Der Flirt der alles veränderte
Der Flirt, der alles veränderte
Die Sonne brannte heiß auf das Quidditch-Feld, als Tessa in ihre Hufflepuff-Uniform schlüpfte und sich einen Besen griff. Sie hatte genug von den ständigen Blicken, die die anderen Hausmitglieder ihr zuwarfen. Das ständige Geplänkel mit den Jungs, die frech auf sie zukamen, hatte ihren Nervenkitzel überlebt. Sie wollte einfach nur spielen. Allein.
Kein Spiel, keine Erwartungen, keine Gespräche mit James, die immer mit einem aufgesetzten Lächeln endeten, das sie einfach nicht richtig deuten konnte. Und vor allem – keine Remus Lupins, die auf einmal so unerwartet... charmant wurden.
Mit einem kräftigen Schwung stieg sie in die Lüfte und ließ den Wind durch ihr Haar wehen. Ihre Flüge waren wild, hektisch und doch irgendwie befreit. Sie musste sich wieder mit sich selbst verbinden, das Gefühl von Freiheit genießen. Doch plötzlich hörte sie ein vertrautes Lachen, das sich in der warmen Sommerluft verlor.
Tessa landete sanft und drehte sich um – und da stand er, auf dem Boden, als hätte er gerade nichts anderes zu tun, als ihr zuzusehen. Remus Lupin, der in seiner typischen Art eher abwartend wirkte, als er die Arme verschränkt und ein amüsiertes Lächeln auf seinem Gesicht trug.
„Nicht schlecht, Brown", sagte er mit einem Grinsen, das seine sonst eher scheue Art fast vergessen ließ. „Ich dachte immer, du bist mehr der ruhige Typ. Siehst aus, als würdest du den Wind zähmen."
Tessa lachte, ein wenig überrascht von der offenen Art, die Remus plötzlich an den Tag legte. „Du weißt doch, das Fliegen ist eine der wenigen Dinge, die mich wirklich ablenken. Und –" Sie zog eine Augenbraue hoch. „Ich dachte, du hasst Quidditch."
„Tun wir alle, die uns vor einem Besen fürchten", erwiderte Remus schlagfertig, „aber das hier", er deutete auf das Spielfeld, „ist mehr als nur Sport. Es ist... Freiheit, oder nicht?"
„Vielleicht", gab sie zurück, dabei spürte sie ein Kribbeln, als sie bemerkte, wie sich ihre Blicke länger trafen. Sie war nie wirklich darauf aus, sich mit Remus Lupin näher zu beschäftigen, aber gerade in diesem Moment war es einfach... leicht. Irgendwie gut.
Und dann passierte es – Tessa ließ sich von ihrer Neugier treiben und flirtete aus einem Impuls heraus zurück. „Na ja, ich könnte dir ja ein paar Tricks beibringen, wenn du den Besen das nächste Mal aus dem Lager holst. Und ich verspreche dir, der Wind wird dir dann auch gut gefallen."
Remus grinste und lehnte sich locker gegen einen der Tore. „Ich weiß nicht, ob du das versprechen kannst, Brown. Aber du bist auf jeden Fall zuversichtlich. Ich mag das."
In diesem Moment kam James ins Bild, und sofort war die Atmosphäre zwischen allen Anwesenden geladen. Mit einem fast schon übertrieben entspannten Grinsen stellte er sich hinter Tessa, als wäre er gerade zufällig aufgetaucht. Doch es war mehr als offensichtlich, dass er jedes Wort zwischen ihr und Remus belauscht hatte.
„Schön, dass ihr hier so gut miteinander klarkommt", sagte James mit einer etwas schärferen Stimme als nötig. „Aber, Remus, du weißt doch, dass Fliegen nichts für dich ist, oder?"
Tessa spürte den subtilen Unterton in James' Worten und fühlte sich plötzlich unangenehm beobachtet. James wirkte, als ob er versuchte, den gesamten Moment zu entschärfen, doch Tessa konnte den kleinen Funken Eifersucht in seinen Augen sehen. Remus, der nie jemandem aus dem Weg ging, sah es ebenfalls und grinste breit.
„Oh, ich bin mir sicher, James", sagte Remus, als er sich auf den nächsten Scherz vorbereitete, „ich würde es auch nicht riskieren. Aber Tessa hat eindeutig den Dreh raus. Man könnte fast denken, sie gehört in ein anderes Haus, wenn du mich fragst."
James' Gesichtsausdruck veränderte sich. War das Eifersucht? War er... eifersüchtig? Doch anstatt etwas zu sagen, zuckte er nur mit den Schultern. „Tessa fliegt halt besser als du, Lupin. Nichts Neues."
Tessa beobachtete die beiden, eine unangenehme Spannung breitete sich in ihr aus. Sie war nie gut darin gewesen, mit der Eifersucht anderer umzugehen – und jetzt fühlte es sich an, als würde sie direkt zwischen zwei gegensätzliche Welten gezogen. Sie wollte nicht, dass James so reagierte. Es war doch nur Fliegen, oder?
Sie atmete tief durch und wollte gerade etwas sagen, als Remus in seiner typischen, fast schon unverschämten Art den Moment noch mehr auflockerte: „Du solltest mal öfter runterkommen, Prongs. Vielleicht würdest du dann merken, wie viel Spaß es macht, nicht alles zu kontrollieren."
Tessa konnte nicht anders, als zu lachen, und Remus schien es zu genießen, James ein wenig herauszufordern. Doch dann – fast schon zu plötzlich – sah sie auf James' Gesicht und bemerkte den schmerzlichen Ausdruck in seinen Augen. Er war wirklich eifersüchtig. Und das brachte ihr Herz für einen Moment zum Stolpern.
„Na dann", sagte sie schnell, „ich geh dann mal. Wenn ihr beide euch wieder beruhigt habt." Sie stieg wieder auf ihren Besen und flog in die Luft, doch dieses Mal fühlte sich der Wind nicht mehr so befreiend an.
James' Blick folgte ihr, und er wusste es selbst – das hier war nur der Anfang. Und wenn er nicht aufpasste, würde er irgendwann alles verlieren.
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