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fünfunddreißig

Sie nippte an dem Sektglas in ihrer Hand, ihr langes schwarzes Haar fiel ihr offen über die Schulter. Nachdenklich saß sie in dem Sessel des Salons ihres Anwesens. Der ganze Raum war aufwendig dekoriert und teuer eingerichtet. Dasselbe Muster, dieselben feinen Holzelemente fanden sich in der gesamten Einrichtung wieder.
Leise hallte klassische Musik aus dem Hintergrund. Sie schloss für einen kurzen Augenblick die Augen und ließ die Klänge des Stückes la campanella sie verzaubern.

,,Miss?", fragte plötzlich eine leise Stimme neben ihr. Sie machte sich nicht die Mühe aufzusehen, sie hörte bereits, dass es ihre Sekretärin war, die ihr scheinbar etwas mitteilen wollte.

,,Es ist ein Besucher hier, der sie zu sprechen wünscht. Er meint, es sei wichtig."

,,Ich weiß Bescheid", nickte Eunjin dann und öffnete die Augen, machte eine kleine Bewegung mit dem halbvollen Glas in die Richtung ihrer Angestellten: ,,Schicken sie ihn zu mir durch."

Mit einer respektvollen Verbeugung verschwand die fleißige Brünette. Es dauerte nicht lange, da näherten sich schwere, langsame Schritte. Neben ihr ließ sich jemand in einem der anderen Sessel nieder, beugte sich vor und griff nach der Sektflasche, um sich selbst etwas ein zu gießen.

,,Was weißt du, von dem ich noch nicht längst in Kenntnis gesetzt wurde?", fing die Frau das Gespräch an, während der Mann zuerst den Inhalt seines Glases leerte, sich dann räusperte und ihr zuwandte.

,,Es geht um sie, die Illusionistin", betonte RM und Eunjins Lächeln fror etwas ein, während sie die Flüssigkeit in ihrem Behältnis weiterhin kreisen ließ.

,,Und wieso denkst du, interessiert mich das Balg noch?"

,,Weil sie sich weiterhin mit deinem Sohn trifft."

Sobald er dies ausgesprochen hatte, war ihr Lächeln endgültig verschwunden und sie stellte ihr Glas beiseite und stand auf, verschränkte die Arme. Sie fing an ein wenig durch den Salon zu laufen, konnte nicht mehr ruhig sitzen bleiben.

,,Ich dachte du hättest ihm nichts an Informationen über sie weitergeleitet?", ihre Stimme war scharf, sie durchbohrte ihn förmlich mit dieser. Er war solches jedoch gewohnt, er war dagegen immun.

,,Das habe ich auch nicht. Er muss es selbst irgendwie geschafft haben", versicherte er ihr wahrheitsgemäß.

,,Das ist zum Zerreißen.. ich dachte, wir wären sie los geworden, dabei ist sie ja noch viel schlimmer als ich geglaubt habe. Wir müssen aufpassen, dass sie uns nichts kaputt macht. Denn wenn raus kommt, was Taeyang damals getan hat..", die Frau blieb stehen und drehte sich zu dem ernsten Mann: ,,Dann wird es viel schneller vorbei sein, als wir es erahnen können."

RM wusste dies bereits, weshalb er unbeeindruckt ein weiteres Mal zu der Flasche auf dem Tisch griff und ihren verbliebenen Inhalt auf direktem Wege in seinen Rachen beförderte, ehe er sich zurücklehnte und seinen Kopf in den Nacken lehnte.

,,Und wieso kannst du die Papiere nicht einfach verbrennen?"

,,Sie sind noch in der Stadtverwaltung gespeichert, es würde nichts bringen. Und mein Kontakt, der es hätte löschen können ist abgesprungen. Außerdem könnten die Kopien noch sehr nützlich werden."

Eunjin sah kurz in Richtung ihres CD-Spielers, der nun ein Stück von Chopin wiedergab. 

,,Ich hoffe er verliebt sich nicht in das Mädchen", merkte er dann an, ihr Blick schoss zu ihm und sie hob amüsiert eine Augenbraue.

,,Bist du dir sicher, dass er das überhaupt kann?"

,,So wie er sie ansieht, der Aufwand den er sich für sie macht, es deutet alles darauf hin."

,,Wenn das stimmen sollte, dann hat er das eindeutig von seinem Vater. Taeyang war ebenfalls geschickt darin, sich nach dem Verlust einer Liebe eine Neue zu suchen", zischte sie mehr zu sich, als zu RM. Dass sie den Verlust der Liebe ihres verstorbenen Ehemannes selbst zu verschulden hatte, dass ließ sie außen vor.

Sie schob alles auf das Mädchen, welches sich nun zum Zweiten mal unerwünscht einen Weg in ihr Leben bahnte. Sie war kein junger Spross mehr, sie war bereits etwas gealtert. Schon als sie dieses Gör vor vierzehn Jahren getroffen hatte, passte sie ihr nicht. Sie war zu laut, zu verrückt, zu offen gewesen für ihren Geschmack. Völlig ohne Manier, stets am träumen und ein wahrhaftiges Kind. Weshalb Taeyang sich so einen Narren an ihr gefressen hatte, verstand sie bis heute nicht. Sie konnte nur spekulieren, dass er es aus Mitleid für die Tochter seiner einzigen, wahren und letzten Muse damals getan hatte.
Eunjin selbst war ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt Papier, sie war ihrem Ehemann unzählige Male fremd gegangen, in seinem Wissen sogar. Dass es sie so stören würde, wenn er es ebenfalls tat, hat sie niemals für möglich gehalten.

Sie seufzte leise, als sie ein altes Bild von ihrem verstorbenen Mann und sich betrachtete. Wie sie dort in die Kamera lächelten, so harmonisch und liebevoll - ihre Ehe war niemals so gewesen. Die ersten Monate, die waren ein wahrer Rausch, doch danach waren die Gefühle einfach weg. Sie stritten sich nur noch, blieben verheiratet weil ihr Sohn seit kurzem auf der Welt war und versuchten ihrem Namen das Image zu geben, den er heute besaß.

,,Was denkst du, will sie eigentlich hier?", fragte ihr Besucher dann in das Schweigen rein, starrte abwesend an die Decke: ,,Ich meine, was denkst du hat sie vor? Besonders in Verbindung mit Taehyung jetzt."

Eunjin runzelte die Stirn. Genau. Was suchte die verlorene Tochter hier, nach all der Zeit, nachdem ihr Name bereits für mehrere Jahre aus den Köpfen der Menschen verdrängt worden war?

,,Denkst du sie weiß davon.. was Taeyang..?", hauchte sie leise und ihre Augen weiteten sich, ihr Herz setzte einen Schlag lang aus.

Er hob seinen Kopf langsam und sah sie aus seinen dunklen Augen einfach nur an. Seine Gesichtszüge blieben vereist, als er langsam nickte.

,,Und wenn sie Bescheid weiß, dann wird sie nicht ohne Grund wieder aufgetaucht sein und auch ganz bestimmt nicht ohne Grund Kontakt zu Taehyung aufbauen."

Ihr wurde heiß und kalt zu gleich, sie krallte ihre Hände in die Lehne des Sofas und bohrte ihre Nägel in das Leder, um das Zittern zu unterdrücken, dass sie in diesem Moment überfiel. Sie löste sich dann und fing an ihre Hände nervös zu massieren, überlegte sich angestrengt was sie machen sollte. Wenn sie wirklich hier ist, um Rache zu nehmen, dann war die Lage noch viel schlimmer, als angenommen. Sie hielt inne. Oder doch nicht? Falls sie es schaffte der Firma Schaden zuzufügen, dann würde sie es noch viel leichter haben.

,,Aber du hast doch noch eine Kopie, nicht?", räusperte er sich, als er sich aufrichtete und sie nickte sofort.

,,Dann weiß ich auch schon, was wir als nächstes tun werden. Es wird alles wie geplant weiter gehen, sie wird kein Problem sein. Sie ist nur einer der vielen Risikofaktoren, die wir so oder so schon haben. Mach dir keine Gedanken. Am Ende wird es auf dasselbe herauslaufen."

Dann stand er auf und schob seine Hände in seine Manteltaschen, wandte sich bereits zum Gehen und verließ langsam den Salon.

,,Ich ruf dich an, wenn es soweit ist."

Eunjin sah ihm hinterher, ein Lächeln umspielte ihre Lippen und sie drehte sich wieder zu dem alten Ehebild. Ihre Fingerspitzen berührten leicht das Glas, ehe sie noch flüsterte:

,,Du hättest damals nicht sterben sollen.. du hättest doch nur einwilligen müssen."


Kim Eunjin

Sie ist in der Lage weitaus mehr Fäden zu ziehen, als es auf den allerersten Blick wohlmöglich scheint.


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