Prolog
Mila
Kiefernzweige streiften sie. Peitschten ihr ins Gesicht. Sie spürte nichts. Sie rannte. Durch den Nadelwald. Einfach nur weg. In Sicherheit. Weg von diesem was auch immer es war. Dieses Wesen jagte sie. Sie musste einfach nur weg. Jetzt war sie schon so weit vom Lager weg. War so viel gerannt und dieses Wesen war immer noch hinter ihr, dabei war sie doch die schnellste und ausdauernde Läuferin des Stammes. Ihr Stamm. Es war ein kleiner Stamm. Voller Indianer. Doch sie war keine. Sie war ein Waisenkind. Gefunden von Kelly, einer Indianerin. Kelly hatte sie aufgezogen, war eine Mutter für sie gewesen. Immer war Kelly für sie wie ihre Mutter gewesen. Das war sie auch jetzt noch. Fast. Sie hatte es heute Morgen erfahren. An ihrem 14. Geburtstag und jetzt war Mila einfach nur wütend. Wütend auf ihre leibliche Mutter, auf dieses Wesen und auch etwas auf ihr Leben. Der dichte Wald lichtete sich. Eine Felswand kam in Sicht. Noch ein kurzer Sprint. Dann sprang sie ab und hoffte. Von diesem einen Sprung würde ihr Leben abhängen. Es waren nur wenige Sekunden, aber sie kamen ihr wie eine Minute vor. Sie sprang mit solcher Kraft ab. Höher als sie jeher gesprungen ist. Sie flog regelrecht. Nein, Mila flog wirklich. Sie flog auf die Kuppe der Felswand. Das Wesen, das sie verfolgt hatte blieb wo es war. Unten am Boden.
Etwas fiel zu Boden. Ein Zweig einer Kiefer, der sich in ihrem schwarzen Haar verfangen hatte. Doch es war nicht nur ein Zweig. Ein Teil einer Weizenähre war auch mit hinunter gefallen. Schweigend lies Mila ihren Blick über das Tal wandern. Dort hinten glaubte sie das Dorf zu sehen. Der Fluss rauschte in der Nähe entlang. Sie war am Wasserfall. Sie hörte sein Wasser in die Tiefe stürzen, aber sehen konnte sie ihn nicht mehr. Mila wurde ohnmächtig.
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