Kapitel 17
Levi machte Eren ein Frühstück. Der Brünette saß auf dem Stuhl in der Küche und sah sich seinen Gast genau an. Noch immer trugen beide nichts weiter als eine Boxershorts. Doch es störte sie nicht. Levi sowieso nicht. Und Eren fühlte sich bei dem Schwarzhaarigen so wohl, dass er gar nicht über seine Komplexe und Unsicherheiten nachdachte.
Er dachte nur über Levi nach.
Wie er da stand, den vernarbten Rücken zu ihm gekehrt, die Unterwäsche enganliegend. Levi war sehr gut gebaut. Er trainierte wohl viel. Oder es war so ein Dämonending, das Eren noch nicht verstand. Er wusste es nicht. Es interessierte ihn auch nicht. Levi sah so gut aus, wie er war. Egal, ob es wegen Training, Genetik oder irgendwelchem übernatürlichem Mist ist.
„Alterst du eigentlich?", fragte Eren aus dem Nichts heraus und Levi drehte sich von der Arbeitsplatte weg, sah seinen Schützling mit hochgezogener Augenbraue an. „Ja, aber deutlich langsamer als ein normaler Mensch. Zehn Menschenjahre sind für mich ein Monat.", versuchte er es zu vergleichen und sah amüsiert zu, wie Eren die Kinnlade runterfiel. „Also bist du in den letzten 18 Jahren gerade mal zwei Monate gealtert?" Levi nickte, drehte sich wieder zu Erens Frühstück und kümmerte sich um das Rührei.
„Und was genau ist dann der Nachteil, wenn man ein Dämon ist? Die Superkräfte, das ewige Leben. Es klingt verlockend.", dass gerade Eren sowas sagte, wunderte Levi ein wenig. Noch vor ein paar Jahren hatte er versucht sich umzubringen und noch immer kamen Eren solche Gedanken. Da fand er ein ewiges Leben verlockend?
„Es bringt Nachteile mit. Für alle anderen Menschen, die dich kannten, bist du dann tot. Es ist dir verboten sie zu sehen. Und abgesehen davon würden sie dich eh nicht mehr wiedererkennen.", Levis Gedanken drifteten zu seiner Mutter, die weinend an seinem Grab stand. Er war auf seiner eigenen Beerdigung aufgetaucht. Hauptsächlich um zu sehen, wer gekommen war. Doch als er seine Mutter gesehen hatte, war ihm zum ersten Mal bewusst geworden, was er sich selber mit diesem Pakt angetan hatte.
Er hatte seine Chancen auf ein normales Leben und eine normale Zukunft einfach zur Seite geworfen und genau dann, als er es hätte tun sollen, nicht egoistisch gehandelt. Er bereute keinesfalls, dass er seine Mutter dadurch gerettet hatte. Doch er hatte es getan, um mehr Zeit mit ihr zu haben. Und dann war er es, der gehen musste.
„Würdest du mich erkennen?", fragte Eren und holte den Schwarzhaarigen damit aus seinen Gedanken. „Ja. Dämonen sehen immer das wahre Gesicht." – „Also hat es nichts mit dieser Seelenverbindung zu tun?"
Der Ältere lachte leise auf. „Nein, jeder Dämon würde dich erkennen."
„Mhm.", machte Eren, welcher sich insgeheim darüber freute, dass Levi wegen ihm kurz gelacht hatte. „Aber Eren?" – „Ja?"
„Wenn du einen Dämon heraufbeschwörst und diesen Scheiß wirklich machen willst, werde ich dich nicht aufhalten. Also überlege es dir gut."
Eren wunderte Levis Aussage. Der Schwarzhaarige hatte starke Gefühle für ihn und dennoch würde er ihn nicht abhalten, wenn er diesen Deal abschließen würde? „Warum nicht?" – „Weil mir die Vorstellung dich für immer an meiner Seite zu haben, gefällt.", erklärte Levi wahrheitsgemäß und füllte das Rührei auf einen Teller, stellte ihn Eren hin und setzte sich gegenüber vom 18-Jährigen an den Tisch.
Eren begann zu Essen, dachte dabei weiter über Levis Worte nach. Und warum auch immer, konnte er Levis Begeisterung verstehen. Für immer mit Levi zusammen zu sein schien nicht so übel. Die dämonischen Fähigkeiten waren beeindruckend und mit dem Rest würde er schon klarkommen. Seine Freunde mochten ihn wegen seinem Charakter, nicht wegen seines Aussehens. Er könnte damit leben.
„Denk nicht so viel darüber nach. Du musst immer noch ein paar Dinge in Ordnung bringen.", murrte Levi plötzlich und keine Sekunde später klingelte Erens Handy. Hatte Levi das kommen sehen? Konnten Dämonen jetzt auch noch in die Zukunft schauen?
„Eren, ich habe mit deiner Mutter geredet.", hörte er es auf der anderen Leitung und legte die Gabel auf den Teller. „Dieser komische Typ ist kein guter Einfluss, wenn er dich glauben lassen will, dass er dieser Levi ist. Er nutzt deine Schizophrenie nur aus.", toll Mikasa. Toll.
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