18 {Alleine}
《Aus Jeans Sicht》
Mit weit aufgerissenen Augen starre ich auf die Stelle, an der Charlotte sich vor einer Sekunde noch befunden hat. Jetzt ist sie weg.
Ich tauche unter, um zu schauen, ob sie irgendwo im Wasser ist, aber vergeblich. Es muss also etwas magisches sein.
Verdammt. Wo ist sie nun? Wieso konnte ich sie nur nicht festhalten?
Dich trifft keine Schuld.
Ich weiß, Senfie, ich weiß. Aber ich fühle mich trotzdem schuldig.
Bist du aber nicht.
Ist mir klar, aber...
Warte was? Wieso bist du nett zu mir?
Tja, ich kann auch nett sein, wenn ich will.
Wirklich? Zu mir bist du es definitiv nicht und sonst kennst du niemanden.
Okay, was hat sie gemacht, bevor sie verschwunden ist? Sie hat sich ins Wasser gelegt und dann war sie weg. Hä?
Du Idiot. Das Wasser ist Schuld, das liegt doch auf der Hand!
Oh, danke Senfie. Also... Was muss ich jetzt machen?
Das selbe, was sie gemacht hat. Du musst dich ins Wasser legen!
Ich befolge Senfies Rat und lege mich ins Wasser. Na toll, jetzt bin ich komplett nass. Sieht bestimmt total bekloppt hat.
Tatsächlich fängt das Wasser an zu leuchten. Es strahlt und wird immer heller. "Hilfe. Oh mein Gott!" Es wird wärmer und wärmer und Senfie kann es natürlich es mal wieder nicht lassen, zu kommentieren.
Sag mal, Jean, hast du ins Wasser gepinkelt? Hier wird's voll warm!
Senfie, das gehört zur Magie, du Idiot!
Ehrlich?
Die Stimme lacht spöttisch. Ich beschließe, darauf nichts mehr zu erwidern und mich lieber auf mein Ziel zu konzentrieren. Fest denke ich an das Tal der Tränen. Und schließe die Augen.
"Ahhh!" schreie ich, als die Verwandlung beginnt.
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"Ahhh!" schreie ich immer noch, als ich im Tal der Tränen ankomme. Ich brauche einen Moment, bis ich Charlie erkenne, die lachend auf einem Felsen sitzt. "Du bist fast so eine große Idiotin wie Senfie!" rufe ich ihr zu.
"Senfie?" Sie blickt mich verwirrt an. Upps... "Nicht so wichtig. Sag mal, hast du ein Handtuch?"
"Sehe ich so aus, als hätte ich eins?" fragt sie belustigt. Ich schüttele den Kopf. "Dann lass uns schnell reingehen. Ich erfriere hier sonst."
"Wie du siehst lebe ich noch, obwohl ich hier eine Ewigkeit auf dich warten musste, weil du anscheinend nicht gecheckt hast, wie der Ortswechselzauber funktioniert." antwortet Charlotte darauf bloß. Aber dann steht sie auf. "Du hast Recht, wir sollten rein. Meine armen Klamotten."
"Aha. Und ich bin egal, oder was?" erwiderte ich trocken. "Ja. Du kannst dich auch selber retten. Mein Designershirt nicht." sagt sie scherzhaft. "Also ich dachte eigentlich, du wärst nicht eingebildet, aber aufgrund dieser Aussage neige ich dazu, meine Annahme zu überdenken." gebe ich von mir und mache einen auf klug. "Jean, du hattest auf gar keinen Fall einen besseren Notendurchschnitt im Abschlusszeugnis als ich, also tu nicht so besserwisserisch."
"Man merkt dir an, dass du keine Ahnung hast, ob es dieses Adjektiv überhaupt gibt, Darling, also halt die Klappe."
"Könnten wir das mit den Beleidigungen bitte sein lassen? Nicht das Urlo Acorn uns noch suspendiert." meint Charlie. Ich nicke zustimmend. "Obwohl es Spaß macht, dich zu ärgern."
"Lass uns endlich reingehen, mir ist kalt!" Sie schlottert wirklich.
Gib ihr doch deine Jacke.
Senfie, wenn du schlau wärst würdest du sehen, dass meine Jacke durchnässt ist.
Ich könnte ihr höchstens dich geben, dann wäre ich dich los.
Das wäre gar keine schlechte Idee. Gut für alle.
Außer für Charlie.
Na und? Komm schon, wir beide ziehen positiven Nutzen daraus, das ist doch die Hauptsache.
Du bist echt verrückt.
Ja, und zwar gerne.
~♡~
In meinem Zimmer angekommen ziehe ich mich rasend schnell um, als auch schon Charlie vor meiner Tür steht. Wir haben uns verabredet, um noch einmal über unsere Mission zu sprechen. Schließlich müssen wir auch noch einen Abschlussbericht an Mister Acorn geben.
"Bist du eigentlich noch sauer auf Phillipe?" frage ich sie.
"Aber natürlich, was denkst du denn! Er ist mir fremdgegangen, mit meiner Cousine! Ich hab nichts falsch gemacht, er hat..."
Sie stockt plötzlich.
"Charlie? Alles okay? Charlie!" Ihr Kopf schüttelt sich wie automatisch. Ihre Augen blicken ins Leere. Hat sie überhaupt noch Kontrolle über ihren Körper? "Charlotte Dubois! Rede mit mir!" schrie ich. Wieder keine Reaktion. Ich wedele mit meiner Hand vor ihrem Gesicht herum, doch weder ihre Augen noch ihr Kopf bewegen sich. Doch plötzlich bewegt sich etwas. Sie erhebt sich. Während sie aufsteht greife ich blitzschnell nach ihrem Handgelenk und versuche sie festzuhalten, doch sie entzieht sich meiner Hand. Es brennt höllisch. "Lass mich los!" kreischt sie.
Schlitternd rennt sie aus dem Raum. Was hat sie nur?
Ich versuche sie einzuholen, doch sie ist zu schnell.
"Charlie!" schreie ich, als ich endlich draußen bin. Laufen war nie mein Ding. Und trotzdem quäle ich mich einmal die Woche zum joggen. Doch das war jetzt gar nicht mal so unnütz.
"Charlotte Dubois! Wo bist du?"
Keine Antwort.
"Verdammt! Charlie!!!"
Ich sehe nur noch, wie sie den schmalen Trampelpfad erreicht, der neben der Felswand liegt, hinter der sich die Höhle verbirgt. Das letzte was ich erblicke sind ihre grauen Nikes, die sich, immer noch durchnässt entfernen.
Grau.
~♡~
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