Kapitel 18
Nervös saß Eren auf der Couch, sah auf den gläsernen Tisch und kratzte aufgeregt an seinen Fingernägeln herum. Carla, Mikasa und Levi saßen ebenfalls im Wohnzimmer, starrten sich gegenseitig entweder entgeistert, wütend oder monoton an. Eren hatte genug von der Heimlichtuerei. Er wollte Carla und Mikasa alles sagen. Wollte nicht mehr als schizophren abgestempelt werden, wenn er es offensichtlich nicht war.
Würde sein Plan nicht funktionieren, dann könnte Levi immer noch die Erinnerungen der beiden löschen. Was hatte der Brünette eigentlich zu verlieren, wenn er einfach mit der Wahrheit rausrückte?
Er räusperte sich leise, richtete damit die Aufmerksamkeit auf sich und sah zu seiner Mutter. „Eren, was soll das hier? Wer ist das?" – „Das ist Levi.", murmelte Angesprochener. „Er will dir weismachen, dass er es ist. Es ist nur irgendein Irrer, der dich ausnutzt!", protestierte Mikasa lautstark. „Sei still bitte.", unterbrach Carla die Wut der Schwarzhaarigen und wandte sich an Levi.
„Sie sind Levi?", sie konnte es sich nicht erklären, doch sie hatte Levis Gesicht bereits gesehen. Bei dem Unfall. Er hatte sie aus dem Auto gezogen. Und er war augenscheinlich nicht einen Tag gealtert. Wie konnte es sein? Wie konnte dieser Mann in Erens Kindheitstagen präsent gewesen sein? Wie konnte er hier sitzen? Und wie konnte es sein, dass sie Eren wirklich glaubte.
„Ja, der bin ich." – „Und wie ist das möglich?"
Levi sah zu Eren, welcher unauffällig nickte. Der Schwarzhaarige stand auf, legte eine Hand an Carlas Stirn und schloss die Augen. Tausende Bilder rasten vor seinem inneren Auge vorbei. Und eben diese Bilder sah auch Carla. Sie sah ihren Sohn, Levi. Beide zusammen. Sie sah sich vor 10 Jahren. Sie sah die Kindheit von Eren. Sie sah alles, was Levi für den Jungen getan hatte. Sie sah und hörte Gespräche der beiden. Sie sah Levi Eren trösten. Sie sah alles.
„Was tut er da?!", fauchte Mikasa Eren an, welcher den beiden nur gespannt zusah. Levi hatte versprochen, dass es Carla nicht wehtun würde. Er hatte versprochen, dass sie sich danach besinnen würde, dass sie sich nicht mehr für eine Klinik für Eren umsehen würde.
Als Levi seine Hand vom Kopf der Dunkelhaarigen nahm, war es als würden beide aus einer tiefen Trance erwachen. Levi taumelte ein wenig, weshalb Eren sofort aufsprang und den Dämon an der Hüfte hielt. „Alles gut?" – „Ja, es braucht nur ein wenig Kraft.", nickte Levi Erens Frage ab und sah zu dessen Mutter.
Mit großen Augen sah sie den jungen Mann an. „S-sind Sie ein Engel?"
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„Das ist alles ein bisschen viel für mich.", murmelte sie leise und rieb sich die Stirn. Carla saß nur da und beobachtete die Situation. „Hab ich auch einen Dämon?", fragte die Schwarzhaarige ängstlich und sah sich um. „Nein, hast du nicht. Und Sie auch nicht, Carla.", erklärte Levi und die beiden Frauen nickten überfordert.
„Ich weiß, dass das viel zu verstehen ist", begann Eren „aber Levi ist real. Ich bin nicht verrückt und er ist ein wichtiger Teil von meinem Leben! Mika es tut mir leid, dass ich gelogen habe, aber du hättest es mir nicht geglaubt!" Angesprochene nickte nur abwesend.
„Und wieso genau sind Sie noch bei Eren geblieben? Also in seiner Wohnung? Ich möchte es verstehen." – „Ich habe Gefühle für Eren. Und kann mich deswegen noch nicht von ihm trennen.", sprach Levi es gerade heraus.
Man sah in Mikasas Augen die Wut aufkommen, doch Levi ignorierte es. Dass dieses Mädchen sauer war, war nichts Neues. „Und du?", Carla wandte sich an ihren Sohn, der mit knallroten Wangen da saß und schluckte.
Er hatte Gefühle für den Schwarzhaarigen, doch das konnte er nicht sagen. Nicht, wenn Mikasa hier war. Nicht, wenn sie sich noch nicht getrennt hatten. Nicht, wenn er sich nicht zu 100 Prozent sicher war. „Ich weiß nicht.", murmelte er nur und sah zu Levi.
Hatte er wieder seine Gedanken gelesen?
Hatte er gelesen, was Eren wirklich dachte?
Mit einem Mal stand Mikasa vom Sofa auf, stürmte ohne ein Wort zu sagen aus Erens Wohnung und knallte die Eingangstür laut hinter sich zu. Erens Handy gab einen Ton von sich und verwirrt sah er vom Flur zum Telefon.
»ich weiß es ist vorbei, sei bitte vorsichtig«
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