08 - Eine unliebsame Begegnung
Bereits am nächsten Morgen kam eine Nachricht von James, dass er noch vor dem Mittag nach Hogwarts kommen würde. Severus wartete in seinem Büro, die Arme vor der Brust verschränkt, den Blick starr auf die Tür gerichtet. In ihm brodelte ein Sturm aus Wut und Entschlossenheit, eine Kälte, die sich unbarmherzig in seinem Blick widerspiegelte, als schließlich James Potter am späten Vormittag den Raum betrat. Der Auror wirkte gleichgültig, beinahe gereizt, als hätte ihn Severus mit diesem Treffen in seiner wertvollen Zeit belästigt.
»Also, worum geht's hier überhaupt, Snape?«, begann er in einem ungeduldigen Tonfall ohne eine Form der Begrüßung. Er verschränkte die Arme und musterte Severus abschätzig.
»Warum ist Harry verletzt? Und was, verdammt, hast du damit zu tun?« Severus kniff die Augen zusammen, und in seiner Stimme lag eine Schärfe, die nur schwer unterdrückte Wut durchdringen ließ.
»Warum ist Harry verletzt?«, wiederholte er langsam, jedes Wort mit kalter Präzision betont. »Er ist verletzt, Potter, weil er unter dem Druck zerbricht, den du ihm auferlegst. Weil er verzweifelt versucht, jemand zu sein, den du dir in deinem Kopf zusammenfantasierst.« James schnaubte, seine Augen verengten sich zu einem verächtlichen Blick.
»Du übertreibst. Das ist absoluter Unsinn«, erwiderte er, seine Stimme höhnisch. »Ich tue nur, was getan werden muss. Harry wird irgendwann die Stärke haben, die er braucht. Wenn das heißt, dass er sich ein bisschen anstrengen muss, dann ist das sein Problem. Er wird damit umgehen lernen.« Severus' Gesicht verzog sich zu einer Maske aus blankem Zorn, und er lehnte sich vor, seine Augen durchdrangen James wie scharfe Dolche.
»Ein bisschen anstrengen?«, wiederholte er spöttisch. »Er ist ein Kind, Potter! Kein Werkzeug, das du nach Belieben formen kannst. Hast du überhaupt eine Ahnung, wie sehr du ihn belastest? Wie viel Schmerz er empfindet, weil er glaubt, nie deinen Erwartungen gerecht werden zu können?« James winkte ab, als wäre es ihm ein lästiges Thema.
»Harry muss lernen, stark zu sein. Ich kann ihn nicht durch die Welt tragen, und das weißt du genauso gut wie ich, Snape. Ich tue, was ich tue, damit er nicht so endet wie du – schwach, klammernd, unfähig, sich allein durchzusetzen.« Severus unterdrückte die Wut, die in ihm kochte, und er wusste, dass er mit Logik oder Appellen an James nicht weiterkommen würde. Der Mann vor ihm war fest entschlossen, an seinen eigenen Maßstäben festzuhalten, ungeachtet der Auswirkungen auf seinen eigenen Sohn. Schließlich senkte Severus seine Stimme zu einem gefährlich leisen Flüstern.
»Weißt du, was das Einzige ist, was Harry wirklich zu fürchten scheint, Potter? Es ist nicht die Welt – es ist der ständige Gedanke, dich zu enttäuschen. Du zerstörst ihn.« James verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf, als hätte er genug gehört.
»Ich verschwende meine Zeit mit dir, Snape. Ich mache Harry stark – das wirst du nie verstehen. Und er wird das verstehen, wenn er älter ist.« Severus spürte, wie jede Möglichkeit, zu ihm durchzudringen, verpuffte. Es war ein Gespräch ohne Einsicht, ein Kampf gegen einen kalten, unnachgiebigen Fels. Schließlich, seine Stimme durchtränkt von Enttäuschung und kaltem Zorn, fragte er: »Willst du ihn wenigstens sehen? Dein eigener Sohn liegt verletzt auf der Krankenstation.« James hob die Schultern, eine Regungslosigkeit in seinem Blick, die jede Hoffnung zunichtemachte.
»Ich habe zu arbeiten«, sagte er gleichgültig. »Es geht ihm doch gut, oder?« Severus fixierte ihn, fassungslos und angewidert zugleich.
»Ja, das ist deine Antwort. Arbeiten. Als wäre dein Sohn eine Pflicht, die dich belastet.« Doch James sagte nichts mehr. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und verließ das Büro, sein Gesicht unverändert kühl und abweisend. Severus sah ihm nach, den Rücken durchgestreckt und die Lippen zusammengepresst, die Stille des Raumes erfüllte seine Gedanken mit einem bitteren Nachklang.
Als Severus später die Krankenstation betrat, fand er Harry wach und sichtlich angespannt in seinem Bett sitzend. Der Junge hielt die Decke fest umklammert, und sein Blick wanderte nervös zur Tür, als würde er immer noch hoffen, einen vertrauten Schatten dort zu sehen. Auf seinem Nachttisch stand eine kleine Tüte mit Bertie Botts Bohnen.
»Von wem sind die?«, fragte Severus, bemüht, seine Stimme möglichst ruhig und sanft zu halten. Harrys Blick glitt kurz zu den Bohnen, und er sagte leise: »Draco, Ron und Blaise waren da. Sie haben sie mir dagelassen.« Severus nickte, sein Gesicht ausdruckslos, während er Harry musterte. Er sah, wie der Junge bei jedem leisen Geräusch zusammenzuckte, und spürte die unausgesprochene Frage, die Harry nicht zu stellen wagte.
»Kommt mein Vater auch noch?«, fragte Harry schließlich stockend, ohne Severus anzusehen. Der Lehrer schluckte, und sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen.
»Es gab einen Notfall«, sagte er schließlich ruhig. »Er musste los. Aber er hat dir liebe Grüße dagelassen.« Harry drehte den Kopf leicht und musterte Severus mit einem Blick, der älter und ernüchternder wirkte, als er es je zuvor gesehen hatte. Ein kurzes, bitteres Lächeln huschte über sein Gesicht.
»Sie lügen«, sagte Harry leise und drehte sich auf die Seite, den Rücken zu Severus gekehrt. Dieser spürte, wie die Worte wie ein Schnitt durch die Stille gingen, doch er ließ sich nicht beirren. Er trat näher und setzte sich behutsam auf die Bettkante. Einen Moment lang schwieg er.
»Harry, willst du mir nicht erzählen, wie es wirklich zu Hause ist?«, fragte er dann leise. Der Junge verharrte starr, bevor er mit einem schwachen Kopfschütteln antwortete: »Nein ... es ist ... okay.« Severus schüttelte den Kopf, seine Stimme war leise, aber voller Entschlossenheit.
»Nun lügst du, Harry.« Der Junge schwieg, die Schultern angespannt, und Severus merkte, wie sehr Harry sich bemühte, seine Fassade aufrechtzuerhalten. Er betrachtete Harry schweigend, während die angespannte Stille zwischen ihnen wie eine unsichtbare Mauer stand. Der Junge hatte sich auf die Seite gedreht, den Rücken zu Severus, und sein kleiner, schmaler Körper wirkte noch zerbrechlicher in der gedämpften Beleuchtung der Krankenstation. Er konnte die Anspannung in Harrys Haltung spüren, den stummen Widerstand, der sich wie ein Schutzschild um ihn gelegt hatte. Nach einem langen Moment der Stille sprach Severus erneut, seine Stimme leise und sanft.
»Harry«, begann er behutsam, »du musst nicht alles allein tragen. Es ist nicht ... notwendig, dich selbst zu belasten, um irgendjemandem etwas zu beweisen.« Harrys Schultern zuckten kaum merklich, doch er blieb stumm und starrte auf die Wand vor ihm, als wäre sie die einzige Zuflucht, die ihm in diesem Moment blieb. Severus holte tief Luft und fuhr fort, seine Worte vorsichtig wählend.
»Du bist kein Versager, Harry. Und du bist erst recht keine Enttäuschung.« Er hielt inne und sah, wie Harrys Kopf leicht zuckte, als ob die Worte etwas in ihm bewegten, das er jedoch verbissen zurückdrängte. »Die Schuld, die du spürst ... sie ist unbegründet. Der Tod deiner Mutter, all das Leid – nichts davon liegt an dir.« Harrys Schultern zitterten leicht. Die Worte drangen tiefer, als er es zulassen wollte, und es war, als würde ein kleiner Riss durch die harte Mauer der Selbstbeherrschung gehen, die der Junge so verzweifelt aufrechtzuerhalten versuchte.
»Ich verstehe«, sagte Severus schließlich, seine Stimme gedämpft und voller ungesagter Gefühle. »Mehr, als du vielleicht glaubst. Ich weiß, wie es sich anfühlt, unter einer Last zu leben, die einem niemand jemals hätte aufbürden sollen.« Er zögerte, bevor er fortfuhr, seine Stimme leiser als zuvor. »Doch kein Kind sollte glauben, dass es nicht genug ist. Oder dass es allein kämpfen muss.« Harry drehte sich nicht um, doch Severus bemerkte, dass seine kleinen Hände sich in den Laken vergruben, seine Fingerknöchel weiß vor Anspannung. Schließlich, fast kaum hörbar, flüsterte Harry mit brüchiger Stimme: »Ich bin nicht stark genug ... ich kann es nicht ... ihm recht machen.« Severus schluckte und er legte vorsichtig eine Hand auf Harrys Schulter.
»Es geht nicht darum, jemand anderem gerecht zu werden, Harry. Deine Stärke – sie liegt nicht darin, die Erwartungen deines Vaters zu erfüllen. Du bist stark, weil du trotz allem immer noch du selbst bist.« Für einen Moment verharrten sie in der Stille, bevor er leise hinzufügte: »Ich bin hier, wenn du jemals reden möchtest. Ich verspreche dir, dass ich zuhören werde. Du musst das nicht allein tragen.« Harrys Schulter entspannten sich leicht, und er atmete zitternd aus, als wäre die stumme Last in ihm ein wenig leichter geworden. Severus blieb an seiner Seite, bereit, geduldig zu warten, falls Harry irgendwann die Mauer durchbrechen wollte, die er um sich errichtet hatte.
Am nächsten Morgen betrat Severus Dumbledores Büro mit einer Entschlossenheit, die kaum Raum für Höflichkeiten ließ. Der Direktor saß hinter seinem Schreibtisch, seine Augen hinter den halbmondförmigen Brillengläsern auf Severus gerichtet, als dieser eintrat. Ohne Umschweife begann Severus zu sprechen, seine Stimme angespannt und voller unterschwelliger Wut.
»Albus, wir müssen über Harry Potter sprechen«, begann er, ohne sich zu setzen. »Ich habe den dringenden Verdacht, dass James Potter seinen Sohn misshandelt – vielleicht nicht körperlich, aber sicherlich psychisch. Etwas stimmt nicht, und es ist an der Zeit, dass wir handeln.« Dumbledores Gesichtsausdruck blieb ruhig, doch eine Spur von Besorgnis lag in seinen Augen. Er faltete die Hände vor sich auf dem Tisch und nickte langsam.
»Severus, ich verstehe deine Sorge. Du bist jedoch nicht der Einzige, der Harrys Verhalten bemerkt hat. Einige andere Lehrer haben ebenfalls angemerkt, dass er ungewöhnlich still ist – zurückhaltend, und dennoch erstaunlich ehrgeizig im Unterricht.« Severus zog die Augenbrauen hoch, sichtlich irritiert über die Gleichgültigkeit, die in Dumbledores Worten mitschwang.
»Und das bedeutet für dich, dass alles in Ordnung ist? Albus, ich habe es selbst gesehen – seine Angst ist nicht die eines gewöhnlichen Kindes. Er hat den Druck, die Erwartungen eines Mannes zu erfüllen, der ihn kaum wie einen Sohn behandelt. Das ist nicht normal.« Dumbledore lehnte sich leicht zurück, sein Blick abwägend, während er Severus' Gesicht studierte.
»Severus«, begann er schließlich, »was du ansprichst, ist besorgniserregend, doch die Vergangenheit hat mir gezeigt, dass wir nicht immer die vollständige Wahrheit kennen. Harry mag still und schüchtern sein, aber das könnte ebenso gut der Druck des Schulwechsels und der Verantwortung sein, die er fühlt, als ‚Der Junge, der überlebte'.« Severus' Miene verhärtete sich, und sein Blick wurde kalt.
»Albus, du weichst aus«, sagte er kühl. »Wir sprechen hier nicht von irgendeinem normalen Kind oder von der Belastung durch seine Geschichte. Wir sprechen davon, dass der Junge unter dem ständigen Einfluss eines Vaters steht, der ihn mit Erwartungen überschüttet, die niemand erfüllen kann. Glaubst du wirklich, dass das harmlos ist?« Dumbledore blieb einen Moment still und musterte Severus mit ernstem Blick, bevor er schließlich leise antwortete: »Was genau würdest du vorschlagen?« Severus zögerte, und sein Blick wurde für einen Moment nachdenklich.
»Sirius Black und Remus Lupin. Sie waren James' Freunde, und wenn jemand einen Hinweis darauf hat, was in dieser Familie wirklich vorgeht, dann sind es sie.« Er hielt inne und setzte hinzu, die Entschlossenheit in seinen Augen aufflammend.
»Herauszufinden, was vor sich geht, ist das Mindeste, was wir tun können.« Dumbledore nickte langsam, und ein Hauch von Sorge schlich sich in seine sonst so ruhigen Züge.
»Ich verstehe. Es ist wahr, dass Sirius und Remus womöglich die besten Ansprechpartner sind. Ich werde herausfinden, wo sie sich aufhalten, und versuchen, eine Verbindung herzustellen.« Als Severus sich umdrehte, bereit, das Büro zu verlassen, hielt Dumbledore ihn noch einmal auf und fügte hinzu, ein amüsiertes, fast erstauntes Lächeln auf den Lippen.
»Weißt du, Severus, ich bin überrascht, dass gerade du so viel Fürsorge für Harry Potter zeigst. Es ist ... unerwartet.« Severus warf ihm einen scharfen Blick zu und sagte kalt: »Ich mag mit dem Vater meine Differenzen haben, Albus, doch kein Kind hat eine solche Bürde verdient.« Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und verließ das Büro, fest entschlossen, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Die letzten Wochen waren für Harry wie ein seltsamer Übergang. Halloween, das er sonst immer mit beklemmender Angst vor dem Verhalten seines Vaters verbracht hatte, war ruhig und beinahe ... normal verlaufen. Ohne James' trübe Blicke, die bei ihm in diesen Nächten sonst immer so viel Unruhe auslösten, fühlte er sich zum ersten Mal in all den Jahren fast befreit. Doch dieses Gefühl der Leichtigkeit verblasste schnell, als die Nachricht eintraf, dass er die Weihnachtsferien nicht, wie er gehofft hatte, in Hogwarts verbringen durfte. Sein Vater hatte entschieden, dass er nach Hause kommen musste – ob Harry es wollte oder nicht. Diese Aussicht hatte in ihm eine dunkle, lähmende Angst geweckt, die jede Freude an den Tagen im Dezember verdunkelte. Er wusste, dass er seinen Vater wieder einmal enttäuscht hatte, auch wenn er verzweifelt versucht hatte, alles zu tun, was dieser von ihm erwartete. Harry hatte sich so sehr bemüht, ins Quidditch-Team zu kommen, doch alle Versuche waren vergeblich geblieben. Auch die Noten waren nicht überall so hervorragend wie gefordert, und die Tatsache, dass er in Slytherin gelandet war, hing weiterhin wie ein ständiger Makel über ihm. Die Lehrer bemerkten seine Anspannung, doch Harry sprach mit niemandem darüber – fast mit niemandem. Denn auch wenn er es nicht offen zugeben konnte, hatte sich in den vergangenen Wochen etwas in ihm verändert, besonders in Bezug auf Professor Snape. Nach seinem Unfall und dem Gespräch auf der Krankenstation hatte er das Gefühl, dass Snape ihn verstand, ohne dass Harry viel sagen musste. Der Professor blieb streng und zurückhaltend, doch in seiner Nähe fühlte sich Harry sicher und sogar irgendwie beschützt. Ein Gedanke, den sein Vater wohl mit Abscheu zur Kenntnis genommen hätte.
An diesem Freitagnachmittag nach der letzten Zaubertränkestunde blieb Harry im Klassenzimmer zurück, als seine Mitschüler bereits den Raum verließen. Er war sich nicht sicher, wie er anfangen sollte, und starrte nervös auf seine Füße, während er die Worte suchte. Schließlich hob er den Kopf und räusperte sich leise.
»Professor Snape ... ich ... ich wollte Ihnen nur Bescheid sagen ... dass ich die Ferien doch nicht hier in Hogwarts bleibe.« Severus, der gerade einige Notizen durchging, sah auf und musterte Harry mit einer Mischung aus Überraschung und Nachdenklichkeit. Harry hatte ihm vor einigen Wochen klargemacht, dass er gehofft hatte, über Weihnachten in Hogwarts bleiben zu können. Die neue Entscheidung seines Vaters änderte alles – und es beunruhigte Severus zutiefst.
»Ich verstehe«, sagte Severus langsam, doch in seinem Ton lag etwas, das Harry nicht deuten konnte. Ein Zögern, ein gedämpftes Misstrauen. Er beobachtete Harry genau, der still und verunsichert vor ihm stand, die Schultern ein wenig nach vorne gezogen, wie unter einer Last, die er nicht tragen konnte. Nach einem kurzen Moment des Schweigens griff Severus in eine Schublade seines Pultes und zog ein Blatt Pergament hervor. Er legte es behutsam auf den Tisch und hielt Harry einen Federkiel hin.
»Schreib mir deine Adresse auf, Harry«, sagte er ruhig, als wäre es eine gewöhnliche Bitte, doch Harry spürte die Wärme und die leise Sorge in der Stimme des Professors.
»Meine ... Adresse?« Harry nahm die Feder, sah Severus verwundert an und spürte ein unangenehmes Ziehen im Magen. Sein Vater würde sicher nicht gutheißen, dass jemand die Privatadresse kannte, schon gar nicht Professor Snape.
»Ja«, antwortete Severus ruhig, »ich werde dir schreiben, und das wird die Zeit ein wenig verkürzen. Briefe können eine angenehme Ablenkung sein, wenn einem der Alltag zu schwer wird.« Ein Hauch eines Lächelns spielte in seinen Augen, doch seine Miene blieb ernst und aufmerksam auf Harry gerichtet. Harry zögerte, die Feder über das Pergament gehalten, bevor er mit kleinen, sauberen Buchstaben seine Adresse aufschrieb. Er spürte, wie eine leichte Anspannung in ihm abfiel, auch wenn die Sorge über die Reaktion seines Vaters wie ein dunkler Schatten über ihm hing. Schließlich schob er das Pergament zurück und blickte unsicher zu Severus auf.
»Danke«, murmelte er leise und wandte den Blick wieder ab, um die Schwäche, die in seiner Stimme lag, zu verbergen. Er wollte nicht, dass Snape ihn so sah – unsicher, verletzlich, voller Angst vor den kommenden Tagen. Severus nahm das Pergament entgegen und verstaute es sorgfältig in seiner Schublade, sein Gesicht ausdruckslos, doch in seinen Augen lag eine gedämpfte Sorge.
»Ich werde sicherstellen, dass du regelmäßig Post bekommst«, sagte er leise, fast beruhigend, als könne er den Schmerz und die Furcht, die in Harrys Augen aufblitzten, dadurch lindern. Harry nickte nur, zu überfordert von der stillen Zuneigung, die sich in Severus' Worten versteckte, um etwas zu erwidern. Er wusste, dass er in diesen Momenten, in denen Snape sich um ihn kümmerte, ein kleines bisschen jener Stärke spürte, die ihm im Angesicht seines Vaters fehlte. Doch als er das Klassenzimmer verließ, hielt er sich fest an diesem Wissen. Er war nicht ganz allein – auch wenn er sich oft so fühlte.
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Die Zugfahrt nach Hause schien Harry endlos und zugleich viel zu schnell zu vergehen. Er saß in einem Abteil mit Draco, Blaise und Ron, doch ihre ausgelassenen Gespräche erreichten ihn kaum. Er starrte aus dem Fenster, die winterliche Landschaft zog verschwommen an ihm vorbei, während er von einer lähmenden Angst erfüllt war. Sein Magen fühlte sich flau an, und seine Hände zitterten leicht, als er sie in seinem Schoß verschränkte. Draco warf ihm von Zeit zu Zeit einen besorgten Blick zu, und schließlich stieß Blaise ihn mit dem Ellbogen an.
»Harry, du bist die ganze Zeit so still«, sagte Blaise vorsichtig. »Was ist los? Freust du dich nicht auf die Ferien?« Harry schüttelte nur stumm den Kopf, ohne aufzusehen. Seine Kehle war wie zugeschnürt, und selbst wenn er gewollt hätte, hätte er keine Worte gefunden. Ron, der am Fenster saß, sah ihn mitleidig an.
»Vielleicht wird es gar nicht so schlimm«, meinte er leise, als wüsste er, dass seine Worte nicht viel trösteten. »Vielleicht ist dein Vater ja besser gelaunt, weil Weihnachten ist.« Harry verzog das Gesicht bei dem Gedanken, doch er sagte nichts. Weihnachten bedeutete in seinem Zuhause keine Freude oder Wärme – nur mehr Druck, mehr Erwartungen und, schlimmer noch, mehr Gelegenheiten, enttäuscht zu werden. Nichts, was die anderen sagten, konnte seine Angst mindern. Er spürte den Kloß in seinem Hals wachsen, je näher sie King's Cross kamen, und als der Zug schließlich in den Bahnhof einfuhr, fühlte es sich an, als ob sein Magen sich vollständig umdrehte. Die Geräusche des Bahnhofs waren laut und chaotisch. Schüler stiegen mit Gepäck und Käfigen voller Tiere aus, Eltern riefen nach ihren Kindern, und die kühle Winterluft wehte über den Bahnsteig. Harry stieg langsam aus dem Zug, den Blick suchend durch die Menschenmassen wandernd. Draco, Blaise und Ron folgten ihm, während sie ihre eigenen Eltern suchten. Harry blieb allein stehen, sein Herz klopfte wild, während er sich weiter umsah. Die Minuten vergingen, doch James war nirgends zu entdecken. Der Bahnsteig leerte sich zusehends, die anfängliche Geschäftigkeit verwandelte sich in eine ruhige, beinahe gespenstische Stille. Harry stand immer noch am Rand der Plattform, seinen Koffer fest umklammert, während er unsicher auf die verbliebenen Menschen blickte. Seine Augen suchten verzweifelt nach der vertrauten Gestalt seines Vaters, doch James Potter war nirgends zu sehen. Hinter ihm hörte er plötzlich die markante Stimme von Lucius Malfoy, die über den Lärm des Bahnhofs hinweg an seinen Sohn gerichtet war.
»Draco, mein Junge, schön dich zu sehen, wie war die Zugfahrt?« Draco drehte sich mit einem breiten Lächeln um und umarmte seinen Vater.
»Vater! Alles gut, danke. Es ist schön, zu Hause zu sein.« Er zögerte kurz, dann wies er mit einem Nicken auf Harry, der etwas abseits stand.
»Oh, das ist Harry Potter, Vater.« Lucius' graue Augen richteten sich auf Harry, und für einen Moment huschte eine Spur von Überraschung über sein aristokratisches Gesicht. Er schritt gemessenen Schrittes auf die beiden Jungen zu, sein Gehstock klackerte auf den Boden. Als er vor Harry stand, musterte er ihn kurz und sagte höflich, wenn auch kühl: »Mr. Potter. Eine Freude, Sie kennenzulernen.« Harry brachte nur ein unsicheres Nicken zustande. Lucius sah sich kurz um, die Stirn leicht gerunzelt.
»Und wo, wenn ich fragen darf, ist Ihr Vater, Mr. Potter?« Harry zuckte leicht zusammen, dann zuckte er mit den Schultern, seinen Blick zu Boden gerichtet.
»Ich ... ich weiß es nicht«, murmelte er. Lucius' Augen verengten sich, und ein unbehagliches Gefühl kroch in ihm auf. Er mochte James Potter nicht besonders und das Verhalten des Jungen vor ihm – schüchtern, verunsichert und allein – ließ ihn innehalten. Nach einem Moment wandte er sich an Blaise' Mutter, die gerade Blaise umarmt hatte.
»Lyla, würden Sie Draco nach Hause bringen, während ich mich darum kümmere, dass Mr. Potter sicher zu seinem Ziel gelangt?« Blaise' Mutter zögerte nur einen Augenblick, dann nickte sie höflich.
»Natürlich, Lucius. Draco, Blaise, wir müssen los.« Draco blickte kurz zu Harry, seine Stirn in Sorgenfalten gelegt.
»Ich hoffe, dein Vater taucht bald auf, Harry«, sagte er leise. Blaise und Ron verabschiedeten sich ebenfalls, ehe die drei den Bahnsteig verließen. Lucius sah Harry an, seine Miene war jetzt von einer kühlen, aber ernsthaften Nachdenklichkeit geprägt.
»Kommen Sie, Mr. Potter«, sagte er und deutete mit einer einladenden Geste auf den Ausgang. »Wir sollten uns in die große Halle des Bahnhofs begeben. Vielleicht hat Ihr Vater sich verspätet und wartet dort.« Harry folgte ihm schweigend, sein Koffer hinter sich herziehend. Er spürte, wie die Erschöpfung und die wachsende Angst an ihm zerrten. In der großen Halle des Bahnhofs angekommen, hielten sie kurz inne, während Lucius die Menge überblickte. Die Menschen strömten geschäftig umher, doch es war niemand da, der Harry auch nur annähernd bekannt vorkam. Sie warteten. Minuten verstrichen, dann Stunden. Harry stand still neben Lucius, der gelegentlich auf seine Taschenuhr blickte, sein Gesicht immer kühler werdend. Mit jeder Minute, die verging, fühlte sich Harry kleiner und unsichtbarer, während die Panik in seinem Inneren wuchs. Schließlich drehte sich Lucius zu ihm um, seine Augen prüfend.
»Mr. Potter«, begann er mit einer Stimme, die mehr wie eine Feststellung als eine Frage klang, »es ist offensichtlich, dass Ihr Vater Sie nicht abholen wird. Würden Sie mir bitte Ihre Adresse geben? Ich werde Sie nach Hause bringen.« Harry hob den Kopf, seine Augen weit und unsicher. Einen Moment lang schien er zögern zu wollen, doch dann nickte er langsam. Mit zitternden Händen zog er ein kleines Stück Pergament aus seiner Tasche, schrieb die Adresse seines Hauses in klaren, kleinen Buchstaben darauf und reichte es Lucius. Der nahm es mit einer gemessenen Bewegung und steckte es in seine Tasche.
»Sehr gut«, sagte Lucius, und sein Ton war nun freundlich. »Kommen Sie. Es wird spät, und ich nehme an, Sie möchten diesen Tag hinter sich bringen.« Er wandte sich um, sein Umhang schwang leicht hinter ihm her, und Harry folgte ihm, sein Herz schwer und voller Angst vor dem, was ihn zu Hause erwartete.
Das leise »Plopp« des Apparierens hallte in der kühlen Abendluft wider, als Lucius und Harry vor einem unscheinbaren, leicht heruntergekommenen Haus in einem Vorort Londons erschienen. Harry sah unsicher auf, das Herz schwer in seiner Brust, während Lucius mit geübtem Blick die Fassade musterte. Es war kein Licht im Haus zu sehen, kein Hinweis darauf, dass jemand auf Harry gewartet hatte. Harry trat zögernd vor die Tür und griff nach seinem Koffer.
»Ich ... ich habe keinen Schlüssel dabei«, sagte er leise. Lucius drehte sich zu ihm um, ein Hauch von Missbilligung in seinen scharfen, grauen Augen.
»Kein Schlüssel? Hat dein Vater dir nicht gesagt, wie du hereinkommst, falls er nicht da ist?«, fragte er mit einer Stimme, die zwar ruhig war, jedoch einen Hauch von Gereiztheit trug. Harry schüttelte nur den Kopf, seine Schultern sanken leicht herab, und er blickte zu Boden. Lucius runzelte die Stirn, seine Gedanken liefen auf Hochtouren. Er überlegte, ob er Harry einfach mit nach Malfoy Manor nehmen sollte. Dort würde der Junge zumindest sicher und warm untergebracht sein, und er könnte später mit Dumbledore sprechen, um die Situation zu klären. Bevor er jedoch eine Entscheidung treffen konnte, hörten sie Stimmen und das Poltern schwerer Schritte, die sich der Einfahrt näherten. Er drehte sich um, während Harry stockte, die Angst wie ein greifbarer Schatten über ihm. Aus der Dunkelheit traten zwei Männer hervor, beide sichtlich angeheitert und mit einem schwankenden Gang. James Potter war einer von ihnen. Der Mann hielt inne, als er Lucius erkannte, und ein finsterer Ausdruck überzog sein Gesicht.
»Lucius Malfoy«, spuckte er förmlich aus, seine Stimme scharf und abweisend. »Was machst du hier?« Lucius ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Seine Haltung war geradezu majestätisch, und seine Stimme blieb kühl, als er antwortete.
»Ich habe deinen Sohn hierhergebracht, Potter. Es scheint, als hättest du vergessen, dass die Weihnachtsferien heute begonnen haben.« James' Begleiter, ein Mann mittleren Alters mit einem nervösen Blick, sah verlegen zu Boden, als die Spannung zwischen den beiden Männern spürbar zunahm.
»Ähm ... ich sollte wohl ... gehen«, murmelte der Kollege hastig und trat ein paar Schritte zurück. »Guten Abend, Lucius. Potter.« Ehe James etwas erwidern konnte, drehte sich der Mann um und verschwand schnell in der Dunkelheit. James wandte sich mit einem mühsam unterdrückten Schnauben wieder Lucius zu, seine Haltung steif und feindselig.
»Ich brauche deine Hilfe nicht, Malfoy«, sagte er schroff. »Ich hatte ... zu tun. Es kommt schon mal vor, dass ich arbeiten muss.« Lucius hob eine Augenbraue und musterte ihn kühl.
»Arbeiten? Natürlich«, sagte er mit einem Hauch von Spott in der Stimme, während er den Zustand von James, seine unordentliche Kleidung und den deutlichen Geruch von Alkohol registrierte. »Wie passend, dass du in Begleitung warst. Ein produktiver Abend, nehme ich an.« James' Gesicht verzog sich zu einer verärgerten Grimasse. Er wandte sich abrupt zu Harry um, der reglos und still hinter Lucius stand, den Koffer noch immer in der Hand.
»Rein mit dir«, wies er ihn schroff an. »Und mach nicht so ein Gesicht.« Harry zuckte leicht zusammen und gehorchte ohne ein Wort, wobei er an seinem Vater vorbeiging und auf die Haustür zuging.
»Danke Mr. Malfoy«, sagte er schnell und Lucius nickte freundlich. James zog seinen Zauberstab und öffnete die Tür mit einem knappen Zauber, bevor er Harry hinein schickte und die Tür hinter ihm zufallen ließ. Lucius blieb noch einen Moment stehen, seine Augen fest auf James gerichtet, dessen Haltung stur und defensiv war. Die Spannung zwischen ihnen war greifbar, doch der Malfoy sagte nichts weiter. Er drehte sich schließlich um und apparierte lautlos davon, während James ihm einen letzten, feindseligen Blick hinterherwarf.
Lucius Malfoy apparierte mit einem kaum hörbaren Knall in die Eingangshalle von Malfoy Manor. Die Dunkelheit draußen wurde durch die warmen, goldenen Lichter des Anwesens verdrängt, doch in Lucius' Brust lastete noch immer die kühle Schwere der Begegnung mit James Potter. Als er die Tür zur Bibliothek öffnete, fand er Narzissa dort vor, die mit einer Tasse Tee auf einem der bequemen Sessel saß und offenbar auf ihn gewartet hatte.
»Du bist spät zurück«, bemerkte sie mit ihrer üblichen Gelassenheit, doch ihre Augen suchten sein Gesicht mit leiser Besorgnis. »Draco hat mir erzählt, dass Harry Potter nicht abgeholt wurde. Was ist geschehen?« Lucius seufzte, zog seinen Umhang ab und legte ihn über die Lehne eines Stuhls. Er nahm Platz gegenüber seiner Frau, die ihn mit neugieriger Erwartung ansah.
»Es war genau so, wie Draco es gesagt hat«, begann er, seine Stimme ruhig, doch ernst. »Harry stand allein auf dem Bahnsteig. Kein Zeichen von James Potter. Der Junge sah vollkommen verloren aus.« Narzissa runzelte die Stirn und stellte ihre Tasse ab.
»Wie kann ein Vater so nachlässig sein?«, fragte sie, Empörung in ihrer Stimme. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand wie James Potter einfach vergisst, sein eigenes Kind abzuholen.« Lucius nickte langsam.
»Ich hatte denselben Gedanken. Doch das ist nicht das erste Mal, dass James' Umgang mit seinem Sohn aufgefallen ist.« Er lehnte sich zurück und verschränkte die Finger vor sich. »Severus hat mir bereits kurz nach Schulbeginn berichtet, dass er ernste Bedenken hat, was Harrys Wohlergehen betrifft. Der Junge ist schüchtern, zurückhaltend und scheint ständig unter Druck zu stehen. Und das, was ich heute gesehen habe, bestätigt nur, was Severus vermutet.« Narzissas Augen verengten sich, und ihre Stimme wurde leise, aber eindringlich.
»Du meinst, James ...?« Sie sprach den Gedanken nicht zu Ende, doch die Bedeutung ihrer Worte hing schwer im Raum. Lucius nickte knapp.
»Ob es physisch oder nur psychisch ist, kann ich nicht sagen. Aber eines ist sicher: James Potter ist kein Mann, der das Wohl seines Sohnes an erste Stelle setzt. Als er endlich auftauchte, war er sichtlich angetrunken und in Begleitung eines Kollegen. Er hat nicht einmal versucht, seinen Zustand zu verbergen.« Narzissa war für einen Moment still, ihre Stirn in nachdenkliche Falten gelegt.
»Und Harry?«, fragte sie schließlich. »Wie hat er darauf reagiert?«
»Er hat nichts gesagt«, erwiderte Lucius leise. »Aber das muss er auch nicht. Seine Haltung, sein Schweigen – alles spricht dafür, dass dies nicht das erste Mal ist. Er hat sich ohne Widerstand ins Haus zurückgezogen, als James ihn angewiesen hat, hineinzugehen.« Narzissa seufzte und schüttelte den Kopf.
»Es ist erschreckend, wie ein Kind in solch einer Umgebung überleben soll. Was gedenkst du zu tun?« Lucius stand auf und griff nach seinem Gehstock.
»Zunächst werde ich mit Draco sprechen«, erklärte er. »Er hat eine enge Freundschaft mit Harry aufgebaut, und vielleicht hat er etwas bemerkt, das uns helfen könnte. Danach werde ich Severus über diese Angelegenheit informieren. Er ist der Einzige, der direkten Zugang zu Harry hat, und ich traue ihm zu, die richtigen Schritte zu unternehmen.« Narzissa nickte, ein Ausdruck des Verständnisses in ihren Augen, doch auch Sorge lag in ihrem Blick.
»Tu, was nötig ist, Lucius. Kein Kind sollte so leben müssen.«
Wenig später klopfte Lucius leise an die Tür zu Dracos Schlafzimmer und trat ein, als er ein »Herein« hörte. Draco war bereits in seinem Nachthemd und saß auf seinem großen Bett, ein Buch auf den Knien. Er sah auf, als sein Vater den Raum betrat, und legte das Buch beiseite.
»Vater? Hast du Harry helfen können?«, fragte Draco, eine Mischung aus Neugier und Müdigkeit in seiner Stimme. Lucius setzte sich an die Kante des Bettes und musterte seinen Sohn mit prüfendem Blick.
»Ja, das konnte ich. Ich wollte mit dir auch über Harry sprechen«, begann er, seine Stimme ruhig. »Du hast mir geschrieben, dass er sehr schüchtern ist. Gibt es noch etwas, das dir in der letzten Zeit an ihm aufgefallen ist?« Draco runzelte die Stirn und dachte nach.
»Er ist immer so ... angespannt, wenn es um seinen Vater geht.« Lucius nickte langsam, seine Augen suchten die seines Sohnes.
»Hat Harry dir jemals etwas über sein Zuhause erzählt? Irgendetwas, dass dir aufgefallen ist?« Draco zögerte und zog die Decke ein wenig fester um sich.
»Nicht viel. Aber manchmal sagt er Sachen, die ... merkwürdig sind. Als würde er Angst davor haben, Fehler zu machen. Oder dass er denkt, er sei nicht gut genug.« Draco sah seinen Vater mit einem besorgten Blick an. »Warum fragst du das? Denkst du, bei ihm zu Hause läuft etwas schief?« Lucius legte eine Hand auf Dracos Schulter und drückte sie leicht.
»Das weiß ich noch nicht sicher«, sagte er langsam. »Aber ich mache mir Sorgen, und ich werde der Sache auf den Grund gehen. Ich brauche nur deine Ehrlichkeit, wenn dir etwas auffällt.« Draco nickte ernst.
»Natürlich, Vater. Ich mag Harry, und wenn irgendwas nicht stimmt, will ich helfen.«
»Gut, Draco«, sagte er schließlich. »Schlaf jetzt. Und halte weiterhin ein Auge auf Harry, wenn ihr zurück in der Schule seid.« Draco nickte ernst, seine Augen wurden schwer vor Müdigkeit.
»Natürlich, Vater. Gute Nacht.«
»Gute Nacht, Draco.« Lucius stand auf, küsste seinen Sohn auf die Stirn und verließ das Zimmer, während er bereits über die nächsten Schritte nachdachte. Es war klar, dass Harry Hilfe brauchte – und Lucius war entschlossen, seinen Teil dazu beizutragen, dass er sie bekam.
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