Kapitel 23
Gerade wollte Levi über den 18-Jährigen herfallen und da weiter machen, wo sie eben aufgehört hatten, da klingelte Erens Handy. Seufzend hielt der Schwarzhaarige in seinen Bewegungen inne und nickte Eren zu, welcher sein Handy griff und abnahm.
„Hallo?" - „Herr Jäger?", hörte er es. „Ja?"
„Mein Name ist Meyer, ich rufe an aus dem St.Rose Krankenhaus. Sie sind aufgelistet als der Notfallkontakt für Frau Mikasa Ackermann."
Eren hörte aufmerksam zu, wie der Mann über Mikasa und einen Unfall redete. Er fragte, ob er sofort zum Krankenhaus kommen könnte, da Mikasa aufgewacht und nach ihm gefragt hätte.
Eren sah fertig aus. Seine Augen waren vor Angst geweitet. Panisch sah er zu Levi. Jener versuchte Eren durch Blicke zu beruhigen, versuchte zu vermitteln, dass er ihn natürlich sofort zum Krankenhaus teleportieren würde. Und es schien zu klappen.
Eren sagte dem Arzt am Telefon, dass er in wenigen Minuten da wäre und beendete das Telefonat.
Sofort sprang er auf und suchte seine Klamotten zusammen, die Levi irgendwo im Zimmer verteilt hatte. „Weißt du was passiert ist?", fragte Levi und tat es dem Jüngeren gleich. Streifte sich ein weißes T-Shirt über und suchte nach Unterwäsche.
„Er meinte, dass sie von einem Laster angefahren wurde. Sie war- keine Ahnung.", verzweifelt raufte Eren sich die Haare und spürte die Tränen in seinen Augen aufkommen. „Eren, ganz ruhig, die Ärzte wissen was sie tun und es geht ihr bestimmt bald wieder gut."
-
Im Krankenhaus angekommen hastete Eren zum Empfangstresen, klärte alles ab. Währenddessen sah sich Levi in der großen Halle um. Einige junge Männer und Frauen, eine kleine Gruppe mit Ballons, die wohl auf ein Baby wartete. „Levi kommst du mit?" - „Ich glaube es wäre nicht gut, wenn ich dabei wäre.", erklärte Angesprochener und Eren nickte niedergeschlagen.
„Und wenn du- wenn du verschwindest? Sodass nur ich dich sehe?" Levi nickte, folgte Eren dann zum Zimmer seiner Exfreundin und verschwand für jeden anderen außer Eren, als er es für richtig hielt.
Kaum hatte der Brünette das Krankenzimmer betreten, stockte ihm der Atem. Mikasas Arme waren mit Schläuchen an Geräten angeschlossen, es piepte regelmäßig im abgedunkelten Zimmer und ihr Kopf lag, übersäht von Kratzern, auf dem Kissen. Die Augen hatte sie geschlossen. Den Mund unter einer Beatmungsmaske leicht geöffnet.
Die Tür öffnete sich wieder. „Herr Jäger?" Eren nickte und reichte dem Arzt die Hand.
„Gut, dass sie das so schnell einrichten konnten. Frau Ackermann war für ein paar Minuten wach und hat nach ihnen gefragt." - „Können Sie mir sagen was passiert ist?", er wandte den Blick nicht von Mikasa ab.
Der Arzt begann zu erzählen. Sie wäre mit dem Fahrrad unterwegs gewesen und ein LKW-Fahrer hätte sie übersehen. Sie hatte wohl Glück, dass sie nicht sofort unter die Räder gekommen war. Doch ihre inneren Verletzungen waren kritisch. Sie konnten keine Familie erreichen, deshalb würde es nun an Eren liegen den nächsten Schritt zu tun. Eine riskante Operation, die nicht sehr vielversprechend aussah?
„Ich lasse Sie gerne einen Moment alleine, Sie müssen das auch noch nicht sofort entscheiden.", damit verschwand der Arzt und Levi machte sich wieder sichtbar. Mikasa würde jetzt wohl nicht aufwachen, da war er sich sicher.
Eren liefen die Tränen über die Wangen und verzweifelt krallte er sich in Levis Rücken. Schluchzend hatte er sich in die Arme des Kleineren geworfen. „Scheiße!", fluchte er dann laut und löste sich von Levi.
„Scheiße!", schrie er und weinte laut. „Wieso bleibt das an mit hängen?! Ich kann das doch nicht- ich kann das nicht entscheiden!"
Levi sagte nichts. Ein "beruhige dich" oder "das wird schon wieder" wäre das wohl am wenigsten Hilfreichste. Doch etwas anderes fiel ihm nicht ein. So schwieg er lieber und streichelte Eren leicht über den Rücken, hoffte, dass es eine beruhigende Wirkung auf Eren haben würde. So wie früher immer.
„Kannst du ihr nicht helfen?"
„Gegen innere Verletzungen kann ich nichts machen.", Levi konnte äußere Verletzungen im Nu heilen, innere nicht. Seine Heilungskräfte waren seit Erens Unfall eh geschwächt - eine weitere Strafe dafür, dass er Eren gerettet hatte - aber gegen solche Verletzungen kam er sowieso nicht an.
„Du kannst es vielleicht nicht. Aber- aber ich kann es. Wenn du den Krebs von deiner Mutter heilen konntest, dann kann ich sie doch auch retten, oder?"
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