Mein Schädel brummte so stark, als hätte ich am Vorabend viel zu viel gelernt. Stöhnend stand ich auf und streckte mich. Irgendetwas war anders...  Mein Spiegelbild verriet, dass ich einen Kopf kürzer war. Der Raum, in dem ich mich befand, war mit roten Fahnen geschmückt.

Ich bin wieder Hermine Granger.

Fast wäre ich vor Freude schreiend in die Luft gesprungen, doch kurz bevor ich dies tun konnte, kam Ginny in meinen Raum.
,,Endlich bist Du wach geworden! Sie haben mich nicht mal in Dein Zimmer gelassen. Wir hatten echt Angst, dass Du durch Dein hohes Fieber gar nicht mehr wach werden würdest."
Fieber? Das hatte sich Scamander also ausgedacht, um meine vorübergehende Abwesenheit zu erklären. ,,Ähm... ja... Ich muss jetzt dringend jemanden aufsuchen, wegen der Hausaufgaben in Muggelkunde..."
In Wirklichkeit wollte ich nur zu Draco, um ihn zu fragen, wie es jetzt mit uns weiter gehen würde. Wie es mit uns weiter gehen würde.. Das hörte sich so an, als wären wir  zusammen...
„Auf keinen Fall! Harry und Ron sind extra hierher gekommen, um mit Dir einen Tag in Hogsmeade zu verbringen. Sie warten schon im Flur", sagte Ginny.
Wow, das war echt süß von ihnen... Ich werde einfach morgen mit dem Slytherin reden.
Schnell zog ich mich an, es kam mir Jahre vor, dass ich Harry und Ron das letzte mal gesehen hatte. Endlich war ich draußen und die beiden umarmten mich stürmisch. ,,Wir haben uns Sorgen um Dich gemacht!"
Ich lächelte sie an. ,,Ich bin froh, dass ihr hier seid."
Ich wollte ihnen nicht von der Sache mit Malfoy erzählen, weil ich dachte, sie würden es falsch aufnehmen. ,,Ab nach Hogsmeade, Mine!", rief Ron euphorisch. Oh ja, ein Butterbier würde mir später gut tun.
Als wir endlich in Hogsmeade ankamen - Ron konnte es sich nicht entgehen lassen, wieder etwas zu essen - war es bereits Mittag. Wir gingen ein wenig herum, redeten, lachten und hatten Spaß.
Als es 18:00 Uhr wurde, gingen wir in die Bar und bestellten uns jeweils ein Butterbier. Ron war die ganze Zeit sehr nervös, was war bloß mit ihm los?
Den Grund sollte ich bald erfahren, als ich nämlich mein Butterbier getrunken hatte, wollte Ron mit mir draußen sprechen. Ich ging mit ihm hinaus und entdeckte Draco. Gerade wollte ich ihm zuwinken, da fiel mir ein, dass wir in der Öffentlichkeit immer noch so tun sollten, als wären wir Rivalen. Ich würde ihn nach dem gesagten von Ron heimlich grüßen.
,,Also...", Ron schien ein wenig verlegen.
,,Hermine, ich glaube es war ein Fehler sich zu trennen. Ich vermisse Dich jeden Tag, vermisse Deine Küsse. Ich liebe Dich..."
Ich war geschockt: Ron, mein bester Freund, für den ich nichts mehr außer Freundschaft empfand...liebte mich?
Ich war zu geschockt, um zu merken, wie sich Rons Mund meinem Gesicht näherte. Und plötzlich landeten seine Lippen auf meinen. Malfoy sah mich im Hintergrund verletzt (!?) an und verschwand in der Dunkelheit. Endlich kam ich aus meiner Schockstarre heraus und ohrfeigte Ron. Mir liefen Tränen ins Gesicht. ,,Lass das!"