#24.1 In Flagranti
Dieses Kapitel enthält erotische Szenen.
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An diesem Abend freute sie sich mehr, als an allen anderen Abenden, Draco zu besuchen. Er hatte es geschafft, dass Theodore ihr verzieh und sich darum bemühte, ihr nicht böse zu sein. Nach ihrer versöhnlichen Umarmung versuchte er, Hermine gegenüber offen zu sein. Zwar gab er zu, dass es ihm schwerfiel, es so einfach zu akzeptieren, aber anscheinend hatte Draco gute Argumente vorgebracht. Theodore wollte sich lieber auf Daphne und Dean konzentrieren, die ihm in seiner Zeit der Trennung eine große Hilfe gewesen waren und ihm Mut zusprachen. Generell war Hermine sehr darüber erstaunt gewesen, immerhin hatte sie ihn bisher nur mit Daphne gesehen... dass Dean nun auch zu diesem Liebesdreieck zählte freute sie. Er erzählte ihr, wie sie gemeinsam Filme sahen, Ausflüge unternahmen und kochten. Und natürlich, wie es dazu gekommen war. Offenbar stauten sich all diese Erzählungen auf, sodass sie alle in ihrer gemeinsamen Mittagspause aus ihm herausplatzten und Hermine nur nickend zuhören konnte.
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Es war bereits dunkel, als sie Flourish & Blotts abschloss, um zu Broomania zu gehen. Draco musste auf sie gewartet haben, denn die Tür war unverschlossen und er saß auf dem Sofa, lächelte sie an, als sie den Laden betrat.
„Alles wieder gut?", fragte er süffisant und sie nickte überschwänglich.
„Wie hast du das gemacht?", sie wollte ihn mehr als je zuvor. Ihren Umhang legte sie auf dem Weg zu ihm ab, genauso wie ihren Pullover. Zügig setzte sie sich auf seinen Schoß, legte ihre Hände an seine Wangen. Sie konnte nicht anders, als ihn anzuhimmeln.
„Das wird wohl mein Geheimnis bleiben.", er zwinkerte sie an.
Dann kam ihr etwas in den Sinn, das er nach ihrem letzten Kuss gesagt hatte: „Äh... das klingt jetzt vielleicht lächerlich, aber... letztens hat es sich so angehört, als würdest du mich nur küssen, wenn wir nicht miteinander schlafen."
Seine Mundwinkel zuckten und dann lachte er so frei und herzlich, dass sich ihre Wangen erhitzten. Aufgebracht boxte sie ihn gegen die Brust.
„Hey!", er hielt ihre Hände mit seinen, damit sie ihn nicht erneut schlug. „Du hast doch angekündigt, dass es vielleicht lächerlich klingt. Also darf ich auch lachen."
„Kannst du nicht einfach antworten?", beschämt sah sie zur Seite, worauf er ihr Kinn berührte, und ihr Gesicht sanft zu sich drehte.
„Wieso sollte ich das nicht tun? Wo ist die selbstbewusste Hermine hin, die mich auch gegen meinen Willen küsst? Warum tust du-"
Und er hatte verdammt recht. Sie fand, er sollte aufhören zu sprechen und presste ihren Mund auf seinen. Er seufzte in den Kuss, worauf sie mit ihren Händen durch sein Haar fuhr, das die Farbe von Mondlicht hatte. Noch einen Moment, dann wich sie zurück und versuchte seine Miene zu interpretieren. Er sah angetan, völlig entgeistert aus. Und sie liebte es.
„-es nicht einfach...?", beendete er seinen angefangenen Satz.
„So besser?", gab sie atemlos zurück, worauf er schnell nickte, und sie wieder zu sich zog, um sie zu küssen.
Sie ließen sich viel mehr Zeit, erkundeten ihre Münder, die sich im Idealfall nicht mehr voneinander entfernen würden. Trotzdem zog er ihre langsam des Satinhemd über den Kopf, um ihre Brüste zu berühren, seine Lippen wanderten an ihrem Hals hinab, während er eine Hand unter ihren knielangen Rock schob.
Hermine öffnete sein Hemd Knopf für Knopf, rutschte mit ihren Fingern ab, weil er sie so ablenkte. Aber dann kehrte er zu ihrem Mund zurück und wieder explodierte etwas in ihrem Bauch, als sich ihre Zungen trafen. Er packte sie an ihrer Taille, wirbelte sie herum, sodass sie unter ihm auf dem Sofa lag. Sanft strich er über die Haut ihrer Taille und sie öffnete seine Hose.
Ihr Atmen vermischte sich, sie wollten den Moment nicht unterbrechen, hielten ihre Augen geschlossen. Und dann zog er ihren Tanga zur Seite, den Rock nach oben, um in sie einzutauchen.
Jetzt wurden die Küsse von ihren abgehakten Atemzügen unterbrochen, fanden aber immer wieder zu sich zurück. Es fühlte sich rundum gut an.
Erst als sie sich dem Orgasmus näherten, wurde er etwas schneller, ihr Stöhnen verhallte an den Wänden. Wieder vergrub er sich tiefer in ihr, er stützte sich über ihren Schultern ab und sah in ihre Augen. Das würde sich wohl niemals ändern, dachte sie, berührte sich selbst und bohre die Nägel ihrer freien Hand in seine Schulter, als sie kam und auch seine Lippen sich weiter öffneten, weil er sich in ihr ergoss.
Er senkte sein Haupt, küsste zärtlich ihre Lippen und sie kam ihm entgegen, lächelte, weil sie wollte, dass dieser Moment niemals verging.
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„Meinst du nicht, dass er schon wieder gegangen ist?", zischte Pansy wütend, während sie mit Gregory aus dem tropfenden Kessel trat. „Ich will da nicht hin! Bitte!"
„Aber jetzt sind wir einmal hier, Blaise hat-"
„Ja, er hat darum gebeten und gebettelt, aber er könnte auch einfach selbst gehen!", unterbrach sie ihn aufgebracht.
„Er kann morgen nicht.", erklärte er zum zehnten Mal, worauf sie nicht mehr antwortete und vor sich hin schmollte. Normalerweise ergänzten sie sich gut, seitdem sie ein Paar waren. Offiziell hatten sie es ihren Freunden verkündet, Pansy hielt seine Hand stolz. Sie ließ sich von ihm bei der Arbeit abholen, küsste ihn vor ihren Kollegen, damit niemand auf die Idee kam, sie je wieder anzuflirten. Sie hatten noch nicht miteinander geschlafen, weil es Gregorys erstes Mal sein würde und Pansy ihm die Zeit geben wollte, dafür bereit zu sein. Dieses Mal würde sie es richtig machen, hatte sie zu ihm gesagt.
„Aber es ist eine Stunde nach Ladenschluss, was soll er denn da noch machen?", fragte sie schließlich doch. Gregory hatte es ihr erst im tropfenden Kessel gesagt, dass er noch etwas besorgen musste. Weil er genau wusste, dass sie sich gern darum drückte. Aber sie würde ihn auch nicht allein gehen lassen.
Sie erreichten Broomania, das Licht brannte hinter den Rollos. Gregory klopfte einmal gegen die Tür und öffnete sie gleich danach, was sich als Fehler herausstellte.
Granger saß oberkörperfrei auf Dracos Sofa, griff schnell nach seinem Hemd, das neben ihr gelegen hatte. Draco dagegen stand neben ihr, drehte sich um, damit er seine Hose schließen konnte. Ein unterdrückter Fluch kam aus seinem Mund. Pansy stieß einen spitzen Schrei aus und presste dann ihre Hände vor den geschminkten Mund.
„Ähm... Tut uns leid?", sagte Gregory zerstreut. Er hatte nicht gewusst, dass sie etwas miteinander hatten. Und dann würde man doch die Tür abschließen, oder?
Dracos Gesichtsausdruck war milde verstimmt, als er sich wieder umdrehte: „Du hättest, nachdem du geklopft hast, auch einfach eine Minute warten können."
Granger starrte mit rotem Gesicht auf ihre Füße, war in das Hemd geschlüpft, das locker über ihren Schultern hing.
„Was ist das hier?", Pansy schien sich gefangen zu haben, brüskiert stemmte sie ihre Hände auf ihrer Taille ab.
„Die Konsequenz des nicht Wartens nach dem Klopfen, Pansy.", Draco warf ihr einen bösen Blick zu.
Sie ließ sich davon nicht beeindrucken: „Ihr hättet ja abschließen können!"
„Das war überhaupt das erste Mal, dass wir nicht abgeschlossen haben! Vorher ist nie jemand reingeplatzt, also?", Gregory wäre gern im Boden versunken. Und gegangen. „Warum seid ihr überhaupt zu dieser Uhrzeit hier? Pansy, von dir hätte ich erst recht nicht erwartet, dir jemals wieder hier zu begegnen."
„Wir brauchen...", stotterte Gregory, zeigte auf ein Regal. „...a-also Blaise braucht..."
„Diese Tinktur? Die hat er bestellt, ja.", antwortete Draco, ging zur Theke und holte das kleine Fläschchen hervor. „2 Galleonen."
Mit zittrigen Fingern holte er das Geld aus seinem Umhang, ging zu Draco und legte es auf der Platte ab. Er nahm die Flasche an sich, während Draco etwas in die Kasse tippte und das Geld ins Münzfach warf.
„Sagst du uns jetzt vielleicht, was hier abgeht?", meldete sich Pansy wieder zu Wort, die noch an Ort und Stelle stand und nun einen abwertenden Blick auf Granger warf.
„Das geht dich nichts an!", zischte diese, stand auf.
„Und ob es mich was angeht! Theodore stand total neben sich, als Draco ihn abserviert hat. Und ich-"
„Pansy ich habe es dir lang und breit erklärt. Das mit uns war mit meiner Abreise vorbei. Es tut mir leid, dass ich es nicht klarer kommuniziert habe, aber so ist es jetzt. Theodore hat im Übrigen mich abgesägt, nicht anders herum.", Draco stellte sich neben ihn und Pansy. „Ihr habt kein Mitspracherecht."
„Aber sie-...", Pansy deutete mit ihrer Hand zum Sofa, Granger setzte sich wieder, lehnte sich an und funkelte zurück.
„Nichts ist mit ihr, okay?", Draco schien die Geduld zu verlieren. „Alles ist in Ordnung. Sie macht mich zu einem besseren Menschen. Das ist alles, was ich zu sagen habe."
Gregory war erstaunt über seine ehrlichen Worte, die ein Lächeln auf Grangers Gesicht zauberten. Draco war für ihn immer ein kühler, sarkastischer und berechnender Mensch gewesen. Nun strahlte er ein Glück aus, das selbst Gregory bemerkte.
„Zu einem besseren Menschen? Hörst du dich eigentlich reden?", ätzte die Schwarzhaarige. „Niemand kann aus dir einen besseren Menschen machen, Draco. Auch nicht sie oder der Sex."
„Ich muss dich von null-Komma-gar-nichts überzeugen.", erwiderte er schnippisch, richtete sich dann an Gregory. „Vielleicht solltest du ihr mal von deinem Besuch bei mir erzählen. Mir geht es genauso, wie dir damals."
Und Gregory tat das sonst nie, aber er lachte leise. Wenn es für Draco so ernst war, dann gab es nichts zu diskutieren, da war er sich sicher.
„Greg? Wovon spricht er?", Pansys Stimme kletterte ein paar Oktaven nach oben, fassungslos starrte sie ihren Freund an.
„Ich werde es dir erklären. Zuhause.", Gregory sah seinen Freund an, reichte ihm die Hand, die er mit einem eigentümlich zufriedenen Gesichtsausdruck ergriff. „Ich verstehe dich. Bis bald."
„Bis bald Gregory. Wir sehen uns.", sagte der Blonde. Pansy schien noch immer nicht folgen zu können, sie holte tief Luft.
„Aber Draco! Greg, was geht hier ab? Ich verstehe gar nichts. Warum sagst du, dass du ihn verstehst?", stammelte sie vor sich hin. Geduldig nahm er ihre Hand in seine und verließ Broomania, nicht ohne Granger zum Abschied zuzunicken, was sie perplex zurückgab.
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Hermine saß in ihrem Wohnzimmer, es war Spätabends. Nachdem sie von Parkinson und Goyle überrascht worden waren, hatten sie noch einen Moment darüber gesprochen. Sie waren beide der Meinung, dass es egal war, ob sie davon wussten und dass es sowieso zu spät wäre. Dann hatten sie sich angezogen und waren jeder nachhause appariert.
Nachdenklich strich sie über ihr Kinn, an dem sich die Haut wegen Dracos Bartstoppeln wund anfühlte. Sie würde es ihren Freunden sagen müssen. Wobei... was war es eigentlich? Zumindest hatten sie eine Affäre, aber da sie sich nun auch küssten und seine bloße Anwesenheit Wellen in ihrem Inneren schlug, konnte es sich zu etwas anderem entwickeln. Sie glaubte jedoch nicht daran. Auch nicht, dass er es wollen könnte.
Jemand klingelte an ihrer Wohnungstür.
Zwar war sie irritiert, weil sie um diese Uhrzeit niemanden mehr erwartete, aber sie stand auf, um sie zu öffnen. Draco erschien mit verschneitem Umhang vor ihr.
„Es schneit?", fragte sie, wunderte sich darüber, weil sie es nicht bemerkt hatte.
„Ja. Sobald du verschwunden warst hat es angefangen. Ich konnte nicht mal das Ende der Winkelgasse sehen.", er fuhr mit einer Hand durch sein Haar, dass von den Flocken feucht geworden war. Er war noch nie in ihrer Wohnung gewesen.
„Woher kennst du eigentlich meine Adresse? Und warum bist du hier?", es war seltsam, irgendwie wurde sie deshalb nervös.
„Theodore hat sie mir gegeben. Kann ich reinkommen?", entgegnete er, worauf sie nickte und zur Seite trat. Während er seinen Umhang ablegte sprach er weiter. „Ich habe ihn in unserem letzten Gespräch anscheinend so weichgekocht, dass er sie mir gesagt hat, ohne sich zu beschweren.", er lachte leise. „Und ich wollte..."
Als er nicht fortfuhr, seine Hände hielten den Schal achtlos, bohrte sie nach: „Ja? Du wolltest?"
Blitzschnell wandte er seinen Blick ab, ein rosafarbener Schleier legte sich auf seine Wangenknochen und die Nasenspitze. Er hängte den Schal über den Kleiderhaken neben seinem Umhang: „Nichts, eigentlich. Ich kenne deine Wohnung noch nicht, sie interessiert mich."
Argwöhnisch musterte sie ihn, geschäftig steckten seine Hände in den Hosentaschen.
„Wenn du das sagst. Komm ins Wohnzimmer, ich koche Tee.", erklärte sie und ging ihm voraus. Draco sah sich um, betrachtete die Buchrücken der Buchsammlung, vor der das Sofa seinen Platz hatte. Pflanzen standen auf dem Fensterbrett, rankten bis auf den Boden und verdeckten den sonst vorhandenen Blick auf den Balkon. Auf dem Kamin stand ein spezielles Fernrohr zur Beobachtung von weit entfernten Sternen und mehrere Kerzen.
Da er sie nicht weiter beachtete ging sie durch die Schiebetür in die angrenzende kleine Küche und setzte einen Kessel Wasser auf. Auf der Arbeitsplatte daneben stellte sie Teekanne und Tassen ab, während sie mit einem Schwebezauber Kekse beschwor.
Vertieft mischte sie getrocknete Minze, Kamillenblüten, Brombeerblätter... vielleicht noch etwas Zitronenmelisse und Schafgarbe. Knisternd zerkleinerte sie die Blätter, ließ sie in das Teesieb rieseln.
Dann spürte sie plötzlich seine Hände auf ihrer Taille. Sie hatte ihn nicht kommen hören, war aber trotzdem nicht erschrocken. Er beugte sich zu ihrem Ohr, sein Atem streifte ihre Haut und erzeugte ein Kitzeln.
Leise flüsterte er ihr zu: „Ich verrate dir ein Geheimnis... ich bin hier, weil ich dich sehen wollte."
Sie lächelte, dann drückte er seine Lippen auf ihren Hals und verschwand zurück ins Wohnzimmer.
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Sie unterhielten sich, während sie auf dem Sofa saßen.
Hermine hielt die warme Tasse zwischen den Fingern und sah ihn im schummrigen Licht an. Er hatte ihr erzählt, wie seine Zeit in Amerika gewesen war, wie er eine Wohnung suchte, einen Job und gleichzeitig damit umgehen musste, komplett auf sich allein gestellt zu sein.
„Ich habe mir in letzter Zeit oft Gedanken über das neue Haus gemacht und denke, dass es nicht so groß werden soll. Aber der Garten. Mit Ramblerrosen, Lebensbäumen und einem Teich in der Mitte.", seine linke Hand lag neben ihr auf der Lehne.
„Das hört sich schön an.", sagte sie und lächelte.
„Vielleicht kannst du es dir ansehen, wenn es fertig ist.", nachdenklich nahm er eine ihrer Strähnen zwischen seine Finger und drehte sie.
„Mhm... so richtig? Oder kriege ich den nur aus deinem Schlafzimmerfenster zu sehen?", Hermine beobachtete seine Reaktion, die aus einem belustigten Schnauben bestand.
„Wir können deinen Besuch auch gern in den Garten verlegen.", er biss auf seine Unterlippe und Hermine stieg die Hitze ins Gesicht. Wenn er sie auf diese Art ansah...
Hastig lenkte sie ihre Aufmerksamkeit auf seine Hand, die sich sanft an ihrem Haar zu schaffen machte. Der Siegelring mit dem Emblem seiner Familie befand sich auf seinem Zeigefinger, ein weiterer mit einem grünen Stein auf dem Ringfinger. Sie mochte es, dass er sie trug und jetzt fiel es ihr zum ersten Mal auf.
„Die habe ich erst vor kurzer Zeit wieder angelegt, falls es das ist, worüber du nachdenkst.", beantwortete er, ohne, dass sie ihn fragen musste.
Hermine nickte, sie nahm seine Hand in ihre und betrachtete den Siegelring genauer. „Der sieht sehr wertvoll aus."
„Er ist ein Erbstück.", sein Blick lag auf ihr. „Willst du ihn tragen?"
„W-was? Den Ring deiner Familie? Das geht doch nicht, ich-"
„Schon gut. Er ist mir weniger wichtig, als du denkst.", unterbrach er sie bedächtig, sofort streifte er ihn von seinem Zeigefinger und hielt ihn bereit. „Gib mir deine Hand."
Zögerlich hob sie sie an, worauf er sie zart fasste und den Ring auf ihren Mittelfinger schob. Er war ein wenig zu groß, trotzdem schätzte sie diese Geste.
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll.", hauchte die Brünette und strich mit ihren Fingerkuppen über die erhabene Schlange.
„Du musst nichts sagen.", nachdenklich hielt er eine Hand vor seinem Mund. „Weißt du, ich muss erstmal gehen, es ist schon ziemlich spät."
„In Ordnung.", sie erhoben sich einträchtig von Hermines Sofa. Tatsächlich war es inzwischen nach Mitternacht, sie hatten nicht miteinander geschlafen, sich nur unterhalten und Tee getrunken. Es hatte sich wie der vertrauteste Abend seit langer Zeit angefühlt.
In der Dunkelheit des Flurs, lediglich das Licht der Kerzen im Wohnzimmer schien durch die offene Tür, zog er einen Umhang und einen Schal über.
„Ich werde noch ein Stück bis zum nächsten öffentlichen Apparierpunkt gehen. Ich nehme an, deine Wohnung ist gesichert?", in voller Montur stand er vor ihr, zupfte am Kragen herum und streifte sich ein paar dünne Handschuhe ohne Fingerspitzen über.
„Ist sie. Damit mich niemand mitten in der Nacht überraschen kann."
„Niemand? Nicht einmal ich?", seine weißen Zähne blitzten kurz auf, weil er grinste. Spielerisch nahm sie seine Schalenden in die Hände und zog daran.
„Ich bin schreckhaft, wenn es um meine eigenen vier Wände geht. Da solltest du aufpassen, dass ich dich nicht niederschlage und lieber klingeln."
Draco stolperte ein kleines Stück nach vorn, gegen sie. Und sein Parfum wehte um ihre Nase. Zu gern würde sie seine grauen Augen besser sehen können, begnügte sich mit seinem sichtbaren Schema in der Dunkelheit.
„Das könnte ich in naher Zukunft häufiger tun.", wisperte er, die Fingerspitzen seiner linken Hand berührten ihre, nur um sich dann miteinander zu verhaken. Hermine hob ihr Kinn an, schlang ihren freien Arm um seine Taille.
„Ich bitte darum..."
Er neigte sich ihr weiter entgegen und sie streckte sich ein wenig, bis ihre Nase gegen seine stieß, sie beide lächelten und Draco zog ein letztes Mal an ihrer Hand, damit sie näher zu ihm kam, was beinahe unmöglich war. Ihre Lippen begegneten sich sanft und zögerlich. Und sie lehnten sich gegen die Kommode in Dracos Rücken, weil ihre Beine schwach wurden und die Küsse mehr.
Sie konnten nicht benennen, wer eigentlich damit angefangen hatte, schließlich war es nicht ihr erster Kuss und dennoch – er war so erfüllt von Emotionen, dass sie sich nicht lösen konnten. Während er ihre Hand hielt, ihr Atem seine Wange streifte, wurde Draco immer heißer.
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Umhang, Schal und Handschuhe taten ihr übriges, als sich der Heizkörper namens Granger gegen ihn presste und ihn so küsste, dass er sich leichter fühlte als nach dem Stich eines Billywig und mindestens genauso rauschig.
Ihre Hand, an der sich nun sein Siegelring befand, war warm und weich. Er wollte nie wieder gehen, aber er musste.
Es fiel ihm sehr schwer, sich von ihren Lippen zu entfernen.
„Ich werde deiner Bitte nachkommen, bis dahin muss ich leider trotzdem gehen."
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A.N.: Kapitel 1 für den 24. Dezember aka Heiligabend. Wie gefällt euch soft-Draco eigentlich so? Anscheinend ist seine harte Schale irgendwann verschwunden, als Hermine ihn berührt hat. :D
Ich möchte nochmal daran erinnern, dass in der Geschichte viel Zeit vergeht, das erwähnte ich zwar im ein oder anderen Nebensatz, aber eventuell ist das nicht ganz durchgekommen. Vielleicht erscheinen manche Sachen dann auch so Schlag auf Schlag. Jedenfalls ist die Zeitspanne von September bis Heiligabend (in der Geschichte). Allein zwei Monate sind in der Zeit vergangen, in der sie nur miteinander geschlafen haben und auch da haben sie bestimmt das ein oder andere nette Wort gewechselt, aber es war halt nicht erwähnenswert. Jetzt gerade haben wir Anfang Dezember, es folgt ein weiterer kleiner Zeitsprung. :)
Das zweite Kapitel kommt heut Prä-Abend, dann könnt ihr nach der Bescherung und vor dem Schlafen noch was lesen. :)
Letztes Kapitel dann am 25.12. nachmittags. :)
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