den goldenen Weinkelch in seiner Hand. Der Pomp der Medici machte ihn krank und er konnte es kaum erwarten diese verdorbene Stadt endlich wieder verlassen und in sein ruhiges Rom zurückkehren zu können. Dort konnten die Medici ihn nicht in den Schatten stellen und er vermisste seine Frau Novella.
Überhaupt war er nur nach Florenz gereist, weil sein Onkel Jacopo und sein älterer Bruder Guglielmo seine Hilfe in Bezug auf die Änderung der Erbgesetze brauchten. Lorenzo hatte es sich ernsthaft in den Kopf gesetzt Frauen komplett aus der Erbfolge auszuschließen, nur weil es einem unbedeutenden Medici-Anhänger nützte. Sah er nicht, welchen Schaden er damit für alle florentinischen Frauen anrichtete? Dies konnte nicht die Art von Gerechtigkeit sein, mit der Lorenzo seinen Namen für immer verbinden wollte.
Natürlich hatte Francesco bereits mit dem Oberhaupt der Medici-Familie gesprochen und versucht ihn umzustimmen - wie er Jacopo vorausgesagt hatte, war dieses Vorhaben von Anfang an zum Scheitern verurteilt geworden. Er hätte genauso gut gegen eine Wand reden können. Jetzt gab es nur noch eine Person, die Lorenzo vielleicht Einhalt gebieten konnte und Francesco konnte es einfach nicht fassen, dass er all seine Hoffnungen und die der florentinischen Frauen in den jungen Medici setzen musste. Sein Verhältnis zu Giuliano war schon immer angespannt gewesen. Wenn er ehrlich zu sich selbst wäre, würde er erkennen, dass seine Abneigung gegen den jungen Medici durch seine stillen Bewunderung für ihn und den damit verbundenen Neid herrührte. Giuliano waren schon immer all die Dinge zugefallen, die Francesco sich hart erarbeiten musste. Aber er war nun mal nicht ehrlich mit sich selbst und so sah er die Arroganz des Medici als Ursache für ihr angespanntes Verhältnis.
Die Sonne leuchtete noch in den schönsten Ockertönen über den Dächern der Stadt seiner Kindheit, als er sich dazu durchrang auf Giuliano zuzugehen. Die Gelegenheit war günstig, stand der Medici an einem der protzigen Fenster und beobachtete den Sonnenuntergang. Onkel Jacopo hatte ihn eingeschärft, dass er das Gespräch unbedingt unter vier Augen führen musste. Um sich zu ermutigen, nahm Francesco einen tiefen Schluck aus seinem Weinkelch, dann schlenderte er ohne Hast zu dem jungen Mann hinüber. Nur zu deutlich spürte er Guglielmos Blick in seinem Rücken.
Als er Giuliano erreicht hatte, stellte er sich neben ihn und räusperte sich. Der Medici schien ihn gar nicht wahrzunehmen. Beim zweiten Mal war sein Räuspern so laut, dass er sich sicher war, dass Giuliano ihn absichtlich ignorierte. Verärgert rief Francesco laut seinen Namen. So als würde er aus seinen Gedanken aufschrecken, zuckte Giuliano zusammen, drehte ihm den Kopf zu und musterte ihn überrascht. Beinahe hätte seine kleine Schauspielerei Francesco getäuscht. Aber der Pazzi wusste es besser. Dies war nur ein weiterer Versuch ihn aus der Fassung zu bringen und zugleich die Überlegenheit der Medici zu demonstrieren. Gereizt biss Francesco die Zähne zusammen und sagte brav die Rede auf, die er sich in der vergangenen Nacht zurechtgelegt hatte.
Zumindest tat der Medici so, als würde er ihm zuhören. Ruhig beobachtete er ihn aus seinen schwarzen Augen und nippte ab und zu an seinem Weinkelch, so als dächte er über Francescos Worte nach. Davon ermutigt zählte Francesco all die Nachteile auf, die ihm einfielen und appellierte an die Güte des jungen Mannes. Als er zum Ende angelangt war, blickte ihn Giuliano noch eine Weile stumm an. Dann antwortete er mit seinem überheblichen Grinsen, das Francescos Blut schon seit Jahren zum Kochen brachte: „Ich verstehe dich. Wirklich. Doch ich halte zu meinem Bruder. Wenn Lorenzo es für das Beste für Florenz erachtet, kann ich ihn nicht umstimmen."
„Aber du könntest wenigstens versuchen ihn umzustimmen", beschwor Francesco den Medici eindringlich und merkte gar nicht, wie seine Stimme mit jedem Wort lauter und schriller wurde. Belustigt schnaubte Giuliano, als ob er ihm gerade vorgeschlagen hätte zum Mond zu reisen.
„Nein heißt nein, Franceschino", erwiderte der Medici und ließ ihn wortlos stehen. Die umstehenden Gäste blickten kichernd auf Francesco herab. Wie sehr er diesen Spitznamen hasste. Er erinnerte ihn daran, dass die Medici ihn niemals ernst nehmen würden. Er war fast zehn Jahre älter als Giuliano und trotzdem schaffte er es immer wieder, dass er sich neben ihm klein und unbedeutend vorkam. Dabei zählte Francesco zu den erfolgreichsten Bankiers Italiens. Mit hochrotem Kopf machte er auf dem Absatz kehrt und marschierte an die Seite seines Bruders. Immerhin hatte Guglielmo genug Taktgefühl, um ihn nicht auf sein offensichtliches Scheitern anzusprechen. Stattdessen legte er ihm eine Hand auf die Schulter und nickte ihm beschwichtigend zu. Beschämt schüttelte er Guglielmos Hand ab.
Um seine Gedanken zu sortieren, nippte Francesco an seinem Wein. Aber das Getränk schmeckte mit einem Schlag widerlich. Auch die Musik bereitete ihm plötzlich Kopfschmerzen und die Luft im Raum war ihm zu stickig.
„Wie stehen unsere Chancen, dass wir uns bald aus dem Staub machen können?", fragte er Guglielmo vorsichtig. Nervös kratzte sich dieser an der Schläfe, während sein Blick zu seiner Frau Bianca wanderte, die auf der anderen Seite des Raumes mit ihrer Mutter Lucrezia Tornabuoni in ein intensives Gespräch vertieft war. Manchmal vergaß er, dass sein feiner Bruder mit einer von denen verheiratet war. Vermutlich würde Bianca ihm Zuhause den Hals umdrehen, wenn Guglielmo sich von Francesco zu der Unverschämtheit verführen ließ ein Protzfest ihrer Familie vorzeitig zu verlassen.
„Bianca würde es sicherlich verstehen", meinte Guglielmo vorsichtig, so als hätte er Francescos Gedanken erraten. „Aber was würde unser Onkel nur davon halten?"
Genervt schloss Francesco die Augen und seufzte. Wie immer hatte sein Bruder recht. Je länger er das unvermeidliche Geständnis herauszögern konnte, desto besser. Sollte Jacopo ruhig glauben, dass Francesco die ganze Nacht verschwendet hatte, nur um den jungen Medici von ihrer Sache zu überzeugen.
Guglielmo schenkte ihm ein verständnisvolles Lächeln, dann legte er ihm lässig einen Arm um die Schulter und Francesco gab sich das Versprechen sich von den Medici die kostbare Zeit mit seinem Bruder nicht verderben zu lassen.
Aber ganz gleich wie sehr er sich bemühte das Fest zu genießen, wurde er dennoch immer wieder mit seinem eigenen Versagen und der allgegenwärtigen Herabsetzung durch die Medici erinnert. Ihm war nur ein schwacher Trost, dass der verfluchte Giuliano die Feier eher verlassen musste.

Erst als er mit dem betrunkenen Guglielmo zum Palazzo Pazzi zurück taumelte, kam ihm ein Gedanke, der so verlockend süß war, dass er sich in seinen Verstand einbrannte. Was würde geschehen, wenn jemand den Mut finden würde die Medici zu vernichten und wieso sollte dieser jemand nicht er sein? Die Pazzi waren älter und einflussreicher als die Medici. Welches Recht hatten Lorenzo und Giuliano dann über ihn zu herrschen und auf ihn herabzusehen, als wäre er nur ein kleiner, dummer Junge? Unter der Herrschaft der Pazzi würde Florenz wahrhaftig erblühen. Doch die Medici standen ihnen nur im Weg. Die Vision war so klar, dass sie nur von Gott stammen konnte.
Warum sollte er sich also noch länger die Arroganz der Medici gefallen lassen?


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