147. Ich will doch nur spielen (4) "Ansprache Nr. Zwei!"
PoV Izuku:
All Might bringt mich freudestrahlend zu meiner Mutter und verwandelt sich direkt vor unserer Haustür wieder in „Small Might", den ich aber um nichts weniger bewundere. Er folgt mir zur Haustür und wartet bis ich sie aufgeschlossen habe, dann kommt er mit rein und zum ersten Mal stutze ich. „Ähm, All Might, willst du meiner Ma guten Tag sagen?", frage ich und werde etwas rot, weil ich das seltsam finde, aber auch nett von ihm. „Ja, richtig", sagt er dann und ich fühle mich etwas komisch dabei. Die haben sich zum letzten Mal gesehen, als er dafür gesorgt hat, dass meine Ma mir erlaubt hat, doch ins Internat ziehen zu dürfen.
Als ich gerade den Schlüssel in die Wohnungstür stecken will, öffnet meine Mutter von innen und strahlt übers ganze Gesicht, aber sie strahlt nicht nur mich, sondern auch All Might an und freut sich sichtlich, dass wir da sind. „Kommt rein", sagt sie und ich wundere mich, dass sie den zusätzlichen Gast, als selbstverständlich hinnimmt und gar nicht überrascht ist. Ich umarme sie und sie umarmt mich, als wolle sie mich nie wieder loslassen. Dann grinst sie mich an und ich bemerke den Duft nach frischgebackenem Kuchen im Flur. „Mama, ich hab doch gesagt, dass du dir keine Arbeit machen musst wegen mir!" „Ach Quatsch, Izuku. Du weißt doch, dass ich das gerne mache. Kommt durch und setzt euch hin." Bevor ich in die Küche gehe, mache ich einen kurzen Abstecher in mein Zimmer, das so aussieht, wie vor zwei Wochen, bevor ich zu Shoto gefahren bin, um bei ihm zu übernachten. Mein Gott, was in den zwei Wochen alles passiert ist ... . Das Zimmer riecht, frisch und die Bettwäsche scheint neu drauf zu sein.
Ich packe rasch ein bisschen frische Unterwäsche in meine Tasche und saubere Socken, T-Shirts, na alles halt, dann gehe ich zur Küche rüber, wo All Might am Tisch sitzt, vor sich eine Tasse Tee und sich angeregt mit meiner Mutter unterhält. „Kann ich noch was helfen?", frage ich, aber es scheint schon alles fertig zu sein. „Ist es für dich okay, wenn All Might mit isst?" Ich nicke schnell und strahle ihn an, dann höre ich ein erleichtertes Seufzen von ihm.
Schließlich essen wir Mama's Kuchen, trinken Tee und unterhalten uns über die Vorkommnisse der letzten zwei Wochen. Die Stimmung ist total locker und auch lustig, als ich ein seltsames Ziehen in meinem Körper bemerke. Ich entschuldige mich kurz und gehe rasch ins Badezimmer, wo ich mich auf's Klo setze und dem „ziehen" nachgehe.
PoV Katsuki:
Wir fühlen uns noch immer von gestern gedemütigt und schuldig. Ich habe keine Ahnung, was uns heute erwartet, aber ich rechne mit dem Schlimmsten. Immerhin habe ich wieder Leute angefaucht, mich nicht benommen und Deku sogar auf seinen Platz verwiesen. Außerdem habe ich Kiri eigenmächtig Linderung verschafft und ihn mit einem Kissen unterm Hintern unterstützt. Ich warte zusammen mit Kiri, der hinter mir steht und dem Bastard vor der Tür des Alpha's und Shoto drückt auf die Klingel. Als der Alpha an die Tür kommt, lässt seine Miene erst mal keine Rückschlüsse zu, doch er lächelt schmal, als ihm auffällt, dass Kiri sich nicht nach vorn traut. 'Komm, mach 'nen Spruch, dann gibt es sofort was zurück!', denke ich nur und sein interessierter Blick huscht zu mir. In seinen Augen funkelt etwas, dann fragt er leicht aggressiv, wo Deku steckt. Aber ehe wir eine Antwort geben können, lässt er uns ins Haus, allerdings greift er zwischen Shoto und mir durch und greift sich zielsicher Kiri's Hand, der daraufhin zusammenzuckt und leise wimmert, was mich spontan zum Knurren bringt. Als ich knurre, sieht der Alpha mich irritiert an, dann wird sein Blick dunkel und böse: „Wie bitte? Willst du dich ernsthaft mit mir anlegen?", fragt er dann nah an meinem Ohr und beißt mich kurz in den Nacken. Es ist nur ein kleines Zwicken, aber die dahinterstehende Warnung ist glasklar. „Sei ganz vorsichtig jetzt, bevor ich beginne ernst zu machen, klar?", zischt er mir drohend ins Ohr. Ich bleibe starr stehen, verenge aber die Augen, als er Kiri hinter mir hervorzieht und ihm dann fast liebevoll eine Hand auf den Rücken legt. Schließlich schauen Shoto und ich uns an und folgen dem Alpha und Kiri ins Haus. Ich schlucke hart und fühle mich deutlich angezählt und dabei haben wir gerade erst sein Haus betreten. Ein kleines, warmes Rinnsal läuft aus der Wunde am Hals und ich schlucke erneut, tue aber so, als wäre nichts.
Als ich mir die Schuhe ausgezogen habe, sehe ich ihn an und er nickt Richtung Bad. Ich gehe also ins Bad und reinige die kleine blutende Wunde mit Wasser, dann streiche ich etwas Speichel darüber und fast sofort hört sie auf zu bluten. Cooler Trick, muss ich mir merken. Ich gehe noch rasch auf's Klo, wo ich gerade hier bin und bekomme von nebenan mit, dass der Bastard den Tisch deckt und Kiri sich auf's Sofa gelegt hat. 'Tut ihm bestimmt gut, sich etwas auszuruhen, bevor es ernst wird', denke ich nur und trockne mir die Hände ab. Als ich das Esszimmer wieder betrete, fragt mich der Alpha nochmal: „Wo ist euer Omega?" Doch ehe ich antworten kann, sagt Shoto, dass er zu Hause bei seiner Mutter ist und ich habe einen Schlag in den Nacken kassiert. Umgehend weiß ich auch wofür. Ich war nicht schnell genug mit meiner Antwort und ich bin immer mehr angepisst, gleichzeitig aber ist da immer noch die Warnung von ihm.
Ich schlucke mühsam den Ärger herunter und hole die heißen Schüsseln mit Essen auf den Tisch. Kurz bevor wir beginnen, holt der Alpha Kiri rüber und gibt ihm grinsend ein Kissen für den Stuhl, dann setzt er sich neben ihn und Kiri weiß nicht so recht, was er davon halten soll. Sein Gefühl sagt ihm, dass er zu nah dran ist, aber der Arschvoll hat wohl für ein gewisses Maß an Gehorsam gesorgt. „Kommt er noch oder wird das heute nichts mehr?", fragt der Alpha wieder und seine grünen, funkelnden Augen fixieren mich. „Ich denke eher nicht, dass er noch kommt", sage ich ihm, frage aber gleichzeitig bei Deku nach. Es dauert ein paar Minuten, doch dann bekomme ich die Ansage, dass Deku den Abend wohl bei seiner Ma bleiben wird und das sage ich dem ungeduldig wartenden Alpha auch. Er nickt nur.
Schließlich wünscht er uns einen guten Appetit und rasch sind die Schalen wieder leer gefuttert.
Auch diesmal gibt es Nachtisch. Er besteht aus Apfelstrudel mit kalter Vanillesauce. Extremst lecker und das Essen hat mal wieder dafür gesorgt, dass unsere Energiespeicher wieder voll sind. Als ich mit den Beiden anderen den Tisch abgeräumt und die Spülmaschine eingeräumt habe, setzen wir uns wieder hin und diesmal frage ich bestimmt nicht nach einem Feierabendbier. Die Reaktion darauf hat mir gestern absolut gereicht.
Mit funkelnden Augen sieht er mich an und grinst. Ich verzichte auf jedweden Kommentar und warte einfach auf den Anschiss. „Interessant, was ihr so unter Rudel-Verhalten versteht, unter Teamwork und unter Unterstützung", sagt er noch relativ gelassen und atmet tief durch, dann setzt er fort: „Also, vielleicht sollte ich euch endlich mal meinen Namen verraten, denn euer Omega ist der Einzige, der ihn kennt und in Zukunft wünsche ich, damit angesprochen zu werden. Mein ganzer Name lautet Sekushina Okami Otoko, ihr nennt mich bitte Damian oder im Ernstfall, und nur dann - Alpha. Weil Alpha ein Titel ist und ich bin nicht nur mein Titel, auch wenn er für euch eine sehr große Bedeutung hat. Denn ihr wisst ja inzwischen, dass ich euer Anführer bin. Okay?", fragt er dann und alle nicken. „Gut", sagt er ruhig, dann fällt sein Blick auf mich und wird fragend und ernst. War ja klar, dass es jetzt wieder an mir abgestreift wird. „Was heißt hier abgestreift? Sagt mir doch auch eure Namen mal, damit ich euch anreden kann, wie es sich für zivilisierte Leute gehört." Sein Blick liegt zuerst auf dem Bastard und er sagt kühl: „Ich heiße Shoto Todoroki!", woraufhin Damian zuckt und fragt: „Der Todoroki mit Endeavor?" „Genau der. Endeavor ist mein Vater!" Damian versucht es sich nicht anmerken zu lassen, aber es scheint ihm klar zu sein, dass er ein ganzes besonderes Rudelmitglied hat und auch, dass er ihm besser kein Haar krümmt, denn sollte Endeavor darauf kommen, dann ist es mit ihm unter Garantie vorbei.
Dann sieht er mich an, hebt eine Braue und sein Blick wird kurz schmal: „Ich heiße Katsuki Bakugo", gebe ich Auskunft. Er nickt nur und sieht dann den Rothaarigen an: „Eijiro Kirishima", sagt Kiri leise und sieht ihn unter gesenkten Lidern an. „Mein kleiner Fuchs, Eijiro also. Nett!", murmelt er leise und legt Kiri zärtlich eine Hand an die Wange, woraufhin Kiri sich wieder mal seiner Haarfarbe angleicht.
„Gut, dann fangen wir mal bei dir an, Katsuki Bakugo. Hast du das Gefühl, dass du heute erfolgreich versucht hast ein guter Alpha zu sein?" Da das keine Frage, sondern ein Befehl war, schüttele ich den Kopf, woraufhin er fragt: „Und WAS hast du alles falsch gemacht?" Ich atme tief durch, Gott kotzt mich dieses blöde Verhör gerade an, als er die Hand wieder auf den Tisch knallt und brüllt: „RED SCHON! Ich warte!", wird er dann direkt wieder leiser, aber ich gehe den Tag durch und zähle ihm alles auf. Meine schlechte Laune, den Anschiss für Deku, den Anschiss für Deku in der Mensa, den Anschiss meiner Freunde Denki, Mina, Sero und Jiro, das Kissen für Kiri und mein Gemotze ganz allgemein, was mich den Tag über begleitet hat. „UND BIST DU DABEI AUFFÄLLIG GEWORDEN, KATSUKI?", will er dann wissen und ich sage: „Klar, irgendwie schon. Die letzten Tage haben wir sonst immer zusammen gesessen und waren eher still. Das heute war wieder ganz anders. Aber die Schüler fanden mein Verhalten nicht so besonders, weil ich nun mal so bin. Die Lehrer haben wir mit der Ausrede abgespeist, wir hätten gestern ein Rollenspiel gemacht und wären dabei zu tief eingetaucht."
Ich sehe ihn an, bemerke die steile Falte auf seiner Nasenwurzel und warte auf den nächsten Angriff. „Und was war das mit dem Kissen, junger Mann? Hatte ich das gewünscht?" Ich senke den Kopf und knirsche hörbar mit den Zähnen. Dann sage ich leise: „Nein, Damian. Bestimmt nicht." „RICHTIG! Das habe ich NICHT gewünscht", sagt er zornig, bevor er jetzt Shoto ansieht und ihn fragt: „Und hatte ich gewünscht, dass Eijiro eine kühlende, japanische Heilsalbe bekommt?" Der Feuerteufel schüttelt den Kopf. „ICH WILL DICH HÖREN!" „Nein, Damian", sagt Shoto schnell, und ich spüre, dass ihm der Anschiss nahe geht.
„Und dann ist da noch die Frage aller Fragen. WARUM ist einfach einer von euch woanders, wenn ich sage, dass ihr um eine bestimmte Zeit hier auf der Matte zu stehen habt?"
JETZT REICHT ES MIR! Mit vor Wut funkelnden Augen haue ich ihm vor den Kopf, dass ER NICHT UNSERE FAMILIE IST, sondern maximal eine ERSATZFAMILIE, was ihn kurz zum Zusammenzucken bringt, bevor er mich nahezu tödlich ansieht. Spontan läuft es mir kalt den Rücken runter. Ich sehe, dass er sich durch tiefes Ein- und Ausatmen zu beruhigen versucht.
Schließlich grinst er und von jetzt auf gleich blicken seine Augen freundlich und stolz, dann meint er in unsere erstaunten Gesichter: „Genau DAS hat mir GESTERN gefehlt. Dass ihr euch gegenseitig unterstützt, unauffällig agiert, euch normal verhaltet und plausible Gründe findet, warum ihr etwas anders tickt. Ich finde es zwar überaus mutig von meinem kleinen Omega, sich mir in der Art zu widersetzen, aber er tut das, um bei seiner Mutter zu sein und um nicht noch mehr aufzufallen. SO STELLE ICH MIR DAS VOR. Ich bin wirklich stolz auf euch!"
Shoto, Kiri und ich sitzen mit offenem Erstaunen vor ihm und kapieren erst jetzt, dass alles was wir gefühlt verbrochen haben, genau das war, was er von uns erwartet hatte! Und plötzlich wage ich es doch: „Ist es denn vielleicht heute möglich, ein Bier zu bekommen?" Damian's Augen werden dunkel. „Ich halte nichts von Alkohol." Ich nicke kurz und seufze leise, als er anschließt: „Im Kühlschrank sind ein paar Flaschen. Bedient euch. Ihr habt es euch verdient!"
Kurz darauf sitzen wir mit unserem kalten Bier auf dem Sofa und dem Boden und schauen zusammen einen schönen Horrorfilm. Es ist ein Klassiker, sprich ein alter Schinken und heißt: AMERICAN WERWOLF!
Während des Films kuschelt sich Shoto nah an mich und sitzt mir nach einiger Zeit auf dem Schoß, was dazu führt, dass ich den Film noch viel mehr genieße, als wäre es anders. An Deku denke ich zwischendurch auch. Er wäre bestimmt gestorben vor Schreck. Der Schinken hat's aber auch wirklich in sich!
Irgendwann bemerke ich, dass Kiri und Damian nicht mehr im Zimmer sind und grinse Shoto leicht zu. Dann geben wir uns still High Five!
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