195. Ich will doch nur spielen (4) "Schwere Entscheidungen!"
PoV Katsuki:
Als Aizawa endlich den Klassenraum betritt habe ich ganz deutlich das Gefühl, dass er überaus miese Laune hat. Er sieht uns kontrollierend an und speziell auf uns, sprich Kirishima, Shoto, Deku und mir bleibt sein Blick verärgert liegen. 'Was haben wir denn jetzt schon wieder gemacht?', frage ich mich und runzele genervt die Stirn. Dann fällt mir ein, dass da ja noch die Sache mit dem Brief an unsere Eltern war und ich beiße vor Wut die Zähne zusammen. Über die letzten Vorkommnisse mit unserem Daddy-Kink habe ich das völlig vergessen. Was ich auch vergessen hatte, ist die Sache mit Aizawa und Damian. Ob Rektor Nezu inzwischen mit ihm über „unser Rudel" gesprochen hat? Dann könnte ich zumindest verstehen, warum er uns so miesepetrig ansieht.
Dann begrüßt er jedoch die Klasse und scheint das Problem, welches auch immer es ist, in die Ecke zu schieben, denn das was er uns jetzt da vorne verkündet, kann nicht mit der schlechten Laune zusammenhängen. „Wir machen in Kürze eine Klassenfahrt nach Tokyo. Dort werdet ihr euch die Tokyoer Heldenagenturen ansehen und könnt den Superhelden bei der Arbeit zusehen. Wir kommen dann am Sonntag zurück. Das heißt, ihr werdet für etwa 3 Tage in Tokyo die Helden begleiten und helfen, jedoch nicht als Sidekicks, sondern nur als Handlanger. Ihr dürft also nicht selbstständig eingreifen oder helfen, sondern eher so, wie bei eurem Praktikum - unter Anleitung!"
Die ganze Klasse jubelt, bis ich meinen Blick zu Kiri werfe und sehe, dass er gar nicht glücklich aussieht. Nach kurzem Blickwechsel geht mir ein Licht auf und mache leise: „Oh, Shit!" Auch der Bastard freut sich, genauso wie Deku, aber als auch sie zu Kiri sehen, wird klar, dass wir uns dringend etwas einfallen lassen müssen. Für Deku, den Bastard und mich ist es kein Problem, aber bei Kirishima wird eine Trennung, über solch eine Entfernung, doch eher schmerzvoll. Das wissen wir ja seit ein paar Tagen. Ich stehe auf und gehe zu ihm rüber, lege die Hand auf seinen Arm und sage ihm leise: „Lass den Kopf nicht hängen. Wir machen das schon." Mit erschrockenem Blick sieht er mich verzweifelt an und fragt dann: „Und WIE?" Ich nicke ihm nur zu und versichere ihm dann: „Uns fällt schon was ein, Shitty Hair. Verlass dich auf uns!"
„WAS IST DENN DAS FÜR EIN GETUSCHEL HIER?", brüllt Aizawa und zieht unsere Aufmerksamkeit wieder auf sich. Ich setze mich knurrig wieder hin und sehe nur ganz kurz zu Deku, der komplett gefesselt ist von dem Thema. Dann erläutert uns Aizawa den Reiseplan, was wir brauchen und wie der zeitliche Ablauf in Tokyo geplant ist. Kurz danach zieht er noch Blätter hervor, die von unseren Eltern unterschrieben werden müssen. Nach dem Verteilen derselben verlässt er uns und gibt uns noch die Aufgabe zu überlegen, welche Heldenagentur wir uns ansehen wollen. Tokyo hat etwas über 100 dieser Agenturen, Größere und Kleinere, Bekannte und Unbekannte. Unter anderem liegen im Umland von Tokyo auch die Agenturen von All Might, Endeavor, Gran Torino und Manual.
Ein Blick zu Deku lässt mich schmunzeln. Der Nerd murmelt schon wieder tief versunken vor sich hin, von einigen höre ich, dass sie von Shoto's Dad die Agentur ansehen wollen und ich persönlich möchte nur unbedingt Best Jeanist aus dem Weg gehen, denn die letzte Erfahrung mit ihm hat mir echt gereicht. So kurz und angeklatscht werden meine Haare nie wieder aussehen. Ich will ihm nach Möglichkeit nicht über den Weg laufen, wenn es sich vermeiden lässt. Auch diese verdammt eng-sitzende Jeanshose war nicht mein Ding. Vielleicht kann ich mir mit Shoto und Deku ja die Agentur von All Might ansehen. Da wäre ich sofort Feuer und Flamme. Und, wenn ich ganz ehrlich bin, auch wenn ich ihn nicht leiden kann, würde mich die Agentur von Endeavor reizen, zumindest aus Heldensicht. Aus der menschlichen Perspektive und als Shoto's Freund, hätte ich gute Lust, dem Mann mal zu zeigen, was Benehmen ist.
In der zweiten Stunde haben wir mal wieder Englisch beim Schreihals. Und nachdem das überstanden ist und vooooll langweilig war, ist endlich Mittagspause. Inzwischen knurrt schon mein Magen so laut, dass Izuku hinter mir vor Schreck ganz große Augen kriegt. Ich schnaube nur.
Ich drehe mich zu Sho und Deku um und stelle fest, dass der Bastard schon hinter Izuku steht, während der noch irgendwelche Fucking-Notizen in sein Heft schreibt. Würde man ihn lassen, wäre die Pause vorbei, ehe er fertig ist. „Deku, komm endlich. Du kannst deine verdammten Notizen später immer noch eintragen. Ich hab Hunger jetzt!", murre ich ihn an und er schaut schuldbewusst auf, dann packt er zusammen und steht auf. Kiri ist schon mit Denki, Sero und Mina im Flur am Labern, was nicht zu überhören ist, denn Denki freut sich schon lautstark auf die Tokyoter Frauenwelt, die ihm laut eigener Angabe bald zu Füßen liegen wird. Kyoka's angepissten Blick bekommt er gar nicht mit, der Honk. In den letzten Tagen hatte ich irgendwie gedacht, er hätte mal was gemerkt, aber dem scheint eher nicht so zu sein. Kyoka tut mir Leid und Denki gehört mal ein „Denki-Zettel" verpasst!
Im Vorbeigehen haue ich ihm die Hand mit Wucht auf den Rücken und sage: „Dann musst du aber schneller sein, als der Fruchtkopf, denn der ist jetzt schon am Listen schreiben, wen er alles abschleppen will." Kumpelig lege ich meinen freien Arm um Denki und zische ihm drohend zu: „Denki? Wie ist denn so dein Zeitplan? Ich würde nach dem Mittagessen kurz mal den Zimmercheck vornehmen, das habe ich schon viel zu lange schleifen lassen und du weißt ja, dass da noch was war, oder hattet ihr gedacht, ich vergesse das einfach? Mmhh?" Als er mich hört und die Hand an seinem Oberteil runterbaumeln sieht, die lässig über seiner Schulter hängt, schluckt er hart und wird etwas käsig im Gesicht. Dann lächelt er verkrampft, sucht hektisch in der näheren Umgebung nach Minorou und sagt dann bemüht cool: „Komm ruhig vorbei. Ich hab nichts zu verbergen, das ist allein Mineta's Ding. Ich hab nur nicht aufgeräumt." Ich lache gespielt und flüstere ihm ins Ohr: „Du musst doch nicht aufräumen, das mache ich schon für dich und finde ich auch nur den Fitzel einer verräterischen Tonaufnahme könnt ihr den Klassenausflug schon mal canceln, wegen ... Tote reisen nicht nach Tokyo, alles klar?"
Dann lasse ich die laufende Steckdose los und er verlässt fluchtartig das Schulgebäude, vermutlich um nochmal mit Minorou zu sprechen. Ich bin mal gespannt, was ich gleich bei Kaminari so finde. Aber eins steht fest, wenn ich was finde, hört der Spaß sofort auf, dann knallt's!
PoV Izuku:
„Hey Kacchan. Was hast du in der letzten Zeit immer mit Denki? Habt ihr Stress?", frage ich ihn und laufe neben ihm her. „Ach nichts. Mach dir keinen Kopf, Deku. Essen wir zusammen und danach planen wir für heute Abend das Gespräch mit Damian über Tokyo?"
Also gehen wir in die Mensa und sehen zu, dass wir den Magen voll kriegen. Ich muss die ganze Zeit an die Klassenfahrt denken und bin schon völlig im Thema, aber ich grübele noch darüber, welche Agentur mir am Wichtigsten wäre und dann ist da noch die Frage, was Sho und Kacchan sich ansehen wollen. „Du hältst den ganzen Verkehr auf!", knurrt Kacchan hinter mir und ich bemerke erst jetzt, dass alle nur auf mich warten. Schnell suche ich mein Essen zusammen und folge dann Kacchan und Shoto zum Tisch von Momo, Tenya, Tsuyu und Hagakure. Kaum habe ich es bemerkt, frage ich auch schon: „Wo ist denn Ochako?", und Kacchan guckt mich warnend an. Jetzt weiß ich plötzlich auch, warum er sich dazu herabgelassen hat, hier zu sitzen. Es liegt allein daran, dass Ochako NICHT hier ist. Tsuyu beugt sich zu mir und flüstert: „Frauenprobleme. Kommt bestimmt gleich wieder." Ich bemerke, wie ich wieder rot werde, doch ich gehe einfach darüber hinweg und beginne mein Curry zu essen. Nach dem ersten Bissen, fange ich verzweifelt an zu husten und greife nach dem Wasserglas, während Kacchan sich gerade wegschmeißt vor Lachen: „Deku, du bist so ein Weichei. Das ist doch harmlos, du Brokkoli!"
Shoto isst ungerührt weiter, wirft Kacchan aber einen warnenden Blick zu. Der nimmt daraufhin sein Curry und tauscht es mit mir. „Willst du mich jetzt umbringen, oder was?", huste ich verkrampft und mit tränenden Augen, doch dann sagt Tenya: „Izuku, er tauscht es nur zurück. Du hast so herum gemurmelt, dass dir der Tausch vorhin gar nicht aufgefallen ist", woraufhin Kacchan Tenya böse ansieht und ihn anfaucht: „Spielverderber!"
Nach dem Essen bringen wir unsere Tabletts weg und gehen in unsere Zimmer. Kacchan verlässt uns mit den Worten: „Ich muss noch was erledigen. Bis später!" und weg ist er. Ich sehe nur verdutzt zu Shoto, der auch nur die Schultern zuckt und dann sagt: „Ich werde eine Runde meditieren, es sei denn du möchtest reden oder so." Ich schüttele nach kurzem Überlegen den Kopf, obwohl wir wirklich schon lange nicht mehr einfach nur geredet haben. Aber viel Zeit für mich alleine hatte ich in den letzten Tagen auch nicht, weswegen mir das jetzt gerade ganz recht ist.
„Ich werde mich mal an den Schreibtisch setzen und mich mit den Heldenagenturen befassen. Vielleicht bekomme ich dann eine Reihenfolge, mit der ich selber einverstanden bin. Aber an Platz 1 steht auf jeden Fall die von All Might und deinem Vater." Shoto verzieht das Gesicht, meint dann aber: „Die Agentur meines Vaters ist eine der Größten und Wichtigsten. Da werde ich auf jeden Fall nochmal reinschauen. Für den Fall dass du mit dahin möchtest, kannst du das gerne auch zwischendurch mal anfragen. Er wird bestimmt nichts dagegen haben, auch wenn er ansonsten ein Kotzbrocken ist. Kats hat auch Interesse. Möglicherweise können wir ja zu Dritt bei meinem Alten aufschlagen, dann kann ich euch auch rumführen, schließlich habe ich einen großen Teil meiner Jugend in den Räumen verbracht!"
Shoto sieht schon wieder so furchtbar traurig aus, dass ich ihn spontan in den Arm nehme und küsse. Daddy lässt sich sofort darauf ein und drückt mich an die geschlossene Tür, nimmt den Zungenkampf an und dominiert mich in Sekunden. Ich kriege direkt wieder weiche Knie und stöhne unterdrückt in seinen Mund, als er mich loslässt und leise an meinem Ohr sagt: „Wenn du mehr davon willst, musst du bis nach dem Unterricht warten. Ich gehe jetzt meditieren. Bis später Izubaby!" Ein kurzer Blick in seine Augen reicht aus, um zu wissen, dass er es ernst meint und genau weiß, dass ich meine Ruhe, die ich vorhin noch gesucht habe, jetzt sofort gegen Kuschelzeit oder einen Quickie eintauschen würde. 'Wäre ich doch bloß nicht so vorschnell gewesen! Shit!', denke ich und Daddy leckt mir noch einmal kurz über meinen Sweetspot am Ohr, bevor er mich eiskalt stehen lässt.
Ich atme tief ein, schließe die Tür auf und lasse mich geradewegs auf's Bett fallen. Wie gerne, hätte ich jetzt doch jemanden zum Vernaschen hier oder jemanden, der mich vernascht. Shit!
Mit den Gedanken bin ich gerade nicht mehr bei den Heldenagenturen ... und wo ist eigentlich Kacchan?
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Das Bild oben habe ich mir nur "geliehen". Es gehört nicht mir sondern, Kōhei Horikoshi. Ich bitte um die freundliche Genehmigung das Bild zur Untermalung der Geschichte nutzen zu dürfen. Falls es da rechtl. Probleme gibt, geben Sie mir bitte Bescheid, damit ich es wieder entfernen kann. Bis dahin - danke!
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