Kapitel 5
Eren lag in seinem Bett, Mikasa schlief auf seiner nackten Brust. Doch dem Brünetten mangelte es an jeglicher Form von Müdigkeit. Seine Gedanken kreisten um ein bestimmtes Thema. Levi. Der Dämon. Sein Dämon. Der Mann, den er sich nicht nur einbildete, der ihn bereits sein Leben lang begleitete.
Diese Gedanken hielten ihn wach. Er dachte darüber nach, wie Levi es geschafft hatte sich so lange unsichtbar zu halten. Warum er es bei dem Autounfall vor knapp drei Jahren nicht mehr getan hatte? Warum hatte er sich gezeigt? Wollte er ihn daran erinnern, dass es ihn wirklich gab? Oder hatte es einen anderen Grund? Eren erinnerte sich, dass Levi damals über ihm gekniet hatte, seine Hände auf seiner Brust. Er hatte ihn wiederbelebt. Vielleicht musste er sich deswegen zeigen? Der Brünette verstand es nicht, wollte auch eigentlich nicht weiter drüber nachdenken. Er wollte den Unfall von damals verdrängen.
Eren drehte seinen Kopf zum Fenster, sah hinaus und atmete tief durch. Er machte sich mal wieder zu viele Gedanken. Das Thema war jedoch etwas Neues, etwas Interessantes. Es war mal etwas Anderes, als Panikattacken, Zukunftsängste und Schlafprobleme.
„Eren?", hörte er plötzlich Mikasas Stimme und er sah zu der Schwarzhaarigen runter. „Alles gut?", fragte sie verschlafen und ihr Freund brummte nur zustimmend. „Schon wieder Schlafprobleme?", Mikasa richtete sich ein wenig auf. Doch Eren schüttelte den Kopf. „Weißt du, dieser Freund den ich gestern noch weggebracht habe?" - „Hat er was gemacht?", Mikasa war schon immer sehr beschützerisch, wenn es um Eren ging.
„Nein, hat er nicht. Ich habe ihn schon sehr lange nicht mehr gesehen. Das hat Einiges hochgeholt, über das ich jetzt nachdenken muss.", erklärte Eren und sah wieder aus dem Fenster. Was Levi wohl gerade tat? Ob er auch an ihn dachte? Ob er sich ebenfalls den Nachthimmel ansah?
Auf der anderen Seite der Stadt sah Levi die Wand an. Hatte die Augen halb geschlossen und den Kopf leicht in den Nacken gelegt. Spürte eine Hand an seinem Hals. Wie gut sich das anfühlte.
Genießend stöhnte der 25-Jährige auf und spürte, wie sein Gast sich erneut in ihn stieß und sofort wieder diesen Punkt traf. Der junge Mann mit den roten Augen drückte Levi gegen die Wand, keuchte erregt und packte den Kleineren an den Hüften, drückte sich noch tiefer in ihn.
Während sein Hintermann tat, was alle beide mit purer Ekstase erfüllte, dachte Levi nur an einen einzigen Menschen. Braune Haare, grüne Augen. Lange dichte Wimpern, volle Lippen. Makellose Haut. Eren. Eren. Eren. Alles an was Levi denken konnte war der junge Mann, der ihn jahrelang begleitet hatte. Und er fühlte sich schlecht dabei.
Während er von dem Kerl hinter ihm verwöhnt wurde, lag der Brünette wahrscheinlich in seinem Bett und konnte mal wieder nicht schlafen. So wie eigentlich jede Nacht. „Levi?", fragte der Mann hinter ihm und entzog sich dem Dämon, welcher ihn nur entschuldigend ansah. „Sorry."
„Alles gut. Es geht um deinen Schützling, richtig?" Levi hasste diese Fähigkeit. Gedanken zu lesen fand er unangenehm. Er wollte gar nicht wissen, was andere dachten. Und er hasste es, wann sie herausfinden wollten, was in seinem Kopf vor ging.
„Wieso manipulierst du ihn nicht einfach?", fragte der Dunkelblonde und zog sich seine Hose wieder an. Levi tat es ihm gleich. Ließ sich auf dem dunklen Sofa nieder und seufzte tief. „Weil ich das nicht will. Ich will, dass er mich von sich aus mag."
„Und wie willst du das hinkriegen, wenn du dich von ihm fern hältst?" - „Genau so. Wenn er mich bei sich haben will, dann wird er es mich wissen lassen.", murmelte der Schwarzhaarige und sah sein Gegenüber an. Sie hatten sich in der Bar getroffen und kurzfristig entschlossen ihren alten One Night Stand zu wiederholen. „Du machst es dir viel zu kompliziert.", murrte der Dämon, ließ sich neben Levi fallen und schnippte einmal mit den Fingern. In seiner anderen Hand erschien eine Packung Zigaretten und ein Feuerzeug.
Eine weitere Fähigkeit. Ein Dämon konnte alles, was er wollte zu sich bringen. Es verschwand dabei nicht von einem anderen Ort, er erschuf es einfach selber. „Ich mache es lieber kompliziert als kaputt."
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