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Ⓜⓘⓝⓗⓞ
Ich wusste es, noch bevor ich die Augen öffnete.
Noch bevor mein Bewusstsein ganz aus dem Nebel der Nacht auftauchte, spürte ich es.
Wärme. Ein Körper dicht an meinem. Ein Arm, der träge über meine Taille lag. Haare, weich und fluffig, kitzelten mein Gesicht. Ein gleichmäßiger Atem streifte meine Haut.
Ich schluckte.
Langsam, als könnte eine zu plötzliche Bewegung alles zunichtemachen, öffnete ich die Augen.
Das erste, was ich sah, war Haut. Glatt, warm, golden im Licht des frühen Morgens. Ich blinzelte, mein Blick wanderte nach oben. Über eine nackte Schulter, einen schlanken Hals – bis zu einem Gesicht, das viel zu perfekt für diese Realität war.
Han Jisung.
Ich erstarrte.
Mein Herz setzte einen Schlag aus. Dann raste es los, als hätte es die Verspätung wieder aufzuholen.
Han fucking Jisung.
Neben mir. Nackt.
Ich sog scharf die Luft ein. Erinnerungen von letzter Nacht überrollten mich.
Hitze, Lippen auf Haut, raue Finger, die meine Hüfte gepackt hatten. Worte, geflüstert mit diesem rauchigen Ton, der mir immer noch durch den Kopf schoss.
Verdammt.
Ich hatte mit Han Jisung geschlafen.
Mein Körper spannte sich unwillkürlich an, und das reichte, um Jisung zum Murren zu bringen. Sein Arm um meine Taille zog sich fester, sein Kopf rutschte näher an meinen Hals.
Ich konnte nicht atmen.
Mein Gehirn schrie mich an, mich zu bewegen. Wegzugehen. Oder wenigstens aufzuwachen, falls das hier ein Traum war.
Doch dann spürte ich, wie sich seine Lippen in einer schläfrigen Bewegung an meiner Haut rieben, und jede Funktion meines Körpers verabschiedete sich.
„Mhhh…“ Sein Summen vibrierte leicht gegen meine Haut, und ich wäre fast gestorben.
Ich biss mir auf die Lippe, um nicht völlig auszurasten.
Dann hob Jisung träge den Kopf, seine Augenlider flatterten, und sein Blick traf meinen.
Für eine Sekunde sagte keiner von uns etwas.
Dann grinste er. Müde, aber eindeutig amüsiert.
„Morgen, Babe.“ Seine Stimme war rau vom Schlaf, und es hätte nicht sexyer sein können.
Ich starrte ihn an. Ich konnte nicht anders.
Jisung lachte leise, sein Blick glitt über mein Gesicht, meine nackten Schultern – dann fiel ihm wohl etwas ein, denn er richtete sich plötzlich leicht auf.
„Ah, stimmt ja.“
Ich blinzelte. „Was…?“
Er streckte die Hand aus. „Gib mir dein Handy.“
Ich runzelte die Stirn. „Was?“
„Dein Handy.“ Er sah mich erwartungsvoll an. „Los, her damit.“
Ich zögerte.
Jisung seufzte, dann griff er nach meiner Hose, die irgendwo am Rand des Sofas lag, zog sie heran und begann in den Taschen zu wühlen.
„Hey!“ Ich schnappte nach Luft.
„Entspann dich.“ Er zog mein Handy heraus, hielt es mir hin. „Entsperren.“
Ich zögerte wieder, dann gab ich nach. Mein Finger glitt über den Bildschirm, das vertraute Klicken der Entsperrung war das Einzige, was im Raum zu hören war.
Jisung grinste zufrieden.
Dann begann er, auf dem Bildschirm herumzutippen.
Ich versuchte, einen Blick zu erhaschen. „Was machst du da?“
Er ignorierte mich.
Eine halbe Minute später vibrierte mein Handy leise.
Ich blinzelte auf den Bildschirm.
Eine Überweisung.
Mein Magen zog sich zusammen.
Ich starrte auf die Zahl.
Ich verschluckte mich.
„Was zur Hölle—?!“
Jisung lachte. „Ich hab dich gestern gekauft, schon vergessen?“
Ich sah ihn völlig geschockt an.
„Ich bezahle meine Spielzeuge gut.“ Er zuckte die Schultern. „Aber wenn du es nicht willst, kannst du’s mir ja zurücküberweisen.“
Er wusste genau, dass ich das nicht tun würde.
Mein Herz raste.
Jisung beugte sich wieder vor, sein Gesicht nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Sein Blick war dunkel, funkelnd vor Belustigung und etwas Tieferem.
„Also, Minho…“
Ich konnte nicht atmen, nicht denken, nicht einmal blinzeln.
Jisungs Finger glitten langsam über meine Haut, zeichneten Muster, die keinen Sinn ergaben und doch alles in mir elektrisierten.
„Willst du wissen, was du mir als Nächstes schuldest?“ Seine Stimme war ein dunkles Summen, fast wie ein Versprechen.
Ich schluckte. Mein Blick flackerte zwischen seinen Augen und seinen Lippen hin und her.
Ich hatte keine Ahnung, was ich sagen wollte.
Jisungs Lächeln vertiefte sich, fast als hätte er genau darauf gewartet.
Dann beugte er sich noch näher.
Seine Lippen streiften meine. Kaum mehr als eine Berührung, ein Hauch, aber es reichte, um eine brennende Hitze durch meinen Körper zu jagen.
„Weißt du…“ Er atmete leise gegen meine Haut, während seine Fingerspitzen weiter über meine Brust fuhren. „Ich hab mir schon gedacht, dass du süß sein wirst, aber so süß…?“
Er ließ das Wort in der Luft hängen, als würde er sich köstlich darüber amüsieren.
Mein Körper reagierte schneller als mein Verstand. Ich wollte ihn berühren, wollte ihn näherziehen, wollte—
Doch Jisung war schneller.
Plötzlich schob er mich zurück, sein Griff fest an meiner Hüfte. Ich landete auf dem Rücken, meine Atmung hektisch, mein Herzschlag völlig außer Kontrolle.
Jisung setzte sich über mich, sein Blick bohrte sich in meinen, während eine seiner Hände langsam meinen Arm berührte.
„Lass mich mal raten…“
Er ließ seinen Daumen über meine Lippen streichen, während sein Blick weiterhin jede meiner Reaktionen einsaugte. „Du bist einer von denen, die gerne kontrollieren, oder?“
Ich blinzelte. „Was?“
Er grinste. „Dachte ich mir.“
Dann senkte er seinen Kopf.
Seine Lippen fanden meinen Hals, seine Zähne streiften meine Haut, und ich hätte beinahe die Kontrolle verloren.
Mein ganzer Körper spannte sich an, während sein Atem heiß gegen meine Haut strich.
„Schade für dich…“ murmelte er. „Ich auch.“
Jisungs Lippen hinterließen heiße Spuren auf meiner Haut, sein Atem kitzelte an meinem Hals, und ich konnte nichts anderes tun, als mich dem Moment hinzugeben.
Er bewegte sich langsam, fast genüsslich, als würde er mich auseinandernehmen, Stück für Stück, nur um mich dann wieder zusammenzusetzen – nach seinen Regeln, nach seinem Willen.
Ich wusste nicht, was schlimmer war: sein Grinsen, das mir jedes Mal einen Schauer über den Rücken jagte, oder die Art, wie er mich ansah – als hätte er mich bereits besessen, noch bevor ich es selbst begriffen hatte.
Meine Hände zuckten an seinen Seiten, wollten sich an ihm festhalten, ihn näherziehen, doch Jisung schüttelte nur leicht den Kopf.
„Tsk.“ Seine Zunge fuhr langsam über seine Lippen, während seine Finger weiterhin federleichte Muster über meine Haut zeichneten. „Nicht so gierig.“
Ich biss mir auf die Unterlippe, meine Atmung flach.
Er grinste.
„Oder doch?“
Sein Blick war herausfordernd, spielerisch – als würde er mit mir wetten, wie lange ich es noch aushielt.
Die Wahrheit?
Nicht lange.
Nicht, wenn er so weitermachte.
Seine Finger wanderten tiefer, seine Lippen fanden erneut meinen Hals, und als er leise gegen meine Haut lachte, wusste ich, dass er genau wusste, was er tat.
Ich war ihm ausgeliefert.
Und verdammt, es fühlte sich zu gut an, um sich zu wehren.
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