68. Ich will doch nur spielen (2) Teil 68 "In der Höhle des Löwen"
PoV Izuku:
Nachdem ich mich abgetrocknet habe und angezogen bin, sehe ich nochmal zu Denki, Kiri und Mineta und alle drei lächeln mich ermutigend an. Sie wissen jetzt auf jeden Fall, dass nicht nur ich, sondern auch Kacchan und Shoto schwul sind und wir tatsächlich eine Beziehung zu Dritt haben. Obwohl ich im Moment sehr sicher bin, eigentlich gar nichts mehr zu haben. Vor allem nicht mit Kacchan. Mit Shoto hatte ICH direkt keinen Sex, Kacchan hingegen schon. Es würde mich also auch nicht wundern, wenn ich ihn Shoto jetzt in die Arme getrieben hätte. Mann, ICH BIN SO SAUER AUF OCHAKO! Ich muss unbedingt mit ihr reden. Nicht, dass das jetzt noch viel nützt. Aber zuerst werde ich jetzt in die Höhle des Löwen gehen - zu Kacchan. Ich werde mich von ihm erniedrigen, beleidigen und sogar schlagen lassen, Hauptsache ich komme irgendwie dazu, ihm zu sagen, DASS NICHTS UND NOCHMAL NICHTS ZWISCHEN OCHAKO UND MIR IST! Und dass ich nur IHN liebe! Auch wenn ich vermute, dass es ihn nicht jucken wird. Nicht mehr!
Für den Moment, wo ich den Flur betrete, habe ich meine Tränen zumindest etwas unter Kontrolle. Jeder der mich ansieht, wird trotzdem sofort wissen, wie es um mich steht. Ich klopfe an Kacchan's Tür, doch er reagiert nicht. Also nehme ich all meinen Mut zusammen und gehe vorsichtig hinein. Der Anblick tut mir in der Seele weh und treibt mir sofort wieder die Tränen in die Augen. Kacchan sitzt mit dem Rücken an sein Bett gelehnt, mit nassen Klamotten und weint. Ich knie mich vor ihn hin und lege meine Hände auf seine Knie. Er erstarrt sofort in der Haltung und ich rechne jetzt mit allem. Sein ganzer Körper zittert. Dann hebt er den Kopf und sieht mich an. Sein zunächst trauriger Blick wird sofort irre wütend und ich spüre, dass eine heftige Reaktion kommt, ehe ich vor den Tisch hinter mir geschleudert werde. One for All kann ich nicht mehr aktivieren zum Schutz, dafür ist er zu schnell und der Stoß zu heftig. Ich knalle mit dem Kopf an die Tischkante, stöhne auf und sehe Sterne, die immer mehr werden. Ich versuche mich aufzurappeln, doch mein Blick verschwimmt und meine Kraft verlässt mich. Mit schmerzendem Schädel sehe ich noch, wie Kacchan auf mich zukommt und heftig nach mir greift, bevor es langsam aber nachhaltig Nacht wird.
PoV Shoto:
Ich bin gerade dabei, mich für meine Mutter vorzubereiten, da klingelt mein Handy. Auf dem Display steht „Kats" und ich frage mich, was er wohl will. „Hey Kats, alles okay?" „Daddy! Bitte komm schnell. Deku ist ohnmächtig." Danach kommt nur noch tuten. WAS hat er jetzt schon wieder angestellt? Ich rase zu ihm und stürme ohne zu klopfen in den Raum. Der Kleine liegt am Boden hat die Augen geschlossen und blutet aus einer Kopfwunde auf Kats Teppich. „WAS ZUR HÖLLE, Kats? Was ist passiert?", brülle ich ihn an, denn mit meiner Ruhe ist es vorbei seit ich das Blut gesehen habe. Ich hocke mich zu Izuku und schaue nach seiner Atmung und dem Puls. Beides ist vorhanden, trotzdem ist er wohl mit dem Kopf vor Kats Tisch geknallt und ich frage mich WIE ES SOWEIT KOMMEN KONNTE. „KANNST DU MIR MAL SAGEN, WAS MIT DIR LOS IST?" Ich bin stinkwütend. Schon zum zweiten Mal diese Woche ist Izuku wegen ihm ohne Bewusstsein. Ich drehe vorsichtig Izu's Kopf und schaue mir die Wunde an. Möglich, dass das genäht werden muss. Mit vor Wut funkelnden Augen sehe ich Kats an, der wie mir jetzt erst auffällt mit nassen Sachen, verweinten Augen und zitternd hinter mir hockt. „Erzähl es mir. Aber jetzt ziehst du dich erst mal um, bevor du dir den Tod holst. LOS JETZT!", befehle ich ihm und er richtet sich langsam auf. Er verschließt die Tür und beginnt sich auszuziehen. Ich möchte mich auf Izuku konzentrieren, was mir schwer fällt, weil Kats sich entblößt und einfach nur total heiß aussieht. Ich schlucke trocken und frage Kats kühl, ob er Verbandszeug hat. Er deutet auf sein Bad und ich hole den Kasten, der bei ihm an der Wand hängt. Außerdem schnappe ich mir zwei Handtücher und lege eins auf Kats Kopfkissen, das zweite werfe ich Kats zu. Danach hebe ich Izu vorsichtig auf das Bett und hole Kompressen und einen Verband aus dem Kasten. Ich arbeite ohne noch groß auf Kats zu achten, doch als ich fertig bin, setzt er sich auf den Bettrand und sieht auf den grün-haarigen Nerd runter, während ihm wie beim letzten Mal Tränen übers Gesicht laufen. Der Kleine ist erstmal versorgt, ich decke ihn noch zu und bemerke, dass auch sein Gesicht verweint aussieht. Er ist blass, hat einen dunklen Schimmer unter den Augen und Tränenspuren auf den Wangen. Sanft streiche ich mit dem Daumen die Tränen weg.
Doch jetzt ist erst mal Kats dran. Mir ist klar, dass etwas gewaltig falsch gelaufen sein muss, dass Beide so drauf sind und Izuku schon wieder unter die Räder gekommen ist. Ich atme tief durch, zügele meine Wut und sehe Kats an, der meinem dominanten Blick ausweicht und nur in seine Hände weint. Kopfschüttelnd frage ich schließlich doch: „Was ist los gewesen?" Kats schluchzt nur und er beginnt zu erzählen, was passiert ist, nachdem wir uns getrennt hatten. 'Ochako also wieder? Und mal wieder keine direkten Beweise! Na toll, Kats', denke ich nur und sage: „Du bist also mal wieder ausgeflippt, ohne wirklich zu wissen, was war? Nur aufgrund deiner überschäumenden Fantasie? Super, Kitten. Ich möchte dir so gerne ins Gesicht schlagen für soviel Dummheit und Eifersucht! Deku liebt dich! Er hat es nicht nur DIR gesagt, sondern vorher schon mal mir. Er hat es dir vorhin nochmal gesagt. WARUM ZUR HÖLLE GLAUBST DU IHM DENN NICHT?" Daraufhin schluchzt er nur noch mehr und sagt schließlich: „WIE SOLL ER DENN JEMANDEN LIEBEN, DER IHN JAHRELANG NUR GEMOBBT HAT? Ist doch kein Wunder, dass er sich lieber mit seiner Freundin vergnügt, die ihn schon von Anfang an angebetet hat!"
Ich sehe ihn an und kann es nicht glauben: „SAG MAL, MERKST DU NOCH WAS? Dein stolzes Herz ist so zerbrechlich wie Schmetterlingsflügel! Nicht, dass DU IHN verdient hättest, meiner Meinung nach, aber es IST nun mal so: Izuku LIEBT dich. Das sieht man doch. Jetzt wissen es sowieso alle, oder habe ich das falsch verstanden?" „Nein. Deku hat es mir ins Gesicht geschrien und Denki, Kiri und Mineta standen schon in der Umkleide, ohne dass wir sie bemerkt hatten. Jetzt ist es auf jeden Fall rum. Da gibt es wohl kein Zurück mehr. Und da Kiri dich heute morgen bei mir gesehen hat, ist jetzt wohl auch unsere Beziehung nicht mehr zu verschweigen. Die Katze ist aus dem Sack!", gibt er zu und ich habe den Eindruck, dass er ausgepowert ist.
Ich sehe ihn an, sein Akku ist leer. Vermutlich vom Weinen und der gefühlsmäßigen Schieflage. Das kann einen schon fertig machen. „Willst du 'ne Runde schlafen?", frage ich ihn und bin bereit ihm dafür mein Zimmer zur Verfügung zu stellen. „Ja!", sagt er leise und beginnt sich auszuziehen, doch ich halte ihn auf: „Nicht hier, Kitten. Lass Izuku hier liegen. Du kannst bei mir pennen!" „Kommt nicht infrage. Ich bleibe bei ihm und versorge ihn, falls es nötig wird. Schließlich ist es meine Schuld!"
Total geladen und entnervt sehe ich ihn an und will ihn von der Idee abbringen, aber ein einziger Blick in seine Augen reicht, um zu wissen, dass das nichts werden wird. Er wird nicht klein beigeben!
Ich atme tief durch und frage schließlich: „Wirst du mit ihm dann gleich zu Recovery Girl gehen?" „Ist das denn nötig?", fragt er und ich sehe ihn drohend an: „Wenn er eine Gehirnerschütterung hat, auf jeden Fall. Und es wäre möglich, dass die Wunde genäht werden muss. Am besten sollten wir ihn SOFORT zu ihr bringen. Ich fürchte nur, ... dass das keinen guten Eindruck bei Aizawa hinterlassen wird." Kats senkt den Kopf und flucht. „Ich lege mich erst mal zu ihm und wenn er wirklich Anzeichen zeigt, sage ich sofort Bescheid, okay?" Ich resigniere: „Okay!"
PoV Katsuki:
Als Daddy raus ist, verschließe ich die Tür wieder, ziehe den Mülleimer vors Bett und lege mich vorsichtig hinter Deku unter die Decke. Dann bette ich seinen Kopf sachte auf meinen Arm und drücke ihn sanft an mich. Sein kleiner Körper schmiegt sich perfekt in meine Arme und ehe ich noch richtig darüber nachdenken kann, bin ich auch schon eingeschlafen. Das erste was mich nach einiger Zeit weckt, ist ein zuckender, krampfender Körper, dann höre ich das Würgen und wie sich jemand erbricht. „Scheiße!" Ich bin sofort hellwach und sehe, dass Deku sich übergibt, jedoch unkontrolliert, da er noch immer ohnmächtig zu sein scheint. Ich halte ihn hoch, stütze seinen Kopf und halte ihm den Eimer hin, doch für Rettung ist es bereits zu spät. Er hat ganze Arbeit geleistet und bekommt es noch nicht mal mit. Verfluchte Scheiße, er hat also doch 'ne Gehirnerschütterung. Recovery Girl! Ich muss Bescheid geben! Hilfe holen! Scheiße!
Doch Deku würgt schon wieder und ich kann ihn jetzt nicht loslassen. Er ist leichenblass, bis auf die Sommersprossen. Um seine Augen sind dunkle Ringe und es geht ihm einfach nur dreckig! Ich fühle mich so verdammt schuldig. Als er sich etwas beruhigt hat, lege ich ihn auf die Seite, stelle den Eimer ab und streiche ihm sanft die Haare aus der Stirn. Seine Stirn fühlt sich heiß und feucht an, so als hätte er Fieber. Als weitere 5 Minuten nichts passiert, hole ich ein Handtuch, befeuchte es und mache ihn vorsichtig sauber. Das Handtuch unter seinem Kopf wechsel ich aus und lege seinen Kopf näher zum Rand. Ich putze das weg, was daneben gegangen ist und rufe über Handy bei Shoto an. „Ich komme!", sagt er nur und ist 2 Minuten später unten. Nach dem Öffnen der Tür öffne ich auch die Balkontür um den Geruch rauszubekommen. Reinigen muss ich das sowieso noch richtig, aber das ist jetzt nicht das Thema.
„Mann Kats, du hast echt ein Händchen dafür, in die braune Masse zu greifen. Was machen wir denn jetzt? Izu muss auf die Krankenstation, so schnell wie möglich. Nur WAS SOLLEN WIR DENEN SAGEN, verdammt?" Ich schweige, was soll ich auch dazu sagen? „Wenn wir ihn zu Recovery Girl bringen, weiß in Kürze die ganze Schule Bescheid. Vielleicht können wir sie bitten ZU UNS zu kommen?", sage ich und streiche Deku sachte über die feuchte Stirn. „Das habe ich nicht gewollt, Deku. Es tut mir so entsetzlich Leid, verflucht!" Ich fühle mich schrecklich. Dass es Izuku so dreckig geht, ist allein meiner Unbeherrschtheit zu verdanken. Nur meiner verfickten Eifersucht auf DIESE BLÖDE ZERO-GRAVITY-SCHLAMPE. Ich sehe auf den Kleinen runter und denke an das, was wir heute eigentlich geplant hatten. Der Verlust des Planes macht mich wirklich traurig und ohne es zu wollen, kommen mir schon wieder die Tränen. Ich muss gleich noch duschen, denn ich habe bei der Aktion gerade einiges abbekommen. Shoto sieht mich an, schaut auf die Flecken auf dem T-Shirt und sagt nur trocken: „Geh schon. Ich bleibe hier und passe auf ihn auf. Und mach dir keinen Kopf. Ich lasse mir was einfallen, okay?" Ich atme durch, wische mir die Tränen weg und suche mir bequeme Kleidung raus. Boxer, Muscle-Shirt, Pullover, Jogginghose. Mit einem letzten traurig-besorgten Blick lasse ich die beiden hinter mir und gehe zum Duschen.
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