87. Ich will doch nur spielen (3) Teil 87 "Endgame!"
PoV Katsuki:
Deku sieht uns hinterher, nachdem wir uns beide mit einem heißen Kuss von ihm verabschiedet haben. Es wird kein langer Abschied, aber ich weiß natürlich, dass er sich trotzdem Sorgen macht. Ich habe ihm gesagt, dass er Stress mit mir kriegt, sollte er wieder einen Zusammenbruch haben und verdammt nochmal, das meine ich auch so. Wer bin ich denn, dass mich so etwas umhaut?
Ja gut, es hat mich umgehauen und vielleicht sah es von außen auch ziemlich heftig aus, was es ja auch war. Trotzdem! Ich bin Katsuki Bakugo, der Beste bei der Eintrittsprüfung, der Beste beim Sportfest der UA und der Beste überhaupt. Was soll da dieses weich-gewaschene Rumgeheule? Als wenn ich so etwas nicht locker wegstecken könnte. Immerhin war ich gestern nach dem Ausruhen immer noch in der Lage den kleinen Brokkoli mal lässig zu vernaschen und ich habe nicht vor, das heute irgendwie anders zu handhaben. Allerdings habe ich diesmal vor, den Bastard richtig mitmachen zu lassen und möglichst zu verhindern, dass Deku wieder weint. Also, auf in den Kampf.
Nach dem Umziehen betrete ich Ground Zero zum zweiten Mal. Wenn ich an gestern denke, wird mir spontan übel, also verdränge ich den Gedanken ganz schnell wieder. Gestern ist gestern und heute ist heute. Ich habe mich nur mit einem kurzen Umarmen und einem ermutigenden Spruch von dem Feuerteufel getrennt. Er scheint ziemlich angespannt zu sein. Vermutlich befürchtet er, ebenso wie ich, dass uns unser Frühstück gleich wieder aus dem Gesicht fällt. Aber, es wird das letzte Mal sein und dann habe ich vor eine sehr lange Zeit nicht mehr zu kotzen. Ich habe davon wortwörtlich die Schnauze gestrichen voll.
Als ich durch das Tor den zerlegten Bereich von gestern betrete, fällt mir sofort auf, dass Zementos mir eine neue Area geschaffen hat. Keine Stadt diesmal, sondern eine Berglandschaft mit anspruchsvollem Material zum Wegsprengen. Ob er auch für Shoto einen neuen Platz geschaffen hat, den er vernichten kann? Wahrscheinlich. Und mal wieder stelle ich mich in die Mitte des Areals, hebe die Hände und lasse erst mal zum Warmmachen normale Explosionen in einer 10%-iger Stärke aus den Handflächen schießen. Die dicken Felsbrocken rechts und links blase ich damit jedoch trotzdem locker in den Himmel und ich schüttele nur den Kopf. Wenn schon 10% reichen, um massiven Stein wie die blöden Häuser gestern zu vernichten, was geht dann erst ab, sobald ich die Leistung und Reichweite erhöhe. Ich weiß, dass mein Bereich der Größte sein soll. Ich bin aber sofort sicher, dass ich über den Bereich hinaus eine fette Schneise sprengen würde, sollte ich jetzt nur auf 20% erhöhen.
Also begebe ich mich angepisst und frustriert in die Luft, bis ich weit über dem Areal bin und gebe ein, zwei machtvollere Explosionen ab, die etwa die besagten 20% Power haben. Unter mir gibt es fauchende Feuerstürme, laute Explosionen und die Wahnsinns-Hitze treibt mir hier oben gewaltig den Schweiß aus den Poren. Je mehr Schweiß, desto mehr Wumm – ist ja klar. Ich sehe hier vor Rauchschwaden nichts mehr und knalle noch 2 – 3 von den Warmmachern hinterher. Klar, dass es heftiger knallt, mir dröhnen schon die Ohren. Normalerweise macht mir das nichts, ich habe ja besser geschützte Ohren, allein durch die Anpassung an meine Spezialität, aber die Lautstärke und der Nachhall von gestern sorgen dafür, dass mir die Ohren klingeln. Aber so richtig!
Was ich nicht mit einkalkuliert habe ist, dass in den Ohren auch das Gleichgewichtsorgan sitzt und das macht mir gerade einen dicken Strich durch die Rechnung. Ich merke, dass mir schwindelig wird. So etwas ist mir noch nie passiert! Und der Schwindel bringt mich, ohne dass ich etwas dagegen tun kann, zum Abstürzen. Ich versuche noch, den Fall mit Explosionen abzufangen, schaffe es auch, trotzdem knalle ich heftig auf und für einen Moment gehen alle Lichter aus!
PoV Izuku:
Kacchan's Ground Zero ist neu gestaltet und bietet offenbar mehr Material und mehr Masse zum Wegsprengen. Zementos steht neben mir, ebenso wie All Might und Aizawa, die alle zuschauen, was die Jungs da draußen raushauen. „Katsuki's Area hast du ja schön verstärkt!", meint Aizawa zu Zementos und er bestätigt, dass er wirklich härtere Materialien verbraucht hat, um Kacchan möglichst viel Angriffsfläche zu geben. Er soll nach Möglichkeit nicht, wie gestern in 5 Minuten alles dem Erdboden gleich gemacht haben. Das Problem ist, dass er es trotzdem tut!
Nachdem er in die Luft gegangen ist und seine Explosionen gezielt von oben auf den Bereich loslässt, ist nach Abziehen der Rauchwolken nur noch zerbröselte Fläche zu sehen. Er gibt noch zwei, drei, kleinere Explosionen ab und dann sieht es für alle im Beobachtungsraum so aus, als würde Kacchan auf den Boden zurasen. Alle rechnen damit, dass er kurz vorher stoppt, was er auch versucht. Trotzdem bremst er den Fall nur ein bisschen und dann ist er plötzlich weg. Die Rauchschleier sind zu dick, als dass man sehen könnte, was er macht. Ich habe unbewusst die Luft angehalten. 22, 23,24 – Die Sekunden verstreichen und bei Ground Zero tut sich nichts mehr. In alle, die wie erstarrt um mich herum stehen, kommt so langsam wieder Leben. Unruhe macht sich breit. „Kacchan? Was ist mit ihm. KACCHAAAAAAAN!", schreie ich laut. 'Es sind noch keine 10 Minuten vergangen. Er kann unmöglich schon fertig sein. Da ist was passiert, ich weiß es, ICH WEISS ES EINFACH.'
All Might umfasst meine Schulter und streicht mir sanft und beruhigend darüber, doch als der Rauch sich soweit verzogen hat, dass man den Boden sieht, fange ich an zu hyperventilieren. „Scheiße! Nein! Kacchan, bitte nicht. Bitte nicht, Kacchan!", murmele ich nur noch vor mich hin, sehe panisch zu Recovery Girl, die inzwischen einen ihrer Abholroboter aktiviert hat. Sie sieht besorgt aus, versucht mich aber gleichzeitig zu besänftigen: „Mach dir keine Sorgen, Junge. Er ist gleich hier und alles wird gut. Er ist hart im Nehmen. Bleib ruhig. Atme tief durch!", doch das Gerede von ihr macht es nur noch schlimmer und ich merke, wie es langsam von außen her immer dunkler in meinem Sichtfeld wird. Zum Schluss kippt der Raum nach vorne weg und ich falle nur noch. Das Letzte was ich höre, ist ein gigantischer Knall, das Letzte was ich spüre ist das Erzittern des gesamten Gebäudes und das Klirren von diversen Glasscheiben.
PoV Shoto:
Kaum, dass ich meinen Bereich betreten habe sehe ich, dass hier gestern noch jemand ein neues Szenario entworfen hat. Ich habe eine Art Mondlandschaft mit Kratern und Hügeln, mit leichten Bergen und tiefen Rissen, die das ganze Areal durchziehen. Ob damit die geschmolzenen Wassermassen abgefangen werden sollen? Ich sehe mich erst mal um und frage mich, wo ich am Besten beginne. Ich stelle mich in die Mitte der Mondlandschaft und fange kreisförmig an, mich mit Eiswänden, die sonst einer Bobbahn ähneln würden einzukesseln. Die Wände der Bobbahn wären normalerweise so etwa 3 Meter hoch. Diese Wände hier werden etwa 15 Meter hoch und halten eine Menge Licht von außen fern. Diese Methode hat den großen Vorteil dass ich erst einige Zeit powern kann, ohne mich großartig einschränken zu müssen. Ich muss nur darauf achten, dass mir von dem Gedrehe nicht schon vorher schlecht wird. Nach etwa 4 fetten Lagen dieser Eismauer, beginne ich mit der anderen Seite alles wieder einzuschmelzen. Der Wasserdampf zieht nach oben ab und wenn man das Ganze jetzt von Außen sehen würde, hätte es Ähnlichkeit mit einem Riesen-Iglu, in dem gekocht oder geheizt wird. Der Wasserdampf bringt mich zum Schwitzen, doch das ist egal. Nach der ersten Runde habe ich bereits einen guten Teil meiner Energie verbrauchen können und übel ist mir auch noch nicht. Dann bemerke ich, dass sich etwas verändert hat.
Zunächst mache ich einfach weiter, bis es mir schlagartig klar wird. Ich höre von Ground Zero keine Explosionen mehr und es ist noch nicht so viel Zeit vergangen, dass Kats schon fertig sein kann. Ich bin jedenfalls noch voll im Schlagabtausch zwischen Feuer und Eis. Einen Moment stoppe ich, um zu lauschen. Aber von Ground Zero kommt nur noch Schweigen. Unbewusst fange ich an heftiger zu Atmen. 'Wenn Kats nicht mehr feuert, kann das doch nur heißen, ... oh Scheiße, bitte nicht! Bitte nicht!' „Ganz ruhig, Shoto. Bleib ganz ruhig. Kats ist ein starker Kerl", sage ich mir, nur um im nächsten Moment von meiner inneren Stimme unterbrochen zu werden. 'Genau, er ist ein starker Kerl. Und als solcher hört er nicht einfach so auf!' Im nächsten Moment sehe ich etwas am Himmel, dass unaufhaltsam zu Ground Zero fliegt. 'Ist das etwa ...?', frage ich mich und kneife die Augen zusammen.
Urplötzlich gibt es noch eine gigantische Explosion, die den Boden des gesamten Schulareals zum Erzittern bringt. Eine Entladung, wie ich sie bisher noch nie gehört habe. Eine riesige Feuerwolke steigt auf dem Nebengelände auf und der fliegende Abholdienst bekommt sie voll ab und ist nicht mehr zu sehen. Mit weit aufgerissenen Augen sehe ich nach nebenan und spüre nicht, dass mit die Luft zum Atmen fehlt, weil sie von der Explosion verbraucht wurde. Eine Hitzewelle von riesigem Ausmaß flimmert über dem ganzen Gelände, ebenso wie Rauchschwaden. Dann fliegen Gesteinsbrocken herüber und ich kann gerade noch eine Schutzwand aus Eis errichten, die sämtliche Geschosse auffängt, bevor ich geschockt beobachte, wie die meterdicke Eisschicht einfach wegtaut. Plötzlich regnet es über mir durch das von Hitze aufgetaute Eis. Wie viel Grad hat diese Explosion hervorgebracht, frage ich mich und wie geht es Kats? Ich falle unbewusst auf die Knie und merke nicht, dass mein Gesicht bereits Tränenüberströmt ist. So eine heftige Detonation soll jemand überleben, der sich mitten drin befand? Selbst wenn es die eigene Spezialität ist, kann so etwas unmöglich überlebt werden. Das sind die Gedanken, die in meinem Kopf herumspuken, während ich mich auf den Weg zum Ausgang mache. Dass ich ihn überhaupt finde grenzt an ein Wunder, denn ich sehe durch den Tränenschleier nur noch verwaschene Konturen.
Es ist egal, dass ich noch nicht fertig bin. Es ist egal, dass man nicht von Gefühlen geleitet einfach aufhören sollte, aber ... ich kann doch nicht so tun, als wäre nichts passiert, während einer meiner Partner gerade vermutlich sein Leben verloren hat. „Scheiße, nein Kats! Bitte lebe! Bitte ich brauche euch doch beide! Nein Gott, bitte, bitte nein!", bete ich vor mich hin und renne zum Ausgang meines Areals. Zu einem der Wachtürme schreie ich hoch: „WAS IST PASSIERT? BITTE SAGT MIR WAS PASSIERT IST. WIE GEHT ES KATSUKI, BITTE?" Dann falle ich schluchzend auf die Knie und lege die Hände vor mein Gesicht, während die Hoffnung in meinem Herzen schwelt, ich Gebete herunter rattere und vor Tränen nichts mehr sehen kann. 'Deku? Mein kleiner Brokkoli, wie geht es dir? Hast du zugesehen?' Mir wird klar, dass wenn er es gesehen hat und da er im Beobachtungsraum war, hat er es mitbekommen, dann wird er ebenso wie gestern dem Szenario nicht standgehalten haben. Denn auch ich, gefühlskalter Klotz, breche hier gerade vor Sorge zusammen. Dann kommt einer der Transportroboter und ich lege mich darauf, denn er stoppt genau vor mir. Kaum dass ich liege, verliere ich das Bewusstsein und Stille umgibt mich.
Pov Izuku:
Als ich zu mir komme, liege ich im Krankenflügel der UA. Es dauert einen Moment ehe die Erinnerungen wieder kommen, doch in dem Moment wo sie eintreffen, schlage ich die Decke zurück, springe aus dem Bett und stürze direkt in All Mights Arme, der urplötzlich vor mir steht. „Ruhig Kleiner, ganz ruhig. Ich dachte mir schon, dass du so reagierst. Bitte leg dich wieder ins Bett. Der junge Bakugo wird gerade noch von Recovery Girl behandelt. Danach braucht er Ruhe und Erholung", sagt er und hat damit zumindest eine meiner Fragen schon beantwortet. „Er lebt, ja? Oh Gott sei Dank. Er lebt!", weine ich direkt los und All Might hält mich noch immer fest im Arm. „Wie geht es ihm? Wo ist er? Wie schlimm ist es?" Doch All Might antwortet nicht mehr, schiebt mich nur auf's Bett zurück und dreht sich von mir weg zu Aizawa, der an der Tür des Krankenzimmers steht. Sein Gesichtsausdruck ist ... anders als sonst. Er wirkt lebendiger, als sonst, nicht so tranig und müde, aber er weicht ganz klar meinem Blick aus, presst die Lippen zusammen und verlässt nach einem kurzen Blick auf All Might den Raum.
Der will auch gehen, doch ich rufe ihn zurück: „All Might! Bitte, was ...ist ... mit Kacchan?" Doch All Might schüttelt nur den Kopf und verlässt den Raum dann ebenfalls. Ich sitze wie betäubt auf dem Bett, mir ist schwindelig und kalt. Ich sehe auf meine zitternden Hände und habe plötzlich ein ganz beschissenes Gefühl im Bauch. Noch bevor ich es richtig begreife fängt mein Magen an zu krampfen und ich stolpere vom Bett zum Bad, halte mir die Hände vor den Mund, aber ich schaffe es nicht rechtzeitig. Mein Magen revoltiert gewaltig und ich hinterlasse Pfützen auf dem Weg zum Klo, dann falle ich auf die Knie und erbreche alles, was mein Magen hergibt. Zitternd und schwach lege ich den Kopf ab, als es vorbei ist und dann kommen die Tränen. In mir spüre ich die Verzweiflung - schlimmer als gestern. Ich habe ein beschissenes Gefühl. Das Gefühl, dass All Might mich belogen hat, das Gefühl, dass es Kacchan wesentlich mieser geht, als er gesagt hat, auch wenn er im Grunde genommen gar nichts gesagt hat. Was ist passiert? Kacchan, WO BIST DU? Ich breche weinend auf dem Boden vor dem Klo zusammen und warte auf Erlösung.
„Izuku? Hey, Izu, was machst du denn? Komm, steh auf, ich helfe dir hoch. Los!", höre ich plötzlich. Ich hebe den Kopf und sehe Shoto vor mir hocken. Ich rappele mich hoch und werfe mich in seine Arme. Er zieht mich in seine Umarmung und hält meinen zitternde Körper fest. Seine Körperwärme tut mir gut, sein Herzschlag ist stark und gleichmäßig, dann spüre ich, wie seine warmen Hände beruhigend über den Körper streicheln und seine sanfte Stimme, die eine sanfte Melodie summt. Ich habe kein Zeitgefühl mehr, lasse mich einlullen von seiner Fürsorge und Wärme. Bis mich gnädig die Dunkelheit wieder einfängt.
Als ich das nächste Mal zu mir komme steht Recovery Girl vor mir. Mein fragender Blick erspart mir das Sprechen: „Katsuki geht es den Umständen entsprechend gut. Ich ... konnte ihn ohne Probleme wieder heilen, was mich wundert. Der Junge hat einen eingebauten Schutzmechanismus, denn während der letzten heftigen Explosion hat sich wohl ein Kokon um ihn herum aufgebaut, der ihn vor Trümmern, Hitze, Verbrennungen und sogar Sauerstoffmangel geschützt hat. Der Junge hat eine von Gott gesegnete Gabe und einen tollen Schutzengel! Er ist nur müde." Ermattet schließe ich die Augen, dann höre ich Shoto's Stimme: „Na dann kannst du dich ja schon mal auf eine Predigt gefasst machen, Izu!" Ich hebe den Kopf und sehe ihn an: „Du aber auch!", gebe ich zurück und muss lächeln. „Weißt du Sho? Ich freue mich drauf!", sage ich ihm noch, dann überlasse ich meinen Körper wieder dem Schlaf.
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So ihr Lieben. Schock in der Morgenstunde. Das war ja mal ein Heavy Ending, oder? NEIN, die Geschichte ist noch nicht zu Ende, keine Panik. Nur mit Kats wäre es das fast gewesen. Da wird sich unser kleiner Brokkoli ja mal was von Daddy anhören können. Oder wird er ihm das wohl ausnahmsweise verzeihen? Gebt mal Meinungen ab. War das übertrieben oder okay? Und dann wüsste ich gerne noch: Geht es euch gut, in dieser Zeit von Corona und Ausnahmezustand? Freut ihr euch darauf, wenn endlich die Schulen wieder losgehen oder hättet ihr lieber noch länger Auszeit?
Fühlt euch umarmt und geknuddelt.
Eure DekuConnj
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Die Bilder sind mal wieder NICHT von mir sondern nur geliehen. Sollte es rechtliche Probleme geben, bitte ich um freundliche Mitteilung.
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