Semi Sue
Wir alle kennen sie, wir alle hassen sie. Sues. Die perfekten, wundervollen, einzigartigen Wesen mit tollen Namen wie Edelschönheit oder auch sehr beliebt Mitternachtvollmondsabendsonnenschimmerschweif (Anzahl Buchstaben: ca. 45), sind das, was wir Autoren auch als Folterqual bezeichnen. Führen wir uns nochmal vor Augen, was eine Sue genau ist? Exakt. Ein perfekter Charakter. Sie haben keine Schwäche, wodurch sie relativ leicht zu erkennen sind, doch es gibt etwas Fieseres als diese Bestien. Ihre kleinen Geschwister. Die Semi-Sues. Wir machen einen Crashkurs zu ihnen.
Eine Semi-Sue ist im Endeffekt nicht halb so schlimm wie eine echte Sue, doch sie sind hinterhältiger. Viel hinterhältiger. Denn eine Semi-Sue ist klug. Sie kann einem untergemogelt werden, ohne dass man es wirklich merkt.
Beispiel:
Name: Spatzenlied
....
Stärken: schnell, wendig, gute Reflexe
Schwächen: naiv, zu freundlich
Habt ihr sie gefunden, die versteckte Sue? Eine Semi-Sue hat durchaus Schwächen, nur keine richtigen. Wie kann denn jemand „zu freundlich" sein? Steht sie etwa an der Grenze ihres Territoriums, als plötzlich Feinde einen Angriff starten wollen und sagt: „Unser Lager ist dahinten, ihr dürft uns jederzeit attackieren."
Es ist also ihre Pseudo-Schwächen, an denen man eine Semi-Sue erkennen kann. Wenn eine Katze eine von diesen unechten Stimmen hat, aber dafür zwei vernünftige andere, sehe ich das nicht als Beinbruch, aber sonst alles fällt unter die Kategorie Semi-Sue. Passt auf, wenn ihr MMFFs schreibt und sowas bekommt, sonst kann es vorkommen, dass ihr die Sue im Schlafrock als Geschenk erhaltet. Das möchte ich keinem von euch wünschen. Darum werden wir uns im nächsten Teil mal mit körperlichen Stärken und Schwächen befassen.
Stärken und Schwächen – brauche ich das?:
Natürlich braucht ihr das. Jeder von uns hat Stärken und Schwächen, die es in zweifacher Ausführung gibt. Körperliche und seelische Stärken, ebenso wie körperliche und seelische Schwächen. Die Körperlichen sind die Einfacheren, mit denen werden wir beginnen.
Dazu werde ich euch mal verschiedene Katzentypen aufzählen: Den Krieger, den Jäger, den Allrounder, den Sonderling und den Strategen. Diese Fälle sind der Grundstock für eure Stärken und Schwächen. Körperlich bedeutet demnach selbstverständlich, dass die Körperformen, beziehungsweise Figuren der Katzen Einfluss darauf haben.
Der Krieger: Der Krieger ist ein Kämpfer und das sieht man ihm an. Er ist meist muskulös und eher schwer gebaut. Daran erkennt man seine Körperkraft. Er wurde für den Kampf geschaffen, wozu man geboren sein muss. Der Krieger besitzt eine Menge Muskelkraft, ist stark und zäh, doch sein Körperbau macht ihn langsam, er ist kein guter Läufer oder Jäger, denn es mangelt ihm am Jagdgeschick.
Der Jäger: Der Jäger ist das passende Gegenstück zum Krieger. Der Jäger ist eher schlanker und zierlicher, manchmal sogar mager. Er ist schnell und auch bei ihm lässt sich sein Geschick schnell erahnen. Die Stärken des Jägers sind seine Geschwindigkeit, seine Ausdauer und sein jagdliches Geschick, seine Schwächen sind der Kampf, die körperliche Stärke und die Fähigkeit des Kämpfens.
Der Allrounder: Der Allrounder hat keine vorgefertigte Figur. Sein Äußeres schwankt zwischen leicht muskulös und dürr, ist im meist aber eher normal. Der Allrounder kann beides, jagen und kämpfen, jedoch nur in etwa gleich gut. Er besitzt die Fähigkeiten daher von Beiden, aber mit Tendenzen. Eine schlankerer, schneller Allrounder hat eher die Kräfte eines Jägers, ein etwas muskulöserer, gedrungener, hat eher die Neigungen des Kriegers. Die Schwächen des Allrounders liegen daher außerhalb des Kampfes der Jagd. Ist er vielleicht unfähig zu kooperieren, ist er von einer Seite aus leicht anzugreifen oder hat er eine körperliche Beeinträchtigung (halbblind/taub auf einer Seite, Allergien etc.)? Ich warne die Leute einen Allrounder zu erstellen. Er mutiert mit einer Vorliebe zur Sue, wenn man nicht aufpasst. Dieser Typ ist nur fortgeschrittenen Autoren zuzutrauen. Nicht für Anfänger geeignet.
Der Sonderling: Im Gegensatz zu allen obengenannten Typen ist der Sonderling ein Ausnahmefall. Er wird meistens nicht im Clan geboren und ist eher der Typ von Katze, die zu den Clans stößt und ein Hauskätzchen war. Streuner und Einzelläufer zählen nicht dazu, da sie von Geburt an um ihr Leben kämpfen. Zurück zum Sonderling. Als Hausätzchen muss er nicht kämpfen, er kann es zwar vielleicht, aber nicht wie ein Krieger und seine Jagdfähigkeiten sind nur rudimentär (kaum bis gar nicht) ausgeprägt. Aber auch der Sonderling hat seine Stärken. Vielleicht ist er extrem geduldig, hat geschickte Pfoten oder ist sehr klug? Hier geht nahezu alles. Seine Schwächen sind, wie gesagt, der Kampf, die Jagd und die mangelnde Ausbildung. Auch hier kann beliebig erweitert werden.
Der Stratege: Der Stratege ist eine intelligente Katze mit hohem Intellekt. Er ist klug, handelnd vorrausschauend und erkennt sinnlose Kämpfe. Aber auch er hat seine Schwächen, ähnlich wie der Sonderling hat er nicht unbedingt Kampfeskraft, Jagdgeschick oder leidet anderweitig. Ohne einen Strategen läuft kein Kampf. Daran muss man immer denken.
Seelische Schwächen – schwierig, aber nicht unvermeidbar:
Seelische Stärken und Schwächen sind nicht immer so ausgeprägt wie körperliche, aber keineswegs zu verachten. Sie sind vielleicht eher sekundär, insofern sie nicht einen traumatischen Ursprung haben, doch auch in jedem vorhanden. Bei diesem Typ gibt es keine Unterordnung, sondern zwei Arten: Die natürlichen Stärken und Schwächen neben solchen, die durch einen psychischen Schock (Unfall etc.) entstanden sind.
Wir beschäftigen uns vorerst nur mit den Natürlichen. Diese Seelischen Stärken und Schwächen sind angeboren oder entwickeln sich im Laufe des Lebens einer Katze. Sie basieren immer auf den Charakterzügen einer Katze, wodurch es unmöglich ist, sie genau zu klassifizieren. Hier ist euer Vorstellungsvermögen gefragt.
Ich gebe hier mal WaCa-Beispiele, an denen ihr euch das Ganze vorstellen könnt. Hierzu werden fünf besonders auffällige Katzen dienen:
Nachtwolke: Sie ist eine eher arrogante, wilde, mütterliche Katze. Ihre Schwächen sind, dass sie die absolute Kontrolle über ihren Gefährten und ihren Sohn haben will, ihre schwierige Art, sowie ihre ausgeprägte Eifersucht.
Rostfell: Beschrieben wird sie als loyal, tapfer und ehrgeizig. Dazu passend sind ihre Schwächen ihre scharfe Zunge, ihre mitliedlose Ader und ihre Reizbarkeit, die man ihr auch deutlich anmerken kann.
Nebelstern: Sie ist eine geachtete, weise Katze, die als gute Anführerin gesehen wird. Allerdings merkt man auch, dass sie sich etwas leichtsinnig verhält, indem sie sich mit Katzen anderer Clans angefreundet hat. Sie gibt nur ungern ihre Überzeugungen auf, selbst wenn diese falsch sind und ihre prägende Vergangenheit sind ihre Schwächen.
Sandsturm: Sie ist eine temperamentvolle, treue, aufopfernde Katze, die jedoch auch viel Ärger gemacht hat, nicht einfach im Charakter ist und auch eifersüchtig sein kann.
Wolkenjäger: Er ist ein loyaler Kater mit nobler Zurückhaltung, der respekteinflößend ist. In seinem langen Leben ist er jedoch auch verrückt und besessen geworden, so dass er immer verwirrt erscheint.
Wie genau ihr vorhabt diese seelischen Stärken und Schwächen zu verwenden, das überlasse ich euch komplett. Wie immer gilt nur – Logik vor Willkür. Ich möchte jedenfalls nicht von ruhigen, sanften Katzen lesen, bei denen als Schwächen Aufmüpfigkeit und Temperament angegeben sind.
Das wars auch schon, ich hoffe ihr könnt was damit anfangen
LG eure Ozeanpfote
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