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Kapitel 10

Unaufhörlich sponn Jill sich in ihrem Kopf neue Erklärungen für ihren Besuch auf der Krankenstation. Bisher kam ihr die Variante, in der sie unter Schlafmangel litt und im Wald zusammengebrochen war, am realistischsten vor.
Denn in den letzten Wochen erkannte sie sich selbst kaum wieder. Anders als vermutlich erwartet war es nämlich nicht so, dass sie gerne die Augen schloss, wohlwissend das der nächste abgefahrene Traum nur so auf sie wartete. Deshalb war sie die meisten Nächte wach gewesen. Was wiederum zur Folge hatte, dass sie tagsüber völlig ausgelaugt und verwirrt war.

Mittlerweile durchquerte sie schon das dichte Gestrüpp, hinter dem der See lag. Dabei wunderte sie sich, wie sie um alles in der Welt gestern dort hingelangt war. Je näher das Mädchen dem Ort kam, umso heißer und schwindeliger wurde ihr.
Mit aller Kraft versuchte Jill den Gedanken an den vermeintlichen Mord zu verdrängen. Allein dieses Wort löste bereits ein tiefes Unbehagen in ihr aus.
Hektisch eilte sie zu der Stelle an der sie Maybell sowohl letzte Nacht, als auch in ihrem Traum, gesehen hatte. Sie war fort. Keine Hinweise darauf, dass diese Nacht wirklich passiert war.

Eigentlich hätte sie erleichtert sein müssen, doch etwas stimmte nicht. Es war so ein ungutes Gefühl. Man beobachtete sie. Bei dem Gedanken lief es ihr eiskalt den Rücken runter. Aufmerksam sah sie sich um, doch niemand war zu sehen.
Jaulend wirbelte der Wind ihr langes schwarzes Haar auf. Dann umgab sie dieser Duft, es war der von Maybells Shampoo. Jill schloss die Augen und inhalierte förmlich den Geruch. So real roch es nach ihr, dass sie sich unwillkürlich umdrehte, um zu sehen, ob ihre Freundin nicht doch hinter ihr stand. Allerdings war dort niemand.Und seine Intensität lies schnell nach, bis er komplett verwehte.
Am besten sie würde Maybell direkt aufsuchen und somit den gestrigen Abend vergessen.
Immerhin hatte Jill bereits mit ihren eigenen Augen gesehen, dass nichts geschehen war. Weder lag hier eine Leiche, noch war ein Tropfen Blut zu sehen. Selbst wenn die Polizei gekommen war und alles beseitig hätte, so wäre doch in der Schule ein riesiges Chaos ausgebrochen.
Außerdem, der aller wichtigste Punkt, seit wann gab es Menschenfressende Monster?

Ratlos blickte sie auf das gefrorene Wasser des Sees. Der Schnee begann langsam zu schmelzen, doch auf der Oberfläche des Gewässers lag immer noch eine hauchdünne Eisschicht. Sie wurde vermutlich brechen, sobald man sie mit dem Finger berührte. Genau wie meine Nerven, dachte Jill in dem Moment und lachte bitter. Dann schüttelte sie den Kopf und setzte zum gehen an.
Doch etwas blendete sie.
Die wenigen Sonnenstrahlen, die es durch die dichte Wolkendecke geschafft hatten, reflektierten sich in einem kleinem Gegenstand, der zwischen den Kieseln lag. Vorsichtig beugte sich Jill hinab und als sie erkannte, was dort vor ihr lag stockte ihr der Atem.

Eine Kette. Genauer genommen, war es Maybells Kette. Es gab keinen Tag, an dem sie diese nicht abgelegt hatte.
Fassungslos presste Jill das Schmuckstück an ihre Brust. Immer und immer wieder hatte sie es angesehen. Ihr Anblick war wunderschön. Die Halskette glänzte ganz merkwürdig, so als sei sie nicht von dieser Welt. Es sah so aus als sei eine ganze Galaxie in ihr eingeschlossen. Um die Gravur des Anhängers besser erkennen zu können hielt Jill sie gegen das Licht. Nun sah man die feinen Schriftzüge und Muster. Eine wunderschöner Drache mit drei Gesichtern, umgeben von einem großem Dreieck und eingeschlossen von einem Kreis.

Auf einmal zog sich die Welt zu einem kleinen engen Viereck zusammen und nahm ihr so die Luft zum atmen. Ihre Lunge verlor im selben Moment an Elastizität und sorgte dafür, dass Jill strauchelte. Nach Atem ringend fiel sie zu Boden, gleichzeitig schlugen die Bilder der letzten Nacht, wie heftige Fausthiebe auf sie ein.
Dieses quellende Gefühl nicht weglaufen zu können, diese Gedanken nicht stoppen zu können, zwangen sie zu einem grauenvollem schmerzhaften Schrei. Ein Hilfeschrei nach Erlösung. Zitternd lies sie ihre Stirn auf die kalten Steine fallen. Jill war nicht in der Lage sich zu bewegen.

Die letzte Nacht war wahr gewesen.
Jene Erkenntnis war die bitterste in ihrem Leben. Ihre beste Freundin, dieser wunderbare Mensch, sie war tot. Maybell war tot. Und mit ihr starb ein großer Teil von Jill Herz. Dann war da noch dieses Vieh. Verdammt! Jill konnte nicht beides ertragen. Nicht diesen Mord, nicht die Tatsache das es Monster gab. Neben der tiefen Trauer legte sich Todesangst um ihren zarten Brustkorb wie ein tonnenschwerer Eisenring.

Tue so als hätte es mich nie geben, hallten Maybells Worte aus ihrem Traum wieder. Dieser Gedanke schnitt sich wie ein Schwert durch ihre Verzweiflung. Kraftlos setzte sich Jill auf und schlang ihre Arme um sich.
Man hatte es geplant. Er tat es mit vollem Bewusstsein. Dieser Typ er wollte sie töten. Doch das schlimmste daran war, dass Jill es geahnt hatte, aber nichts unternahm. Es machte sie zur Mittäterin. Nun hatte auch sie das Blut ihrer Freundin an ihren Händen kleben. Diese Erkenntnis traf sie unerwartet, wie ein Hockeyschläger, direkt ins Gesicht.
Ihre Welt war mit einem Schlag nicht mehr dieselbe. Alles hatte sich so schnell verändert und Jill war mittendrin.
Sie wollte diese Verantwortung nicht!
Sie wollte nicht mit dem Wissen leben, dass sie den Mord an ihrer besten Freundin hätte verhindern können!
Sie wollte nicht damit leben zu wissen, dass es noch Kreaturen außerhalb ihrer jetzigen Wahrnehmung gab!

Zitternd umklammerte sie fest ihre Knie und legte ihren Kopf darauf, um so ihren Kreislauf zu stabilisieren. Dann sprach sie ihr Mantra. Verzweifelt klammerte sie sich an diese Worte, so als seien sie das einzig reale in ihrem Leben.

Ein lautes Knarren, lies sie erschrocken hochfahren.
Es klang so als würde in jedem Moment einer der Bäume umfallen. Wachsam sah sie sich um, keine der alten Buchen regte sich, nicht einmal die dünnen Äste der Tannen tanzten im Wind. War die Zeit etwa stehen geblieben?

Da war es wieder. Die Gefühl, dass sie jemand beobachtete. Schutzlos stand sie inmitten dieser Lichtung, am Ufer des Sees. Umgeben vom dichten Wald.
Ein eiskalter Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Und sie naive Idiotin hatte, durch den Schrei, vermutlich auf sich aufmerksam gemacht.
Sagt man nicht, der Mörder würde an den Ort zurückkommen, an dem er die Tat begannen hatte?

Jill sollte gehen, denn sie war nicht alleine.

Sie spürte diese Art von Präsenz in jeder Faser ihres Körpers. Dieser beobachtende Blick bohrte sich in sie. Panisch sah sie um sich. Nur war es ihr nicht möglich jemanden zu sehen. Ihre Beine wurden auf einmal schwer wie Blei und eine Schockstarre lies sie schutzlos im Wald stehen. Jill konnte sich nicht bewegen. Ihre Angst lähmte sie, von dem Fluchtinstinkt der letzter Nacht gab es keine Spur.

Plötzlich spürte sie die Wärme eines anderen Körpers hinter sich. Sofort zog sich eine ungesunde Verspannung durch ihren gesamten Körper. Für den Bruchteil einer Sekunde wurde ihr schwarz vor Augen.

„Wer ist da?", es war lediglich der Versuch eines Satzes, den Jill hervorbringen konnte.
„Dreh dich um, wenn es dich so interessiert", forderte sie eine enorm tiefe Stimme auf.

Schnell schüttelte sie den Kopf. Sie wollte sich nicht umdrehen, denn etwas gab ihr das Gefühl, dass sie den Anblick nicht ertragen wurde.

„Das ist mir ein Rätsel. Einerseits hasst du die Ungewissheit und andererseits fürchtest du dich zu sehr vor der Wahrheit."

Er lachte. Es war ohrenbetäubend, er schien sich über ihre Angst zu freuen. Jills Puls raste und ihre Hände schwitzten. Selbst wenn sie sich umdrehen wollte, es ging nicht. Ihhr Körper nahm keine Befehle von ihr an und so konnte sie nur dastehen.
Die Wärme des anderen Körpers wurde immer schwächer und die kleinen rollenden Steine signalisierten ihr, dass er sich entfernte. Stille.

„Bist du...weg?", ihre Stimme klang ganz heiser.

Wieder dieses selbstgefällige Lachen.

„Nein, ich lasse dich nicht alleine", es klang wie eine Drohung.
„Ich habe..."
„Was genau ist dein Plan, Gillian?", er sprach ihren Namen mit so viel Abscheu aus, so als wäre sie ein Virus.

Jill bliebt die Luft weg, woher kannte er ihn überhaupt?

„Du mischst dich in Angelegenheiten an, die dich nichts angehen! Deine Neugierde treibt dich an und deine Arroganz erneut hierher zu kommen zeugt von Dummheit!", so viel Verachtung lag in seiner Stimme.

Er hatte recht, was hatte sie erwartet. Sie öffnete den Mund zu einer Erwiderung, doch er kam ihr zuvor.

„Jill... du bist die Nächste!"

Sie rang nach Luft. Jill spürte wie ernst es um sie war, denn in seiner Stimme lag eiskalter Hass. Du bist die Nächste, diese Worte hallten in ihrem Kopf nach. Es mag vielleicht in Büchern spannend klingen, doch in der Realität sorgte es für Todesangst, diese Art von Angst in der man über Leichen ging, um sein eigenes Leben zu retten.

„Dann töte mich... du Mistkerl", ihre Stimme überschlug sich.
„Erbärmlich! Ich werde dich sicher nicht töten, dafür wache ich schon zu lange über dich! ", er klang fast schon nachdenklich. „ Er wird es tuen, wenn du nicht aufpasst. Es ist eine Masche und du rennst in dein eigenes verderben. Es geht hier um weitaus mehr, als um uns als Individuen. Niemand mag unerwartete Wendungen in einem genialem Plan, verstehst du das? Er wird dich töten müssen, egal über wie viele Leichen er gehen wird, nur ahnt er noch nicht, dass du du bist! Schon lange suchen sie nach solchen wie dir. Du hattest Glück im Unglück, denn sie fanden Maybell. Glück, weil du lebst und sie tot ist. Unglück, weil sie eine Falle ist.... Damit der ganze Aufwand, allerdings nicht umsonst war sag ich dir eine Sache. Vergiss was passiert ist und sprich mit NIEMANDEN darüber. Es schützt dich zwar nicht auf ewig, allerdings verschafft es uns mehr Zeit."

Glück, weil sie tot ist und du lebst. Diese Worte stachen wie tausende von Nadeln in das Herz des jungen Mädchen. Seine gleichgültige Stimmlage lies Wut in ihr aufsteigen. Er tat so als wäre es alles nur ein Witz. Eine verdammte Kleinigkeit!

„Es war kein Glück! Meine beste Freundin wurde vor meinen Augen gegessen! DAS IST KEIN GLÜCK!"

Er schnaubte unbeeindruckt, dann hörte Jill, wie er mit einem gespielten Stöhnen aufstand, um wieder näher zu kommen.

„Soll ich ganz ehrlich sein? Ich mag dich nicht, aber weisst du was? Das interessiert niemanden. Genauso wenig interessiert es jemanden, was du über Glück oder Unglück denkst... Also hör mir jetzt genau zu! Das was du gestern gesehen hast, der Symptan, wird dein kleinstes Problem sein, wenn sie dich erstmal gefunden hat. Deshalb wirst du jetzt zurück in deine Schule gehen... Lächeln... und so tun als wäre nichts passiert", zischte er genervt.

Auch wenn Jill ihn nicht kannte, so glaubte sie ihm dennoch sofort, dass er einen tiefen Hass ihr gegenüber empfand. Ihr war jedoch unbegreiflich warum es so war. Immerhin kannte sie ihn erst seit wenigen Minuten.

„Bist du noch da?", fragte sie zögerlich, denn die Stimme hatte eine Weile lang, nun nicht mehr gesprochen.

Vorsichtig drehte Jill sich um, doch sie sah nur noch einen schwarzen Schatten, der im Dickicht verschwand. Wieder kullerten ihr die Tränen. Ihr Kopf war überfüllt mit Informationen. Wie ein Schwarm aggressiver Hornissen, schwirrten ihre Gedanken durch Jill Gehirn, während sie unfähig war einen von ihnen zu greifen.
Konnte sie ihm vertrauen, mit dem was er ihr gesagt hatte? War sie überhaupt sicher, dass sie nicht wieder träumte?

Es war alles nicht real! Es musste eine Halluzination gewesen sein, die ganze letzte Zeit. Bestimmt griff sie in ihre Jackentasche, dort hatte sie immer ein kleines Taschenmesser. Zitternd klappte sie es auf und betrachtete die kleine Klinge. Es war ein Alptraum und sie musste ihn endlich beenden.
Ohne auch nur eine weitere Sekunde ihre Idee zu überdenken, holte sie aus und rammte sich die Spitze in den Oberschenkel. Ein brennender Schmerz folgte ihrer Tat, so stark dass er nicht unecht sein konnte. Es dauerte nicht lange, bis ihre Hose blutgetränkt war.
Entsetzt sah sie auf ihr Bein, war sie nun völlig übergeschnappt. Sie fröstelte.
Was hatte sie bloß getan?

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