EPILOG
«Nein, nein, das ist nicht notwendig. Ich wollte sowieso noch eine Freundin besuchen gehen, wir fliegen kommerziell. Ist überhaupt kein Problem.» Vielleicht hatte Freya Steves Angebot, sie abholen zu kommen, etwas zu voreilig ausgeschlagen. James war schon den ganzen Morgen über ungewohnt still gewesen und mit jedem Moment, an dem Sie am Flughafen waren, schien er nervöser zu werden. Seine Augen zuckten hinter den Brillengläsern wild hin und her und seine Hand war mit solcher Überzeugung in der Jackentasche vergraben, dass Freya um die Nähte bangte.
«Finn, nimm bitte Papas Hand», flüsterte sie dem Jungen neben ihr zu. Doch dieser sah sie nur verständnislos an.
«Aber Mama, ich bin doch schon oft geflogen. Ich habe auch gar keine Angst mehr.»
«Ich weiss, mein Großer. Aber Papa fliegt nicht so gerne. Ich bin mir sicher, er würde sich wohler fühlen, mit jemand so Erfahrenem wie dir an seiner Seite.»
Diese Worte zauberten dem Jungen wieder ein Lächeln auf die Lippen und er schloss ohne zu zögern zu James auf, der vor ihnen in der Schlange zur Sicherheitskontrolle stand. Finn brauchte nicht lange an seinem Arm zu ziehen, bevor James seine Hand aus der Jackentasche zog und die seines Sohnes nahm. Seine Schultern schienen sofort etwas weniger verkrampft zurückgezogen. Oder vielleicht bildete sich Freya das auch nur ein, denn irgendwo zwischen der Rede, in der Sie dieses Wochenende einfach so ohne Vorwarnung auf ihn gestürzt hatte und der erneuten Erkenntnis darüber, wie sehr er große Menschenansammlungen hasste, hatte sie ein ziemlich schlechtes Gewissen entwickelt.
Die Schlange bewegte sich etwas nach vorne. Finn legte seinen Rucksack auf das Förderband und hüpfte dann gut gelaunt durch den Metalldetektor. Auch James leerte seine Taschen in eine der roten Schalen. Freya beeilte sich, auch ihr Handy aus der Handtasche zu ziehen und separat für die Durchleuchtung hinzulegen, als ein wütendes Piepen den Flughafenlärm Durchschnitt. Panisch drehte sich Freya um, nur um zu sehen, wie einer der Sicherheitsleute James zur Seite wies.
Freyas Herz sackte zwei Stockwerke tiefer. Wie hatte sie so dämlich sein können? Wieso hatte er ihr nichts gesagt? Sie hatte sich in den wenigen Monaten bereits so stark wieder an ihn gewöhnt, dass ihr gar nicht in den Sinn gekommen war, dass die Metallstücke, die immer noch tief in seinem Schulterblatt verschraubt waren, ein Problem sein könnten.
«Ma'am, bitte legen Sie ihre Tasche auf das Förderband», riss sie eine der Flughafenmitarbeiterinnen aus ihrer Starre und Freya tat dies, ohne dabei auch nur ein Auge von James zu nehmen. Doch egal wie sehr sie sich anstrengte, sein Gesicht war auch für sie verschlossen. Hart und emotionslos starrte er gerade aus. Früher hatte es sie einmal an kalten Marmor erinnert. Doch jetzt gerade, war der Anblick eher wie ein Stich direkt ins Herz. Das war ihr Fehler. Sie hatte ihm das angetan.
Freya trat ebenfalls durch die Schranke und schloss schnell zu Finn auf, James immer im Augenwinkel. Der Sicherheitsbeamte bei ihm fuhr nun mit einem Handgerät seine Stiefel, Beine und Hüften ab. Dann piepste es plötzlich.
Sie konnte durch den ganzen Lärm gerade so knapp ausmachen, was er zu ihm sagte. «Ihr Gurt, Sir. Bitte legen Sie diesen auf das Förderband und treten sie noch einmal durch die Schranke.»
James tat wie ihm geheißen wurde und als er zurück durch die Schranke tat, blieb diese still. Auch als er noch ein zweites Mal, von der Eingangsseite nun zu ihnen hinüberkam, blieb das grüne Licht stehen. Kein Alarm, kein Blinken, kein Rot. Freya war gleichzeitig enorm erleichtert und unglaublich verwirrt.
Sie schluckte ihre Fragen hinunter. Zumindest bis sie ihre Sachen zurückhatten und am Gate saßen. Finn war mit einem Smoothie und dem Comic-Heft beschäftigt, dass James ihn am Kiosk hatte auswählen lassen. Er hatte für einen kurzen Moment wieder wie er selbst gewirkt, als Finn ihm erklärte, welche der Hefte er schon gelesen hatte und welches er unbedingt haben wollte. Doch nun saß er wieder mit verschlossener Miene neben ihr, die Baseballmütze tief ins Gesicht gezogen. Wenigstens war seine Hand nicht länger damit beschäftigt, die Jackentasche zu sprengen. Stattdessen, lag sein Arm nun hinter ihr auf der Lehne und seine Finger zeichneten unregelmäßige kleine Kreise auf ihren Oberarm.
«Wieso hat es nicht gepiepst?», konnte sie sich nicht länger zurückhalten.
James Finger stockten mitten in ihrer Bewegung und er blinzelte zweimal, als ob sie ihn aus dem Schlaf geweckt hätte. «Was?»
«Wieso hat der Metalldetektor nicht gepiepst beim zweiten Mal? Deine Schulter hätte doch das größere Problem darstellen sollen als diese kleine Gurtschnalle.»
«Diese Metalldetektoren sind nicht sensibel genug, um Vibranium zu entdecken.»
Freya atmete erleichtert auf. «Das hättest du mir auch sagen können, bevor ich einen halben Herzinfarkt bekomme.»
«Ach, sowas kriegt dich noch nicht klein.» Sein umwerfendes Lächeln hatte den Weg zurück auf seine Lippen gefunden als er seinen Kopf zu ihr drehte. «Außerdem hast du den kleinen Schock verdient. Du hast mich ja schließlich auch einfach vor vollendete Tatsachen gestellt.» Er drückte ihr sanft einen Kuss auf den Kopf.
«Was ich zugegeben vorhin kurz bereut habe. Aber nur ganz kurz.»
«Dann hältst du weiter an deiner Bedingung fest?»
«Ja. Ich werde dich heiraten, nachdem du dich mit Steve ausgesprochen hast.» Auch wenn Finn in seinen Comic versunken schien, senkte sie ihre Stimme. Er hatte in den letzten Monaten eine ziemliche Vorliebe für Superhelden entwickelt. Captain America war da ganz vorne auf seiner Liste von Lieblingshelden. Und je mehr er über ihn las, desto unwahrscheinlicher wurde es, dass James seine Vergangenheit noch lange vor ihm verheimlichen konnte. Es konnte nur daran liegen, dass er so unglaublich glücklich darüber war, endlich einen 'Papa' zu haben, dass er die Verbindung nicht längst gemacht hatte. Oder vielleicht wusste er es ja auch längst und hatte sich bisher nur nicht getraut direkt zu fragen?
Freya mischte sich nicht ein. Es war nicht an ihr diese Geschichte zu teilen. Dennoch hoffte sie, dass James nach einer Aussprache mit Steve vielleicht endlich den Mut dazu finden würde.
«Und das muss dieses Wochenende sein?», holte James sie aus ihren Gedanken.
«Ja.»
«Und du weigerst dich immer noch mir zu sagen weshalb genau heute?»
«Korrekt.»
Er verdrehte die Augen und zog sie etwas näher an seine Körper. «Du bringst mich irgendwann noch um mit deiner Geheimniskrämerei.»
«Geheimniskrämerei? Pha, höchstens selektive Information. Die meisten Leute würden das nicht einmal bemerken. Aber du musst ja so schrecklich aufmerksam sein.»
Nun lachte er. Endlich. Nach den bangen Stunden seit sie gestern Abend ihren spontanen Wochenendtripp angekündigt hatte, war der Klang seines herzlichen Lachens Balsam für Freyas Nerven. Zufrieden bettete sie ihren Kopf auf seine Schulter.
«Verrätst du mir wenigstens was passiert, wenn wir in New York landen.»
«Anne holt uns ab. Wir werden dich auf dem Weg zum Zoo zu deinem Date abladen.»
«Date?»
Freya ignorierte seinen belustigten Ton. «Hast du dir Gedanken dazu gemacht, was du ihm sagen willst?»
James antwortete nicht. Doch sie konnte an der Art und Weise, wie sich der Arm um ihre Schultern versteifte, erkennen, dass dies nicht der Fall war.
«Keine Sorge, du hast noch den ganzen Flug Zeit dafür.»
«Was, wenn ich nichts zu sagen habe?»
«Dann hörst du einfach zu. Es wird gut ausgehen, ich weiss das James.»
«Woher?»
«Ich kenne dich. Du liebst zu stark, um lange nachtragend zu sein.»
***
Bucky hasste fliegen. Drei Stunden mit laut quasselnden alten Damen, einer Gruppe Teenagern, die mit ihren Füssen ständig gegen seine Rückenlehne treten mussten, und einem Haufen gestresster Geschäftsleute in der zweiten Klasse eingepfercht zu sein, erinnerte ihn schmerzhaft daran. Finn und Freya neben sich zu haben, half etwas. Dennoch konnte er sich trotz seiner besten Bemühungen nicht auf den Film konzentrieren, der Finn für sie ausgesucht hatte. Dafür konnte er jedoch nur sich selbst die Schuld geben. Seine Gedanken schweiften immer wieder zu Steve ab.
Anfangs war er überhaupt nicht begeistert darüber gewesen, dass Freya sich in die Situation einmischte. Als er am Weihnachtsabend auf die Knie gegangen war, hatte er definitiv kein 'Ja, aber' erwartet. Trotzdem musste er sich bald eingestehen, dass sie Recht hatte. Er vermisste seinen besten Freund. Die letzten Monate über hatte es so viel gegeben, dass er gerne mit ihm geteilt hätte. Aber ihm einfach so für seine Rolle in dem vergeben, was sie ihm—Freya und Finn—angetan hatten, konnte er auch nicht. Oder?
Freyas Hand auf seinem Knie holte ihn aus seinen Gedanken. Sie nickte mit einem Kopf zum Fenster. «Willkommen zu Hause.»
Das Flugzeug hatte zum Landeanflug angesetzt. Bucky konnte die charakteristischen Wolkenkratzer Manhattans in der Ferne erkennen. Der Anblick fühlte sich vertraut an. Aber nicht länger wie zu Hause. Sein zu Hause war inzwischen das kleine weiße Südstaatenhaus etwas außerhalb von New Orleans, dass sie sich vor vier Monaten gekauft hatten.
Das Flugzeug hatte kaum auf dem Boden aufgesetzt als die Leute schon zum Ausgang zu drängen begannen. Bucky verdrehte nur die Augen und zog seine Baseballmütze tiefer ins Gesicht. Das Letzte, was er gerade wollte, war erkannt zu werden. Nicht solange Finn dabei war.
Etwas verunsichert sah er auf das Comic-Heft herunter, das Finn gerade in seine Tasche steckte. Von all den Themen, in die sich ein siebenjähriger Junge so vernarren konnte, hatten es wirklich Superhelden sein müssen? Naja, wenigstens konnte er ihm sagen, dass einer seiner Lieblingshelden so gut wie sein Onkel war. Vielleicht würde das den Schock, dass sein Vater ein Massenmörder war, etwas abfedern.
Sie zwängten sich durch die Menschenmassen. Er darauf bedacht, dass Finn immer vor ihm blieb und Freya, den kürzesten Weg zum Ausgang 3 suchend. Als sie schließlich aus dem Gebäude traten, schien ihnen die Sonne entgegen.
«Tante Anne!»
Bucky griff einen Sekundenbruchteil zu spät nach Finns Schulter. Der Junge war schon losgerannt, zielstrebig auf eine blonde Frau zu, die an ein rotes Auto lehnte. Das war dann also Anne.
Freya war die Nächste, die ihre Fahrgelegenheit erreichte. «Du siehst super aus!», begrüßte sie ihre Freundin und die zwei Umarmten sich kurz.
Bucky gestellte sich still dazu und sah nach Finn, der auf den Rücksitz geklettert war und mit einem Plüschtier vor dem Gesicht des Babys im Kindersitz hin und her wedelte.
«Und das ist also der Grund für die Augen, mit denen mein Patenkind bald allen Mädchen den Kopf verdrehen wird?»
Er sah zurück zu den zwei Frauen, die nun grinsend nebeneinanderstanden und zu ihm sahen. Irgendetwas sagte ihm, dass die Zwei zusammen ein Team waren, mit dem er sich besser nicht anlegte.
«Anne war immer für uns da. Sie hat mir so viel geholfen, nicht nur finanziell. Sie ist nach Finns Geburt so oft nach New Orleans geflogen, dass ihre Kreditkarte gesperrt wurde, weil sie dachten, sie sei gestohlen worden», erinnerte er sich an Freyas Erzählung. Anne war für seinen Sohn dagewesen, als er nicht für ihn da sein konnte. Sie verdiente seine Dankbarkeit.
«Ich bin Anne.»
«James.»
Sie schüttelte kurz seine Hand. «Nett dich kennenzulernen. Okay einsteigen, sonst kommen wir heute gar nicht mehr zum Zoo.»
Bucky überließ Freya den Beifahrersitz und gesellte sich stattdessen zu Finn auf den Rücksitz. Das Baby lachte, als Anne den Motor startete.
«Bist du angeschnallt?», versicherte er sich kurz.
Finn nickte stolz und zeigte ihm den geschlossenen Sicherheitsgurt. Dann begann er wieder mit dem Plüschtier herumzuspielen. Bucky war es Recht. Denn mit jeder Minute in diesem Auto, kamen sie seinem Treffen mit Steve näher.
«Hier drüben ist gut», wies Freya schließlich ihre Freundin an. Bucky sah aus dem Fenster. Der Central Park. Natürlich.
Mit einem schweren Kloss im Hals, stieß er die Tür auf und trat auf den Bürgersteig. Er sah sich um, doch noch war von seinem besten Freund nichts zu sehen.
«Er wartet beim Vista Rock auf dich. Finn und ich gehen mit Anne in den Zoo. Ruf mich an, wenn ihr fertig seid. Dann machen wir einen Treffpunkt aus.» Freya griff nach seiner Hand.
Er reagierte nicht.
«James?»
Er sah auf.
«Bist du wütend auf mich?»
Er schüttelte seinen Kopf.
«Du hast Angst.» Keine Frage. Eine Feststellung. Bucky seufzte und zog sie mit einer schnellen Bewegung in seine Arme.
Freya bettete ihren Kopf an seine Brust und drückte ihn sanft. «Alles wird gut. Eure Freundschaft hat schon Schlimmeres durchgestanden.»
Er wollte ihr Glauben. Das zuversichtliche Lächeln auf ihrem Gesicht überzeugte ihn für einen kurzen Moment sogar. Doch kaum war sie wieder aus seinen Armen verschwunden, kehrten die Zweifel zurück. Was, wenn ihr Streit am Deich das Ende war. Das Einzige, was ihre Freundschaft nicht überleben konnte?
Bucky versuchte mit aller Kraft die dunklen Gedanken aus seinem Kopf zu bahren. Doch je näher er dem Treffpunkt kam, desto schwieriger wurde es sich zu zwingen, weiterzugehen. Er war nicht wütend, realisierte er. Weder auf Freya noch auf Steve. Nicht mehr. Auch mit der Angst hatte sie nicht unrecht gehabt. Aber vor allem war er enttäuscht.
Er zog die Brille aus und steckte sie weg, damit er sich mit der Hand übers Gesicht fahren konnte. Unterwegs mit Captain America würde er sowieso nicht lange unerkannt bleiben. Und es war auch egal, Finn war auf der anderen Seite des Parks im Zoo. Weit weg von hier.
Steve stand am Teich, beide Hände in den Jackentaschen. Bucky trat still zu ihm.
«Ich war nicht sicher, ob du kommen würdest.»
«Freya hat mir keine andere Wahl gelassen.»
Steve verkrampfte sich, verlor jedoch keine Zeit. «Es tut mir leid, Buck. Ich habe eine Menge darüber nachgedacht, was ich sagen soll. Aber am Schluss ist das alles. Es gibt keine Erklärung, die entschuldigen würde, was passiert ist. Es war falsch, dir Freya zu verheimlichen. Natasha, Sam, all die anderen haben an das Team gedacht. Aber du bist mein bester Freund. Ich hätte mich mehr für dich einsetzen sollen.»
«Wieso hast du's nicht getan? Sechs Jahre Steve. Ich habe sechs Jahre von Finns Leben verpasst.»
«Ich hatte Angst, dass du nicht damit umgehen könntest. Es hat dich fertig gemacht, dass du Sam und die anderen nicht mehr kanntest. Dass du schon wieder Teile von deinem Leben verloren hast... Ich befürchtete, dass es zu viel sein würde, dass du nicht damit umgehen könntest, dass du...»
«-dass ich mir etwas antue.»
«Hättest du?»
Bucky biss sich auf die Unterlippe. Darauf wusste er keine Antwort. «Wieso hast du später nichts gesagt? Als es mir wieder besser ging.»
«Mir hat der Mut gefehlt. Ich habe es einmal versucht... Als Clint mit seiner Familie zu Besuch kam. Erinnerst du dich?»
Er nickte. «Du hast mich gefragt, ob ich mir vorstellen konnte, Kinder zu haben. Und meine Antwort war, dass Kinder ohne mich besser dran sind.»
«Dennoch, es tut mir wirklich leid. Ich hab' dich im Stich gelassen.»
«Ist in Ordnung, Steve. Ich weiss, es nicht böswillig war.» Bucky legte ihm seine Hand auf die Schulter. «Tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe.»
Steve legte eine Hand über Seine. «Du hattest guten Grund, um wütend zu sein.»
«Nein. Ich hätte dich erklären lassen sollen. Du hast für mich gekämpft, als die ganze Welt nur einen Killer sah. Gott, ich habe selbst nicht einmal mehr daran geglaubt, dass es hier drin noch etwas zu retten gibt.» Er tippte sich mit der Hand an die Stirn. «Das Mindeste was ich hätte tun sollen, ist dir die Chance für eine Erklärung zu geben.»
«Die hast du mir doch gerade gegeben.» Steve lächelte und Bucky stimmte ein. Es fühlte sich an, als ob gerade ein riesiges Gewicht von ihm abgefallen wäre.
«Freunde?»
«Bis zum Ende.» Er zog Steve in eine kurze Umarmung. Als sie sich wieder voneinander lösten, hatte der Captain dieses verschmitzte Lächeln auf den Lippen, dass er noch aus ihrer Jugend kannte.
«Ich habe da vorne einen Imbisstand gesehen. Was hältst du von einer Runde Hot-Dogs?»
«Nur solange du noch genug Geld für den Heimweg hast», zwinkerte Bucky zurück.
«Denke, das sollte gerade so knapp reichen.»
«Erzähl mir von Finn», sagte Steve schließlich als sie mit den Hot-Dogs auf einer Bank saßen. Naja, zumindest einer von ihnen. Bucky hatte seinen Hot-Dog schon verdrückt, während er darauf wartete, dass die Kunden am Imbiss ihre Fotos mit Captain America geschossen hatten.
«Finn ist großartig, unglaublich aufgeweckt und so klug. Ich hatte anfangs Angst, dass er mich nicht... akzeptieren würde. Aber er hat Freyas offenes Herz geerbt. Hat mich praktisch sofort 'Papa' genannt», er schmunzelte leicht. «Ach, und er ist ein ziemlicher Superhelden-Fan. Captain America ist sein zweitliebster Held.»
Steve lachte. «Wer ist Nummer eins? Du?»
«Iron Man.»
«Erzähl das bloß nicht Tony.»
«Hatte ich nicht vor.»
«Wie hat er auf deine Geschichte reagiert?»
«Ich hatte bisher noch nicht den Mut mit ihm darüber zu sprechen... Ich will nicht, dass er Angst vor mir hat.»
Steve nickte und schluckte den letzten Bissen seines Hot-Dogs hinunter. «Wenn er nach seiner Mutter kommt, wird er es verkraften.»
«Da widerspreche ich dir nicht. Freya ist eine ziemliche Powerfrau.»
«Ich war ziemlich überrascht, als sie aus dem Nichts heraus so plötzlich angerufen hat.»
Bucky schmunzelte. «Mich hat sie auch vor vollendete Tatsachen gestellt.»
«Wie das denn?»
«'Ich werde dich erst heiraten, nachdem du dich mit Steve ausgesprochen hast'», zitierte er.
«Du hast ihr einen Antrag gemacht? Gratulation, Buck!»
«Danke. Wenn du schon mal hier bist: Möchtest du—» Er verstummte, als sein Handy zu vibrieren begann. Freyas Bild erschien auf der Anzeige.
«Geh nur ran, ich hab' Zeit,» versicherte Steve ihm und nahm einen Bissen von seinem Hot-Dog.
«Und, habt ihr euch versöhnt?» Bucky hatte nicht einmal die Gelegenheit sie zu begrüßen, bevor Freya schon nachfragte. Er konnte sie beinahe nicht verstehen, so laut war es im Hintergrund.
«Ja.»
«Gut. Und hast du ihn schon gefragt, ob er dein Trauzeuge sein möchte?»
«Ich war gerade dabei... Wieso—?»
Er kam nicht dazu auszusprechen, bevor Freya ihm schon wieder ins Wort fiel. «Gut, dann beeil dich bitte. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.»
«Zeit wofür? Freya, was genau geht hier vor?»
Sie gab ihm keine Antwort. Stattdessen erschien das Freizeichen am anderen Ende. Verwirrt sah Bucky auf sein Handy hinunter.
«Alles in Ordnung?» fragte Steve.
«Ich glaube schon? Sie war schon die ganze Woche so geheimkrämerisch...» Sein Handy vibrierte erneut. Dieses Mal war es jedoch eine Nachricht. Und es war ein Foto angehängt.
Du hast versprochen, mir Coney Island zu zeigen. Das Versprechen wird heute eingelöst. Komm her und heirate mich. P.S. Vergiss deinen Trauzeugen nicht.
Geschockt und gleichzeitig irgendwie unglaublich glücklich drückte Bucky auf das Foto. Es zeigte Freya und Finn auf dem Pier vor Coney Island. Sie in einem schlichten weißen Sommerkleid und er mit der süßesten Fliege, die Bucky je gesehen hatte.
«Ähm Steve, ich hoffe du hast heute nicht noch etwas vor?»
«Nein, wieso?»
Bucky hielt ihm sein Handy vor die Nase. «Ich brauche einen Trauzeugen.»
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