97. Ich will doch nur spielen (3) Teil 97 "Wer braucht solch einen Vater?"
PoV Shoto:
„Guten Morgen!", dröhnt Endeavor und sieht uns Drei an, wie Schwerverbrecher. Dann lächelt er Recovery Girl an und gibt ihr die Hand mit den Worten: „Gegen so eine machtvolle Demonstration konnte die Schule wohl nichts ausrichten, noch nicht mal der gute All Might. Aber schön, dass sie den jungen Mann retten konnten. Ich habe schon das Schlimmste befürchtet." Kats sieht meinen Vater an und ist in seinen Gedanken wohl an dem Tag unterwegs, wo ich bei ihm war und so demoliert zurück gekommen bin. Seine Miene ist voller Verachtung, doch ich werfe ihm einen Blick zu und fängt sich gerade rechtzeitig wieder.
„Das war einzigartig, mein Junge. Ich wünschte ja, Shoto würde mal solch eine Demonstration seiner Kräfte zeigen, aber er trotzt ja noch immer", dann geht er auf Kats zu und reicht ihm die Hand. Ich verwarne Kats mit den Augen, diese auch zu nehmen. Er sollte sich mit dem Alten besser nicht anlegen, auch nicht, um mich zu verteidigen, beschützen oder was auch immer. Ich sehe ihm an, dass er lieber kotzen würde, als Endeavor die Hand zu reichen, aber er tut es, nachdem er meinen bittenden Daddy-Blick gesehen hat. Innerlich atme ich auf. Stress kriege ich mit Alten ohnehin noch, denn er ist letzten Montag nicht bis zum Ende seiner Predigt gekommen, weil ich bewusstlos geworden bin. Da werde ich mir später sowieso noch was anhören müssen. Ich werde versuchen meine Ohren auf Durchzug zu stellen. Dummerweise treffen seine gemeinen und fiesen Worte trotzdem immer mitten in mein vernarbtes Herz. Da hilft Durchzug nur wenig, aber zeigen werde ich ihm nicht, wie sehr er mich damit trifft.
Dann wendet er sich Izuku zu und sieht ihn von oben herab an, bevor er sagt: „Ach, der junge Midoriya. Ich hatte es doch gesagt, nicht wahr? Dass du gegen meinen Shoto keine Chance hast. Aber du wolltest ja nicht hören. Selbst mit einer Kraft, die der von All Might so ähnlich ist, bist du gegen meinen Shoto untergegangen. Ich werde dafür sorgen, dass er beim nächsten Sportfest nicht nur als Zweiter vom Platz geht, ihr werdet schon sehen." „Ach halt doch den Mund, Alter. Das hier sind meine Freunde. Ich gestatte dir nicht, so mit ihnen zu reden, vor allem nicht, so lange es ihnen so mies geht!" „SHOTO!", brüllt er mich an. Ich zucke mit keiner Wimper. HIER kann und WIRD er mir nichts tun. Später vielleicht, aber dann sind Izuku und Kats schon zu Hause und in Sicherheit, dann ist es egal, was er wieder für Gemeinheiten auspackt.
„Es reicht jetzt!", mischt sich plötzlich Recovery Girl ein. Endeavor schaut zu ihr und sagt dann: „Entschuldigung, ich habe mich wohl etwas erregt. Ich warte dann draußen. Besser du beeilst dich, Sohn! Ich habe noch was anderes zu tun, als dich Weichei nach Hause zu chauffieren!" „Shoto IST KEIN WEICHEI!", sagt Kats plötzlich kalt und beißt vor Wut die Zähne zusammen. Seine Augen funkeln vor Zorn und er hat die Fäuste geballt. So Scheiße es ihm auch geht, jetzt ist bei ihm Schluss mit lustig!
„Kats, lass. Das ist es nicht wert!", versuche ich ihn zu beruhigen und er atmet bemüht ruhig ein und aus, versucht sich wirklich zu beherrschen. Wenn mein Alter jetzt geht, ist alles gut, aber wenn er sich von Kats provozieren lässt, wird mein Tag noch lang und launig. Endeavor lacht nur gehässig, wirft mir, Kats und Izuku einen verächtlichen Blick zu und verlässt dann den Raum.
Kaum, dass die Tür zu ist, lasse ich mich auf's Bett runter, senke den Kopf und entschuldige mich für das miese Verhalten meines Erzeugers. Kats knurrt: „Der Kerl macht mich stinksauer. Was bildet der sich eigentlich ein? Dich hier vor allen so runterzuputzen?" 'Ach Kats, das war doch noch gar nichts!', denke ich nur und sehe dann zu Izuku, der auch stinksauer aussieht und mir plötzlich ein aufmunterndes Lächeln schenkt. „Hey Sho, wenn dir zu Hause die Decke auf den Kopf fällt, dann ...", doch dann fällt ihm ein, dass er ja gar keine Einladung aussprechen kann, weil er ja mit zu Kats nach Hause geht. „Schon gut, Deku. Du hast vollkommen Recht. Und diese Einladung gilt selbstverständlich auch von mir aus und zwar nicht nur für DIESES Wochenende. Ich spreche gleich mit meiner Alten. Wir haben genug Platz, okay?" Ich nicke nur und habe plötzlich einen Kloß im Hals und Tränen in den Augen. 'So ist es also, Freunde zu haben!'
Dann klopft es und die beiden Bakugo's schauen rein: „Hey, wir wollten noch einkaufen fahren. Beeilt euch mal. Ihr liegt ja immer noch im Bett!", sagt Kat's Dad und sieht etwas genervt auf seine Uhr. Jetzt kommt Bewegung in den Raum und innerhalb von 10 Minuten, die wir zum Anziehen, Zähne putzen und Sachen zusammensuchen gebraucht haben, sind wir fertig und verabschieden uns noch mit einer dicken Umarmung und jeweils einem tiefen Kuss untereinander. Dann verabschieden wir uns von Recovery Girl und Kats bedankt sich unterwürfig bei ihr. Sie sagt nur: „Wenn du noch mal in solch desolatem Zustand hier auftauchst, dann werden nicht nur deine Eltern davon in Kenntnis gesetzt, sondern auch Herr Aizawa. Haben wir uns verstanden?" Kats nickt und schluckt hart: „Danke für alles, Recovery Girl!", dann schleicht er sich, wie ein geprügelter Hund raus.
Draußen steht mein Alter und sieht mich verächtlich an, dann nickt er hochnäsig den Bakugo's zu und ich folge ihm nach draußen, wo sein Auto steht. Meinen beiden Freunden hat er nicht mal mehr einen Blick geschenkt. Was erwarte ich auch?
PoV Katsuki:
Nachdem Recovery Girl mir gesagt hat, dass sie gleich meine Eltern über meinen Absturz informieren wollen, kackt mir direkt der Kreislauf ab. Ich merke noch, dass ich blass werde und heftiger atme, dann kündigt mir auch schon mein Magen wieder. Mir ist schlecht, mal wieder und ich verziehe mich auf's Klo und schließe noch die Tür ab. Als ich es hinter mir habe, sitzt mir der Schock aber immer noch gewaltig in den Knochen, denn meine Eltern hatten ja ohnehin noch ein Hühnchen mit mir zu rupfen. Ich zittere am ganzen Körper, mir ist kalt und immer noch habe ich starke Kopfschmerzen. Kurz gesagt: Mir geht's richtig dreckig und das nur wegen dem verfluchten Eistee. Allerdings geht es mir momentan sogar zu dreckig, um wütend zu sein und das will schon was heißen. Ich drehe mir die Dusche an, schlüpfe aus der Boxer und ziehe mir das T-Shirt über den Kopf. 'Meine Fresse, die hat mir wirklich Brechmittel gegeben? Das hätte ich im Leben nicht erwartet und ich muss hier wirklich ... lieber nicht drüber nachdenken', denn ich spüre, dass mir sogar jetzt noch das Gesicht heiß wird, wenn ich daran denke wie heftig das gewesen sein muss.
Vermutlich muss ich Gott danken, dass ich mich nur dunkel an das alles erinnern kann. Und ich hoffe sehr stark, dass weder Shoto, noch Deku das mitbekommen haben. Ich würde auch nachträglich noch vor Scham sterben. Was für eine elendige Scheiße. Aus dem Nebenraum höre ich plötzlich mehrere Stimmen und als ich das Wasser zudrehe, wird mir bewusst, dass ich keine Gnadenfrist mehr bekomme. Meine Eltern unterhalten sich bereits mit Recovery Girl. SCHEISSE!!!
Ich putze mir noch die Zähne, das fühlt sich richtig gut an, bringt aber meine Panik nicht im geringsten runter. Schließlich kann ich es nicht länger hinauszögern Ich weiß, dass ich sie enttäuscht habe, dass ich ihnen Sorgen bereitet habe mit dem Streit letztens, mit der Auspowern, mit der Riesenexplosion und jetzt auch noch DAS. Ich will es zwar nicht, spüre aber, dass ich heulen muss. Das ist mir endpeinlich, aber ich habe es halt auf der ganzen Linie verkackt. Mit gesenktem Kopf gehe ich in den Raum zurück, sehe auf den Boden, der schaut mich wenigstens nicht vorwurfsvoll an, als Recovery Girl mich anspricht: „Deine Eltern sind informiert, junger Bakugo, ... über deine Salmonellenvergiftung!"
Ich schlucke erst völlig geschockt, doch dann registriert mein benebeltes Hirn den Rest ihres Satzes und hebe den Blick. Meine Eltern sind nicht stinksauer und sehen mich eher mitleidig und liebevoll an. Dann nimmt meine Ma mich in den Arm und ich weine ihren Pulli nass, dann streicht mir mein Dad über den Rücken und sagt: „Na dann macht euch mal abfahrbereit, ihr Beiden!" 'Hä? Wer? Wieso zwei?', frage ich mich und Deku hebt schüchtern seine Hand. Ich bin in dem Moment so überwältigt vor Freude darüber, dass wir doch noch ein bisschen Zeit miteinander verbringen können, dass ich kurzfristig strahle, wie ein Weihnachtsbaum. Meine Eltern sagen, dass wir uns fertig machen sollen, damit wir los können und verlassen das Zimmer. Kurz darauf klopft es wieder und als ich hoch sehe, steht die ewige Nr. Zwei im Raum: Endeavor.
Sofort sehe ich wieder Shoto vor mir, wie er aussah, als wir von unserem „Elterngespräch" kamen und werde spontan wütend. Dann kommt der Typ auch noch an und erzählt mir, wie sehr er sich wünscht, dass sein Sohn auch mal so eine Demonstration abliefert. Dann sieht er fast dankbar zu Recovery Girl und meint, dass sie mich ja Gott sein Dank gerettet habe. 'Wenn du wüsstest, du Wichser! Erstens hab ich mich mehr oder weniger selbst gerettet und zweitens fühlt man sich nach so einer Demonstration auch nicht gerade fit wie'n Turnschuh. DU KOTZBROCKEN!' Plötzlich steht er vor mir und will mir auch noch die Hand geben. Shoto hat mich schon einmal mit Blicken verwarnt, jetzt tut er es gerade wieder, obwohl ich diesem ARSCHLOCH am liebsten in die Fresse hauen würde. Aber Daddy zuliebe schüttele ich sogar diesem Abschaum die Hand. Muss ich nachher unbedingt desinfizieren.
Und als wenn das alles noch nicht reichen würde, wendet er sich plötzlich Deku zu und macht den auch noch runter. Sein Shoto wäre ihm haushoch überlegen und so weiter und so weiter. Zu Guter Letzt wendet er sich Shoto selbst zu und sagt er solle sich gefälligst beeilen, er hätte schließlich noch was anderes zu tun, als das Weichei durch die Gegend zu fahren! BITTE WAAAAAS? Ich glaub es hackt hier, oder was. Boah bin ich geladen, das kann doch wohl nicht sein VERFICKTER Ernst sein, seinen eigenen Sohn vor seinen Freunden derartig zu denunzieren. Ich flippe gleich mal aus und haue ihm um die Ohren, dass Shoto KEIN WEICHEI IST! Er schaut uns nur verachtend an, nachdem sich Recovery Girl auch eingeklinkt hat und spuckt Shoto förmlich vor die Füße, dass er sich beeilen soll. Wie gerne würde ich dem Typen mal diverse Explosionen um die Ohren kloppen.
Shoto ist sichtbar angegriffen und ich würde ihn jetzt gerne in den Arm nehmen, als plötzlich meine Alten wieder in den Raum schauen und sich darüber beschweren, dass wir noch nicht fertig sind. Mist aber auch! Wir beeilen uns, mit Anziehen, Zähne putzen und Sachen zusammenraffen, dann bekommt der Bastard noch einen fetten Kuss von Deku und mir und dann verabschieden wir uns auch von Recovery Girl. Ich persönlich bedanke mich auch und fühle mich wirklich schuldig, dass ich ihr die Hütte vollgekotzt habe und sie so viel Arbeit hatte. War bestimmt nicht schön. Dann gibt sie mir noch mit: „Wenn du noch mal in solch desolatem Zustand hier auftauchst, dann werden nicht nur deine Eltern davon in Kenntnis gesetzt, sondern auch Herr Aizawa. Haben wir uns verstanden?" Ich nicke nur, schlucke hart und sage dann kleinlaut: „Danke für alles, Recovery Girl!"
Als ich mit Deku auf den Flur gehe, ist mir sehr bewusst, dass wir sehr, sehr vorsichtig sein müssen. Das mit meinem Schwulsein weiß zu Hause noch niemand, aber dass ich verliebt bin, hat meine Alte ja schon am Montag gerochen. Hoffentlich verraten wir uns nicht. Also müssen wir es machen, wie die Igel – ganz vorsichtig!
Deku sieht mich an und ich sehe, dass es ihm immer noch mies geht. „Alles okay, Nerd?", frage ich leise und er zuckt die Schultern. 'Mmmhh, also wohl eher noch nicht so', denke ich, dann fragt er leise: „Und bei dir? Geht es wieder, oder ist dir noch übel?" Ich schaue genervt und sage dann: „Ging schon mal besser!" Er nickt nur, dann sind wir auch schon am Auto. Ich sehe noch, dass Shoto sich gerade in den Fond eines großen, schwarzen Wagens setzt. Seine Mimik ist monoton und kühl, doch als er aufsieht und uns entdeckt hebt er kurz die Hand. „Er sieht wahnsinnig traurig aus. Ich hoffe Endeavor lässt ihn in Ruhe!", murmelt Deku leise und rutscht auf der Rückbank durch, damit ich einsteigen kann. „Müssen wir mit zum Einkaufen?", frage ich vorne nach und meine Alte sieht etwas angefressen aus, dann sagt sie aber mit Blick auf unsere blassen Gestalten: „Wir bringen euch Heim. Dann könnt ihr euch wieder hinlegen. Wir fahren dann danach einkaufen. Habt ihr irgendwelche Wünsche?" Deku sieht mich an und sagt dann fast unhörbar: „Bitte kein scharfes Essen für mich, okay?" Ich nicke, streiche ihm über den Oberschenkel und gebe seinen Wunsch nach vorne weiter. „Keine Sorge, Izuku. Das hatte Recovery Girl doch schon erwähnt. Wir kümmern uns um dich, alles wird gut. Und du Katsuki hältst dich gefälligst mit Nettigkeiten zurück. Ich kenne dich schließlich, mein Sohn, auch wenn du im Moment so still bist. Wehe du machst Izuku dumm an, dann fliegen ziemlich rasch die Funken, klar?" „IST JA SCHON GUT, ALTE!",
fauche ich zurück und bin schon wieder angepisst. Sollte das heißen, es geht mir langsam besser?
Mein Dad funkelt mich über die Schulter nur warnend an und ich nicke nur. Dann höre ich, wie er sagt: „Dann ist's ja gut!"
Schließlich lassen sie uns vor dem Haus raus und ich gehe mit Izuku direkt in mein Zimmer, wo wir es uns ohne Worte in meinem Bett gemütlich machen und fast sofort aneinander gekuschelt einschlafen.
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Das Bild oben ist NICHT von mir, sondern nur geliehen, um die Geschichte zu untermalen. Bei rechtl. Problemen bitte ich um kurze Meldung. Danke!
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