8. Kapitel

 
Ethan's POV

„Hoooope", brüllten Marc und ich gleichzeitig. Unser Flieger nach Bora Bora ging schon morgen und mein bester Freund hatte mit dem Packen seines Koffers wieder einmal bis ganz zum Schluss gewartet. Er wusste nicht, wo sie sich befanden und rief deshalb seiner Schwester, ich jedoch hatte nur gerufen, weil ich nur zu gerne ihr perfektes und wunderschönes Gesicht sehen wollte. Ich konnte mir genau vorstellen, was sie sagen würde, wenn sie die Treppen nach oben gestiegen war. Sie würde Marc genervt fragen, was es gäbe und ihm 10 Mal erklären müssen, wo er die Koffer finden könnte.

„Was gibt's ?", fragte Hope schließlich etwas genervt, nachdem sie den Kopf durch die Tür gesteckt hatte. „Wo sind nochmal gleich die Koffer ?", meinte Marc etwas verzweifelt. „Also ...", wollte Hope ansetzen und verdrehte die Augen, als ihr Bruder sie unterbrach. „Stopp stopp stopp, kannst du das nicht aufschreiben oder so ? Ich kann mir das doch sowieso wieder nicht merken!". „Als wenn das so schwer wäre, ich kann es mir doch auch merken! Weißt du was ? Ich hole ihn dir einfach, damit du mich in Ruhe lässt! Aber es wäre gut, wenn jemand mitgehen würde, ich komme da nämlich nicht hoch und ihr seid größer als ich es bin!", antwortete Hope. „Das mache ich!", entwich es mir fluchtartig und ich sprang auf, ohne meinen Blick von Hopes Lippen zu wenden. „Gut!", sagte sie und grinste mich kurz an. Jedoch hörte sie sofort auf, als sie bemerkte, dass ihr Bruder sie ebenfalls ansah. Erneut öffnete Hope die Tür und wir schienen in den Keller zu gehen. „Alsoo, da oben!", sagte sie lachend und zeigte auf das Podest das man nicht mal als Schrank bezeichnen konnte, weil es nicht hoch war. „Und du hast gesagt du kommst da nicht ran!", antwortete ich gespielt beleidigt und schüttelte den Kopf. „Ich wollte einfach deine Reaktion sehen! Außerdem glaubt Marc immer noch, dass wir hier unten einen Schrank haben, auf den ich nicht raufkomme und ich wusste, dass er viel zu faul wäre, um mit zu gehen!", machte sich Hope lustig. Ich nahm den Koffer und wir machten uns wieder auf den Weg zu Marcs Zimmer.

„Mach das sofort aus!", schrie ich Michael an und riss die Augen auf. Gerade nahm ich ein Kissen, mit dem ich ihn abwerfen wollte, doch dann viel mir auf, dass mein bester Freund nicht in seinem Bett lag. Ich hatte keine Ahnung, wie spät es war, aber mir war klar, dass mich der Wecker zu einer unmenschlichen Zeit geweckt hatte. Ein kurzer Blick auf Michaels Wecker, welcher mich wachgerüttelt hatte verriet mir, dass ich Recht hatte. Es war noch nicht einmal drei Uhr morgens.

Ich öffnete die Tür des Zimmers und betrat den Flur. Sofort war ich hellwach, denn vor mir stand Hope. „Guten Morgen Ethan, ich bin fertig, wenn du willst kannst du in mein Bad gehen!", erklärte sie mir und warf mir wieder einmal ihr wunderschönes Lächeln zu, jedoch ging sie im nächsten Moment auch schon die Treppe nach unten.

Ich ging wieder zurück in Michaels Zimmer um mir ein paar Sachen zu holen und beschloss dann schließlich in Hopes Bad zu gehen.

Hope's POV

„Guten Morgen Familie,

ich weiß wir haben es nicht so ausgemacht, aber ich bin nicht zu Hause. Fahre selbst zum Flughafen!

Bis später

Michael"

Die Tinte war dunkel und längst trocken und der Zettel, auf den mein Bruder geschrieben hatte war mit Kaffeeflecken übersäht. Ich konnte mir genau vorstellen, wo er gerade war, aber ich dachte nicht länger darüber nach. Im nächsten Moment stand meine Mom hinter mir und fragte: „Was hast du da ?". Ich gab ihr den Zettel und sagte, dass Michael selbst zum Flughafen fahren würde. Mom atmete einmal laut und kräftig aus, sagte aber dann: „Na gut, er ist alt genug, in nicht einmal einem halben Jahr ist er schon 20!", sie seufzte verschwand aber wieder, wahrscheinlich um nach Harper zu sehen.

Ich machte mir einen Kaffee und surfte ein wenig im Internet. Wenige Zeit später waren alle fertig und mein Vater verkündete: „Marc du kommst bitte mit mir im Auto mit, wir nehmen die Koffer, der Rest fährt mit Kate!", ich nickte und zog meine Schuhe an.

„Ich will vorne sitzen!", schrie meine Schwester und hüpfte herum. „Harper, du kannst nicht vorne sitzen, Ethan ist viel größer, als du es bist!", antwortete meine Mutter und verdrehte die Augen. „Das ist nicht fair!", meinte Harper und sah alle böse an. „Kein Problem, ich lasse dich vorne sitzen!", erklärte Ethan meiner Schwester lachend und sah mich grinsend an.

Gemeinsam setzten wir uns nach hinten und ich wusste jetzt schon, dass es eine Fahrt von fast einer Stunde werden würde, deshalb war ich nicht gerade sehr begeistert.

Als wir jedoch etwas früher ankamen ließ mein ältester Bruder auf sich warten. Ethans Bruder Kalvin und der Freund meiner Brüder Toby waren bereits da. Meine Mutter begann, etwas genervt zu werden, da wir uns unsere Tickets ohne Michael nicht ausdrucken konnten. Trotzdem begann mein Dad schon einmal, alle Pässe einzuscannen. Bereits nach fünf Minuten stand Michael hinter uns.

Nachdem wir alles erledigt hatten setzten wir uns auf eine Bank, denn meine Schwester wollte Kekse. „Hey, welche Sitze habt ihr ?", fragte Marc in die Runde. „31C", meinte Michael. „Hey ich habe 31D", meinte Toby. „19A", sagte ich dann. „Das heißt ich sitze neben dir, weil ich 19B habe", erklärte Ethan und zwinkerte mir zu. Es stellte sich heraus, dass Marc und Kalvin auch in der Reihe von Toby und Michael und meine Eltern und Harper in einer Reihe saßen.

Ich freute mich, neben Ethan zu sitzen, denn ich war der Meinung, dass es bei so einem langen Flug gut war, neben jemanden zu sitzen, denn man gerne mochte.