Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 11: Nietzsche


„Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse."
— Nietzsche

________________

In der folgenden Woche fasste ich Lernzettel für meine Kurse zusammen und besuchte weiterhin meine Vorlesungen. Ich kaufte mir einen neuen dunkelroten Strickpullover und ein großes Poster für meine kahle Wohnung von meinem Trinkgeld. Ich rief sogar meinen Vater das erste Mal seit Studienbeginn an und erzählte von dem Moot Court. Er freute sich für mich. Das war alles, was ich davon wegnahm, von diesem Mann. Es grenzte an Normal-Sein, an eine einst vertraute Herkömmlichkeit. Mein Leben war... typisch für eine Studentin, und ich liebte die Struktur und Sicherheit, die dieser Gedanke in mir auslöste.

Nichtsdestotrotz gab es einen Bereich in meinem Leben der nicht unorganisierter sein könnte. Hier galt die Regel; Nichts war vorhersehbar, alles war nervenzerreißend.

Ich beobachtete ihn, während er den Nordatlantikvertrag der NATO lehrte. Ich beobachtete ihn, während er den Bündnisfall herunterbrachte. Ich beobachtete ihn, als er seiner Vorlesung ein Ende setzte.

Adrian hatte sich neben mir schon seinen Rucksack über eine Schulter geworfen, bevor ich ihn antippte. "Geh schonmal vor. Ich muss noch was klären.", sagte ich ihm kurz angebunden.

Er wusste nicht, dass Mr. Colton mein Mentor war. Ich schätzte, niemand außer ihm – Mr. Colton –und mir wusste davon.

Adrian sah mich komisch an. "Hat er schon wieder was gesagt?", fragte er.

Ich kaute auf meinen Innenwangen und antwortete: "Nein. Ich muss etwas nachfragen. Geh schon mal vor."

Adrian zuckte mit seinen Schultern und zog an mir vorbei. "Okay, lass dich nicht auffressen. Ich muss jetzt aber mit meinem Vater Essen gehen. Morgen Abend was unternehmen?"

Ich nickte lächelnd.

Dann stand ich dort inmitten meiner Sitzreihe und sah um mich herum, abwartend, dass die Studenten den Saal verließen. Ich ging langsam nach vorne. Ich beobachtete, wie er eine Hand in seiner Hosentasche hatte und mit der anderen auf seinem Macbook scrollte. Ich beobachtete, wie zügig er las. Nach ein paar Schritten stand ich vor Mr. Colton und zog die Luft ein.

Er drehte sich zu mir, als er bemerkte, dass dort jemand stand. Zugegebenermaßen entkam nichts seinem mörderischen Sinn. Zu seinem schwarzen Hemden stachen seine blauen Augen nur noch mehr heraus und nagelten mich auf dem Boden fest.

Ich lächelte ohne zu zögern und blickte ihm direkt zurück ins Gesicht. „Ich habe die erste Runde gewonnen.", teilte ich ihm mit.

Ich wartete auf seine Antwort für eine gefühlte Ewigkeit, während er mich musterte.

„Glückwunsch.", antwortete er.

Sobald er nicht über das Rechtswesen sprach, hatte er nicht viel mehr zu sprechen.

„Danke.", erwiderte ich und presste meine Lippen kurz aufeinander.
„Es ging um US-amerikanisches Recht, was ich für die erste Runde nicht erwartet hätte.", ließ ich mir das nächstbeste einfallen.

Er nickte. „Ich weiß."

Also hatte er sich wenigstens im Nachhinein damit auseinandergesetzt.

„Es war hilfreich, die Stunden mit Ihnen. Ich habe es geschafft für etwas zu argumentieren, was ich nicht vertrete. Wann könnten Sie-"

Er unterbrach mich. „Ich weiß. Ich war da."

Das war einer der Sätze, die er hatte benutzen können, die mich direkt aus der Bahn fliegen ließen. Mein Atem stockte und meine Lippen standen noch einen Hauch weit offen.

„Sie waren da? Ich habe Sie nicht gesehen.", brachte ich zögerlich aus mir heraus.

Er atmete tief ein und ließ mich nicht aus den Augen. Als würde es ihm schwer fallen, das zu sagen. „Ja.", wiederholte er sich.

„Sie-"

Mr. Colton unterbrach mich: „Ich war da und ich habe gesehen, auf welche Weise Sie gewonnen haben. Ich habe ebenso gesehen, wie Sie versucht haben - und erfolgreich waren - Ihre Gegnerin vom Fall Wilson abzulenken. Ich habe gesehen, wie Sie die ersten Sekunden Ihres Auftrittes nicht genutzt haben, um wie irgendetwas anderes als nervös und unsicher auszusehen. Ich habe gesehen, wie Sie gewonnen haben. Ich weiß auch, dass Sie hätten verlieren können, wenn Ihre Gegnerin keinen Ordnungsruf bekommen hätte."

Er hatte meinen ganzen Auftritt studiert und ihn auf die mickrigsten Details herunter gebrochen. Ich mag vielleicht am Ende wie eine Gewinnerin geschienen haben, aber für Mr. Colton lag jede meiner Diskrepanzen auf der Goldwaage. Ich war sein ganz eigenes Schauspiel, dem er zusah und kritisierte.

„Jeder der aufgelisteten Punkte hat sie in Ihrer Bewertung gekostet.", erklärte er, „und ich hoffe, es ist Ihnen nun klar, dass Sie niemals Material, das Ihnen gegeben wird, außer Acht lassen sollten, wie das von Wilson Vs. The State of Florida, lediglich weil es Ihnen zu schwer scheint, dagegen zu argumentieren."

Er stand mit beiden Händen in den Taschen seiner Anzugshose vor mir. Wir starrten einander an. Er, der Kritiker. Ich, sein Protegé.

„Ihre Lockung weg von dem Fall war keine raffinierte Strategie. Es hat Ihre Schwäche aufgeworfen.", finalisierte er die Bemänglung meiner Person.

"Und meine Schwäche... soll was genau sein?", fragte ich spitz.

"Ihre Unfügsamkeit, Miss Winter."

Ein Schnauben entfloh mir, während ich in seine gefühlskalten Augen starrte. Dieser Mann nagte stets an meinem Bewusstsein, egal wo oder wann ich war. Er war immer dort, um mich zu kritisieren – selbst nach einem Erfolg wie diesem. Keine Empathie, kein Gespür für Kulanz -
– er hätte einem Horrorfilm entflohen sein können.

Wenn es nicht diese kleinen, seltsamen, zerbrechlichen Momente geben würde, in denen Professor Colton mir tatsächlich ein Kompliment gab. Kurz vor meiner kompletten Ernüchterung, schaffte er es doch, diese zu erkennen und mich wieder – auf seine Art – zu ermutigen. Bloß um am nächsten Tag auf seine typisch kalte und überprüfende Art weiterzulehren.

Hatte ich durch ihn hindurch gesehen?

„Ich kann fügsam sein, wenn ich es möchte.", erwiderte ich kalt mit einem zarten Heben meiner Mundwinkel.

Sein Blick fuhr einmal über mich. Ein Schauder lief über meinen Rücken.
„Dann scheinen Sie es nicht stark genug zu wollen."

Ich nahm einen Schritt weiter, bis die Tischplatte sich in meine Oberschenkel bohrte, knapp unter meinem Rock.
Ich war fucking gelangweilt von seinem Gerede. Warum nicht das Ganze auflockern?

"Es würde Ihren Alltag zutiefst langweilig machen, würde es das nicht, Mr. Colton?"

Seine Gesichtszüge zuckten. Ich lächelte.

"Sie spielen schlichtweg keine Rolle in meinem Alltag, Miss Winter."

Autsch.

"Können wir dann wieder darauf zu sprechen kommen, wann die nächste Lehrstunde für den Moot Court geplant ist?", fragte ich unberührt und zuckte meine Augenbraue nach oben.

Er ließ mich für einen längeren Moment nicht aus den Augen, bis er mir eine Antwort gab: "Morgen. 19 Uhr. Am Fakultätseingang."

Ich träumte nachts definitiv von anderen Dingen, als meinen Professor abends in der Universität zu treffen, um zu lernen, aber ich nahm, was ich bekam.

„Bis morgen, Mr. Colton. Ich freue mich."

____________________

Um Punkt 19 Uhr am nächsten Tag stand ich mit verschränkten Armen und meinem Kinn tief in meinen warmen Mantelkragen versteckt in der Eiseskälte vor dem Fakultätseingang. Zu dieser Uhrzeit war es schon längst stockdüster draußen und das einzige Licht, was mir gespendet wurde, stammte von den Straßenleuchten auf dem Campus. Ich lehnte mich an den Sandstein in meinem Rücken, kurz bevor ich Mr. Coltons dunkle Gestalt sich aus den Schatten schälen sah.

"Kommen Sie, Miss Winter?", rief er aus einigen Metern entfernt zu mir herüber.

Ich krauste meine Stirn, während ich begann, auf ihn zuzulaufen. Was eine Scheiße. Es war definitiv schwieriger, meine Glieder wieder aufzuwecken, wenn sie davor in der Novemberkälte zugefroren waren.

"Wohin?", fragte ich, als ich vor ihm zustehen kam, doch er bereits wieder weiterging.

"Zur U-Bahn Station.", antwortete er, ohne zu mir zurückzusehen.

Ich verdrehte meine Augen über seinen zügigen Gang und wurde erst im zweiten Gedanken misstrauisch über seine Wahl der U-Bahn Station. Mein Atem formte neblige Wolken vor meinem Gesicht.

Da ich wusste, dass die U-Bahn Station 5 Minuten zu Fuß entfernt war, wusste ich auch, dass mir das genug Zeit gab, eine Zigarette auf dem Weg zu rauchen und Mr. Coltons Missgunst gegenüber meiner Affinität zu rauchen zu ignorieren.

Die Wärme der Feuerzeugflamme wärmte meine Nase und ich sah bereits aus dem Augenwinkel, wie sich Mr. Coltons Gesicht zu mir wand.

"Sie verlieren dadurch 7,3 Lebensjahre.", argumentierte er die Situation.

"Unter der Bedingung, dass ich über 10 Zigaretten pro Tag rauche, was ich nicht tue."

Anmerkung: Fast nicht tue.

"Aus einer Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums, oder nicht?", vergewisserte ich mich.

Er sah wieder nach vorne zu den befahrenen Straßen. Der Kragen seines dunkelblauen Mantels streifte sein markantes Kinn. Ich beobachtete, wie seine Augen jede Kleinigkeit vor uns verfolgten. Immer auf der Hut. Und wieder zurück in der Schweigsamkeit.

Vor der U-Bahn Station drückte ich meine Zigarette aus. Mr. Colton schüttelte seinen Kopf darüber, wie ich sie auf den Boden hatte fallen lassen. Jederzeit der Regeln Folgende.

Die Station war gut besucht, fast schon voll. Anonyme Personen einer Großstadt, die grad von der Arbeit wiederkamen, jene, die so spät noch zur Arbeit fuhren, Studenten mit einem Wegbier in der Hand – und in mitten dessen Ich, mit meinem Professor, an einem kalten Novemberabend.

Ich sah hoch zu Mr. Colton. „Wohin fahren wir?"

Er sah an mir vorbei zu einer U-Bahn, die gerade angefahren kam. „Kommen Sie.", erwiderte er bloß und hob seine Hand, um sie an meinen Rücken zu legen und mich zur U-Bahn zu bringen – bloß dass seine Hand einige Zentimeter vor dem Kontakt in der Luft stehen blieb. Wir gingen in die U-Bahn und ich setzte mich in einen Vierer, Professor Colton gegenüber von mir.

Ich drehte mich zum Fenster, lehnte meinen Kopf an die Rücklehne und sah in die Dunkelheit hinaus, wobei ich versuchte nicht einzuschlafen. Überall hinsehen, bloß nicht zu ihm.
Wenn er mir nicht mehr erzählen wollte, solle er es nicht tun. Der Atem verließ meine Brust und ich überkreuzte meine Arme in der Hoffnung, dass mir wärmer werden würde.

„Das hier ist Nietzsche."

Mein Blick flog vom schwarzen Fenster zu Professor Colton vor mir, der eine dünne Lektüre zwischen uns hielt. Seine Hand war größer als das Werk.

Ich sah wieder in seine Augen.

„Lesen Sie laut daraus vor, von Anfang.", sagte er.

„Nein." Ich schüttelte überrumpelt meinen Kopf.

Er legte die Lektüre auf meine Oberschenkel, lehnte sich zurück und blickte mich abwartend an.

„Wird es heute noch was, Miss Winter?"

Ich war kurz davor aufzulachen. Vielleicht war öffentliche Bloßstellung sein Kink.

Ich nahm die Lektüre in die Hand und legte sie zurück in seinen Schoß, ehe ich mit verschränkten Armen vorgelehnt blieb.

„Wir sitzen in der U-Bahn, nicht im Theater.", zischte ich.

Er griff mein Handgelenk. Seine Hand hielt es fest im Griff. Ich wehrte mich dagegen, darauf zu gucken und starrte ihm stattdessen genervt in die Augen.
„Exakt. Deswegen hören Sie nun auf, ein Drama daraus zu machen und lesen vor.", bestimmt er
und drückte mit die Lektüre wieder in die Hand, die er festhielt.

Augenverdrehend ließ ich mich zurücksacken.
Ich schlug die erste Seite von «Jenseits von Gut und Böse auf» auf. Denn aus dem ganzen konnte ich auch eine Show für ihn hinlegen.

„Der neue Oedipus.", las ich vor.
„Der Wille zur Wahrheit, der uns noch zu manchem Wagnisse verführen wird."

Ich sah Mr. Colton eisig in die Augen. „Kein Wunder, dass Sie Nietzsche mögen – Sie sind genauso schlecht gelaunt wie er."

„Zurück zum Text, Miss Winter."

Ja, liebend gern.

"Welche wunderlichen schlimmen–"

Zwei Typen im Vierer neben mir fingen an zu lachen. Über mich. Ich schnaubte und hoffte, dass keine Röte meine Wangen hochkroch.

"Nein, falsche Zeile.", korrigierte ich mich, während ich fast schon mein ganzes Gesicht mit der Lektüre verdeckte, damit mich bloß niemand anstarren konnte. Ich war selbstbewusst. Aber ich kam auch nicht auf die Idee, laut in der U-Bahn Nietzsche vorlesen zu müssen.

"Und der falsche Ort.", fügte einer der Typen hinzu, bevor er einen Schluck von seinem Bier nahm und mich dabei belustigt ansah.

"Für deine Bierfahne sicherlich.", keifte ich zurück und sah schließlich wieder mit einem ruhigen Lächeln auf den gedruckten Text vor mir.

"Jene berühmte Wahrhaftigkeit, von der alle Philosophen bisher mit Ehrerbietung geredet haben", las ich weiter vor und kommentierte süßlich: "Die hören sich genauso gerne selbst reden wie Sie, Professor."

Ich musste anfangen zu kichern.

Mr. Colton lehnte sich vor, sodass sein Gesicht über meinem türmte und riss mir währenddessen die Lektüre aus der Hand.
Er raunte: „Wie konnte ich bloß denken, dass Sie bei der Sache bleiben würden, Miss Winter."

Dann stand er auf und ich sah ihm mit großen Augen hinterher, wie er sich inmitten des Ganges stellte. In Wirklichkeit folgten ihm alle Augenpaare. Ob es seine breite, einnehmende Statue oder seine selbstbewusste Ausstrahlung war, Mr. Colton schaffte es selbst in einer vollen U-Bahn die Aufmerksamkeit und Anziehung für sich zu gewinnen.

Ich lehnte mich zurück in meinen Sitz und beobachtete ihn unter tiefen Augenbrauen. So schnell konnte seine Geduld also mal wieder reißen, und schon war er weg. Ich wartete darauf, dass die nächste Station kam, an der er aussteigen und mich hier in dieser fremden U-Bahn Linie allein lassen würde, am besten noch mit den zwei angetrunkenen Männern neben mir.

Danke, Elijah Colton. Fahren Sie in die Hölle.

Aber das tat er nicht.

Er fuhr in dieser U-Bahn weiter, anstatt auszusteigen, knöpfte seinen Mantel zu und las mit lauter Stimme vor: "Der Wille zur Wahrheit, der uns noch zu manchem Wagnisse verführen wird, jene berühmte Wahrhaftigkeit, von der alle Philosophen bisher mit Ehrerbietung geredet haben"

Ich glotzte ihn praktisch an, während Mr. Colton die Lektüre in seine Mantelbrusttasche steckte und weiterhin, Wort für Wort, exakt, und ohne Mängel zitierte: "Was für Fragen hat dieser Wille zur Wahrheit uns schon vorgelegt! Welche wunderlichen schlimmen fragwürdigen Fragen!"

War dieser Mann eine Fata Morgana vor meinen bloßen Augen?

Ein älterer Herr vor mir fing an für Mr. Colton zu klatschen und lehnte sich weiter nach vorne auf seinen Gehstock.

"Das ist bereits eine lange Geschichte – und doch scheint es, dass sie kaum eben angefangen hat", erzählte Mr. Colton weiter mit seiner starken, dunklen Stimme, die einen in den Bann zog.

"Was Wunder, wenn wir endlich einmal misstrauisch werden, die Geduld verlieren, und ungeduldig umdrehn? Dass wir von dieser Sphinx auch unserseits das Fragen lernen? Wer ist das eigentlich, der uns hier Fragen stellt? Was in uns will eigentlich «zur Wahrheit»?"

Ich konnte ihm nicht glauben.

"In der Tat, wir machten lange Halt vor der Frage nach der Ursache dieses Willens, bis wir zuletzt, vor einer noch gründlicheren Frage ganz und gar stehen blieben. Wir fragten nach dem Werte dieses Willens. Gesetzt, wir wollen Wahrheit: warum nicht lieber Unwahrheit?
Und Ungewissheit?
Selbst Unwissenheit?
Das Problem vom Werte der Wahrheit trat vor uns hin, — oder waren wir's, die vor das Problem hin traten? Wer von uns ist hier Oedipus? Wer Sphinx?"

Jemand anderes klatschte, und Professor Colton beendete die Aufführung mit dem letzten Satz auf der ersten Seite: "Es ist ein Stelldichein, wie es scheint, von Fragen und Fragezeichen."

Ich fiel in mein Sitz zurück, mit einem offen stehenden Mund, und beobachtete die Reaktionen der anderen Leute um mich herum aus dem Augenwinkel. Professor Colton wurde von Leuten beglückwünscht. Das musste ein Attraktivitätsprivileg sein. Oder womöglich der Zustand, dass die meisten Frauen etwas von Mr. Colton beigebracht bekommen wollten.

"Wirklich?", war das einzige, was ich fragte, als er vor mir zustehen kam und auf mich hinuntersah.

"Aufstehen. Wir müssen an dieser Station raus."

Ich pustete die Luft raus und tat ihm Folge.

Einst raus aus der U-Bahn-Station, stoß mir der kalte Abendwind entgegen. Die Wahrheit war, dass die Stadt funkelte, sobald es dunkel wurde. Alles leuchtete, die Fenster, die Autos, die Skyline. Um es simpel zu fassen, war es einfach wunderschön.

Ich blieb stehen. Professor Colton drehte sich um, um zu sehen wo ich blieb und mich wahrscheinlich zu drängen, zügiger zu gegen.

Aber ich kam ihm zuvor: "Also, Professor Colton, was war nun die große Lehre, die Sie geplant haben, mir dadurch mitzugeben?"

Er nahm zwei Schritte zu mir. Ich überkreuzte meine Arme und sah neugierig zu ihm hoch.

"Ich denke nicht, dass Sie eine Erklärung dafür benötigen."

"Oh, das tue ich nicht. Ich will es nur einmal aus Ihrem Mund hören."

Er sah weg. Beobachtete die befahrene Straße. Ich blieb bloß dabei, ihn anzusehen.

"Ihnen einen Verständnis davon zu geben, wie irrelevant es ist wovon sie vor welchen Menschen reden, solange Ihr Vortrag eine Art von Präsenz hat - von Auftreten.", sagte er, was ich hören wollte, und dann:
„Sie müssen keine Angst davor haben, was Menschen von Ihnen denken. Ich versichere Ihnen, sie denken nichts schlechtes."

Ich fing an zu lächeln.
Das war...

Er sah mich noch länger an. Ich hörte auf zu atmen. Er fuhr mit seinem Blick über meine Gesichtszüge und dann wieder in meine Augen.

"Was?", fragte ich.
Meine Augen verkleinerten sich und ich starrte zurück, mein Lächeln fort.

Er drehte sich abrupt um und ließ mich bloß verstehen: "Kommen Sie. Die Straße runter und dann sind wir da."

Die Neugier kitzelte in meinem Bauch. Ich eilte ihm hinterher. "Und was ist dieses 'da' ?"

Aber er beantwortete meine Frage nicht.
Ich sah es für mich selbst, als wir davor standen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro