Zerbrochenes Lächeln (Teil 2)
Zerbrochenes Lächeln (Teil 2)
Die große Halle war erfüllt von Jubel, als das Quidditch-Match zwischen Gryffindor und Slytherin zu Ende ging. Es war ein harter Kampf gewesen, aber Gryffindor hatte schließlich mit einem knappen Vorsprung gewonnen, als James in letzter Sekunde den goldenen Schnatz griff. Der ganze Gryffindor-Turm war in Ekstase, und die Spieler wurden von ihren Hauskameraden gefeiert.
Tessa saß in der Ecke, wie immer ein bisschen abseits, als sie James lauthals lachen hörte. Er hatte das Spiel gewonnen und war überglücklich, den Schnatz gefangen zu haben. Doch statt in die gewohnte Jubelrunde zu platzen, bemerkte sie Blake an seiner Seite – die selbstbewusste, laute Gryffindor mit den schwarzen Haaren, die immer ein bisschen mehr zu sein schien als die anderen.
Die beiden standen zusammen und tauschten Worte aus, die Tessa von ihrem Platz aus nicht ganz verstehen konnte. Aber was sie deutlich sah, war, wie James mit einem Lächeln auf Blake zutrabte, den Arm um ihre Schulter legte und ihr ins Ohr flüsterte. Tessa wusste, was als Nächstes kam, und genau in diesem Moment flackerte ihr Herz auf – und ein Gefühl, das sie nicht benennen konnte, kroch in ihre Brust.
Plötzlich, als wäre die Zeit eingefroren, beugte sich James vor und küsste Blake leidenschaftlich. Es war der Kuss, den Tessa eigentlich nie sehen wollte. Ihr Herz schien sich zusammenzuziehen, und sie zwang sich, nicht hinzusehen. Doch die Blicke der anderen im Raum waren nicht zu übersehen, und auch der unweigerliche Gedanke, der sich in ihrem Kopf festsetzte – James hatte mit Blake etwas, das er nie mit ihr gehabt hatte.
„Wow..." hörte sie Remus leise murmeln, während er vorbeiging, mit einem leicht schiefen Grinsen im Gesicht. „Das war... eine Überraschung."
Tessa versuchte, sich zusammenzureißen, aber als sie die Blicke der anderen Gryffindors bemerkte, die sich alle um den Kuss versammelten, spürte sie eine Welle aus Enttäuschung und einer seltsamen Art von Wut in sich aufsteigen.
James, der auf Blake herabsah, sah dabei völlig in den Moment vertieft aus. Während Blake mit einem verschmitzten Lächeln zurückflirtete, schien Tessa, die immer noch stumm in ihrer Ecke saß, zu verstehen – James wollte nicht nur den Moment genießen, er wollte sich auch zeigen.
Sie spürte das bekannte Gefühl, dass etwas für immer verloren war. Etwas, das sie sich vielleicht nie zugetraut hatte. Während Blake und James sich in ihrer Nähe unterhielten, fühlte sich Tessa plötzlich wie ein unsichtbarer Schatten, der einfach an der Wand klebte.
„Glückwunsch zum Sieg, Prongs," rief Sirius, der neben James auftauchte, ihm aber einen humorvollen Blick zuwarf. „Und ich dachte, du wärst derjenige, der sich nie mit den Slytherins abgibt."
„Ach, Sirius, du kennst mich doch," antwortete James, während er Blake ein weiteres, freches Lächeln schenkte. „Es geht nie nur um Quidditch."
Tessa stand auf, als sie bemerkte, dass ihr ganzes Gesicht brannte, und wünschte sich, sie könnte verschwinden. Wäre es einfacher, sich einfach zu verkriechen? Aber dann sah sie, wie Remus sie ansah – ein fast mitfühlender Blick, der noch immer von seinem kühlen, rätselhaften Wesen begleitet war.
„Hey Tessa, alles okay?" fragte Remus, der irgendwie spürte, dass da etwas zwischen ihnen war. „Du siehst aus, als wärst du gerade in ein Kessel voll Tränen gefallen."
Tessa zwang sich zu einem Lächeln, das nicht ganz ehrlich war. „Alles in Ordnung. Wirklich."
Doch während sie so dasaß und versuchte, ihre Gefühle zu verbergen, wusste sie tief im Inneren, dass sie mehr fühlte, als sie zugeben wollte. Und die Tatsache, dass James ihr so weit entrückt schien, ließ das Gefühl nur umso schmerzhafter erscheinen.
Das war der Moment, in dem sie erkannte, dass sie nie wirklich wichtig genug gewesen war, um in seine Welt zu passen. Und trotzdem konnte sie nicht aufhören, an ihn zu denken.
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