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KAPITEL 7: Der Winter Soldier

Als Freya am nächsten Morgen erwachte, glaubte sie zuerst alles nur geträumt zu haben. Doch ihre Kamera enthielt mehr als genügend Beweise dafür, dass dem nicht so war. Dutzende Fotos vom Event, ein paar eines lächelnden James und sogar eines von ihr, dass er während ihres Interviews mit Mr. Bowman geschossen hatte. Und dann war da ja auch noch das kleine Nudelholz, dass Mr. T. zierte.
           Am liebsten wäre sie den ganzen Tag in den Bildern vom Vorabend versunken und hätte ihre Lieblingsschnappschüsse von James herausgesucht. An seinem Lächeln konnte sie sich einfach nicht sattsehen. Doch der Artikel ging vor. Nach dem was sie gestern erfahren und erlebt hatte, wollte sie wirklich alles geben. Mr. Bowman verdiente es. Nicht nur wegen des hervorragenden Essens, sondern auch wegen der Geschichte, die hinter dem Event steckte.
           So setzte sie sich mit einer Tasse Tee und einem Teller Kekse an den Bericht und tippte, bis ihre Finger schmerzten und ihr Gehirn komplett leer war. Nach einem großen Teller Pasta und zwei Revisions-Sessions war der Artikel dann auch soweit fertig. Nur die Fotos fehlten noch.
           Freya hatte es sich gerade mit ihrem Laptop auf der Couch gemütlich gemacht, als es an der Tür klingelte. In froher Erwartung James wieder zu sehen, war sie sofort an der Tür. Doch als Freya diese öffnete, stand ein wesentlich kleinerer, blonderer und vor allem weiblicher Gast vor ihr.
          «Anne! Mit dir habe ich jetzt überhaupt nicht gerechnet. Was machst du denn hier?»
          «Ich bringe Kekse», erklärte sie und hielt ein durchsichtiges Säckchen mit Weihnachtsplätzchen in die Luft. Freya lächelte und streckte ihre Hand danach aus, doch Anne zog es schnell wieder weg. «Tauschgeschäft. Kekse gegen Informationen.»
           «Deal. Was willst du wissen?»
           «Alles.»
           «Na dann», Freya trat einen Schritt zurück und wies mit einer einladenden Geste in Richtung Wohnzimmer. «Ich wollte sowieso gerade die Fotos durchgehen. Du bist herzlich eingeladen mitzuschauen.»
            So saßen sie beide wenige Minuten später mit einer dampfenden Tasse Tee und den mitgebrachten Plätzchen vor Freyas Laptop. Sie hatten von vorne begonnen und gerade das Foto erreicht, welches James klammheimlich von ihr und Mr. Bowman gemacht hatte.
            «Du sahst unglaublich aus. Hast du ihn umgehauen damit?», wollte Anne sofort wissen.
            «Ich glaube schon.»
            «Du glaubst nur?!»
            Freya lachte. «Na ja, um ehrlich zu sein war ich etwas zu beschäftigt damit ihn anzustarren als er hergekommen ist, um seine Reaktion mitzubekommen.»
             Anne quietschte und schüttete etwas ihres Tees auf ihre Hose aus. «Autsch, Mist! Egal, ich will alles wissen. Fang ganz von vorne an.»
             «Er hat mir ein Geschenk mitgebracht, als er mich abgeholt hat. Siehst du das kleine Nudelholz da drüben am Weihnachtsbaum?»
              Annes Kopf flog herum. «Süß! Aber ein Nudelholz? Was soll das denn bitte bedeuten?»
             «Wir haben letztens zusammen Plätzchen gebacken. Ich glaube es soll ein Andenken daran sein.»
              «Ok, vergiss was ich gesagt habe bezüglich langsam angehen. Dieser Typ ist Heiratsmaterial. Bitte sag mir, dass du ein Foto hast.»
              Freya zog den Laptop näher heran. Es dauerte eine Minute, doch dann fand sie ein Foto, dass sie von ihrem Tisch gemacht hatte, als sie gerade in eine Diskussion vertieft waren.
               Anne zog den Laptop sofort zu sich hinüber und beugte sich vor, um das Foto genauer anzusehen. «Uuh, okay ich sehe, wieso du interessiert bist.»
              «Anne! Du hast einen Freund.»
              «Verlobten, um genau zu sein.» Sie streckte ihr mit einem verschmitzten Grinsen ihre linke Hand entgegen, an der ein Diamant funkelte.
               Nun war es Freya, der vor Freude ein Quietschen entfuhr. «Und dann kommst du hierher und löcherst mich mit Fragen? Oh mein Gott, Anne, gratuliere! Hat er dich an Weihnachten gefragt?»
               Sie nickte eifrig. «Bei der Bescherung mit unseren Eltern. Es war perfekt!»
               «Wie schön! Ich freu mich so für dich.»
               «Danke. Aber jetzt zurück zu dir.»
               «Gleich. Zuerst hol ich uns jetzt etwas zum Anstoßen», erwiderte Freya und verschwand in der Küche. Zum Glück hatte sie die Flasche Sekt, die ihre Mutter ihr mitgegeben hatte, um auf das neue Appartement anzustoßen, noch nicht geöffnet.
               Als sie mit zwei gefüllten Sektgläsern zurück ins Wohnzimmer kam, saß Anne immer noch über den Laptop gebeugt am Esstisch. Freya konnte sehen, dass sie ein paar Fotos weiter war und nun James herangezoomt hatte.
              «Satt gestarrt?», scherzte sie und stellte den Sekt auf den Tisch.
              «Nein, ich— es ist komisch, er kommt mir irgendwie unglaublich bekannt vor.»
              «Dasselbe hat einer der Gäste gestern auch gesagt. Er scheint wohl eines dieser Allerweltsgesichter zu haben.»
              «Mit dieser Kieferpartie? Definitiv nicht.»
              Freya verdrehte ihre Augen und hielt Anne ihr Glas zum Anstoßen hin. «Du kannst sein Kinn auch später noch anstarren, Prost!»
              Sie gingen auch die restlichen Fotos gemeinsam durch und Anne half ihr, die Auswahl der Bilder für den Artikel einzuschränken. Zu zweit dauerte das Ganze zwar einiges länger, es war aber auch um Weiten unterhaltsamer. Als sie sich schließlich verabschiedeten, war es Draußen schon dunkel.
               Kaum war sie wieder allein, ging Freya zum Fenster hinüber. Doch zu ihrer Enttäuschung lag James' Wohnung im Dunkeln. Zu schade, sie hätte ihn gerne gesehen. So blieb jedoch nicht viel weiter zu tun als sich zurück an ihren Artikel zu setzen und diesen an den Redaktor zu senden.
               Sie hatte die Mail gerade erst abgeschickt, als ihr Handy zu vibrieren begann. Annes Name erschien auf dem Display. Hatte sie etwas vergessen? Freya sah sich in ihrem Wohnzimmer um, doch auf den ersten Blick konnte sie nichts erkennen, was nicht dort hin gehört hätte. Etwas verwirrt nahm sie den Anruf an.
               «Ja?»
               «Freya!» Sie klang aufgewühlt.
               «Ist alles in Ordnung?»
               «Nein— ich meine ja. Bei mir ist alles in Ordnung, aber bei dir...»
               Freya klappte ihren Laptop zu und zog die Beine an. «Du machst gerade überhaupt keinen Sinn. Was ist los?»
              «Ich habe mich erinnert. Ich weiß wieder, woher ich ihn kenne!»
              «Wen?»
              «Deinen Nachbarn natürlich. Bist du noch am Laptop?»
              «Ich habe ihn gerade zugemacht.»
              «Dann mach ihn wieder auf. Ich schicke dir einen Link.»
              Beunruhigt von dem gehetzten Unterton in Annes Stimme und gleichermaßen verwirrt, klappte Freya ihren Laptop wieder auf und öffnete ihr Mailprogramm. Es dauerte eine Minute, dann kam die neue Nachricht rein. Anne hatte die Mail betreffs- und kommentarlos geschickt, alles was sie enthielt war ein PDF im Anhang. Das Layout war Freya bekannt, im selben Layout bereitete auch sie immer ihre Artikel auf. Neben dem Datum stand Annes Name.
             «Wieso schickst du mir einen deiner alten Artikel? Kannst du bitte etwas ausführlicher werden, du machst mir langsam echt Angst.»
             «Tut mir leid. Also, den Artikel habe ich letztes Jahr geschrieben. Es ging dabei um die bekanntesten Outfits der letzten hundert Jahre.»
              Freya wollte gerade fragen, was ein Artikel über Mode mit James zu tun haben sollte, doch Anne redete unbeirrt weiter.
             «Geh auf Seite 3. Das schwarz-weiße Bild unten links.»
            Sie tat was Anne ihr angewiesen hatte und als sie das Bild schließlich sah, fiel Freya beinahe das Handy aus der Hand. Die Kleidung stimmte nicht und die Haare waren zu kurz. Aber einer der zwei Männer im Bild war James wie aus dem Gesicht geschnitten. Ihre Augen rasten zur Bildunterschrift. Captain America und James «Bucky» Barnes, aufgenommen in London, 1944.
           
Ungläubig gingen ihre Augen immer wieder zu dem Bild und zurück zur Bildunterschrift. Die Ähnlichkeit war verblüffend aber das Foto war von 1944, über 70 Jahre alt. James, ihr James, konnte nicht viel älter als 30 sein— und dann erinnerte sie sich plötzlich. Es war überall in den Medien gewesen. James Buchanan Barnes, der Winter Soldier. Ein feindlicher Supersoldat dem über 70 Jahre lang mehr als zwei Dutzend Anschläge zugeschrieben wurden. An ihrem ersten Abend in diesem Appartement hatte sie noch einen Beitrag gesehen, in dem sein Name auch erwähnt wurde.


            Nein, das konnte nicht sein. Sie hatte die Bilder damals gesehen. Sie hatte sich sogar stundenlang darüber aufgeregt, als einer ihrer besten Artikel vor zwei Jahren mit einer Eilmeldung zum Bombenanschlag auf die UN in Wien ersetzt wurde. Auch wenn sie das Geschehen nie mit großem Interesse verfolgt hatte, sie kannte die Fotos. Wenn ihr Nachbar wirklich der Winter Soldier wäre, hätte sie ihn erkannt. Doch es ging alles auf. Die fehlende linke Hand, eine unglaublich fortgeschrittene Metallprothese, seine Vergangenheit als Scharfschütze...
            «Freya?»
            Annes Stimme riss sie aus der Denkspirale, in die sie gerade abtauchte. Doch das konnte sie gerade nicht brauchen. Sie musste nachdenken.
            «Ich ruf dich später an.» Mit diesen Worten hängte sie auf. Ihre Finger zitterten, als sie ein neues Browserfenster öffnete und die zwei Worte, die sie jetzt schon verfolgten, in die Google-Suche eintippte. Winter Soldier.

***

Bucky wachte zum Klingelton des Handys auf, das Steve ihm aufgezwungen hatte. Verwirrt und immer noch schläfrig nahm er den Anruf entgegen und schob sich auf dem Boden genug weit nach hinten, damit er die Uhr in der Küche sehen konnte. Es war beinahe neun Uhr.
            «Hey, Lust auf eine Laufrunde?» Steves Stimme durchbrach die Rechnung, die er verwundert in seinem Kopf anstellte. Sieben. Er hatte sieben Stunden geschlafen, ohne von einem Albtraum wachgerüttelt zu werden.
            «Buck?»
            «Was? Äh, ja. Wo treffen wir uns?»
            «Ich steh vor deinem Haus. Sag mal, hast du noch geschlafen?»
            Bucky stellte das Handy aus, ohne weiter darauf einzugehen. Er zog sich schnell für den Lauf um. Bevor er das Appartement verließ, war er noch einen Blick aus dem Fenster. Freya saß drüben an ihrem Schreibtisch und tippte auf ihrem Laptop. Fleißiger Wirbelwind, schmunzelte er und joggte dann aus der Wohnung.
             Steve hatte nicht gelogen, er drehte Runden auf dem Platz als Bucky zu ihm in die Kälte hinaus trat.
             «Hast du ernsthaft noch geschlafen?», wollte er sofort wissen.
             «Ich bin spät eingeschlafen. Können wir?»
            Sie rannten los, doch kaum hatten sie die ersten paar Straßenüberquerungen hinter sich, ging die Fragerei wieder los. «Albträume?»
            «Nein.» Bucky beschleunigte und ließ ihn für einen Moment hinter sich. Lange dauerte es jedoch nicht, bis Steve wieder zu ihm aufgeschlossen hatte. «Ich war aus, wenn du's genau wissen willst», sagte er schnell, bevor der Captain nachfragen konnte.
             «Aus? Wie in 'unter Menschen'?»
             Bucky verdrehte seine Augen. «Nein, wie in 'ausgeschaltet'. Natürlich unter Menschen.»
             «Versteh mich nicht falsch Buck, ich freu mich gerade riesig. Aber ich versuche dich schon seit Monaten zu überzeugen wieder öfters rauszugehen. Und bisher musste ich dich jedes Mal dazu zwingen. Was hat sich geändert?»
             «'Und manchmal ist das Beste was wir tun können, neu anzufangen'; das waren deine Worte. Ich versuche nur sie ernst zu nehmen.»
            Steve starrte ihn ungläubig an. Doch das war alles, was er gewillt war, ihm mitzuteilen. Freya war wertvoll. Er würde sie niemals mit dem Winter Soldier teilen. Und wenn das hieß, dass er seine Arbeit, Vergangenheit und seinen besten Freund aus dem Leben mit ihr aussperren musste, dann war es so. Er zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht und beschleunigte erneut. Schließlich waren sie ja hier, um zu rennen, nicht um zu reden.
            Sie nahmen sich Zeit. Doch am Fluss angekommen, gab es auch kaum mehr Hindernisse, sodass sie die Strecke von der Stadt raus zur Avengers Residenz trotzdem in einer Geschwindigkeit zurücklegten, die nur sie gegenseitig halten konnten. Es war kurz vor halb Zwölf als sie ankamen.
            «Dusche, dann Pizza?», schlug Steve vor und Bucky hatte nichts dagegen einzuwenden.

Trotz dem warmen Wasser spürte er, wie die Kälte sich langsam wieder in seinem Körper ausbreitete. Seine Gedanken wurden lauter und als er aus der Dusche kam und in die Umkleide des Trainingscenters trat, traf ihn die Erinnerung wie ein Faustschlag mitten ins Gesicht.
          Weiße Fließen, Blutspritzer überall. Sein Ziel, der immer wieder beteuerte, dass er alles gesagt hatte. Nichts mehr wusste. Und trotzdem schlugen seine Fäuste immer weiter auf ihn ein, bis der Körper leblos auf den Fliesen lag. Rom, 1952.
          
«Bucky?» Eine warme Hand legte sich auf seine bebende Schulter. Seine Finger zuckten, wollten danach greifen. Ihn auf den Boden werfen. Auf ihn einschlagen, bis auch er nicht länger atmete. Doch er konnte sich im letzten Moment noch zurückhalten. Das war nicht er, sondern der Winter Soldier. Und die Hand gehörte nicht seiner Mission, sondern seinem besten Freund. Steve.
            «Alles gut», murmelte er nur und schüttelte seinen Kopf, als ob er die Bilder dadurch abschütteln konnte. Er trottete zu seinem Spind hinüber und öffnete diesen. Unkonzentriert wechselte er in frische Kleidung. Dabei fiel sein Blick auf seine alte Erkennungsmarke, die er vor Monaten hier aufgehängt hatte. Ein schrecklicher Gedanke schoss durch seinen Kopf. Was wenn der Winter Soldier erwachte? Was wenn sie in der Nähe wäre?
           
«Steve», seine Lippen bewegten sich schneller, als seine Gedanken folgen konnten, «du musst mir einen Gefallen tun.»

«Nein. Auf keinen Fall!», widersprach er, bevor Bucky seinen Satz beenden konnte.
           «Du hast mir gesagt, dass du den Wakandanern vertraust.»
           «Das tue ich auch. Es hat funktioniert. Das musst du mir glauben.»
           «Wenn du so sicher bist, beweis es mir, verdammt
           Steve schüttelte erneut den Kopf. «Nur weil sie nicht funktionieren, heißt das noch lange nicht, dass die Worte dir nicht weh tun können. Ich werde dir diese psychische Belastung definitiv nicht zumuten.»
           Frustriert schlug Bucky mit der Faust gegen die Wand zu seiner Linken. Der Putz bröckelte.
           «Wowowow, Leute! Was ist denn hier los?» Sam Wilson, ebenfalls in Trainingskleidung, trat in die Umkleide.
           Bucky ignorierte ihn. «Ich brauche das, Steve. Wenn ich wirklich neu anfangen soll, dann muss ich wissen, dass nichts mehr da ist.»
           Steve drehte einen kleinen Kreis und verwarf seine Hände, richtete seinen Blick dann aber auf Sam. «Er will, dass ich ihn aktiviere.»
           «Ich dachte, das funktioniert nicht mehr.»
           «Tut es auch nicht.»
           «Behauptet jeder», warf Bucky ein. «Ich will einen Beweis. Ich brauche einen Beweis.»
           Sam sah immer noch verwirrt aus. «Ich dachte, die Wakandaner haben es getestet?»
           «Er kann sich nicht daran erinnern.» — «Ich kann mich nicht daran erinnern», antworteten sie gleichzeitig.
          «Bitte Steve», legte Bucky nach. Doch der Captain zögerte weiter.
          «Wie du willst. Dann flieg ich halt nach Berlin. Zemo wird bestimmt seinen Spaß daran haben.»
           Steve zögerte noch einen Moment. Dann nickte er jedoch. «Okay. Aber ich halte das immer noch für eine schlechte Idee.»

Sie entschieden sich für einen der kleineren Trainingsräume. Bucky hatte sich auf den Boden gesetzt, doch Steves nervöse Kreise um ihn herum machten ihn beinahe wahnsinnig. Bevor er sich deswegen beschweren konnte, ging jedoch bereits die Tür auf und Sam trat ein. In seiner Hand lag ein kleines rotes Buch, dessen Anblick  Bucky automatisch die Luft abschnürte.
            «Ich hab's.»
            Steve nahm ihm das Buch ab und schlug es auf. «Bist du dir sicher, dass du das willst.»
            Bucky nickte entschlossen. Er musste es wissen. Wenn der Winter Soldier wirklich noch da war, musste er seinen Abstand halten. Er konnte Freyas Sicherheit nicht riskieren.
            Es folgte eine angespannte Pause, dann durchbrach Steves Stimme die Stille. «Желание.»
            Sehnsucht. Er spürte nichts.
             «Ржавый.»
            Verrostet. Immer noch nichts. Hatte es wirklich funktioniert? War er frei?
            «Семнадцать.»

            Siebzehn. Bucky biss sich auf die Unterlippe. Gleich würde es beginnen. Die Schmerzen, der Kontrollverlust, sie lechzten nach ihm. Er wusste es.
           «Рассвет.»

          Tagesanbruch. Er versuchte sich Freyas Gesicht in Erinnerung zu rufen. Doch alles was er sah, war ein roter Stern auf glänzendem Metall.
            «Печь.»

           Schmelzofen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Es konnte nicht funktioniert haben. Gleich würde es passieren.
           «Девять.»

           Neun. Der Druck auf seiner Brust erhöhte sich. Immer noch nichts.
          «Добросердечный.»

          Gütig. Seine Lungen schmerzten, doch er wagte es nicht zu atmen.
         «Возвращение на родину.»

         Heimkehr. Bucky fiel nach vorne und sog zitternd Luft ein. Seine Metallhand vergrub sich im Beton des Bodens, während er sich verzweifelt an diese Realität klammerte. Als ob er sein Bewusstsein festhalten könnte. Als ob er sich schützen könnte.
           «Один.»

          Eins. Eine warme Träne lief seine Wange hinunter.
          «Товарный вагон.»

         Güterwagen. Nichts.
         Süße Erleichterung flutete seinen Körper und ein Schluchzer löste sich tief in seiner Brust. Seine Lippen schmeckten nach Salz. Er hatte die Tränen nicht zurückhalten können.
         Von weit weg her, hörte er Sams Stimme. «Ach du Scheisse, es hat tatsächlich funktioniert.»
         Dann war da plötzlich wieder diese warme Hand auf seiner Schulter. Doch in diesem Moment dachte er nicht im Geringsten an den Tod oder seine Opfer. Nur ein Wort hatte sich in sein Gehirn gebrannt. Freiheit.
         Steve legte seine Arme um ihn und Bucky vergrub sein Gesicht an der Schulter seines besten Freundes.
         «Du hast es geschafft, Buck. Du bist frei», flüsterte der Captain leise.
         Frei, wiederholte Bucky innerlich. Niemand konnte ihn mehr gehorsam machen. Er würde sie nicht verletzen. Sie war sicher bei ihm.

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