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Da hast du dir eine spannende Geschichte ausgedacht. Ein tolles Setting, eine gute Grundidee. Durchdacht vom Aufbau und mit rückblickender Auflösung am Schluss. Auch der Perspektivwechsel am Ende hat mir gefallen, um die Stimmung einzufangen.
ABER ich glaube du stehst noch ganz am Beginn deiner Schreibkarriere und ich würde dir gern helfen, deinen Schreibstil zu verbessern, damit du deine Geschichte noch besser erzählen kannst.
Da gibt es ein paar Kniffe, von denen ich dir gleich erzählen möchte.
Vorerst eine Bitte: Verwende ein Schreibprogramm, um die Rechtschreibfehler (all die Wörter, die in der Regel rot unterkringelt sind) auszubessern. Die grün unterkringelten Stellen sind die Stellen, an denen ein Satzzeichen falsch gesetzt wurde.
Ein Komma wird direkt an das Wort angehängt, dann folgt eine Leerzeile bevor es weitergeht.
Leider habe ich so viele Rechtschreibfehler und Fehler in der Zeichensetzung gefunden, dass ich da viele Punkte abziehen muss. Das hätte nicht sein müssen, weil ein gängiges Programm dir einen Großteil der Tippfehler, Fehler in der Groß- und Kleinschreibung, Zeichensetzung etc. gefunden und verbessert hätte.
Jetzt folgen ein paar Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge zum Schreiben. Bitte lass dich von der Menge nicht abschrecken, ich habe lange überlegt, ob ich alle meine wohlgemeinten Tipps anbringe, oder mich nur auf die wesentlichen beschränke. Ich habe mich dafür entschlossen, alles anzumerken, was mir aufgefallen ist. Aber ich bin sicher, ich hätte noch auf vieles mehr eingehen können – für den Anfang soll das aber erst einmal reichen.
Zuerst: Achte auf die Satzanfänge und gestalte sie abwechslungsreicher. Sehr viele deiner Sätze beginnen mit „Scarlett“ oder mit „Sie“.
Du schreibst deine Geschichte in der Vergangenheitsform (Präteritum). Passe auf, dass du zwischendurch nicht in die Gegenwart rutschst (Präsens). Wenn etwas schon früher (vor der eigentlichen Handlung geschehen ist), dann verwendet man das Plusquamperfekt (auch Vorvergangenheit genannt): Beispiel bei dir: „Keiner kannte Kate richtig.“ Da Kate gestorben ist, müsste es an dieser Stelle heißen: „Keiner hatte Kate richtig gekannt.“
Vermeide umgangssprachliche Ausdrücke wie „drinne“ (eigentlich „drinneN“), „runter“ oder „raus“ und achte darauf, Wortwiederholungen zu vermeiden. (Besser: innen, hinunter, hinaus) (Gleiche Verwendung desselben Nomens in einem Satz.)
Einmal passiert dir auch ein Fehler in der Perspektive: Du wechselst von der personalen Sie-Form in die Ich-Form („mir“), aber du erzählst Scarletts Geschichte nicht in der ersten Person.
Achte auch darauf, wie du Hinweise und Beschreibungen einbaust. Einmal sagst du beiläufig: Die braunharige (Braunhaarige…)…, aber der Leser kann nicht wissen, wen du damit meinst, weil du nie erwähnt hast, dass Scarlett braune Haare hat. Auch ansonsten ist diese Information für die eigentliche Handlung nicht wirklich von Bedeutung. Beschreibe lieber da, wo es einen echten Wert für die Geschichte hat (Orte, Gefühle, Geräusche, Gerüche…)
Manchmal hilft es auch die Orte etwas ausführlicher zu beschreiben, an denen die Handlung spielt. Angeboten hätte sich zum Beispiel die Kulisse am Friedhof am Anfang, um ein wenig Stimmung aufkommen zu lassen.
Behalte den roten Faden beim Erzählen bei. Wieso die Episode mit der Jugendherberge und dem Skikurs? Dem Zug und dem Studium? Wieso ist das wichtig? Gerade sollte etwas anderes in ihrem Leben wichtiger sein. Die gerade erst verstorbene Oma. Der Nachlass. Der mysteriöse Brief. Die Anrufe. Die Drohungen. Davon willst du berichten. Darum sollten ihre Gedanken kreisen. Irgendwie scheint es, als hätte sie sich plötzlich an ihr eigentliches Leben erinnert und die Handlung der Geschichte wäre mal eben in den Hintergrund gerutscht. Alles unwichtig, aber dann wäre es nicht wert, erzählt zu werden. Wenn es darum geht, Informationen zu ihrer Person einzuflechten, könnte man das auch immer mal wieder nebenbei aufgreifen. Sie denkt zum Beispiel darüber nach, dass sie gar keine Zeit hat, die Briefe und den Nachlass ihrer Großmutter zu sortieren, weil sie eigentlich Geld verdienen müsste, um das Studium zu finanzieren usw. Sie denkt an ihren Freund etc., dann wäre auch vermieden, dass er wie eine unbedeutende Nebenperson einfach nur mal so am Schluss erwähnt wird und ansonsten keine Rolle spielt.
Um nicht nur zu erklären, könnte man die anwesenden Personen auch viel mehr miteinander sprechen lassen und die Inhalte in die Dialoge einfließen lassen (z.B. als sie die Wohnung der verstorbenen Großmutter ausräumen. Irgendwie so zum Beispiel: Scarlett stöhnte als sie den Stapel an Briefen sah. „Wieso musste Oma so viel Zeug anhäufen?“)
Der größte Punkt überhaupt, den es zu verbessern gilt, ist der Aufbau von Spannung, Emotionalität und Atmosphäre. Hast du schon einmal vom „Show“-Prinzip gehört? Ganz wichtiger Leitsatz beim Schreiben: „Show, don’t tell“. Hatte ich auch noch nie von gehört, als ich meine erste Geschichte geschrieben habe. Aber es ist eines der wichtigsten Regeln beim Schreiben überhaupt und eigentlich nicht schwer, wenn man es einmal verstanden hat.
Bei diesem Prinzip geht es darum, Handlungen nicht zu erzählen, sondern zu beschreiben, den Leser miterleben zu lassen und nicht einfach alles zu verraten.
Ein paar Beispiele in deiner Geschichte, wo du dieses Prinzip einfach anwenden könntest:
… der unsympathische Lehrer… ...sie bekam einen Anruf von diesem Mann… … War ihr Urteil nun gefällt? Das Urteil ihres Todes? Nein. Es waren nur dumme Jugendliche…
Konzentriere dich in deiner Beschreibung auf das, was sie in dieser Situation tut, was sie sieht, denkt, fühlt, erlebt und erzähle nicht einfach nur. Lass den Leser mitdenken und es selbst herausfinden. Denke dir ein paar Beispiele aus, was den unsympathischen Lehrer ausmacht und beschreibe diese Eigenschaften. Lass ihn auftreten. Lass ihn besserwisserisch/belehrend sein, sie von oben herab anschauen, ihre Kompetenz in Frage stellen – irgendwas, das uns merken lässt „Puh, ist der unsympathisch!“ und zwar ohne, dass du es explizit schreibst.
Lass das Telefon klingeln, lass sie schwitzen, lass sie überlegen, wer das sein konnte, lass uns mithören, wie sie erkennt, dass es der Mann ist, lass uns mithören, was er ihr sagt und lass uns ihre Angst fühlen. Lass sie aus dem Fenster schauen, voller Erwartung ihres Mörders, nur um ein paar Jugendliche wegrennen zu sehen. Lass uns ihre Erleichterung spüren. Löse vor allem diese spannende Stelle nicht gleich schon im nächsten Satz auf. Halte die Spannung ruhig ein wenig aufrecht.
Wenn du diese Tipps umsetzt, erzeugst du die Spannung und die Gefühle und Bilder beim Lesen, die deine dramatische und spannende Geschichte verdient. Es kommt eben nicht nur auf den Inhalt an, sondern auch auf das Wie.
Du kannst das. An manchen Stellen gelingt es auch schon. Ich glaube, du musst nur noch ein wenig an deinem Schreibstil feilen und ich hoffe, meine Kritik kann dir da ein wenig weiterhelfen.
Gesamtpunktzahl: 179 von 545
In der Regel kann für einen Unterpunkt bis zu 10 Punkte vergeben werden (mindestens 1!). In wenigen Fällen sind nur vorgebene Punktzahlen möglich (z.B. 0 oder 10; 0, 5, 10 oder 15)
Sprache (jeweils max. 10 Punkte bzw. max. 80 bei Rechtschreibung)
Rechtschreibung
Werden die Regeln der Deutschen Rechtschreibung eingehalten?
0 /80 Punkte
Grammatik
Wie werden die Regelungen zur Grammatik umgesetzt?
5 Punkte (0, 5, 10, 15 oder 20)
Schlüssel:
0 = Textverständnis ist durch zahlreiche Grammatikfehler stark eingeschränkt
5 = Grobe Verstöße gegen die Grammatik häufen sich
10 = Verstöße in vielen Bereichen
15 = Einige Verstöße in wenigen Bereichen
20 = Weitgehend korrekte Verwendung der Grammatik
Zeichensetzung
Wie sinnvoll und regelkonform erfolgt die Nutzung von Satzzeichen?
0 Punkte (0, 5, 10 oder 15)
Schlüssel:
0 = die Nutzung von Satzzeichen folgt kaum einer Regel
5 = Satzzeichen werden seltener richtig verwendet
10 = Satzzeichen werden überdurchschnittlich oft richtig genutzt
15 = Satzzeichen werden meistens/immer richtig eingesetzt
Wortwahl/Vokabular
Wie sehr tragen Ausdruck, Wortwahl und Sprachstil dazu bei, dass die Geschichte gut lesbar und verständlich ist (wichtig für den Lesefluss)?
3 Punkte
Wie sehr wird deutlich, dass der Verfasser einen für die Geschichte ausreichend/genügend großen Wortschatz besitzt?
4 Punkte
Wie sehr unterstützt das gezeigte Vokabular die Wirkung bzw. die Einzigartigkeit der Geschichte (werden Fachbegriffe/Fremdworte (sinngemäß) eingesetzt - ist die Wortwahl abwechslungsreich - erkennt man, dass bestimmte Worte sehr bewusst eingesetzt werden?
3 Punkte
Inwiefern ist die Geschichte frei von störenden Wort- oder Satzwiederholungen?
4 Punkte
Sprachliche, stilistische und rhetorische Mittel
Wie sehr gelingt es der Geschichte, Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen?
3 Punkte
Wie effektiv unterstützen sprachliche Stilmittel (z.B. Metaphern, rhetorische Fragen, Symbole, Alliterationen) die Atmosphäre/die Figurenentwicklung/die Handlung?
2 Punkte
Gesamtpunktzahl Sprache 24 Punkte von max. 175
Idee (max. 10 Punkte)
Wie außergewöhnlich und durchdacht ist die Idee? Hier zählt nicht die Umsetzung!
6 Punkte
Gesamtpunktzahl Idee 6 Punkte von max. 10
Wissen/Hintergrund/Facettenreichtum (jeweils max. 10 Punkte)
Wie gut erscheinen die Recherche und das notwendige Basiswissen des Autors für seine Geschichte?
5 Punkte
Wie sehr werden allgemeine Gesetzmäßigkeiten, historische Fakten und/oder jene Aspekte, die den logischen Aufbau der Welt, in der die Geschichte spielt, berücksichtigt und lassen sie nachvollziehbar und wie "aus einem Guss" erscheinen?
5 Punkte
Kann die Faktenbasis die Geschichte tragen? Passt das, was passiert, in die Welt, in der die Handlung spielt?
7 Punkte
Wie ausgearbeitet und detailreich ist die Geschichte?
5 Punkte
Gesamtpunktzahl Wissen/Hintergrund/Facettenreichtum 22 Punkte von max. 40
Figurenentwicklung (jeweils max. 10 Punkte)
Allgemein
Wie schlüssig sind die Figuren in ihrem Aufbau?
6 Punkte
Wie sehr bereichern die Figuren das Geschehen?
5 Punkte
Ist es so, dass ihre Handlungen zu ihrer Geschichte bzw. zu ihrem Charakter passen?
4 Punkte
Wie groß ist der Wiedererkennungswert der Figuren?
3 Punkte
Wie differenziert werden die Figuren charakterisiert?
4 Punkte
Wie sehr sorgt die Figurenkonstellation für Spannung?
7 Punkte
Wie gut werden alle Hauptfiguren charakterisiert?
6 Punkte
Der Protagonist
Verfolgt der Protagonist ein eigenes Ziel?
7 Punkte
Wie klar ist das Ziel und wie logisch ergibt es sich aus dem Geschehen bzw. dem Charakter?
5 Punkte
Gibt es einen Konflikt/einen Widerstand, der dem Erreichen des Zieles im Wege steht?
7 Punkte
Wie sehr wird deutlich, dass der Protagonist gegen diesen Widerstand ankämpft und versucht ihn zu überwinden?
5 Punkte
Ist es so, dass ihm das auf glaubhafte (passt es zu seinem Charakter?), realistische (nutzt er nachvollziehbare und plausible Mittel?) und dem Verlauf der Geschichte angepasste (ist das Verhalten irgendwie erwartbar/ergibt es sich aus der Handlung?) Weise gelingt (bitte alle genannten Aspekte in die Wertung einbeziehen)?
3 Punkte
Gesamtpunktzahl Figurenentwicklung 57 Punkte von max. 120
Dialoge (jeweils max. 10 Punkte)
Wie gut gelingt es dem Autor, mit den Dialogen die Handlung voranzutreiben?
3 Punkte
Wie sehr verleihen die Dialoge den Figuren Tiefe?
2 Punkte
Wie fesselnd und interessant sind die Dialoge geschrieben?
2 Punkte
Wie gut passt die Menge der Dialoge in die Geschichte (wird zuviel/zuwenig geredet (und zu viel/zu wenig gehandelt)?
2 Punkte
Inwiefern wird ihre Funktion deutlich, die sie für die Geschichte haben (Charakteren Tiefe verleihen; Vermittlung handlungsrelevanter Infos; erzeugen Konflikte; offenbaren Wissen; erklären Situationen)?
2 Punkte
Gesamtpunktzahl Dialoge 11 Punkte von max. 50
Emotionalität (jeweils max. 10 Punkte)
Wie sehr weckt die Geschichte Empathie im Leser? Wie sehr kann dieser mitfühlen?
3 Punkte
Inwiefern werden Gefühle auch gezeigt, statt nur vorgeschrieben/beschrieben? (werden "show" und "tell" abwechslungsreich, vielfältig bzw. sinnvoll in Bezug auf Gefühle eingesetzt)?
1 Punkte
Gesamtpunktzahl Emotionalität 4 Punkte von max. 20
Beschreibungen (jeweils max. 10 Punkte)
Wie geschickt werden Beschreibungen eingesetzt?
3 Punkte
Inwiefern sind sie sinnvoll platziert?
2 Punkte
Wie stark fördern die Beschreibungen die Figuren- und Handlungsentwicklung?
2 Punkte
Wie vielfältig werden Sinneseindrücke (Gerüche, Geschmäcker, Geräusche und Gefühle/Tastsinn) eingesetzt?
2 Punkte
Inwiefern sind die Beschreibungen konkret/aussagekräftig/sparsam-effektiv eingesetzt (Gegenteil: zuviele Beschreibungen ohne Effekt/Mehrwert)?
3 Punkte
Hinweis: Abstrakt nicht im technischen oder "kühlen" Sinne verstanden, sondern als zu allgemein, zu unspezifisch, zu wenig Bildlichkeit vermittelnd.
Gesamtpunktzahl Beschreibungen 12 Punkte von max. 50
Spannungsbogen/Dramaturgie (jeweils max. 10 Punkte)
Gibt es einen Spannungsbogen?
10 Punkte (0 oder 10)
Wird die Spannung bewusst aufgebaut?
4 Punkte
Wirkt der Aufbau der Geschichte durchdacht?
7 Punkte
Ist die Handlung glaubwürdig?
5 Punkte
Wird die Handlung von den Figuren getragen?
7 Punkte
Gesamtpunktzahl Spannungsbogen/Dramaturgie 33 Punkte von max. 50
Atmosphäre (jeweils max. 10 Punkte)
Wird durch den Schreibstil/die Figuren/die Handlung/die Weltenbeschreibung eine Atmosphäre geschaffen (bitte alle genannten Aspekte in die Wertung einbeziehen)?
4 Punkte
Wirkt die Atmosphäre passend?
4 Punkte
Regt die Atmosphäre dazu an, sich in der Geschichte zu verlieren?
1 Punkte
Werden die Erwartungen an die Atmosphäre erfüllt?
1 Punkte
Gesamtpunktzahl Atmosphäre 10 Punkte von max. 40
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