76. Ich will doch nur spielen (3) Teil 76 "Die Geburt eines Helden!"
Um Punkt 10.00 Uhr stehen Kats und ich auf den uns zugeteilten Arealen: „Ground Zero" und Ground One".
Dann ertönt das klassische Tuten zum Beginn einer Prüfung und Aizawa's Stimme kommt kratzig aus den Lautsprechern: „Okay Jungs. Es ist soweit. Ihr solltet bereits seit einer oder zwei Stunden erste Anzeichen bemerkt haben. Sobald ihr gleich das Wort START hört, lasst ihr alles raus, was ihr könnt. Ohne Rücksicht auf Verluste. Viel Erfolg! So und nun bitte, Present Micro!"
„Okay, dann wollen wir mal. One, Two, Three ...... STAAAAAAART!", brüllt Present Micro los und ich lasse zuerst das Eis frei.
PoV Shoto:
Mit nur einer kleinen Bewegung erschaffe ich einen Berg, der sich mit den Alpen vergleichen lässt. Der Berg glitzert in der Sonne. Als ich das Gebilde mit der Feuerseite von jetzt auf gleich erhitze und es zu einer massiven Explosion kommt, steigt eine gewaltige Rauchwolke auf, die durch die spontane Verdunstung entstanden ist. Der Bereich, der mir zur Verfügung steht ist ein urbanes Übungsgelände, aber größer von der Fläche, als die Bereiche Ground Beta und Ground Gamma. Nach der Explosion der Eismasse, steht kaum noch ein Stein auf dem anderen ... .
Die Explosionen, die ich von Ground Zero höre übertreffen meine Lautstärke aber bei weitem und es fliegen sogar Trümmerteile zu mir rüber, obwohl zwischen den Arealen bestimmt 2000 Meter Abstand sind. Was zur Hölle macht Kats da drüben? Ich sehe von hier aus nur schwarze Rauchwolken und Explosionen, die einem Atompilz ähnlich sehen! Hoffentlich geht es ihm gut.
Auch die nächsten Eisgebilde werden nicht kleiner, stattdessen habe ich das Gefühl, dass die Feuerseite so heiß wird, dass selbst ich Verbrennungen davon tragen werde. Dabei waren das nur 10% dessen, was ich kann. Au weia!
In den nächsten Minuten versuche ich meine Kraft langsam zu steigern, doch mir wird erschreckend schnell klar, dass dann alles außer Kontrolle gerät. Auch von Kats Atompilzen habe ich den Eindruck, dass sie mit jedem Mal intensiver werden. Ich spüre die Hitze SEINER EXPLOSIONEN hier auf MEINEM Gelände. WAS ZUR HÖLLE? Ich errichte eine Eiswand zu seiner Seite hin, um vor fliegenden Trümmerteilen und seiner Hitze abgeschirmt zu sein, dann errichte ich weitere Berge, die immer größer und massiver werden und gebe denen dann, nachdem ich für mich einen Schutzwall errichtet habe, mit der Feuerseite den Rest. Solche Feuerwalzen habe ich noch nie erschaffen. Auch solche Eiswälle und Berge nicht. Das hier ist eine andere Hausnummer und ich bin noch nicht mal bei 50% angekommen, da ich vorsichtig starten wollte.
Wie viel ENERGIE haben wir in uns? Das ist schon beängstigend. Aber solange das alles unter den Augen der Lehrer stattfindet, ist alles in Ordnung. Hoffe ich! Was ich NICHT hoffe ist, dass mein Alter dem Szenario beiwohnt, wie beim Sportfest. Beim Gedanken daran, wird mir spontan schlecht. Andererseits könnte er dann jetzt mal die Power von Mutter's Seite bewundern, das wiederum würde mir eine ziemliche Befriedigung verschaffen.
Nach weiteren 20 Minuten bin ich erledigt. Ich fühle mich müde, ausgepowert, überanstrengt und mir ist speiübel. Gut ist, dass ich hier kotzen kann, OHNE dass es jemand sieht. Selbst wenn sie uns beobachten, was ich auf jeden Fall glaube, so kann ich mir immerhin eine Wand oder Tunnel schaffen, hinter der mich niemand sieht. In dem Fall bin ich sicherlich besser dran, als Kats, der noch immer gewaltige Explosionen abgibt, die das gesamte Gelände der UA erzittern lässt. Der Himmel ist voll mit schwarzen Rauchwolken, die Temperatur ist insgesamt angestiegen und die Größe seiner Explosionen ist noch nicht im geringsten kleiner geworden. Wenn er ähnlich, wie ich erst bei 50% angekommen ist, dann mache ich mir ernsthafte Sorgen um ihn. „Halt durch, Kitten!", sage ich leise zu mir selbst, als ich mich zum bestimmt vierten oder fünften Mal übergeben habe. Wenn es Kats auch nur im Ansatz so Scheiße geht, wie mir, dann tut er mir jetzt schon Leid. Ich hasse diesen Tag jetzt schon und es ist noch nicht mal Mittag!
Mir wird klar, dass ich mit meiner Energie, die ich von der Spezialität habe, noch locker ein bis zwei Stunden weiter machen kann. Ob mein Körper, der die ganze Woche kein Training hatte, das mitmacht, wage ich zu bezweifeln! Guter Gott – steh uns bei!
PoV Katsuki:
Schon beim Signal, das ertönt fangen meine Handschuhe an zu glühen, ohne dass ich das unterdrücken kann. Fuck! Ich darf noch nicht. Ich höre aus den Lautsprechern Aizawa's Stimme, doch ich muss mich so arg zusammenreißen, um mich zu bremsen, dass ich kein Wort verstehe. Dann höre ich nur noch „Staaaaart!" und lasse es zu. Ich will erst mal klein anfangen und richte die Hände Richtung Straße aus, in dessen Mittelspur ich stehe. Die Wucht der Explosion lässt mich abheben und schleudert mich auf den Ausgang zu, obwohl der 2,5 Kilometer entfernt ist. „WOW!", keuche ich auf, lache fasziniert und als sich der Rauch verzogen hat, kriege ich große Augen. Von der Straße, an deren Seite rechts und links Hochhäuser standen, von der Höhe des ehemaligen Empire State Buildings in Amerika, ist nicht mehr viel zu sehen. Als sich die Staubwolke legt, sehe ich, dass der Boden bis zu 2 Metern tief aufgerissen ist und sich jetzt langsam aber stetig mit dem Schutt auffüllt, der eben noch die Häuser und Geschäfte waren.
Ich kann nicht lange nachdenken, denn ich spüre, dass die Kraft raus will. Wie ein ungebändigter Drache, brüllt sie in mir und will freigesetzt werden. „Also gut", grinse ich und hebe die Hände zum Himmel, dann lasse ich etwas von der aufgestauten Kraft frei. Eine gewaltige Feuerwolke bildet sich, die Hitze bringt die Wände der Häuser zum Glühen und ich habe nur ein bisschen dem Druck in mir nachgegeben. Was wird passieren, wenn ich ihm komplett nachgebe – der Weltuntergang?
Ich schlucke geschockt, als mir klar wird, dass der Druck in mir ein gewaltiges Zerstörungspotential hat. Er ist wie eine zornige Bestie. Und sie ist gierig, will mehr – viel mehr!
Ich renne fasziniert lachend zurück auf die Mitte zu und lasse rechts und links kleinere Explosionen frei, doch die Wucht der „kleinen Stöße" bringt mich ins Wanken und die Häuser zum Explodieren. Sie fegen alles weg, sprengen den Weg rechts und links frei, bis zu den Außenmauern des Geländes. „OH FUCK. WAS ZUR HÖLLE MACHE ICH HIER?" Sie sind aus Beton und nicht aus Pappmaché, oder? Ich versuche es besser aus der Luft und schieße erst mal auf die Gesamtfläche. Doch nach 2 minderwertigen Explosionen ist von den restlichen Hochhäusern der Stadt nichts mehr zu sehen. Die Feuerwalzen dehnen sich nach außen aus und fressen alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Ich stehe in der Mitte einer riesigen Fläche und habe mit 2 kleinen „Warmmachern" dieses urbane Gebiet in Schutt und Asche gelegt. Es sind nur noch Ruinen zu sehen aus denen unaufhörlich Rauch und Feuer quillt. WER ZUR HÖLLE BIN ICH? GODZILLA? Ich bin sicher mit meiner momentanen Kraft auch locker Endeavor in die Tasche zu stecken und lache laut auf. WAS FÜR EINE POWER?
Am Rande bekomme ich mit, welch riesige Eisgletscher Shoto auf dem Nachbargelände produziert. Fantastische Glitzergebilde aus Eis, mehrere hundert Meter hoch, die in der Sonne funkeln. Und kurz darauf mit seiner Feuerseite zu Wasserdampf und Druck zersprengt werden. MEIN GOTT! „Du kannst solch bizarren Kunstwerke aus Eis zaubern und bist doch so kühl!", denke ich. Doch das Denken ist zweitrangig. Meine Spezialität macht mir mächtig Druck, ich spüre es in jeder Faser meines Körpers und meiner Seele.
'Lass sie frei! Lass sie frei!', schreit sie mir im Inneren zu und ich lege mich auf den Boden, die Hände nach oben gestreckt, denn es gibt um mich herum nur noch Schuttberge, die nichts mehr auffangen. Dann gebe ich dem Druck nach. Die Kraft und die Hitze strömen durch meinen Körper und ich spüre im Inneren dieses zerstörerische Reißen, das raus will. Ich lasse es kurz zu, eine Millisekunde nur und doch entsteht eine Explosion, die der Kraft einer Atombombe in nichts nachsteht. Da die Power nach oben geht, ist sie über mir wunderschön zu sehen. Der Feuerpilz steigt auf, erhitzt die Luft und noch immer steigt schwarzer Rauch vom Areal auf, das ich vor nur einer Minute dem Erdboden gleich gemacht habe.
Dieses Gelände heißt „Ground Zero" und hat damit denselben Namen, wie der Platz in New York, wo noch am 11. September 2001 morgens um 7.00 Uhr die beiden Gebäude des World Trade Center standen. Dann kam es zu einem denkwürdigen Terroranschlag von mehreren Terroristen der Al Kaida Vereinigung unter der Leitung ihres Anführers Bin Laden. Zwei Passagiermaschinen mit mehreren 100 Passagieren an Bord wurden in die Türme hineingesteuert, wo sie mit riesigen Feuerbällen explodierten. Viele Menschen in dem Gebäude wurden zusammen Opfer mit den Passagieren, den Entführern der Flugzeuge und der Rettungskräfte, die später zum Tatort eilten, um zu helfen. Die Leute, die sich in den oberen Stockwerken befanden hatten, wenn sie nicht gleich durch die Explosion gestorben waren, KEINE CHANCE noch aus dem Gebäude gerettet zu werden oder sich selber retten zu können. Das Gebäude war nach den Explosionen der beiden Maschinen eine einzige Todesfalle! Irgendwann nach einiger Zeit hielten die Gebäude dem Schaden durch die beiden heftigen Explosionen nicht mehr stand und fielen ineinander. Das Gebiet auf den die beiden Türme des World Trade Center standen, wurde danach umgetauft in „Ground Zero" und war lange Zeit noch die klaffende Wunde, die die Terrovereinigung Al Kaida den USA zugefügt hatte. Dieser Gedanke geht mir durch den Kopf, während ich weiter mit meiner Spezialität alles hier dem Erdboden gleichmache. Gut, dass es hier NIEMANDEN GIBT, den ich verletzen könnte. Außer mir!
Mein Körper schreit noch immer danach, dass ich den Drachen endlich freilasse, doch die Gefahr hier mehr, als MEIN Areal zu zerstören ist immens groß. Doch der Druck steigt. Ich lasse weitere gewaltige Explosionen in die Luft steigen, mir rauscht das Blut durch den Körper, der Adrenalinspiegel ist am Anschlag. Es ist so aufregend mal so richtig die Sau rauszulassen! Aber auch anstrengend.
Ich habe dem Druck nachgegeben und es hat NICHTS gebracht. Dieser gewaltige Feuerpilz über der Fläche der UA wird bestimmt noch in Tokio zu sehen sein. Hoffentlich löse ich hier gerade keinen Krieg aus! Ich gebe dem Drachen immer wieder nach und finde doch keine Befriedigung darin. Es ist, als hätte man begonnen ein Eichenfass mit Wasser zu befüllen und für die Arbeit keinen Schlauch, sondern nur einen dünnen Strohhalm zur Verfügung. Immer neue Feuerpilze steigen in den Himmel und sie werden von mal zu mal größer. Ich bin noch nicht mal bei 15% der Kraft, die ich sonst raushaue. WOHIN SOLL DAS BLOSS FÜHREN? Ich stehe auf, ich brauche Abwechslung. Diese kleinen Rülpser meiner Handfläche bringen mir nichts. Bei dem Gedanken an Rülpsen und Essen wird mir spontan schlecht. Ich habe keine Ahnung, ob wir beobachtet werden, fürchte es aber, denn wie sollen sie uns überwachen, wenn sie uns nicht sehen. Ich will das hier und jetzt nicht, doch mein Körper geht den Weg von ganz allein. Ich kann nichts dagegen tun. Mein Magen dreht sich um und ich lasse mich auf die Knie fallen, halte nur eine Hand hoch, um durch die Explosionen von meinem peinlichen Ausfall abzulenken. Ob es reicht, weiß ich nicht, aber die Explosionswelle schießt gewaltig aus der Hand und lässt den kleinen Hoffnungsschimmer zu, dass das ihre Sicht einschränkt. „Wenn ich mich schon so fühle, wie geht es dann erst Shoto nebenan, der gleich zwei Seiten seines Körpers zufrieden stellen muss?" Ich beneide ihn kein bisschen und schicke ihm in Gedanken viel Kraft für seine harte Prüfung.
Dann sehe ich, dass er einen Eiswall in meiner Richtung errichtet hat. 'Ob der zu seinem Schutz da ist?' Ich spucke aus und wische mir mit dem Arm übers Gesicht. Noch immer ist der wilde Drache hungrig und brüllt in mir nach seiner Freiheit. Also gebe ich ihm nach. Wieder und wieder. Die nächsten 20 Minuten vertiefe ich mit Explosionen das gesamte Areal und verbrenne die Schutthaufen mit der Hitze des in mir tobenden Feuers. Zwischendurch lasse ich den 'Howitzer Impact' los, einfach um endlich von dem hungrigen Tier in mir loszukommen. Immer wieder brauche ich „Brech-Breaks" in denen ich die Sicht auf mich mit umfangreichen und flächendeckenden Explosionen verdecke.
Ich merke mehr und mehr, wie mich langsam aber sicher meine Körperkraft, auf die ich so stolz bin, verlässt. Meine Arme und auch der Rest des Körpers tun höllisch weh und wäre das hier ein Übungsszenario würde ich um eine Pause bitten. Ich KANN NICHT MEHR. Ich, Katsuki Bakugo, bin mit meiner Körperkraft am Ende und fühle mich auch psychisch erschöpft. Doch das hungrige, gierige Vieh in mir, will immer noch weiter machen und ich verstehe es, denn ich habe noch nicht mal 50% meiner Kraft eingesetzt. Ich lege mich wieder in die Mitte und gebe diese Atompilzfeuerwerke in den Himmel frei, während mir hier am Boden so langsam aber sicher ... die Sinne schwinden ... bis mich nur noch Dunkelheit und Ruhe umhüllt. Mein letzter Gedanke gilt Deku, meinem Kitten und meinen rot-weißen Daddy.
PoV Izuku:
In der ersten Stunde hatten wir Englisch bei Present Micro und als die Stunde rum war, hat er uns gesagt, dass der Unterricht erst weitergeht, wenn wir uns vom Beobachtungsraum etwas angesehen haben.
Wir durften vom Beobachtungsraum mit ansehen, wie Leute reagieren, deren Spezialität für mehrere Tage eingestellt worden ist. Ihre Kampfkraft war gigantisch, und zuerst fand ich das alles auch noch richtig faszinierend, aber nach etwa 15 Minuten haben alle gesehen, dass das was die Jungs da draußen durchmachten, ein Höllenritt war. Unsere Kommentare und die der Klasse 1 B, die sich das Szenario auch ansehen durften, waren zunächst höchst beeindruckt. Nach hinten hin wurden Kacchan's Explosionen jedoch immer heftiger und man sah ihm deutlich an, dass er sein Limit bald überschritten hatte. Ich machte mir die größten Sorgen und zwar um alle beide. Ihre Schmerzen und ihre Erschöpfung standen ihnen deutlich ins Gesicht geschrieben. Irgendwann saß ich nur noch zitternd da und weinte vor Sorge, während Kirishima und Tenya bei mir standen, mir sachte die Schultern drückten und versuchten mir mit ermutigenden Sprüchen gut zuzureden. „Hey Midoria, mach dir keine Sorgen um Katsuki. Der steckt das locker weg, glaub mir. Und auch Todoroki ist nicht umsonst mit einer Empfehlung an die Schule gekommen. Auch der wird das locker überstehen." Kirishima's Aussage wollte ich so gerne glauben, aber ich sah einfach auch, dass Beide litten und ihre Kraft scheinbar gar kein Ende nahm. Es war die Geburt eines ganz besonderen Helden!
Trotzdem hat mich das, was ich da mitansehen musste, fast wahnsinnig werden lassen.
Irgendwann waren noch nicht mal mehr von Klasse B Kommentare und Sprüche zu hören. Wir alle verfolgten nur noch mit entsetztem Schweigen, was auf Ground One und Ground Zero passierte, bis zu dem Moment, wo auf beiden Arealen von jetzt auf gleich Schluss war. Erst reagierte Niemand. Dann hörte ich einen lauten, verzweifelten Schrei: „KAAAACCHAAAAAAN! SHOOOOTOOOOOOO!" Direkt danach gingen alle Lichter aus.
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P.S.: Das obere Bild gehört nicht mir, sondern ist nur geliehen. Falls es rechtliche Probleme geben sollte, meldet euch bitte bei mir. Danke!
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Die zwei Türme des World Trade Centers am 11.09.2001 kurz nach dem Anschlag!
Liebe Leser, wie ihr beim Lesen sicherlich schon gesehen habt, beinhaltet der Text eine kleine Geschichtseinheit. Gebt bei You Tube mal „Ground Zero" ein und ihr bekommt mehr Material zu
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