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„Wünsch dir was, Liebling!"
Aufgeregt strich Jen Zimmermann über die honigfarbenen Ringellöckchen ihrer Tochter Adea.
Heute war der sechste Geburtstag des Nesthäkchens der Kriegerfamilie und der Tag, an dem sich der innere Werwolf zum ersten Mal zeigen würde.
Jen sah zur Uhr und seufzte leise. Ihr Mann Thomas war mit den beiden Söhnen Felix und Elias im Wald zum Waffentraining und verspätete sich natürlich.
Bis zu dem Moment, da Adea sich zum ersten Mal in einen Wolf wandeln würde, war die einzige Tochter der Familie für die Männchen quasi nicht existent.
Daher würden die drei nicht mal sich die Mühe machen, zunächst nach Hause zu kommen, sondern direkt zum Rudeltreffen am Mondsee weiterziehen.
Dem kleinen Mädchen schien die abwesenden männlichen Familienmitglieder nicht weiter aufzufallen, schließlich hatten sie doch in diesen ersten sechs Jahren ihres Lebens kaum eine Rolle gespielt, warum sollten die für sie fremden Männer genau dann präsent sein, wenn sie den leckeren Erdbeerkuchen mit den sechs Rosa farbigen Kerzen verspachtelte.
Die geliebte Mama war da, mehr brauchte die niedliche kleine Maus nicht.

Ein lautes Klopfen an der Tür riss Jen aus ihren düsteren Gedanken. Rasch eilte sie zu Tür und als sie öffnete, verneigte sie sich und trat zur Seite. Johann Keller, der Alpha des Bernsteinrudels und seine Sahidi Thea, die Seelengefährtin, traten ein und schritten ohne Zögern zu dem Kind.
Thea lächelte liebevoll und setzte sich zu dem mit Kuchen verschmierten Fratz.
„Hallo, meine Süße. Alles Gute zu deinem Geburtstag. Möge der Mond dir heute dein wahres Wesen enthüllen."
Das Mädchen strahlte die Sahidi an und fragte: „Tante Thea ... willst du ein Stück von meinem Kuchen? Er ist mit Erdbeeren!"
Die Frau schüttelte dankend den Kopf, lächelte dabei liebevoll und strich zärtlich durch die seidenweichen Haare des Kindes.
Der Alpha räusperte sich und trat nun ebenfalls an den Tisch. Mit einem kurzen Blick auf die untergehende Sonne sagte der große, massige Mann: „Es ist Zeit. Komm mit mir, Adea. Der Mondsee wartet auf dich."
Die Kleine schluckte mühsam das Stück Kuchen herunter und sah unsicher zur Mutter. Jen kam mit einem feuchten Waschlappen zu ihrem Kind und wusch ihr rasch Gesicht und Hände. Dann schob sie Adea zu dem Alpha, der ihre Hand ergriff und mit ihr durch die Terrassentür nach draußen schritt.

Das Mädchen beeilte sich, mit den langen Schritten des Werwolfs mitzuhalten und zeitgleich auf den Weg zu achten, damit sie nicht über die zahlreichen Wurzelstränge stolperte.
Je weiter der große Mann das Kind durch den Wald führte, desto dunkler wurde es. Zum Teil geschuldet durch die aufziehende Nacht, zum Teil durch die dichten Blätterdächer der Bäume über ihnen.
Das leise Rascheln der kleinen Waldtiere im Unterholz und der gelegentliche Schrei einer jagenden Eule schufen gepaart mit dieser Düsternis eine beklemmende Atmosphäre, und Adea rückte unwillkürlich enger an den erwachsenen Mann heran.
Ängstlich huschten ihre Augen hin und her, versuchten das Dickicht um sie herum zu durchdringen und dabei klammerte sie sich an die starke Hand des Rudelführers, als hinge ihr Leben daran.
Je weiter der verborgene Weg sie in den Wald hineinführte, desto lauter wurden die Geräusche einer Menschenmenge, und als sich die Bäume lichteten, sah Adea mit großen Augen auf das gesamte versammelte Bernsteinrudel.
Es bestand aus rund dreihundert erwachsenen Werwölfen und nochmal gut fünfzig Halbstarken, die teilweise in ihrer wölfischen Form herumliefen.
Von den Erwachsenen hatten sich nur wenige in ihre gewaltige Biestform gewandelt. Jene Monster von über zweieinhalb Meter Körpergröße, welche das Bild prägten, das sich die Normalsterblichen von den Werwölfen im Laufe der Jahrhunderte gemacht hatten.

Jedoch waren nicht alle in der Lage, diese Gestalt anzunehmen. Nur die männlichen Wölfe waren vom Mond dazu ausersehen worden und auch dann nur wenn sie ihre Sahidi fanden.
Nach der ersten Vereinigung eines Seelenpaares, unter dem Licht des nächsten Vollmondes, erwachte die Bestie in den Männchen und von diesem Zeitpunkt waren sie dann ausgewachsene Lycaner, auch Krieger des Mondes genannt.
Das Bernsteinrudel war diesbezüglich reich gesegnet.
Derzeit waren fünfundsiebzig von ihnen zu Lycanern herangereift. Inklusive des Alphas, weshalb es im ehemaligen Europa kein vergleichbares Rudel gab.
Was aber nicht bedeutete, dass die Weibchen schwach waren.
Ganz im Gegenteil ...
Sie konnten buchstäblich Armeen vernichten, sollte irgendwer so dumm sein, einen weiblichen Werwolf herauszufordern.

Johann Keller verlangsamte seinen Schritt, als durch die Baumreihen der Schein eines großen Lagerfeuers hindurch schimmerte. Dann sah er auf das kleine Mädchen an seiner Seite herab und lächelte beruhigend.
„Hab keine Angst, Adea. Du stehst heute nicht allein im Urteil des Mondes. Meine Tochter Katharina wird ebenfalls heute ihren Wolf kennenlernen."
Adea nickte tapfer und tapste neben dem großen Mann auf die Lichtung des Mondsees. Als das Rudel seinen Alpha wahrnahm, verstummten die Laute und alle neigten ehrfurchtsvoll den Kopf.
Ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren und goldenen Augen trat auf sie zu und umarmte Adea.
„Hi, Katharina", flüsterte die Kleine und erwiderte die Umarmung. Für ihr Alter von sechs Jahren war die Alphatochter erstaunlich groß und überragte die Gleichaltrige um fast eine Haupteslänge.
Katharina mochte Adea sehr.
Sie waren praktisch zusammen aufgewachsen und da sie die jüngsten des Rudels waren, hatten sie sich stets Rückendeckung gegeben, wenn Kathas Bruder Lucian und seine Freunde mal wieder in Bekämpfung der eigenen Langeweile den beiden Mädchen das Leben schwer gemacht hatten.
„Bist du auch so aufgeregt wie ich?", flüsterte die Schwarzhaarige ihrer Freundin zu und Adea nickte verschüchtert. Anders als Katharina war sie eher der ruhige Typ Mensch. Wenig impulsiv, sehr ordentlich veranlagt und ging Konfrontationen lieber aus dem Weg.
Vielleicht verstanden sich die beiden deshalb so gut.
Auf ein Räuspern des Alphas piepsten die Mädchen aufgeregt und huschten rasch zu ihrem Ehrenplatz am Lagerfeuer hinüber.
Der Älteste des Rudels - Iroh-, Vorsitzende des Rates und Ur-Ur-Ur-Großvater von Katharina lächelte sein runzeliges Lächeln und strich den Kindern sanft über den Kopf.
Dann wandte er sich dem Rudel zu und breitete die Arme aus.
„Meine Brüder und Schwestern, geliebte Kinder des Mondes ... bevor unsere beiden Ehrengäste dem Lauf ihres Schicksals folgen und eins mit ihren Wölfen werden, lasst uns unsere Gedanken zu denen schicken, die heute nicht bei uns sein können. An unsere Geliebten, die wir im Kampf um unsere Daseinsberechtigung verloren haben. Sie haben ihr Leben im Krieg gegen die Unterdrückung der Menschen gegeben, sodass wir heute die herrschende Spezies auf diesem Planeten und in Freiheit sind ..."

Das Schweigen vertiefte sich, selbst die Geschöpfe der Nacht verstummten, während die Werwölfe ihre Gedanken in die Vergangenheit schickten.
Der Krieg war seit gut zweihundert Jahren vorbei und war innerhalb von drei Tagen begonnen und vor allem gewonnen worden.
Durch geschickte Manipulation in der Zeit davor hatten die Werwölfe den Irrglauben gesät, dass es das Silber war, welches den tödlichen Effekt hatte ... in Wahrheit war es aber Gold und auch nur, wenn mindestens zweihundert Milliliter davon direkt in den Blutkreislauf nahe dem Herzen gepumpt wurden. Speziell in ihrer Biestform waren die Lycaner nahezu unzerstörbar und regelrechte Ein-Mann-Armeen, aber auch die wölfische Variante brauchte schon nahezu ein umstürzendes Gebäude, um endgültig erledigt zu werden.
So war es nicht weiter verwunderlich, dass die Menschen dieser urtümlichen Gefahr nicht gewachsen gewesen waren.
Gut koordiniert hatten die Angriffe in jedem Land der Welt vollkommen simultan und mit brutaler, effizienter Erbarmungslosigkeit zugeschlagen.
Und nun war der Planet neu aufgeteilt worden ... in Rudelgebiete.
Zwar waren die Menschen nicht versklavt worden, aber so wirklich frei waren sie auch nicht mehr ...
Man konnte es zum Teil mit den Frauenrechten vergleichen, bevor die Feministinnen an die Arbeit gegangen waren.
Alle wichtigen Positionen wurden von Werwölfen besetzt und auch richterliche Entscheidungen fielen nie zu Gunsten der Menschen aus. Diejenigen, die den Blitzkrieg überlebt hatten, waren in einigen ehemaligen Metropolen zusammengepfercht worden und fristeten dort ihr Dasein ... abgesehen von den Wissenschaftlern und Ingenieuren.
Sie waren mit einem Mal zur Elite unter den Menschen geworden und bildeten sich wer weiß was ein, da sie die bevorzugten Lieblinge der Werwölfe waren.
Schlicht und ergreifend, weil sie für diese von Nutzen waren ...

„Es ist Zeit ..."
Die Worte des Ältesten rissen Adea aus ihren Gedanken. Ängstlich sah sie zu Katharina, die Freundin hatte sich bereits freudig erhoben und zerrte sie kurze Zeit später hinter sich her zu der schmalen Landzunge, die den See fast in der Mitte teilte.
Das Rudel hatte sich um das Gewässer verteilt und wartete gespannt.
Katharina als Alphatochter trank als erste aus dem silbernen Kelch, welcher ihr Iroh hinhielt, welcher die Essenz von Mondblumen und Morgentau enthielt. Kaum hatte die schwarzhaarige Kleine die klare Flüssigkeit geschluckt, begannen ihre Augen zu glühen. Dann schnurrte ihre Gestalt zusammen und statt ihrer hockte ein schwarzes Wolfsjunges in dem Kleiderhaufen. Das Rudel warf heulend die Köpfe zurück, um sie zu begrüßen und kläffend hopste der Winzling heftig mit der Rute wedelnd auf Adea zu.
Diese nahm mit zitternden Fingern den Kelch entgegen und trank.

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