Ein Hauch von Chaos
Ein Hauch von Chaos
Tessa fragte sich, wie genau sie in diese Situation geraten war. Vor nicht einmal einer Stunde hatte sie noch an ihren Skizzen gearbeitet, in der gemütlichen Sicherheit des Hufflepuff-Gemeinschaftsraums. Und jetzt? Jetzt stand sie mitten in einem dunklen Hogwarts-Korridor, ihr Herz schlug wie wild, und sie versuchte, sich hinter einer Ritterrüstung zu verstecken, während Filch und seine schreckliche Katze Mrs. Norris nur ein paar Meter entfernt waren.
"Ich kann es nicht glauben, dass ich das wirklich tue", murmelte sie leise vor sich hin.
"Willkommen in unserem Leben", flüsterte Sirius grinsend neben ihr.
James hockte ebenfalls in ihrer Nähe, und als sich ihre Blicke trafen, zwinkerte er ihr zu. "Ich wusste, dass du es draufhast."
Tessa rollte mit den Augen, aber ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen. Dieser Typ hatte ein Talent dafür, sie dazu zu bringen, Dinge zu tun, die sie nie für möglich gehalten hätte.
Filch schnüffelte in der Luft herum, als könnte er den Ärger riechen. "Ich weiß, dass ihr hier irgendwo seid", zischte er.
Tessa hielt die Luft an, ebenso wie die Jungs um sie herum. Remus war der Einzige, der noch halbwegs entspannt wirkte, obwohl sie alle wussten, dass er wahrscheinlich schon einen Notfallplan im Kopf hatte.
Plötzlich schien Peter die Nerven zu verlieren. "Ich kann nicht mehr –"
Bevor er den Satz beenden konnte, trat James ihm leicht gegen das Schienbein, und Peter biss sich auf die Lippe. Doch es war zu spät. Mrs. Norris hatte das Geräusch bemerkt.
"Da seid ihr!", fauchte Filch.
"Verdammt", murmelte Sirius.
"Rennen!", rief James, packte Tessa am Handgelenk und zog sie mit sich.
Tessa hatte nicht einmal Zeit zu protestieren. Sie sprintete mit den Jungs durch die dunklen Korridore von Hogwarts, ihr Umhang flatterte hinter ihr her. Ihr Herz raste, ihre Atmung war schwer, und trotzdem – trotz der Panik, trotz der Tatsache, dass sie gerade vor dem Hausmeister flüchtete – spürte sie ein seltsames, prickelndes Gefühl in ihrer Brust.
Adrenalin. Freiheit.
"Nach links!", rief Remus.
"Nein, nach rechts!", widersprach Sirius.
"Leute, entscheidet euch!", keuchte Tessa.
Letztendlich folgte sie einfach James, der ohne nachzudenken in den linken Gang rannte. Die anderen folgten, und kurz darauf fanden sie sich in einem alten Klassenzimmer wieder. James schloss die Tür hinter ihnen und Remus murmelte hastig einen Zauber, um sie zu verriegeln.
Tessa lehnte sich schwer atmend gegen eine Wand. "Das... war... verrückt."
Sirius lachte und ließ sich auf einen alten Tisch fallen. "Das war erst der Anfang, Brown. Warte, bis wir richtig loslegen."
James trat vor sie und grinste. "Also, was sagst du? Bereust du es schon?"
Tessa sah ihn an, ihre Wangen noch leicht gerötet von der Anstrengung. Dann schüttelte sie den Kopf. "Nein. Aber wenn ich von Filch erwischt werde, erzähle ich Dumbledore, dass du mich gezwungen hast."
James legte dramatisch eine Hand auf sein Herz. "Das würde mir das Herz brechen."
Tessa verdrehte die Augen – aber insgeheim wusste sie, dass sie nie gedacht hätte, dass ein einziger Abend so aufregend sein konnte. Und vielleicht, nur vielleicht, war das erst der Anfang.
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