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Kapitel 2

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(SICHT VON JILL, GEGENWART)

Ich sehe sie.
Sie sind überall, Männer und Frauen in auffälligen Uniformen und weinende Menschenaugen, die verzweifelt auf mich einreden. Ich würde  ihnen gerne antworten, doch das Atmen fällt mir schwer. Mit aller Kraft versuche ich mich aus meiner Zwangslage zu befreien, doch es ist aussichtslos. Mein Körper ist eingeklemmt zwischen zwei Sitzen, meine Taille festgehalten, während der obere Teil meines Körpers gegen den Boden gedrückt wird.
Ein brennender Flüssigkeitsschwall rinnt über mein Gesicht, und ich wische es mit meiner Hand weg. Es war mein eigenes Blut, das über meine Stirn fließt. Die Glassplitter, die sich in meine Arme gebohrt haben, schmerzen wie tausend Nadelstiche. Ehrlich gesagt, habe ich meine Zweifel, ob ich hier lebend herauskommen werde.
Erst jetzt begreife ich, in welcher Lage ich mich befinde. Ich hatte einen Autounfall, dabei hat sich das Fahrzeug mehrere Male überschlagen, bevor es endgültig auf dem Dach zum Stehen kam.

Plötzlich spüre ich eine Hand, die meine berührt. Ich bin nicht alleine, denn er ist hier.
Er, der immer so ein sympathisches Lächeln auf den Lippen hatte.
Er, der immer die richtige Antwort kannte.
Es ist dieser eine Junge, der mir in Momenten der Schwäche ein Gefühl von Geborgenheit und Schutz gab. Genau wie in diesem Augenblick, in dem die Lage so aussichtslos erscheint, üllt er mich mit Hoffnung.
„Es wird alles wieder gut, wir bekommen das hin! Ich verspreche es ...", wispert er und ich glaube ihm ohne zu zögern.
Dann umhüllen mich Stille und Dunkelheit, die die Umgebung verschlingen.

Mit einem unterdrücktem Schrei fuhr Jill hoch und saß senkrecht in ihrem Bett. Vor ihr stand Demi und blickte sie erschrocken an.

„Ich hatte einen Alptraum.", rechtfertigte sich Jill kurz, als sie den erschrockenen Blick ihrer Freundin sah.
Demi nickte zögernd.

„Verdammt, manchmal machst du mir echt Angst, Jill!", seufzte Demi und fuhr fort, „Die neuen Lehrer und Schüler sind angekommen. Deshalb möchte Mrs Daxton jetzt doch den Empfang abhalten. Mir wurde gesagt, dass ich dich wecken soll, weil sie fest damit rechnet, dass du verschläfst. Ach ja, und bevor ich es vergesse, wir sollen uns schlicht kleiden, die Uniform ist heute nicht nötig."

Demi wartete noch einen Moment auf Jills Zustimmung, bevor sie aus dem Zimmer schlenderte.
Mit einem dumpfen Schlag fiel die Tür hinter ihr ins Schloss.
Erschöpft sah das Jill auf die Uhr. Noch etwa eine Stunde bis zum Empfang, eigentlich ausreichend Zeit, um sich fertig zu machen.

„Warum denken alle, dass ich immer zu spät komme?", murmelte sie und kratzte sich müde am Kopf.

Dann erhob sie sich widerwillig aus ihrem Bett und seufzte laut. Nach dem Albraum sehnte sich ihr Körper nach einer heißen Dusche, also begab sie sich ins Badezimmer. Dabei band Jill ihr langes schwarzes Haar zu einem Dutt zusammen.

Unter der warmen Dusche versank sie erneut in Gedanken. Besonders die Frage nach dem Sinn des Lebens ließ sie die Umwelt vergessen.
War sie der einzige Mensch auf diesem Planeten, der das Gefühl hatte, das Leben könnte ihm nichts mehr bieten?
Konnte schon sein, dass die Frage ein wenig dramatisch klang, aber in den letzten Wochen wurde Gillian dieses Gefühl einfach nicht los. Außerdem plagte sie ein merkwürdiger Albtraum nach dem anderen, so dass nicht einmal ihre Träume sichere Zufluchtsorte boten.

Während sie weiterhin in ihren Gedanken versunken war, drangen plötzlich aufgeregte Mädchenstimmen durch die Wand des Badezimmers. Just in diesem Moment wurde ihr bewusst, dass sie sich erneut zu spät dran sein würde.
Hastig verließ sie die Dusche und lief zurück in ihr Zimmer. Dort riss sie achtlos ihren Kleiderschrank auf und überlegte, was sie anziehen sollte. Nach einigem  Hin und Her entschied sie sich für eine schwarzen Röhrenjeans, einen hellgrauen Pullover mit dezenten Volant-Ärmeln und passende Stiefeln.

Danach jagte Jill aus dem Zimmer, den Flur entlang. Um kostbare Zeit zu sparen, zog sie sich ihren letzten Stiefel im Lauf an. Als sie die alte Holztreppe erreichte, nahm sie mehrere Stufen auf einmal. Sie hoffte immer noch, rechtzeitig zu kommen. Doch wie das Schicksal so spielte, stolperte sie.
Noch ätzender hätte der Morgen nicht sein können, so viel stand fest. Jill betete einfach, niemanden zu treffen und dass der Aufprall keine schweren Verletzungen verursachte.

Plötzlich spürte sie einen warmen Körper unter ihrem, der ebenfalls mit ihr stürzte.
Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, nicht dass es ohnehin schon peinlich genug war, dass sie überhaupt stürzte, jetzt riss sie auch noch jemanden mit sich.
Danke Universum, dachte sie genervt. Wie gerne sie sich jetzt wünschte, die Zeit zurückspulen zu können oder einfach unsichtbar zu sein.
Dann traf sie ein harter Schlag. Sie waren gelandet.

Während Jill immer noch mit geschlossenen Augen auf dem Rücken lag und sich erhoffte sich so wegwünschen zu können, richtete sich die andere Person auf.

„Geht es dir gut?"

Langsam öffnete sie ihre Augen und sah in ein wirklich gutaussehendes Gesicht. Er besaß strahlend blaue Augen, die sie an das tiefe Blau des Ozeans erinnerten.
Sofort errötete sie, was sie verlegen Lächeln ließ. Es war unmöglich, nicht zu bemerken, dass sie ihn attraktiv fand. Langsam legte der Unbekannte seinen Kopf schief und zog auf eine charmante Art und Weise eine Augenbraue hoch.
Verdammt, sie hatte seine Frage nicht beantwortet. Beruhig dich, er ist bloß ein Typ, ermahnte sie sich innerlich.

„Oh ... äh ... ja, mir geht es gut.", stotterte sie, „ Ich wollte das nicht. Es tut mir so unfassbar Leid. Ich muss mich beeilen, weil ich zu spät zu einer wichtigen Versammlung komme. Das wäre eigentlich nicht so schlimm, aber für mich es typisch, zu spät zu kommen ..." Fügte sie noch schnell hinzu.

Jill, erzähl ihm nicht deine halbe Lebensgeschichte, appellierte sie an sich selbst.

„Ach, macht nichts. Es ist ja keiner verletzt. Lass mich dir helfen", meinte er und stand auf, dann reichte er ihr seine Hand.

Er war ungefähr in ihrem Alter, was eigentlich bedeuten sollte, dass er in ihrem Jahrgang sein musste, doch sie hatte ihn noch nie gesehen.
Unsicher ergriff sie seine Hand und er zog sie mit einem Mal hoch. Neben ihm sah sie aus wie ein Zwerg, denn der Unbekannte war um einiges größer. Strenggenommen war es allerdings auch kein Wunder, denn so ziemlich jeder schaffte es sie in der Hinsicht zu schlagen. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie immer noch seine Hand festhielt. Rasch zog sie ihre weg. Wohl ein wenig zu schnell, denn er zuckte in demselben Moment etwas zusammen.
Dann blickte er sie verlegen an und fasste sich in den Nacken.

„Oh Mist. Ich muss jetzt gehen. Wir sehen uns später wieder ... also irgendwann im Flur oder so ... weil man sich ja immer mal wieder so zufällig über den Weg laufen kann ..." Unsicher wickelte sie den Saum des Pullovers um ihren Finger, während er einfach nur schmunzelnd da stand. Verlegen senkte sie ihren Blick.

„Ich glaube, ich gehe jetzt einfach." Beendete sie schließlich die Aneinanderreihung von unangenehmen Situationen und verschwand dann in Richtung Aula.

Dort angekommen wunderte sich das Mädchen, dass so viele Schüler auf dieses Internat gingen. Das Schulgebäude, war so groß, dass es ihr oft so vorkam, als wäre sie allein. Jill stellte sich auf Zehenspitzen, um so einen Überblick über das Geschehen zu erlangen.

Demi saß ganz vorne und winkte ihr strahlend zu. Dann kämpfte sie sich durch die Menschenmenge bis zu ihr hin. Erschöpft ließ sie sich neben ihr auf den Stuhl fallen.

„Es war so klar, dass du wieder zu spät kommst! Du schaffst es, auch wenn man dich zehn Stunden vorher weckt, nicht pünktlich zu sein", flüsterte Demi ohne ihrer Freundin auch nur eines Blickes zu würdigen.
„Ich mache das doch nicht mit Absicht. Mein Kopf ist nur immer woanders."

Noch etwas, an dem Jill arbeiten musste. Zuverlässigkeit. Ständig erwischte sie sich beim Tagträumen, was zur Folge hatte, dass sie oft die Realität vergaß.
Vor allem als Teil eines sehr angesehenen Internats war es beinahe eine Todsünde nicht richtig zu funktionieren. Wäre Jill eine normale Schülerin, wie alle anderen auch, dann hätte sie schon längst eine Abmahnung bekommen. Doch sie genoss eine Sonderbehandlung.

Für die Direktorin, Miriam Daxton, war sie eine Art Pflegekind.
Seit ungefähr sieben Jahren wohnte sie außerhalb der Schulzeit in einer großen Villa, weit weg von all den Großstädten und dem ganzen Trübel. 

Miriam hatte es geschafft, Jill das Gefühl zugeben ein Teil von etwas zu sein. Im Gegensatz zu ihrer biologischen Mutter, die fokussierte sich lieber auf ihre Karriere, anstatt Zeit mit ihrer Tochter zu verbringen. Sie war ein extrem erfolgreiches Model und spielte immer mal wieder in einem Blockbuster mit. In der Öffentlichkeit tat sie so, als würde Jill nicht existieren. Natürlich aus reiner Nächstenliebe ...

Aus dem Grund hatte sie Gillian auch zurückgelassen und vorher dafür gesorgt, dass alle Spuren, die zu ihr führten verschwanden. Selbst den Nachnamen musste Jill damals ändern.

Durch das laute Öffnen der Saaltür wurde Jill unsanft aus ihrem Tagtraum gerissen.
Es war schon wieder passiert. Sie träumte.

Mrs Daxton war nun eingetroffen und ihr Stolz war ihr förmlich ins Gesicht geschrieben. Das hellblonde Haar war zu einer strengen Hochsteckfrisur geschlossen. Passend zu ihrem Auftritt trug sie einen eleganten schwarzen Rock und eine weiße figurbetonte Bluse. Über ihrer Lippe spreizte ein kleines Muttermal.
Abrupt verstummten alle Gespräche. Während eine unangenehme Anspannung den Raum erfüllte. Gehorsam standen alle Schülerinnen und Schüler auf, das einzige, was inzwischen durch den Saal hallte, war ihr Atmen. Streng standen sie da, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
Mit einer Handbewegung forderte Miriam, die Menge, auf sich zu setzen.
Nach einer kurzen Pause begann sie mit ihrer Rede.

„Sehr geehrte Schülerinnen und Schüler, ich freue mich, Sie zu einem neuen Schuljahr an der Cheasterson School begrüßen zu dürfen. Ich hoffe doch sehr, dass Sie alle noch eifriger werden, als Sie es ohnehin schon sind. Außerdem möchte ich die Gelegenheit nutzen, um mich noch bei den Personen bedanken, die bei der Organisation der Abschiedsfeier geholfen haben.... Wie Sie sicher alle wissen, gehört zu jedem Abschied auch ein Willkommen. Weshalb ich Ihnen hiermit unsere neuen Schülerinnen und Schüler vorstellen möchte", dabei machte sie einen kleinen Schritt zur Seite und deutete auf eine Menge von jüngeren Schülern, die streng in einer Reihe standen und dabei ihre Hände hinter dem Rücken verbargen.

„Begrüßen Sie bitte gemeinsam mit mir die neue 5A", verkündete Mrs Daxton stolz.

Zugleich standen ungefähr 20 der Kinder auf und traten nach vorne, woraufhin ein kurzer Applaus folgte. So ging es eine ganze Weile weiter. Neben den neuen Klassen gab es auch ein paar neue Lehrer, von denen einer extrem merkwürdig aussah.
Allerdings konnte sich Jill kaum auf die Begrüßung konzentrieren, denn ganz hinten in der Ecke stand er.
Es war der Junge, den sie eben noch angerempelt hatte und er erwiderte ihren Blick. Langsam verblassten alle anderen um sie herum.
Miriams lautes Räuspern holte sie in die Realität zurück. Sofort merkte sie, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Denn sie wurde das Gefühl nicht los, dass Miriams Räuspern ihr galt.

Er besaß dunkles braunes Haar, dass er sich mit etwas Gel zurechtgemacht hatte. Nichtsdestotrotz konnte man gar nicht anders, als durch wuscheln zu wollen. Dazu trug er ein weißes Shirt, das seinen muskulösen Körper ungewollt betonte.
Mittlerweile war sein Blick auf den Boden gerichtet. Dennoch gingen Jill seine tiefblauen Augen einfach nicht mehr aus dem Kopf.

„Der Herr zu meiner Linken ist Taylor West. Mr West ist ganz neu an unserer Schule und wird in die Klasse von Mrs Van Kuhn gehen. Ich hoffe, Sie werden ihn willkommen heißen", fuhr sie fort, wobei sie Jill lange ansah und verschwörerisch lächelte, jedoch nur so kurz, dass Gillian sich nicht mehr sicher war, ob sie es sich nur eingebildet hatte.
Trotzdem wusste sie ganz genau, dass Miriam sie beim Starren erwischt hatte und wünschte sich nun zum zweiten Mal an diesem Tag, einfach im Erdboden versinken zu können. Unbewusst rutschte sie in ihrem Stuhl ganz weit nach unten, bevor Miriam unbeirrt fort fuhr.

„Nun zu guter Letzt noch. Ihre Stundenpläne bekommen Sie morgen auf Ihre Zimmer geschickt. Ich hoffe, Sie erholen sich in den letzten Ferientagen. Ich erwarte Sie dann in der Schule. Einen schönen Tag", mit den Worten drehte sich Miriam um und verließ die Aula, gefolgt von den Neuankömmlingen.
Nachdem Mrs. Daxton gegangen war, löste sich auch das restliche Publikum auf. Demi, die immer noch auf ihrem Stuhl saß, beugte sich zu Jill.

„Ich halte mich jetzt geschlossen und sage nichts zu dem komischen Blick von Mrs. Daxton dir gegenüber, denn ich habe Hunger! Sollen wir etwas essen gehen? Ich hätte echt Lust auf Pizza", flehte Demi und Jill nickte, denn auch sie hatte einen scheinbar unstillbaren Hunger bekommen.

„Gehen wir ins PizzaPerfecto?", erkundigte sich Jill, während sie sich dem Ausgang nährten.

Demi nickte nur stumm und riss geistesabwesend die Tür auf, woraufhin eine eiskalte Winterbrise ihnen ins Gesicht schlug. Jill griff nach ihrer Mütze und zog sie sich bis über die Augenbrauen.

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