Kapitel 17
Nachdenklich sah ich Mael an. Würde er das glauben, was mir gerade klar geworden war? Vielleicht, vielleicht auch nicht sagte ich mir und holte tief Luft um ihm zu erzählen, was ich glaubte.
"Ich denke, dass das Alles hier Absicht ist. Und zwar, weil alle Anderen uns verkuppeln möchten. Oder sonst was. Was das Ziel angeht, bin ich mir nicht ganz so sicher."
"Und wie erklärst du dir das?" Mael sah mich skeptisch an. Er wirkte nicht wirklich überzeugt von meiner Erkenntnis.
"Naja dieses Candlelightdinner ist ziemlich eindeutig und wir sind die Einzigen, die nur zu zweit ein Häuschen haben und warum musstest eigentlich immer ausgerechnet du mich wecken? Das alles schreit schon nach solchen Gedanken."
"Stimmt.", nun grinste Mael. "Aber für das Wecken gibt es eigentlich auch eine ganz gute Erklärung."
"Und die wäre?" Fragend sah ich an und war gespannt auf die Antwort. Für Wecken gab es eigentlich nie eine gute Erklärung.
"Ich boxe, mache Karate und Kapoeira. Das ist bei dir manchmal bestimmt sehr nützlich, wenn man das kann." Er lachte sein tiefes Lachen und grinste verschmitzt. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass er sie dabei nicht über mich lustig machte,
"Das stimmt", gab ich zu. „Aber am besten wäre es immer noch, wenn mich niemand wecken würde."
Bevor Mael etwas antwortete, lief der Kellner mit unserem Essen auf uns zu. Er schritt mit feierlichem Gesicht und einem riesigen Teller an unseren Tisch. Ich wiederhole EINEM Teller. Er stellte die Platte ab und wünschte uns einen "Buon Apetito!" und verschwand danach fröhlich grinsend. Ich blickte auf den riesigen Teller, der nun zwischen Mael und mir stand.
Der Rand war mit Rosenblättern verziert und in der Mitte lag eine riesige herzförmige Pizza. Ich blickte in das entsetzte Gesicht von Mael und musste lachen.
"Na wenigstens geben sie sich Mühe. Hoffen wir mal, dass es wenigstens super schmeckt."
Ich schnitt mir ein Stück ab und biss genüsslich hinein.
"Mhmmmm perfekt", sagte ich genießerisch und leckte mir über die Lippen.
"Jetzt hast du das Herz zerstört Kratzbürste."
Ich lachte und nahm mir dann ein weiteres Stück. Ich liebte Pizza.
"Sag mal lässt du mir eigentlich auch was übrig?", fragte Mael nach einer Weile belustigt, als ich genussvoll fast die ganze Pizza verspachtelt hatte.
"Wenn du dich beeilst schon", murmelte ich und schnitt mir ein weiteres Stück ab.
Schnell nahm Mael mir das Stück aus der Hand. Und stopfte es sich in den Mund.
"Hee!", protestierte ich. Er grinste nur und ich gab lachend auf. Ich hatte meinen Anteil ja bekommen.
Nachdem wir die ganze Pizza aufgegessen hatten, ließ ich mich mit einem zufriedenen Seufzen tiefer in meinen Stuhl gleiten.
"Und was machen wir jetzt?", fragte Mael, der mich irgendwie schon die ganze Zeit über mit diesem seltsamen Grinsen ansah. Nicht das ihm das nicht gestanden hätte. Nein, es sah sogar unverschämt gut aus. Aber es brachte mich irgendwie leicht aus dem Konzept. Außerdem war es seltsam einen ganzen Abend mit ihm zu verbringen, ohne eine einzige Beleidigung. Seit wir uns komplett ignoriert hatte, verstanden wir uns irgendwie besser. Es war als könnten wir nicht ohne einander aber auch nicht miteinander.
"Ich weiß es nicht", sagte ich und dachte angestrengt nach. Genau wie Mael. Ihm schien etwas einzufallen, denn sein Gesicht leuchtete auf einmal begeistert auf.
"Ich habs", sagte er begeistert.
Ich sah ihn gespannt an. Was nun wohl kommen würde? Wie er mich da so begeistert angrinste, sah er fantastisch aus. Seine Lippen hatten sich zu einem süßen Lächeln verzogen und seine braunen Augen sahen funkelnd noch tausend Mal besser aus. Hör auf damit! Konzentrier dich auf wichtigere Dinge! Es ist gut möglich, dass ihr euch morgen schon wieder nicht ausstehen könnt. Mein Gehirn lief praktisch Amok und gab mein Bestes, die Gedanken zu ignorieren und Mael zu zu hören.
"Es gibt eigentlich zwei Möglichkeiten", fing Mael an. "Die eine wäre, alles zu sabotieren, was sie versuchen, was zugegebenermaßen reizvoll ist." Er sah mich abwartend an und schien auf meine Antwort zu warten.
"Und die andere?", fragte ich ungeduldig nach.
"Die Andere wäre, so zu tun als wären sie heute erfolgreich gewesen."
Verdutzt sah ich ihn an. Erfolgreich gewesen? Da begriff ich.
"Du willst also, dass wir so tun, als wären wir zusammen?"
"Genau."
Schockiert sah ich ihn an. Seine Idee war komisch sie bedeute: Sabotage und ewiger Streit oder gefälschtes Rumgeknutsche mit seinem zugegebenermaßen heißen Körper?
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