139. Ich will doch nur spielen (4) "Damian's Familienbande!"
PoV Katsuki:
Nach dem hervorragenden Fleisch, den leckeren Kartoffeln und dem Gemüse fühle ich mich jetzt rundum wohl und gut genährt. Ich bin angenehm müde und freue mich auf mein Bett, das ich diese Nacht mit meinen Rudelgefährten teilen werde. Ich nehme Abschied von unserem Alpha und er lacht uns mit besitzergreifendem, aber freundlichem Blick an. Wir kuscheln uns alle an ihm, reiben unsere Nasen an seinem Hals und teilen uns seinen spezifischen Duft untereinander auf, denn auch Kiri, Shoto und Deku reiben ihre Nasen und Gesichter zwecks Duftaufnahme an seinem Hals. Er ermahnt uns noch, keinen Streit mit anderen zu suchen und morgen pünktlich im Unterricht zu sein. Dann nimmt er sich Kiri zur Seite und flüstert ihm etwas zu, woraufhin der Rothaarige seine Gesichtsfarbe seinen Haaren angleicht und den Blick beschämt senkt. Ich beobachte das Ganze und grinse ihn an, denn ich ahne schon, dass es da gerade um eine Verabredung geht.
Vielleicht brauchen wir gar nicht mehr Hand anlegen, denn dass da ein gegenseitiges Interesse und auch gegenseitiger Respekt besteht, war beim Essen kochen und dem gemeinsamen essen nicht zu übersehen. Kiri ist zwar sehr schüchtern im Umgang mit dem Alpha, doch die Blicke, die der Alpha ihm zugeworfen hat, die kleinen zufälligen Berührungen und die Tatsache, dass Kiri dann immer errötet ist, das alles spricht eine deutliche Sprache. Geredet haben wir nicht. Viel mehr war unsere Kommunikation eher durch Gesten und Andeutungen geprägt, was aber vollkommen ausreicht, um alles Nötige zu sagen. Es tut gut, diese Familie zu haben. Ich fühle mich das erste Mal seit langer Zeit von meiner Familie akzeptiert, respektiert und geliebt. Es ist ein Gefühl, was noch wachsen wird, da bin ich ganz sicher und ich würde für jeden Einzelnen durchs Feuer gehen.
Als wir schließlich vor seiner Tür stehen und er uns alle mit liebevollen Klapsen auf den Po entlässt, wissen wir genau, auf was wir in Zukunft achten müssen. Der Bastard ist der Chef und Gehirn unserer kleinen Gruppe, neben dem Alpha. Ich bin der Frontkämpfer der Truppe und für den Schutz zuständig, Kirishima ist ebenfalls zur Verstärkung der Verteidigung eingeteilt und Izuku, unser Kleinster ist für zwischenmenschliche Kommunikation und Berichterstattung, sowie für die emotionale Balance zwischen den Rudelmitgliedern zuständig. Unser geliebter grünhaariger Nerd ist nämlich unser Omega und hat damit eine enorm wichtige Rolle in unserem Rudel. Wenn es ihm gut geht, dann geht es dem Rudel gut. Ist er unausgeglichen, aggressiv und traurig, so ist das ein Indiz dafür, dass es auch im Rudel insgesamt nicht stimmig ist.
Untereinander werden wir aufeinander achten uns schützen und an den Alpha Bericht erstatten, sowie ihn vor Ärger und Unbill aus dem Umfeld der UA abschirmen. Ganz nebenbei ist es unsere oberste Pflicht, dem Unterricht zu folgen, vernünftig mitzuarbeiten und den Rang des Besten der Besten anzustreben in der Welt der Superhelden. Also im Grunde genommen hat sich nichts geändert! Und ICH werde unseren Alpha Stolz machen, schließlich bin ich ohnehin schon dabei der Beste zu werden.
PoV Denki:
Als ich mit Jiro an der Stelle ankomme, wo wir den Wolf abgelegt haben ist der Platz leer. Man sieht aber noch deutlich den Abdruck im Gras, wo sein Körper gelegen hat. „Mist!", sagt sie dann und sieht sich hektisch und leicht panisch um, nutzt dann ihren Quirk, um herauszufinden, ob der Wolf noch in der Nähe ist, ob jemand bei ihm ist oder ob noch andere Leute hier herumschleichen. „Da kommt jemand, Denki. Aber es ist keiner dessen Schritte ich kenne. Es sind Pfoten, aber nur zwei und die Schritte sind recht schwer. Also auch keiner von den Jungs. Er kommt von dir aus gesehen links – noch 20 Meter etwa, dann sollten wir sehen, wer das ist!" Ich schaue sie an und frage stumm, ob sie das Ereignis abwarten will oder ob wir besser die Beine in die Hand nehmen. Es ist dunkel, es ist spät und wir haben hier in diesem Bereich nichts verloren. Bis zum regulären Hauptweg ist es nicht allzu weit und sie nickt mir zu. Schnell machen wir uns davon und sind ziemlich sicher, dass das die bessere Entscheidung war. Als wir am Weg angekommen sind, sehen wir uns um und ich nehme Jiro in den Arm, während ich ihr unauffällig über die Schulter schaue. Sie tut das Gleiche bei mir, aber als mir ihr herrlicher Duft in die Nase steigt, kann ich nicht anders als vorsichtig an ihrem Hals zu knabbern und ihr federleichte Küsse unter dem Ohr zu platzieren, bis ich spüre, wie sie sich anspannt. Ihr Duft betört mich, ich lecke ihr sanft hinter dem Ohr her und spüre, dass sie leicht erzittert. „Denki, was wird das, wenn's fertig ist?", fragt sie rau und ich bemerke erschrocken, dass ich ihr bereits einen deutlich sichtbaren Knutschfleck am Hals gemacht habe. „Oups, sorry! Ich hab mich verleiten lassen. Tut mir Leid!", sage ich zerknirscht und nehme feuerrot Abstand zu ihr, rechne damit, dass sie mir gleich eine Ohrfeige gibt. Sie sieht mich irritiert an und fragt dann: „Was tut dir Leid, Denki? Hast du mir etwa 'nen Knutschfleck gemacht?" Ich weiche schon mal sicherheitshalber etwas zurück, doch kann ich mir ein verlegenes Grinsen nicht verkneifen. Als sie mich mit funkelnden Augen ansieht und in meinem Gesicht die Bestätigung sieht, drehe ich mich Richtung Wohnheim und renne, so schnell ich kann. Jiro keucht auf und nimmt die Verfolgung auf, dann schreit sie mir hinterher: „Das wirst du bereuen, Kaminari. Mach dich auf was gefasst. Sobald ich dich habe, kriegst du die volle Breitseite!" Irgendwie beruhigt es mich ein kleines bisschen, dass ich ein Lachen in ihrer Stimme wahrnehme. Wenn ich Glück habe, fand sie es gar nicht so schlimm. Und wenn ich ehrlich bin, hätte ich große Lust, das Ganze noch etwas zu verbessern. Es darf ruhig jeder wissen, dass ich Jiro nicht mehr loslasse, auch wenn ich sie noch gar nicht habe. Sie ist nämlich sehr eigen und einzelgängerisch, aber ich bin bereit den Kampf aufzunehmen. Unser kleines Abenteuer heute hat mir diesbezüglich Mut gemacht.
Dabei fällt mir ein, dass wir die Jungs ganz vergessen haben. Hoffentlich geht es ihnen gut. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass der Wolf gerade weg war und wir die Jungs nicht mehr gesehen haben, fühle ich mich schuldig. Ich mache mir genau genommen ernsthafte Sorgen, um meine Freunde. Sollten wir nicht doch besser jemandem Bescheid geben und sie dann zusammen noch mal suchen? Auch war ihr Verhalten sehr seltsam. Dieser Typ hatte wirklich Einfluss auf sie und das kann für die UA nicht gut sein. Erschöpft bleibe ich stehen, lehne mich nach vorn und warte auf Jiro, die kurz hinter mir stoppt und auch erst mal tief Luft holt, bevor sie mich fragt: „Was ist los? Warum ... stoppst du? Bist du etwa ... schon am Ende ... oder ... nimmst du mich nicht Ernst, Denki?" „Nein!", sage ich und bekomme umgehend einen festen Schlag von ihr auf den Oberarm, der richtig weg tut. „AUA!", brülle ich auf und sehe sie böse an. „Das solltest du aber, Hirni!", schimpft sie lachend, doch ich sage nur: „Das meinte ich doch gar nicht, Jiro. Ich mache mir Sorgen um Kiri, Baku, Shoto und Midoriya. Der Wolf war doch weg und die Jungs sind uns gerade auch nicht mehr über den Weg gelaufen. Es ist schon kurz vor 23 Uhr. Meinst du nicht, dass wir sie doch noch mal suchen sollten?" Sie sieht mich an, dreht sich dann um, um hinter uns nach Anhaltspunkten zu sehen, doch da ist nichts. Man hört nichts und es ist auch keiner zu sehen.
„Allein? Noch mal? Ich fand die Situation vorhin schon ziemlich grenzwertig und so wie es aussieht, haben sie diese schwarze Bestie sogar geschützt. Ich glaube eher nicht, dass er ihnen etwas tun wird. Hab ich so im Gefühl. Aber für uns ist der Typ scheinbar doch gefährlich. Und außerdem reden wir hier von Bakugo, Todoroki, Midoriya und Kirishima. Die sind alle nicht gerade schwach, wenn du weißt was ich meine. Die kriegen das schon hin." Dann sieht sie mich an und ich erkenne einen kleinen Funken an Angst in ihren Augen. Das bringt mich dazu, sie erneut in den Arm zu nehmen. Doch dieses Mal streiche ich ihr nur beruhigend über den Rücken, auch wenn mich ihr Geruch echt anmacht. „Okay. Wir gehen ins Wohnheim zurück und sehen noch einen Film oder so. Hast du Lust? Und wenn der dann zu Ende ist, schauen wir, ob sie zurück sind. Wenn ja, ist gut und wenn nicht, dann ... suchen wir uns Hilfe, okay?" Sie atmet tief ein und aus, sieht mich grinsend an und nickt schließlich. „Gut, dann komm", sage ich und nehme ihre Hand. Zu meiner grenzenlosen Überraschung lässt sie es zu und verschränkt unsere Finger sogar miteinander. Ich grinse nur noch.
PoV Izuku:
Ich bin ein Omega. Das hat mir der Alpha gesagt. Und er hat mir mitgeteilt, dass das eine sehr wichtige Position innerhalb des Rudels ist. Ein Omega wird oft als schwach und anhänglich und viel zu emotional angesehen, aber der Omega ist deshalb wichtig, weil er die Balance in einem Rudel sicherstellt. Er kann Streitereien schlichten, ist gut in Ordnung halten, Haushaltsführung und ist zwar der niedrigste im Rang, jedoch nicht so befehlsgebunden, wie die anderen Rudelmitglieder.
Kacchan und Shoto sind Alphas, Eijiro ist ein Beta. Wir alle unterstehen dem Alpha-Alpha. Das geht dann wohl nach Alter und Machtposition und es ist völlig logisch, dass unser Alpha das Sagen hat. Ich bin bisher der Einzige, der weiß wie sein Name ist: Sekushina Okami Otoko, genannt werden will er aber Damian, was auch viel leichter zu merken ist.
Ich bin total glücklich, dass wir ein so gut funktionierendes und zufriedenes Rudel sind. Ich habe beim Kochen erst versucht mitzuhelfen, aber ich bin noch etwas zu ungeschickt. Das ist ungewöhnlich für Omegas, aber Damian hat mich getröstet und gesagt, dass er mich trotzdem liebt. Statt zu kochen habe ich dann den Tisch gedeckt und Kerzen rausgesucht, damit es schön gemütlich wird. Das Essen haben Kacchan und Sho gekocht und Kiri hat sich mit Damian auf dem Sofa sitzend unterhalten und war zwischendurch total am Kichern. Ich glaube er hat sich in den Alpha verliebt. Ich habe beobachtet, dass Damian ihm mit der Hand über den Oberschenkel gestreichelt hat und Kiri ist ganz rot geworden. Außerdem haben sie sich fast geküsst, aber dann ist der Topfdeckel in der Küche runter gefallen. War meine Schuld, der lag halt so doof am Rand und ich hab ihn versehentlich mit der Hüfte angetickt. Die beiden sind total erschrocken auseinander gezuckt und Damian hat mich ganz schön böse angesehen. Ich bin sofort ganz klein geworden und habe wimmernd Schutz bei Kacchan gesucht, doch der war ja mit Kochen beschäftigt. Deshalb hat mich Sho zu sich gezogen, mich ermahnt, dass ich vorsichtiger sein soll und dann hat er mich in den Arm genommen und hat mir die süße Stelle am Hals geleckt, bevor er mich tief geküsst hat. Danach habe ich weiter den Tisch gedeckt und habe ganz leise gewartet, dass wir mit Essen beginnen können.
Jetzt sind wir auf dem Weg zum Wohnheim zurück und ich fühle mich glücklich und müde. Kacchan geht links von mir und Sho rechts, aber sie haben beide ihre Arme um mich geschlungen, während Kiri rechts neben Shoto läuft und unauffällig seine Hand hält, was Sho auch zulässt. Schließlich gehört er zu uns, also Kiri.
Als wir ins Wohnheim kommen, frage ich leise: „Kann ich bei euch schlafen?" Genau genommen habe ich niemanden direkt angesprochen, doch die Antwort kommt prompt: „Natürlich! Du schläfst heute Nacht bei mir!" Shoto und Kacchan sehen sich an, denn es haben beide gleichzeitig gesprochen, als Kiri fragt: „Und was ist mit mir?"
Wir sind inzwischen stehen geblieben und sehen uns an, dann sagt Shoto: „Wir schlafen alle bei mir. Ich habe noch Ersatzmatratzen unter dem Bett. Die können wir mit den anderen auf den Boden legen und dann haben wir genug Platz für alle, okay?"
Ich strahle in die Runde, drücke Kacchan's Hand, grinse Kiri an und sage leise: „Danke, Shoto!"
Und nur wenige Minuten später gibt es in Shoto's Zimmer eine fantastische, große und kuschelige Liegewiese und darauf vier glückliche Wolfswelpen, die miteinander und ineinander gekuschelt einschlafen!
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro