Prolog
Das Leitgebot des internationalen Rechts ist es, Frieden und Sicherheit zu fördern, Menschenrechte zu schützen und die Zusammenarbeit zwischen den Ländern der Welt zu leiten. Allgemeine Rechtsgrundsätze, angesehene Prinzipien der höchsten Gerichtshöfe der Welt, werden auf der internationalen Ebene anerkannt, wie die Grundsätze von Treu und Glauben, und der Gerechtigkeit. Erfolge des internationalen Rechts, die gleichzeitig das Ende des 2. Weltkrieges unterstrichen, sind die Charta der Vereinten Nationen und das Genfer Abkommen — die wichtigsten Verträge unserer Welt.
Denn wie Elihu Root es gesagt hat, besteht der wahre Frieden der Nationen nicht in der Abrüstung, sondern in der Beilegung von Streitigkeiten durch Recht und Verhandlungen.
Dies ist internationales Recht.
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Es roch nach Petrichor. Der Anfang meines neuen Lebens roch nach Petrichor.
Mein braunes Haar wehte im Herbstwind.
Die Autos rasten hinter mir über das nasse Asphalt. Jeden Moment drohte es ein weiteres Mal aus dem dunklen Himmel der Großstadt zu regnen und die Menschen eilten in ihrem typischen Alltag an mir vorbei, doch für mich war heute alles andere als typisch. Für mich bleib alles stehen. Mein Atem hielt an. Mein Kopf dachte nur an Eines.
Denn heute war der erste Tag meines neuen Alltags. Heute war der erste Tag dessen, was ich mir durch exzellente Leistungen, durch Opfer, durch Druck, durch Kopf erkämpft habe. Es war der Anfang.
Ich sah auf meine goldene Armbanduhr unter meinem schwarzen Mantel. Zwei Minuten vor Neun. Ich richtete meinen schwarzen Rock, strich eine Hälfte meines langen dunklen Haares nach vorne, die andere nach hinten, und ging sicheren Schrittes das erste Mal in die renommierte Universität, an der ich in 3 Jahren meinen LL.B. Abschluss in International Law ablegen würde.
Ich lief auf Marmorboden, inmitten dessen, was sich nach der Elite anfühlte, obwohl es eine staatliche Universität war. Durch die hohen Fenster fiel diffuses Licht, das die Räumlichkeiten in eine mystische Atmosphäre versetzten. An den Wänden, an denen ich entlang lief, hingen Porträts ehemaliger Direktoren, Professoren und bedeutender Absolventen. All derer, die es vor mir geschafft haben, fing ich mich dabei zu finden.
Ich ließ meine Hand über das aus dunklem Eichenholz geschnitzte Treppengeländer gleiten, während ich die kunstvollen, gewölbten Decken betrachtete.
Für mich bedeutete das alles. Das hier stellte den Zugang zu meiner Emanzipation dar, meiner Leidenschaft, meiner festen, eisernen Überzeugung, mehr hier für zu lernen und zu arbeiten als für irgendetwas anderes in meinem Leben zuvor.
Mit 19 Jahren war ich davon besessen, die Beste in meinem Fach zu sein, ein wenig obesessiv und ungesund. International law: The system of law regulating the interrelationship of sovereign states and their rights and duties with regard to one another.
Und ich würde die Beste sein.
Ich fühlte dies mit einer Sicherheit in meinen Knochen, wie ich bisher nichts gefühlt hatte. All die Unsicherheiten der letzten Monate, all die Selbstzweifel, all die Sorgen, sperrte ich weg. Mit Disziplin und Resilienz hatte ich es geschafft, alles aus meinem Leben zu bekämpfen, was mich von meinem Traum abhalten könnte. Ich hatte alles hier für gegeben. Es gäbe hunderte Personen an dieser Institution, die niemals nachvollziehen können werden, was ich hier für gegeben hatte. Meine Seele, mein Herz — ich war bereit alles zu opfern.
Und das erste Mal in meinem Leben, hatte ich das warme Gefühl, das Richtige zu tun. Die Stimme in meinem Kopf sagte mir endlich, dass ich hierfür bestimmt war.
Ich fühlte mich am richtigen Platz.
Ich war bestimmt.
Ich war unaufhaltbar.
Bis ich Elijah Colton kennenlernte,
den bitteren Untergang meiner Karriere.
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