15. Kapitel
Ein kühler Wind stach Goldpfote ins Gesicht wie Tannennadeln. Wellen schwappten neben ihr über das sandige Ufer, als sie aufmerksam den See entlangtrottete, dessen Wasser heute so kristallklar war, wie nie zuvor.
Mit Gespitzten Ohren tappte sie das Ufer entlang. Ihre Pfoten hinterließen Spuren im Sand, der sich kaum von ihrem goldenen Fell abhob.
Trotz der strahlenden Sonne, war der Wind so eisig kalt, dass er Goldpfote erschaudern ließ, als er ihr durch das Fell fegte.
Plötzlich hörte sie hinter sich ein Geräusch.
Pfotenschritte. Sie fuhr herum und sah Lavendelschweif, die stolzgeschwellt auf sie zuschritt. Lavendelschweifs lilablauer Blick ruhte stolz auf Goldpfotes smaragdgrünen Augen.
"Guter Fang, du wirst mal eine gute Jägerin.", lobte sie. Goldpfotes Herz machte einen Sprung. "Danke!" In diesem Fall bedeutete ohr das Lob ihrer Mentorin sehr viel, obwohl sie wenn Habichtschatten das gesagt hätte vor Freude dahingeschmolzen wäre wie das Eis am See, das nach der Blattleere wieder auftaute.
"Du hast genug gefangen, wir können zurück zu Insel gehen.", schnurrte sie und lief voran. Goldpfote flitzte ihr hinterher. Zuerst musste sie aber noch ihre Beute holen.
"Ich muss noch meine Beute holen", merkte sie an. Als Fliederschweif ihr zunickte, lief sie zum Waldrand hinüber und holte zwei Mäuse aus unter etwas Erde und Laub hervor. Erdchöpft, wber fröhlich rannte sie dann zu Lavendelschweif zurück. "Und die Fische holst du später?", fragte Lavendelschweif. "Ja, aber ich habe schon genug Mühe, nicht über meine Mäuse beim gehen zu stolpern.", scherzte sie, doch Lavendelschweif wirkte aber ernst und stolzierte voran am Dee entlang in Richtung Lager. Als sie bei der Baumstammbrücke ankamen, stolperte sie fast über einen Stein. Im Lager angekommen wollte sie nur noch so schnell wie möglich in ihr Nest. Eine ganze Nacht durchschlafen wäre ihr lieber gewesen, aber sie wusste, dass es nicht möglich sein würde. Zumindest nicht, wenn sie Habichtschatten mit ihrem Eifer beeindrucken wollte.
Goldpfote hörte Vogelgezwitscher um sich herum. Ihre Pfoten fühlten sich an, als würden sie schweben, als sie sich aufrappelte. Sie fand sich in einem Wald wieder. Sofort erkannte sie die Eichen wieder, die sie auch bei ihrem allerersten Traum im Wald gesehen hatte. Eine Stimme von hinten ließ sie zusammenzucken: "Hallo Goldpfote. Ich dachte, wir verschieben unser erstes Training auf heute. Goldpfote wirbelte herum und stellte erleichtert fest, dass es nur Habichtschatten war. Was heißt denn nu Habichtschatten? Der dichte Pelz des dunklen Kriegers war glänzend. Seine Augen ungewöhnlich ruhig. "Hallo Habichtschatten!" Goldpfote setzte sich sofort aufrecht hin. Ihre Augen glänzten als sie ihn betrachtete, wie er sich streckte. Starke Muskeln spielten unter seinem dunkelbraunen Fell. Er richtete sich wieder auf. "Was riechst du?" Goldpfote konzentrierte sich darauf, Beute zu riechen. Hier musste es nur so von Beute wimmeln. "Maus, Taube, Eichhörnchen!", miaute sie kurz. Habichtschatten nickte und beugte sich zu ihr vor. Seine Schnurrhaare streiften ihre Wange. "Dann zeig mir, wie du eine Maus fängst!" Aus dem Gebüsch vor sich hörte sie ein Rascheln, dann sprang wenige augenblicke später eine Maus aus dem Gebüsch. Sie nagte gierig an einem Korn und schien nur auf ihr Essen konzentriert zu sein, denn sie bemerkte nicht, wie sich Goldpfote an sie anschlich. Wenige Eekunden später tappte sie mit der Maus zu Habichtschatten. "Wollen wir sie jetzt essen?", fragte sie ihn. Habichtschattens Augen wurden trüb: "Du hast gut gejagt, aber ich kann nichts fressen. Ich bin ein Krieger aus dem Wald der Finsternis und kann nichts essen. Wenn ich etwas esse, bekomme ich als Strafe unglaubliche Bauchschmerzen." Goldpfote hatte Mitleid mit ihm. "Kann man nichts dagegen machen?" "Doch. Wenn wir den SternenClan aus ihrem Territorium in den Wald der Finsternis treiben, kann ich immer so viel jagen und essen wie ich will. Jedoch ist das nicht möglich, wenn wir nicht genug Krieger haben. Deswegen musst du die zwei Krieger holen, denn sie wissen einige nützliche Quellen und wir brauchen jeden den wir finden können um den SternenClan zu vertreiben." Goldpfotes Herz war entsetzt. "Du nutzt mich also nur aus, damit du gewinnen kannst? Bin ich also auch nur eine von Vielen für dich?" Sie konnte nicht glauben, was Habichtschatten gesagt hatte. Er machte sich groß: "Nein, natürlich nicht. Du bist mehr als das?"
Sie wusste nicht, wie er das meinte. "Meinst du, dass ich besser kämpfe?" Habichtschatten schüttelte den Kopf: "Du bist dir nicht bewusst, was für eine schöne und attraktive junge Kätzin du bist." Goldpfote konnte nicht glauben, was er da gesagt hatte. Habichtschatten fand sie schön? "Wie.. wie meinst du das?", ihr Schwanz zitterte. "Ich liebe dich Goldpfote." Ein Schnurren rumpelte aus ihm heraus. Goldpfote starrte ihn verblüfft an. Ihr Bauch kribbelte und Habichtschatten schaute sie erwartungsvoll an. Er wartete auf eine Reaktion von ihr, doch was sollte sie antworten. Ihre Antwort stand schon längst fest: "Ich dich auch." Sie schnurrte und schmiegte sich an ihn. Sie war erstaunt, wie kalt sich Habichtschatten anfühlte. "Du bist so kalt." "Das kommt vom Wald der Finsternis." Die beiden schmiegten sich dichter aneinander. Goldpfote hätte nie gedacht, dass sie diesen Moment einmal erleben dürfte.
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