~55~
Autor pov.
Früher... da waren Kim Seokjin und Min Yoongi unzertrennlich gewesen. Beide kannten sich noch aus Kindergartenzeiten, und hatten stets zusammengehalten.
Wenn Yoongi wieder mal von seinen Eltern beleidigt wurde, hatte Jin immer zu ihm gehalten.
Wenn Jin von den Nachbarsjungen geärgert worden war, war Yoongi zu ihnen gegangen und hatte sie verprügelt.
Über die Jahre hinweg war ihre Freundschaft immer stärker geworden. Sie vertrauten sich bedingungslos.
✴️✴️✴️✴️✴️Flashback ✴️✴️✴️✴️
"Hey, Jin! Guck mal, was ich gefunden habe!"
Der 12-jährige Yoongi deutete aufgeregt auf die Öffnung zwischen den Felsen.
"Wow! Eine Höhle!"
"Los, rein da!"
Yoongi ging auf den Eingang zu, wurde aber von dem 1 Jahr älteren Seokjin zurückgehalten.
"Warte! Ist das nicht gefährlich?" fragte er.
Der jüngere verdrehte die Augen. Er war schon immer der risikofreudigere von beiden gewesen.
"Oh Mann, Jin! Dadrin wird schon keine Leiche liegen. Wir schauen ja nur kurz rein." sagte er genervt.
"Aber es ist dunkel!"
"Wir haben doch Handys dabei!"
"Ach ja."
Seufzend folgte er Yoongi. Ihm gefiel so etwas gar nicht. Lieber blieb er zu Hause und spielte dort ein Brettspiel. Sein Freund bezeichnete ihn zwar regelmäßig als langweilig, aber er hatte eben keine Lust, sich ständig eine Predigt seiner Mutter anzuhören. Yoongi hatte es da besser. Seine Eltern interessierte es nicht, wo er sich rumtrieb.
Mit seiner Handytaschenlampe leuchte der jüngere den leeren Hohlraum aus.
"Woahh!" raunten beide gleichzeitig.
Die Höhle war nicht groß, aber für die sechstklässler wirkte sie beeindruckend.
"Lass uns unsere Namen an die Wand schreiben! Damit jeder weiß, wer hier das Sagen hat!"
Beide kritzelten ihren Namen hin. Yoongi mit seiner krakeligen Schrift, und Jin mit seiner geraden.
✴️✴️✴️✴️Flashback:Ende✴️✴️✴️
Ja, die beiden hatten viel Mist gemacht. Yoongi schaffte es immer wieder den älteren aus der Reserve zu locken. Letztendlich hatte Jin ja auch Spaß dabei, einfach zu machen, was er wollte.
Obwohl sie sich manchmal stritten, vertrugen sie sich immer sofort. Beide mochten keinen Streit.
Dann, als sie älter wurden, streunerten sie weniger in der Gegend rum. Stattdessen gingen sie mit anderen Freunden in Bars, oder gingen in Arcade Hallen. Sie taten eben Dinge, die Teenager so machten. In dieser Zeit gab es zwar viel Stress zwischen den beiden, aber sie vertrugen sich immer wieder. Denn eine jahrelange Freundschaft konnte man nicht einfach so vergessen.
✴️✴️✴️✴️Flashback ✴️✴️✴️✴️✴️
"Es geht dich nichts an, mit wem ich ausgehe!" brüllte Yoongi.
"Natürlich tut es das!" schrie Jin zurück. "Du bist mein bester Freund, und ich will nicht dass du mit irgendeiner Bitch zusammen bist! Jennie nutzt dich nur aus!"
"Jennie ist keine bitch! Du kennst sie doch gar nicht! Sie ist lieb, nett, süß.."
"Und war letzte Woche noch mit Kai zusammen." erwiderte der mittlerweile 16-jährige Jin.
"Oh, du bist so ein Arschloch!" zischte Yoongi wütend und stapfte aus ihrer gemeinsamen Wohnung, die sie sich vor ein paar Monaten gekauft hatten.
Er knallte die Tür hinter sich zu.
Yoongi verstand nicht, wieso sein Freund immer so übervorsichtig sein musste. So weit er wusste, hatte dieser noch nie eine Freundin gehabt. Das war doch nicht normal!
Es machte ihn wahnsinnig, dass Jin versuchte, ihn von seiner Meinung zu überzeugen!
Dem älteren hingegen war es eigentlich egal, mit wem Yoongi ausging. Aber er wollte nicht, dass er unnötig verletzt wurde. Schließlich wusste die ganze Schule, dass Jennie jede Woche einen anderen hatte!
Aber er war sich sicher, dass er bald wiederkommen würde. Lange würde die Beziehung zur Schulnutte ohnehin nicht halten.
Yoongi überlegte, wo er jetzt hingehen sollte. Er wohnte ja mit Jin zusammen, der sich in ihrer Wohnung befand. Und auf diesen hatte er gerade überhaupt keine Lust.
Jennie hatte bestimmt Zeit für ihn. Bei dem
Gedanken an sie musste er lächeln. Wie konnte Jin nur denken, dass sie ein schlechter Mensch war? Er würde ihm schon zeigen, wie toll sie war!
Als er endlich vor ihrer Haustür stand, streckte er die Hand nach der Klingel aus. Als er auf einmal etwas hörte.
Ein..Stöhnen? Aber wie konnte das sein? Jennie war doch mit Yoongi zusammen!
Oder aber.. was wäre, wenn Jin Recht gehabt hatte?
Er hämmerte gegen die Türe und schrie wütend ihren Namen.
Das Stöhnen hörte auf, und einige Minuten später öffnete ein braunhaariges Mädchen die Tür.
Ihre Haare waren verwuschelt, ihre Kleidung schnell übergestriffen. Das reichte Yoongi als Beweis.
"Oh, Hey Schatz!" lächelte Jennie und wollte ihn küssen. Aber dieser stieß sie zurück.
"Es ist vorbei! Sei das nächste Mal, wenn du jemandem fremdgehst, lieber leiser!"
Mit diesen Worten drehte er sich um und ging.
"Nein, aber warte doch! Du hast da etwas falsch verstanden."
Aber Yoongi beachtete sie nicht.
Als er um die Ecke gebogen war, seufzte er laut auf. Er hasste es, wenn Jin Recht hatte.
✴️✴️✴️✴️Flashback:Ende✴️✴️✴️✴️
Sie beendeten die Schule gemeinsam und waren noch immer die besten Freunde. Sie hatten vor, zusammen auf eine der besten Universitäten Seoul's zu gehen. Dank Jins Hilfe hatte es Yoongi doch noch geschafft, ein 1,0 Abitur zu schreiben.
Doch nachdem sie ein paar Monate auf der Uni waren, veränderte sich alles.
✴️✴️✴️✴️Flashback:Jin ✴️✴️✴️✴️
"Du Yoongi."
Jin spielte aufgeregt mit seinen Fingern rum. "Ich muss dir was sagen."
Yoongi blickte sofort auf.
"Bist du schwul?"
"Du.. was.. woher..?" stotterte Jin. Da dachte er monatelang darüber nach, ob er es seinem Freund sagen sollte, und dann wusste es dieser Idiot schon!
Er kicherte bloß. "Du bist 18 Jahre alt und hattest noch nie eine Freundin. Geschweige denn dass du mal welchen hinterhergeguckt hast und dich für sie interessiert hast!"
Oh mann.
"A-also stört dich das nicht?"
"Quatsch, du kennst mich doch. Aber Wehe du verliebst dich in mich."
"Bahh" sagte Jin und schüttelte sich. "Igitt."
"Was soll das denn jetzt heißen?" lachte der andere.
"Ich muss dir noch was sagen. Ich habe einen Freund." meinte der ältere, nachdem sich die beiden beruhigt hatten.
"Was, ernsthaft! Das ist ja großartig! Wer ist es denn?" wollte Yoongi begeistert wissen.
"Cha Eunwoo aus unserer Parallelklasse."
Sofort sanken die Mundwinkel des jüngeren nach unten.
"Cha Eunwoo?"
Jin stöhnte. "Yoongi, die Sache ist schon über ein halbes Jahr her. Du solltest ihm langsam mal verzeihen. Eunwoo ist wirklich toll!"
"Okay, okay." meinte er. "Ich mag ihn nur nicht besonders. Aber wenn du glücklich bist.."
"Bin ich." lächelte er.
"Wie lange seit ihr schon zusammen?"
"Äh.. schon fast ein Jahr."
"Was, solange? Und du hast mir nie etwas davon gesagt?"
Yoongi tat für einen Moment so, als wäre er schockiert, was er natürlich nicht war.
"Es tut mir leid!" rief Jin. "Ich hatte Angst vor deiner Reaktion."
Der jüngere musste lächeln. "Ich könnte dir doch niemals wehtun."
✴️✴️✴️✴️Flashback: Ende✴️✴️✴️✴️
Aber auch Yoongi hatte so seine Geheimnisse vor Jin. Und seine waren um einiges schlimmer als die seines besten Freundes.
✴️✴️✴️✴️Flashback:Yoongi✴️✴️✴️✴️
Erneut schlich sich der schwarzhaarige aus der Wohnung von ihm und Jin. Beim rausgehen seufzte er. Wenn er erfahren würde, was er nachts immer machte, wäre dieser sehr enttäuscht von ihm. Es tat Yoongi ja auch leid, aber er hatte keine andere Wahl.
Mit seinem erst neu gekauften Motorrad fuhr er zu der Stelle, die sie ihm letztes Mal genannt hatten. In seiner Tasche hatte er dieses Mal 2000 € bar dabei. Schon bald würde er pleite sein, und was dann?
"Ach, bist du auch endlich mal da!" rief ihm Taeyong entgegen, welcher der Anführer ihrer Bande war. "Wir dachten schon, du kneifst."
Yoongi zog seinen Mundschutz tiefer ins Gesicht und ging zu ihnen. Wortlos zog er den Umschlag mit dem Geld aus der Tasche und reichte sie Jackson. Dieser lachte.
"Brav."
Yoongi knurrte. Wenn er nur stark genug wäre.. dann könnte er es ihnen zeigen.
"Hm." meldete sich Taeyong wieder zu Wort. "Wir wollen nächste Woche auf eine Party. Leider fehlt uns noch ein bisschen Geld für neue coole Klamotten. Was meinst du, Min? Ich will 10. 000 € übermorgen Nacht sehen."
Er keuchte. "10.000 €??"
"Man muss eben etwas mehr Kohle haben, wenn man was ordentliches tragen will. Nicht solche Lumpen, die du anhast."
Er deutete auf seinen schwarzen Pullover, der tatsächlich nicht besonders teuer gewesen war. Die anderen lachten gehässig.
Das reichte Yoongi. Er ballte seine Hände zu Fäusten." Ich werde euch kein Geld mehr geben. "
" Ach, ist das so?"
" Da vermisst wohl einer meine Faust."
Hyunho, der Schlägertyp der Bande trat vor.
Trotzdem sagte er mutig:" Nein. Ich werde euch kein Geld mehr geben!"
Hyunho holte mit seiner Hand aus. Yoongi kniff die Augen zusammen und machte sich auf den Schmerz gefasst.
Doch dieser blieb aus. Stattdessen ertönten auf einmal 2 laute Schüsse.
Er riss die Augen auf und stolperte erschrocken auf den Boden.
Ein in schwarz gekleideter Mann zielte mit einer Pistole auf meine 3 Peiniger.
"Verschwindet!" brüllte er. Sie folgten ihm aufs Wort und rannten schnell weg.
Yoongi hielt sich schützend die Hände vor seinen Kopf, wohl wissend, dass dies nichts bringen würde.
Er hatte eine Vermutung. Er glaubte, dass dies Key war, ein sehr gefährlicher Serienmörder, der zurzeit in Seoul frei rumlief. Er würde sterben..
"Hey Kleiner. Ist alles in Ordnung?"
Der Mann stand vor ihm und hielt ihm seine Hand hin. Es war definitiv Key. Key trug immer ein weißes Kreuzzeichen auf seiner Cap. Das war sein Markenzeichen.
Aber wollte er Yoongi denn gar nichts tun?
Er blickte ängstlich auf.
Key musste lachen." Ich tue dir schon nicht. Ich sehe zwar nicht so aus, aber ich bin eigentlich ganz nett."
Der schwarzhaarige ließ sich von dem Mörder aufhelfen.
"A-also danke.." murmelte er.
"Ach, kein Problem. Ich weiß, wie du dich fühlst."
Überascht blickte Yoongi auf. "Wirklich?"
Key nickte. "Auch ich wurde gehänselt. Aber das geht vorüber. Und irgendwann wirst du dich an allen rächen können."
✴️✴️✴️✴️Flashback:Ende ✴️✴️✴️✴️
Und so lernte Yoongi Key lernen. Er war fasziniert von ihm. Der Mörder strahlte eine Stärke aus, die er auch haben wollte. Er bewunderte ihn.
Er überredete ihn, ihm etwas beizubringen. Er wollte genau so werden wie Key. Ein Gesetzesloser, der sich vor niemandem etwas sagen lassen musste. Der tun und lassen konnte, was er wollte.
Also zeigte Key ihm alles. Er stellte schon bald fest, dass Yoongi seht talentiert darin war, verbotene Dinge zu machen. Er war dem älteren oft eine große Hilfe.
Nach einem halben Jahr dann beging Yoongi seinen ersten Mord an Lee Taeyong. Er hatte erwartet, dass er sich danach lange schlecht fühlen würde, aber dem war nicht so. Stattdessen war es befreiend für ihn, seinen Mobber umzubringen. Einen nach dem anderen der Gruppe tötete er.
Doch seine Machenschaften blieben nicht ganz unbemerkt von Jin. Diesem fiel auf, dass Yoongi immer weniger zu Hause war und mit ihm redete. Es war, als würde sich sein ganzer Charakter verändern. Jin wusste nicht, was er tun sollte.
Die beiden lebten sich ein wenig auseinander. Natürlich waren sie noch immer beste Freunde. Aber Jin machte sein Ding, und Yoongi machte seins.
Der ältere war nun schon seit 2 Jahren mit Cha Eunwoo zusammen. Er liebte ihn sehr, und war sich sicher, ihn irgendwann einmal heiraten zu wollen.
Allerdings konnten Yoongi und er sich nicht besonders gut leiden.
Eines Tages beschloss Jin, der Sache auf den Grund zu gehen, wieso Yoongi seit längerem so anders war. Als er wieder mal mitten in der Nacht nach draußen ging, folgte er ihm.
✴️✴️✴️✴️Flashback:Jin✴️✴️✴️✴️
Schon seit Monaten fragte er sich, wieso Yoongi so anders war. Da der jüngere es ihm nicht erzählen wollte, obwohl Jin ihn oft darauf angesprochen hatte, hatte er beschlossen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
Zuerst fragte er sich wirklich, wo Yoongi hinwollte. Er schien wirr durch die Gegend zu Laufen, als wüsste er nicht, was er wollte.
Aber dann wurde es ihm klar. Er war auf dem Weg zu Bezirk 13, dem Verbrecherviertel Seouls. Dort trieben Mörder ihr Unwesen, dort wurden Drogen verkauft, etc.
Schon von klein auf hatte man ihnen beigebracht, auf gar keinen Fall zu diesem Ort zu gehen.
Was also wollte Yoongi dort? Jin hatte eine schreckliche Vorahnung.
Seit einiger Zeit gab es einen neuen Mörder. Er war bekannt als 'Suga', und trug eine Katzenmaske. Oft wurde er zusammen mit Key gesehen.
Jin wusste, dass Yoongi eine besondere Bewunderung für Key verspürte. Schon seit er ihn das erste Mal in den Nachrichten gesehen hatte, war er fasziniert gewesen.
Und einen Sinn für Sadismus hatte der jüngere schon immer gehabt, genauso wie er Katzen gemocht hatte.
Wäre es also möglich, dass Yoongi... Suga war?
Jins Herz klopfte in seiner Brust. Wenn seine Theorie stimmte - was er natürlich nicht hoffte - dann sollte er schleunigst verschwinden. Denn er war sich nicht sicher, ob Suga genauso zu ihm war wie Yoongi. Was versprach ihm, dass er ihn nicht einfach umbringen würde?
Dennoch kehrte er nicht um. Das würde sich für ihn wie ein Verrat an sich selbst anfühlen, und an Yoongi. Vielleicht lag er ja einfach falsch. Hoffentlich..
Aber Jins Bitten halfen nichts. Yoongi - Suga - traf sich an einer Wegkreuzung mit 2 Männern. Es war zwar dunkel, aber dennoch konnte er das Zeichen erkennen, welches sich auf Keys Cap befand.
Yoongi war Suga. Sein jahrelanger bester Freund war ein kaltblütiger Mörder.
Entsetzt rutschte Jin an der Wand eines Hauses nach unten und kauerte sich auf dem Boden zusammen.
Er konnte es nicht glauben.
"Und, was machen wir heute?" fragte Suga.
"Ich zeig dir heute, was du tun musst, wenn du mal von den Bullen verfolgt wirst. Man glaubt es vielleicht nicht, aber das ist sehr wichtig."
Sie begannen ein angeregtes Gespräch über die verschiedenen Fluchtmöglichkeiten. Jin saß noch immer schockiert auf dem Boden.
Auf einmal verstummen sie. Jin hob erschrocken den Kopf. Hatten sie ihn entdeckt?
" Wir haben hier einen Besucher."
Sein Herz rutschte ihm in die Hose. Yoongi würde aber doch nicht..
"Jin? Was machst du hier??"
Er blickte auf.
Sein ältester Freund stand vor ihm und sah ihn erschrocken an.
Seokjin stand auf.
"Meinst du, ich habe nicht bemerkt, dass du dich monatelang weggeschlichen hast? Du bist ein komplett anderer Mensch geworden! Aber es schockiert mich, dass du... dass du.."
"Ach, du spionierst mir also nach, ja?" zischte Suga. "Okay, ja, ich bin ein Mörder. Das geht dich nichts an! Verschwinde wieder in die Küche, und koch mir was, wenn ich wiederkomme!"
"Wie war das? Einen Scheiß werde ich tun. Du bist so ein Arschloch, Min Yoongi! Wie konntest du nur so werden? Ich bin enttäuscht von dir!"
"Lieber ein Mörder als eine Schwuchtel."
"Das reicht jetzt. " mischte sich Key ein. "Bring ihn einfach um, Yoongi. Er weiß zu viel."
"I-ihn umbringen?" stotterte Yoongi.
"Ja, wenn du mich so sehr hasst, dann töte mich doch einfach!"
Ja, Yoongi war sauer. Sehr sogar. Aber niemals würde er ihm etwas antun.
"I-ich.. Wir sollten langsam los."
Er machte kehrt und ging wieder an die Kreuzung, wo er mit dem Rücken zu den anderen wartend da stand.
Key sah Jin an. "Wenn du uns noch mal belauschen solltest, bist du dran. Und ach ja."
Er machte einen Schritt auf ihn zu und hob ihn am Kragen seiner Jacke hoch.
"Solltest du etwas hiervon irgendwem sagen, dann werde ich dir alle 4 Gliedmaßen abschneiden und sie woanders wieder drannähen, verstanden?"
Jin nickte nur. Key ließ ihn fallen. Kurz darauf verschwanden die drei.
Eine halbe Stunde lang saß Jin auf dem kalten Steinboden. Er konnte es nicht fassen. Er konnte es einfach nicht fassen.
Was war nur mit Yoongi passiert? Er hätte niemals geglaubt, dass er diese Dinge zu ihm sagen würde. Er war doch sein Freund-oder?
Als er endlich im Morgengrauen zu Hause ankam, wusste er, was er tun würde.
Er warf alle Sachen von Suga in einen blauen Müllsack und stellte ihn vor die Tür. Es war schmerzhaft für den eigentlich gutmütigen Mann, aber Yoongi sollte nicht denken, er könne machen, was er wollte. Das, was er getan hatte, ging zu weit.
Seokjin hatte ohnehin die Miete alleine bezahlt. Da Yoongi sein Freund gewesen war, hatte das ihm nie etwas ausgemacht. Jetzt kam es ihm zugute.
Er verdrückte einige Tränen. Er schien Suga überhaupt nichts zu bedeuten. War nun tatsächlich alles vorbei? Die jahrelange Freundschaft, die niemals hatte enden sollen - einfach weggeworfen?
✴️✴️✴️✴️Flashback:Ende ✴️✴️✴️
Das war das Ende der Freundschaft von Kim Seokjin und Min Yoongi. Im Nachhinein gesehen wäre es beiden lieber gewesen, wenn es dabei geblieben wäre. Vielleicht hätten sich die beiden auch wieder versöhnt. Aber es kam schlimmer.
Eunwoo war Jins einziger Trost in dieser schweren Zeit. Er konnte ihm zwar nicht sagen, was los war, aber er tröstete ihn dennoch. Brachte ihn auf andere Gedanken.
Cha Eunwoo machte Jin wieder glücklich, wenn er bei ihm war.
Als Jin 3 Monate später von der Uni nachhause lief, die er eine Weile aus Trauer und Schock nicht mehr besucht hatte, freute er sich auf einen gemütlichen Abend mit seinen festen Freund.
Stattdessen wurde ihm auf einmal ein Tuch ins Gesicht gehalten, und er wurde in eine Nebengasse gezogen.
✴️✴️✴️✴️Flashback ✴️✴️✴️✴️✴️✴️✴️
"Yoongi!" keuchte Jin. "Spinnst du?"
"Sprich nicht so mit mir!" fauchte dieser.
"Ich kann dein Leben jederzeit beenden. Und dieses Mal bin ich auch bereit dafür."
"Ach ja? Hast du mich deswegen hier her gebracht?"
Yoongi lachte kalt. "Tut mir leid, aber nein."
Als nichts mehr von ihm kam, hob Jin abwartend eine Augenbraue.
Daraufhin antwortete Suga:" Was zum Fick sollte das mit der Wohnung? Geht's eigentlich noch?"
"Wie jetzt?" fragte er verdattert. "Du kommst erst jetzt damit?"
Sein ehemaliger Freund zuckte nur mit den Schultern.
"Hatte halt davor keine Zeit für dich."
"Schön, dann sag ich dir mal was. Jahrelang bin ich für dich da! Ich hab sogar die Miete für unsere Wohnung bezahlt, damit du nicht mehr bei deinen Eltern leben musst. Und dann stellt sich heraus, dass du mich monatelang belügt, hintergehst, und mich ausnutzt. Und dann erwartest du, dass dir die Türen noch offen stehen? Hätte ich dir vielleicht auch noch gleich einen Kaffee machen sollen? Oh nein, Suga. Es ist mir egal, ob du ein Mörder bist. Ich habe keine Angst vor dir. Mich kannst du nicht einfach herumkommandieren!"
So langsam kam Jin richtig in Fahrt. Es tat gut, alles rauszulassen.
" Ist das eigentlich dein Ernst? "zischte Yoongi, ebenso wütend." Du hast ja keine Ahnung! Während du fröhlich dein beschissenes Leben gelebt hast, ging es mir die ganze Zeit schlecht. Diese Gang aus unserer Nachbarschule, die von Taeyong, haben mich gezwungen, ihnen Geld zu geben. Habe ich es nicht gemacht, haben sie mich verprügelt. Aber ich war dir ja nicht mal wichtig genug, als dass du meine Wunden bemerken könntest! Du hast einfach weggesehen, als es mir scheiße ging. Und ich bin mir sicher, dass du etwas gemerkt hast. Ist es da nicht verständlich, dass ich eher zu Leuten gehe, die mir helfen? "
" Ach, es ist ja gut zu wissen, dass du mir das nicht mal anvertrauen könntest. Und ich Vollidiot habe dir vertraut.
Aber Yoongi, wieso denkst du, dass das hier der richtige Weg ist? Diese Leute, mit denen du abhängst, sind nicht gut für dich. Bitte, Yoongi, werd vernünftig."
Es reichte Suga. Er holte aus und schlug Jin mit seiner Faust ins Gesicht. Dieser hatte mit dem Schlag nicht gerechnet. Er fiel um und hustete Blut.
" Yoongi, was.. "keuchte er.
" Ich habe es satt!"
Der nächste Schlag traf ihn.
" Ich habe es so satt! "
Yoongi prügelte auf Jin ein, bis dieser ohnmächtig war. Erst dann stand er außer Atem auf, und ging einfach.
✴️✴️✴️✴️Flashback:Ende ✴️✴️✴️✴️
Es reichte Yoongi. Es hatte ihm bei weitem nicht gereicht, ihn zu verprügeln. Er war sich sicher, im Recht zu liegen. Er dachte, nichts falsch gemacht zu haben.
Eigentlich wollte er nur seine riesige Wut rauslassen, die schon ewig in ihm drin war. Aber er merkte nicht, dass es nicht Jin war, der Schuld daran war.
Also fasste er einen unglaublichen Entschluss. Er wollte Jin verletzen. Er wollte ihm wehtun.
Und dafür würde er sich das teuerste nehmen, dass er besaß.
Cha Eunwoo.
✴️✴️✴️✴️Flashback:Yoongi✴️✴️✴️✴️
Yoongi hatte diese Idee schon seit Wochen. Genau genommen seit ihrer kleinen 'Unterhaltung'.
Heute Abend.. Heute Abend würde er den Freund von Jin töten und ihm so den Gnadenstoß versetzen.
Ihm war durchaus bewusst, was er damit anrichten würde. Aber in diesem Moment war es ihm egal.
Möglicherweise wollte er sich einfach nur beweisen. Er wollte zeigen, dass er nun unabhängig und stark geworden war. Er wollte sein Leben als Mörder nun endlich annehmen. Und er würde mit etwas anfangen, was für die meisten Menschen als besonders grausam und eingebildet angesehen wurde.
Wenn er die große Liebe seinen besten Freundes umbrachte, wäre er endlich frei.
Yoongi lächelte, als er in die Wohnung der beiden eindrang.
Er würde es genießen. Die Schreie. Die Verzweiflung. Die Todesangst.
Und die Trauer.
Denn er war ein Mörder. Und Mörder waren kalt und gefühlslos. Es durfte ihm nichts ausmachen, Menschen, die er kannte, zu verletzen.
Wenn er nur damals gewusst hätte, wie falsch sein Denken war...
✴️✴️✴️✴️Flashback:Ende ✴️✴️✴️✴️
Suga tötete Eunwoo. Und er machte es nicht einfach so, nein.
Er folterte ihn. Und das über Stunden. Um es für seinen 'Freund' festzuhalten, filmte er es auch noch. Als Jin dann endlich nach Hause kam, verschwand er, und hinterließ ein Blutbad und eine Kamera.
Er hatte geglaubt, dass er sich nun alles erlauben konnte. Das er so werden musste wie Key, um stark zu sein. Gefühlskalt. Emotionslos. Grausam.
Er dachte, dass er es nun geschafft hatte. Aber Min Yoongi war niemals stark. Er war es noch nie gewesen, und würde es auch nie sein.
Und dafür hasste er sich selbst.
✴️✴️✴️✴️Flashback:Jin✴️✴️✴️✴️✴️
Rot. Alles war rot.
Blut. Überall lag Blut.
Blut, welches einem Menschen gehörte. Es gehörte dem Menschen, der ihm alles bedeutete. Welcher ihm soeben auf grausame Art und Weise genommen wurde.
Blut, welches von einem Menschen verursacht wurde.
Min Yoongi. Suga.
Jin weinte nicht. Stattdessen spürte er eine Wut. Eine Wut, die alles überstieg, was er bis jetzt gefühlt hatte.
Er ballte seine Hände zu Fäusten.
Suga. Dieses Mal bist du eindeutig zu weit gegangen.
Denk nicht, ich wäre schwach.
Ich werde dich finden. Und dann werde ich dir denselben Schmerz zufügen, den du mir zugefügt hast. Dann werde ich dich langsam töten. Genauso, wie du Cha Eunwoo getötet hast.
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Und das war der Grund, wieso Park Jimin sterben musste.
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Sage und schreibe 3802 Wörter!
Endlich ist das fertig xD ich schreibe seit Sonntag dran. Ich bin echt stolz auf mich haha
Ich hoffe, es hat euch gefallen, und man konnte alles gut verstehen. Bei Unklarheiten könnt ihr gerne fragen.
Tschüss ♡
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