Hintergrundinfo
Orden der Maegister - Männer der Wissenschaft
Um ein ehrwürdiger Maegister zu werden, ist ein jahrelanges, hartes Studium von Nöten. Dabei durchläuft der zukünftige Maegister verschiedene Stufen und muss zwei große Prüfungen ablegen. Bei nicht Bestehen, kann der Anwärter verlängern, bis er sie gemeistert hat. Es werden im Genaueren die einzelnen Lehrstufen erläutert.
Kammerdiener:
Hierbei handelt es sich um Jungen im Alter von fünf bis zehn Namenstage, die in der Küche helfen, Botengänge erledigen, die Wäsche waschen und die persönlichem Nachttöpfe der Maegister entleeren. Viele Edelhäuser geben ihre zweit oder drittgeborenen Söhne gerne in die Obhut des Orden. Diese wachsen dann in der Umgebung der Zitadelle auf und lernen von klein auf den Umgang mit Büchern, Pergamenten und lernen sich zu benehmen. An ihrem zehnten Namenstages werden sie direkt als Lehrling übernommen. Als ehemalige Kammerdiener genießen diese Schüler ein besonderes Ansehen im Orden. Meist unterstützt ihre Familie die Zitadelle finanziell ein Leben lang.
Sie sind an ihrer blütenweißen Robe zu erkennen, die ihre Unschuld widerspiegeln soll.
Lehrling:
Um als Lehrling an der Zitadelle angenommen zu werden, müssen die Jungen ein Lehrgeld von zwei Silbermünzen aufbringen. Können sie dies nicht, werden die Jungen zusätzlich zu ihrem Studium noch in die Küche geschickt und müssen ihren Soll ableisten. Zu ihren Aufgaben gehört das Waschen der Toten, Wasser aus dem Brunnen schöpfen, Kopien von Schriften anfertigen, Säuberung des Rabenschlags und des Stalls, außerdem das Studium selbst. Dabei wird die Körperkunde, Sternenkunde, Kartenkunde, das Rechenwesen, die Kunst der Sprache und des Wortes, Glaubenskunde und Aufzucht der Raben und Krähen unterrichtet. Die reine Lehrzeit beläuft sich auf vier Kalenderjahre. Am Ende der Lehrlingszeit müssen die Schüler vier Prüfungen absolvieren. Davon zwei in den praktischen und zwei in den sprachlichen Wissenschaften. Bei Bestehen dieser Prüfungen steigt der Lehrling in den Rang eines Novizen auf. Ansonsten hat er die Möglichkeit, die Prüfungen ein Jahr später zu wiederholen.
Sie sind an einer moosgrünen Robe zu erkenne, die ihren Wissensdurst widerspiegeln soll.
Novize:
Sobald der Lehrling in den Rang eines Novizen erhoben wurde, braucht er die niederen Aufgaben nicht mehr zu erfüllen. Stattdessen hilft er auf der Krankenstation aus, kümmert sich dort um die Nachttöpfe, füttert die Alten und die Kranken, wäscht ihre schmutzigen Körper und geht den Maegistern bei ihrer Arbeit zur Hand. Außerdem dürfen sie bei Interesse in die Sternenwarte und die Sternbilder studieren. Zusätzlich arbeiten sie in der Bibliothek, sortieren Bücher, suchen für die Maegister spezielle Exemplare heraus und pflegen die Bände. Sie dürfen am praktischen Unterricht am Menschen teilnehmen. Dafür ist der Sektionssaal gedacht, wo sich eine Empore findet, auf der die Novizen sitzen und den Maegistern bei ihren Tätigkeiten zuschauen. Dazu gehört die Geburt, Zähne ziehen, Aderlass, Amputationen, Wunden nähen und Organe aus dem toten Leib entnehmen. Ab diesem Moment dürfen sie auch die ersten Aufträge übernehmen und selber am lebenden Objekt üben, z.B einen Aderlass durchführen. Da sie noch nicht das Amt eines Maegisters kleiden, dürfen sie nur ein geringes Honorar verlangen. Daher kommen meist arme Bauern oder Bürger zu ihnen und bitten sie um Hilfe. Die reine Lehrzeit beläuft sich auf drei Jahre.
Bis zum Ende der Novizenzeit müssen die Schüler fünf Prüfungen abgelegt haben. Sie müssen in Anwesenheit eines Maegisters eine Geburt durchgeführt, einen Arm oder ein Bein amputiert und der Mensch muss überlebt haben, dreizig Zähne insgesamt gezogen, alle menschlichen Organe und Gewebearten nennen können und ihr Lage kennen, und an einem Leichnam eine Wunde genäht haben. Bei den Novizen, die in der Sternenwarte gelernt haben, findet eine zusätzliche mündliche Prüfung statt, in der sie alle Sternenbilder nennen müssen. Bei Bestehen dieser Prüfungen steigt der Novize in den Rang eines Maegisters auf. Ansonsten hat er die Möglichkeit, die Prüfungen ein Jahr später zu wiederholen.
Sie sind an einer tiefblauen Robe zu erkennen, die ihre Treue zum Orden widerspiegeln soll.
Maegister:
Ein Maegister ist Medikusse, Heiler, Katograph, Gelehrter, Lehrer, Hebamme, Seelsorger, Philosoph und Mann des Glaubens in einer Person. Sie haben ein hohes Ansehen im Volk und werden gerne zu Rate gezogen. Jeder Lord, jede Lady, oder sonstiger Adelsstand und der König selbst bekommen einen Maegister als Ratgeber zur Seite gestellt. Ihre Meinung wird gerne eingeholt und sehr geschätzt. Sie verfügen über ein umfangreiches Wissen und besitzen die größte Ansammlung an Büchern, Schriften und Pergamentrollen in ganz Akazia.
Sie forschen aktiv an neuen Heilmethoden, an den wichtigen Fragen des Lebens und bringen die Weltgeschichte auf Papier. Ihre Aufzeichnungen reichen bis ins frühste Zeitalter zurück, als Iyona noch auf Erden wandelte und sich Krosus an ihrer Seite befand. Meist verweilen die jungen Maegister ein Jahrzehnt an der Zitadelle, bevor sie in den Dienst eines Lords gerufen werden. Dadurch können sie sich noch mehr Wissen aneignen, um ausführliche Ratschläge erteilen zu können. Nach zwanzig Wintern als Maegister in der Zitadelle ist es möglich, sich im Rat der Großmaegister als Anwärter zu bewerben. Diese entscheiden dann demokratisch, welche Anwärter in den Stand eines Großmaegisters erhoben werden. Ihre Erfolge und Tätigkeiten werden dort offen gelegt und anhand dessen entschieden, wer würdig ist.
Sie sind an einer fliederfarbenen Robe zu erkennen, die die Weisheit und Stärke widerspiegeln soll.
Großmaegister:
Sie sind das Rückgrat und der Grundbaustein des Ordens. Sie entscheiden über alle Belange des Ordens, welcher Maegister zu welchem Lord geschickt wird und wählen ihre Mitglieder selbst. Es gibt immer nur fünfzehn Großmaegister zurzeit, genau so viele wie es Monate im Jahr gibt. Wenn ein Großmaegister verstirbt, wird sein Platz frei und ein Anwärter kann nachrücken. Sie verweilen einzig und allein in der Zitadelle. Falls ihr Rat gewünscht ist, müssen sie dort aufgesucht werden. Sie verlassen die Mauern der Zitadelle erst, wenn sie mit den Füßen voran über die Schwelle getragen werden. Ihnen übergestellt ist der Erzmaegister, der der Anführer des Ordens ist. Er schaut über alle Handlungen drüber und kann gegebenenfalls sein Veto einreichen. Beim Ableben des Erzmaegisters, wird ein neuer aus den Reihen der Großmaegister gewählt.
Sie sind an einer blutroten Robe zu erkennen, die ihre außerordentliche Weisheit widerspiegeln soll.
Erzmaegister:
Der Erzmaegister kümmert sich um die Finanzen und Aufträge des Ordens. Seine Lebensaufgabe ist es, dem Orden zu dienen und alles für seine Erhaltung zu tun. Ihm werden alle Entscheidungen und Handlungen offen gelegt, zu denen er auch sein Veto einlegen kann. Bei Fehlern muss ihm Rechenschaft abgelegt werden. Ihm obliegt das Recht, Mitglieder des Ordens der Zitadelle zu verweisen und ihnen Titel und die Robe zu entziehen. Bei seinem Ableben wird aus den Reihen der Großmaegister ein neuer gewählt. Er lebt und stirbt hinter den Mauern der Zitadelle.
Er ist an einer weinroten Robe zu erkennen, die seine Autorität untermalen und widerspiegeln soll.
Die Zitadelle:
Der Standort der Zitadelle liegt zentral in Bormiost, der größten östliche Hafenstadt in Akazia. Dort landen an und legen ab bis zu hundert Schiffe am Tag. Die Vielfalt an Menschen und Sprachen ist einmalig. Im Herzen der Stadt liegt die Zitadelle hinter ihrem festen Mauerwerk. Das Tor steht in Friedenszeiten allen Bürgerinnen und Bürgern immer offen. Eintritt in die große Bibliothek für Ordensfremde ist mit der Erlaubnis des Erzmaegisters und der Anwesenheit eines Maegisters möglich. Die Mauern stehen schon seit dem frühsten Zeitalter und sind von Iyona selbst gesegnet.
Der höchste Turm von Bormiost gehört zu der Zitadelle und gibt den Blick zum Meer frei. Dort befindet sich die Glocke des Garwins. Er hatte sie war zwei Jahrhunderten der Zitadelle geschenkt, um bei drohender Gefahr vom Meer oder Land aus die Bewohner der Stadt zu warnen. Ihr Schall erklang seit drei Generationen nicht mehr. Der zweithöchste Turm beinhaltet den Rabenschlag. Im Keller befindet sich die Leichenhalle, in die alle Toten der Stadt gebracht werden, um dort gewaschen und für die letzte Reihe vorbereitet zu werden. Im Innenhof befindet sich ein großer Gemüse- und Kräutergarten, den die Maegister liebevoll pflegen. Dort befindet sich auch der ordenseigene Brunnen, der zu jeder Zeit Frischwasser enthält. Ein kleiner Stall mit einer Handvoll Pferden befindet sich in einem kleinen Holzverschlag neben dem Haupttor.
Es leben in etwa fünfundzwanzig Kammerdiener, dreiundfünfzig Lehrlinge, fünfzig Novizen, zweihundert Maegister, fünfzehn Großmaegister und ein Erzmaegister in der Zitadelle. Sie teilen sich auf die sechs Schlafsäle und zweihundertfünfzig Gemächer auf.
Karte von Akazia:
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