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Müde schleppte Jeff sich zum -Good for Books-. Der Tag war lang, doch Jeff hatte noch einen ganzen Schinken vor sich, den es abzutippen galt. Und das an nur einem Wochenende. Zwei Abende, das heißt, zwei Nächte, denn ohne Nachtschicht wird das wohl nichts. Jeff wurde klar, dass er sich wohl zu viel zugemutet hatte, getrieben von seiner Begeisterung für die schöne Maschine und erst recht fürs Schreiben selbst. Und nun hatte er den Salat. Aber er erinnerte sich daran, dass er sich diese Aufgabe selbst zugemutet hatte und ein Versprechen gegeben hatte, dass es zu halten galt. Es ist ja nicht so als wäre es keine schöne Arbeit, denn das ist es trotz allem, aber auch eine aufwendige. Auch Heute huschten die Liebellen geschmeidig übers Wasser hinweg. Ihre Körper reflektierten die Abendsonne, die alles in einen idyllischen goldenen Schein hüllte. Dann kann man sogar über so manche Schatten hinweg sehen, die es wohl in jeder Stadt gibt.
"Bist du ein Einbrecher?" ,jemand hielt Jeff zurück als er den Schlüssel bereits im Schloss herum drehen wollte.
"Ja, ein Einbrecher mit Schlüssel.", konterte Jeff gelassen, ehe er sich umsah, wen ihn da aufhielt.
Als er sich umdrehte musste er sogleich stutzen.
"Du bist doch das Mädchen vom Flohmarkt, oder?"
"Clio. Freut mich. Was machst du hier?", fragte sie neugierig.
"Das gleiche könnte ich dich auch fragen.", Jeff lehnte sich an die Tür von Herr Golruhns Laden. Ob sie schlagfertig oder einfach frech war konnte Jeff nicht mit Gewissheit sagen.
"Ich wohne in der Nähe. Also?", trotzig verschränkte sie die Arme.
"Ich helfe Herr Golruhn bei der Restauration eines Buches.", Jeff dachte, dass das Gespräch damit beendet sei, aber er hatte sich wohl geirrt.
"Aha. Welches denn?", Jeff beantwortete einige Fragen ehe er sich damit entschuldigte sich ans Werk machen zu müssen. Ihre Feststellung, dass er ein Herz für jede Art von Text hatte, war nur zu bestätigen.
"Bis bald.", kaum hatte Clio sich verabschiedet war sie auch schon verschwunden. Schnurstracks suchte Jeff Herr Golruhns Büro auf um mit dem Abtippen zu beginnen. Wenn Jeff rechtzeitig fertig werden würde, könnte das Manuskript schon Anfang nächster Woche in die Buchbinderei gehen. Endlich konnte Jeff am Schreibtisch Platz nehmen, und sich der edlen Schreibmaschine von Ecrivé widmen. Auf einer der Tasten lag noch ein weißes Katzenhaar, dass Jeff belustigt weg blies.
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