Kapitel 41
"Hey was soll das?", protestierte ich leise und zog meinen Arm aus Maels Hand, die ihn umklammerte.
"Das könnte ich wohl eher dich fragen. Du hast mir nicht mal Hallo gesagt", gab Mael leicht trotzig zurück und sah mich traurig an.
Wie konnte er es wagen mir Vorwürfe zu machen? Wer hatte dem anderen denn seine Freundin verschwiegen? Ich wurde wütend. Das gabs doch wohl nicht. Außerdem wollte ich nicht neben ihm sitzen.
"Wer hat denn den Mund nicht auf bekommen?", fragte ich nun leicht sauer und versuchte so weit wie möglich weg von Mael zu rutschen. Dass mir dieser Idiot jetzt auch noch die ganze Premiere versauen musste. Es war immerhin meine Allererste. Die hatte ich eigentlich genießen wollen und nun kam er und nervte mich so, dass ich das gar nicht genießen konnte.
"Warum wundert mich das jetzt nicht?" Mael klang nun auf einmal sauer, was ich überhaupt nicht verstehen konnte. Ich war es schließlich nicht gewesen, die ihm nichts erzählt hatte.
"Du bist doch so ein Arsch Mael. Du hättest es mir doch einfach sagen können", brach es schließlich aus mir heraus. Ich hatte eigentlich nicht ganz so direkt sein wollen, aber meine Wut hatte mir da einen Strich durch die Rechnung gemacht.
"Achso deswegen bist du sauer."
Nun schien dieser Idiot endlich begriffen zu haben, was ich meinte und drehte sich grinsend weiter zu mir. Verschwörerisch beugte er sich zu mir.
"Es sollte eine Überraschung werden", flüsterte er verschwörerisch, während sein Kopf halb auf meinem Schoß lag.
"Wütend schob ich den Kopf weg. Der konnte mich mal. Die Überraschung war mir egal. Nicht egal war mir allerdings, dass er es mir offensichtlich nicht hatte erzählen wollen.
"Tolle Überraschung", sagte ich sarkastisch. Der Sarkasmus an der Sache schien Mael allerdings zu entgehen denn er grinste mich nur begeistert an und schien völlig von sich selbst überzeugt zu sein.
"Ja das finde ich auch", bestätigte er und sah dabei wirklich so aus, als würde er den Schrott glauben, den er da verzapfte.
Wütend reckte ich mich in meinem roten Kinosessel und versuchte dann möglichst leise ihn weg zu schucken. Er war einfach das letzte was diese Welt je gesehen hatte. Dass ich mich wegen ihm nicht auf unseren Film konzentrieren konnte, den ich noch nie ganz gesehen hatte, war wirklich ärgerlich. Aber das würde ich gleich ändern.
"Erstens: Sag mal hast du eigentlich einen Vogel oder bist du wirklich so dumm wie du tust", fing ich an Mael mehr oder weniger leise an zu schreien. Eher weniger leise, denn es drehten sich einige Leute in unsere Richtung und beobachteten gespannt, was die zwei Darsteller denn gerade so taten.
"Und zweitens wo ist deine tolle Freundin eigentlich? Sollte nicht sie anstatt mir hier sitzen und deine Anwesenheit ertragen müssen? Sie dürftest du bestimmt auch begrapschen."
Hinter mir war ein leises Kichern zu hören, das immer lauter wurde. Ich drehte mich um und sah das braunhaarige Mädchen böse an. Sie schien immun gegen meinen wirklich sehr bösen Blick zu sein, jedenfalls kicherte sie weiter. Am Film konnte es nicht liegen, der war nämlich nicht witzig, das wusste ich. Also musste es an Mael und mir liegen.
Mael, der bis gerade eben geschwiegen hatte, meldete sich nun auch wieder zu Wort. Seufzend drehte ich meinen Kopf wieder in seine Richtung, schließlich musste ich auch mitbekommen, was dieser Idiot mir so entgegen zu bringen hatte.
"Jetzt weiß ich wieder was mir gefehlt hat. Das Kratzen meiner Kratzbürste."
Rasende rote Wut kochte in mir auf und ließ mich tun, was ich nun tat. Ich kniff Mael sehr, sehr fest in den Oberschenkel. Eine Ohrfeige wäre besser gewesen, aber das wäre zu laut gewesen und außerdem war es doch auch mal gut wenn man nicht immer das machte, was das Klischee beziehungsweise die Etikette einem Vorschrieb.
"He wofür war dass denn jetzt?", beschwerte sich Mael mit schmerzverzerrtem Gesicht, während er unter meinen noch stärker kneifenden Fingern begann hoch zu quietschen. So hoch, dass vermutlich kaum einer es hörte.
"Das du das auch noch fragen musst, ist echt eine Schande", bemerkte ich , während ich meine Finger genüsslich noch fester um seine Haut wand. Meine Finger da rein gerammt zu bekommen, war echt kompliziert, da Mael einfach unverschämt viele Muskeln hatte.
"Jetzt check ichs. Du bist eifersüchtig."
Über Maels Gesicht ging ein stahlendes Grinsen und er sah mich neugierig an. "Wie süß", bemerkte er noch.
Das war zu viel des guten gewesen. Diese ignorante Arschloch. Ich war überhaupt nicht eifersüchtig. Nicht einmal ein klitzekleines Bisschen. Ich war nur enttäuscht von ihm, weil er mir nichts gesagt hatte. Eifersucht kannte ich gar nicht.
"Ich bin überhaupt nicht eifersüchtig", zischte ich und funkelte ihn so gut es ging wütend an. Nebenher lief immer noch unsere Film, dem ich mich immer noch nicht widmen konnte, da dieser Idiot nun schon wieder ansetzte etwas zu sagen.
Eine ganze Weile stritten wir zwei uns im Flüsterton darüber, was Freunde sich nun zu erzählen hatten, und was nicht. Das schien das Mädchen hinter uns nun endgültig zum ausflippen zu bringen. Sie kicherte so laut los, dass es einfach nicht mehr zu ignorieren war.
Gleichzeitig drehten Mael und ich uns um und sahen sie böse an.
"Klappe jetzt",fauchte ich.
"Is ja gut. Aber tut euch doch einen Gefallen und steigt einfach gleich miteinander ins Bett, das würde es für alle hier einfacher machen", kicherte diese unverschämte Tussi, während Mael und ich sie nach ihren Worten beide mit großen Augen entsetzt anschauten. Wie kam sie nur auf diese hirnrissige Idee?
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