(Pov. Andy)

Meine Umgebung roch anders als alles was ich bisher gerochen hatte. Es roch süßlich und einfach verdammt gut. Meine Augen waren immer noch geschlossen und ich drückte meine Nase etwas tiefer ins Kissen, um den Duft einzuatmen. Ich wusste nicht wo ich war und wie ich hier hin gekommen war. Allerdings wusste ich, dass ich in einem Bett liegen musste, denn so fühlte es sich an. Ich wusste auch, dass ich weder in meinem, noch in Ryan's Bett liegen konnte, denn es roch ganz anders. Auch an die vergangenen Stunden erinnerte ich mich nur wage. Wir waren beim Fotoshooting gewesen, was mir ziemlich gut gefallen hatte. Es war ziemlich spät geworden und ich saß auf dem Rückweg neben Rye. Das Letzte das ich wusste, bevor ich hier aufgewacht war, war, dass ich meinen Kopf auf seine Schulter gelegt hatte. Langsam öffnete ich die Augen und sah unser Zimmer aus einem komplett anderen Winkel als sonst. Ich konnte Mikey in meinem Bett sitzen sehen. Er saß an seinem Laptop und bearbeitete anscheinend Videos, denn er trug seine Kopfhörer. Gegenüber von mir auf meiner Höhe lag Jack und grinste mich an. Jetzt wusste ich zumindest wo ich mich befand. Nämlich in Mikey's Bett. „Guten Morgen", begrüßte ich Jack leise und dieser grinste mich weiter an. „Guten Morgen Andy!" Seine Stimme war nur ein Bisschen leiser als sonst, also vermutete ich, dass die anderen schon wach waren. Ich stand auf, ging zu meinem Bett und hielt mich an meinem Geländer fest. Mikey guckte zu mir und grinste ebenfalls. „Guten Morgen!", kam es von ihm und ich nickte „Morgen! Du kannst du mir erklären, wie ich in dein Bett gekommen bin?" Als mein Gegenüber leise kicherte und mir antwortete, fing ich an zu schmunzeln. „Du bist im Auto eingeschlafen und Ryan hat dich hoch getragen. Da aber auch er nicht freihändig die Leiter zu deinem Bett hochklettern kann, haben wir beide für diese Nacht Betten getauscht!" Er warf mir einen vielsagenden Blick zu, als er von Rye sprach und ich wusste sofort was er meinte. Doch ich zog mich näher ans Geländer und flüsterte „Ich hab übrigens die Wette gewonnen! Also bist du mir das Popcorn eines Kinoabends schuldig!" Er grinste und nickte „Selbstverständlich halte ich die Wette ein", bevor sein Blick sich hob.

„Guten Morgen", lachte mir eine sehr bekannte Stimme hinter mir entgegen. Ich brauchte mich nicht umdrehen, um zu erkennen, dass es Rye war, doch ich tat es. „Guten Morgen!", ich lächelte ihn an und wurde rot bei dem Gedanken, dass er mich vor ein paar Stunden ins Bett getragen hatte. „Danke, dass du mich ins Bett gebracht hast!?", meine Stimme klang eher fragen, da ich beim Aussprechen der Worte bemerkte, wie komisch der Satz klang. „Nicht dafür", antwortete dieser braunhaarige, wunderschöne Mensch. Mein Herz machte einen Satz mehr und mit einem gigantischen Lächeln drehte ich mich wieder zu Mikey, der sofort verstand was in mir abging. „Mach dich doch fertig!", flüsterte er und ich nickte. „Gute Idee!" ich wollte gerade ins Bad gehen, da fiel mir noch etwas ein und ich kam wieder sehr nah an Mikey. „Du riechst übrigens fantastisch!" Mit einem Zwinkern ging ich ins Bad.

(Pov. Rye)

Wieder dieses Stechen in meiner Brust als Andy Mikey zuflüsterte, wie gut er roch. Ich wusste, ich hätte nicht lauschen sollen und vielleicht wäre es auch besser für mich gewesen, wenn ich es nicht gehört hätte. Langsam hatte ich das Gefühl, dass sich zwischen den beiden etwas anderes entwickelte beziehungsweise, dass sie mir für meinen Geschmack beinahe zu nah standen. Ich sah zur Tür des Badezimmers. Sie war geschlossen. Also sprang ich aus dem Bett, lief zu Mikey hinüber und näherte mich seinem Ohr. „Ich weiß ich sollte nicht fragen, aber was ist da zwischen dir und Andy?", flüsterte ich und bereute es sogleich wieder, doch Mikey legte mir beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Da ist gar nichts Ryan. Das kann ich dir versichern!" Ich nickte zwar, doch so ganz glaubte ich ihm nicht.

Am Nachmittag kam Blair zu uns. „In einer Stunde werden wir das Album veröffentlichen Jungs, also macht euch bereit und verbreitet die Nachricht auf allem was sich Social-Media nennt!"

Gesagt, getan.

Eine knappe Stunde später standen wir alle in der Mitte des Zimmers und starrten Blair an. Wir waren alle total hibbelig und als einige Minuten darauf das Album veröffentlicht wurde, sprangen wir schreien auf und ab. Es war so aufregend und alle von uns aktualisierten ständig unsere Youtubeseite und alle sonstigen Internetseiten. Besonders auf Instagram, unter einem neuen Post wurden wir mit Lob überschüttet. Andy's Stimme wurde aufs Höchste gelobt und Blair legte einen Arm um ihn. „Ich bin so froh dich in die Band genommen zu haben!" Andy's Wangen liefen rot an und er lächelte stolz. „Danke Blair!" Gott diese roten Wangen machten ihn noch süßer!

„Wann gehen wir denn jetzt auf Tour?", fragte Brook und setzte sich gespannt auf die Couch, alias sein Bett. Jetzt fiel es auch uns anderen wieder ein und wir fingen an auf Blair einzureden, bis er lachend die Stimme erhob. „Ist ja gut Jungs! Die Tour wird mit einigen Shows im Dezember anfangen. Dann habt ihr über Weihnachten und Silvester 2 Wochen frei und könnt zu euren Familien fahren. Danach geht es mit den Shows weiter!" Wir kreischten los und umarmten Blair.

(Pov. Andy)

Die Wochen bis zur Tour rannten. Jeden Tag verbrachten wir im Studio. Mit Stangen legten wir eine Bühnenbegrenzung auf den Boden und Blair ließ uns freie Hand bei der Gestaltung der Show, welche wir anschließend immer wieder durchgingen. Jedes Lied, jede Beleuchtung, jedes Arrangement und jedes Solo wurde geplant. Die Tourdaten wurden eine Woche nach Veröffentlichung des Albums bekanntgegeben und die Tickets waren einige Tage vor Beginn der Tour ausverkauft. Die Shows vor Weihnachten waren alle in England, die letzte sogar in London. Das Training nebenbei im Fitnessstudio machte mir rein gar nichts mehr aus, ich hatte sogar einige Muskeln und ein schwaches Sixpack bekommen. Rye sah durch das vermehrte Training so heiß aus, dass er sich bereits einen Spaß daraus machte mich dabei zu beobachten, wenn ich ihn anstarrte. Mir war es auch schon nicht mehr peinlich, denn ich hatte es aufgegeben, Er sah zu gut aus und ich war zu verliebt in ihn, um mich mit meinem Blick zurück zu halten. Als die Weihnachtszeit begann hatten wir zwischen den vielen Vorbereitungen sogar noch Zeit gefunden in der Band Kekse zu backen. Rye, Brook und Jack bekamen das ziemlich gut hin. Mikey und ich hingegen hatten uns entschlossen das Komedieteam in dem Kekswettkampf zu sein und es nur so halbwegs gut hinbekommen. Allerdings hatten wir so viel Spaß, dass wir kurzerhand einen eigenen Song dazu schrieben. Er hieß ‚Der Mindy Cooking Song' und wir hatten abgemacht ihn mindestens einmal während der Tour zu performen, denn schließlich kannten die Roadies ihn jetzt. Wir hatten den Kekswettkampf selbstverständlich gefilmt.

Heute war der letzte Tag bevor meine allererste Show stattfand. Demnach war ich scheiße nervös und musste mich zusammenreißen keine Asthmaanfälle zu bekommen. Doch das Putzen der gesamten Wohnung mit den Jungs beruhigte mich ein Wenig. Naja, vielleicht nicht ganz, aber es lenkte mich zumindest ab. Dann allmählich fingen wir an unsere Sachen zu packen, die wir für die Tour brauchten. Als alle Sachen bereits im Auto verstaut waren, kam Blair mit einem Karton zu uns. „Hier drinnen sind eure Mikros. Ihr müsst sie nur noch personifizieren! Dazu habe ich euch farbiges Klebeband besorgt!" Also begann jetzt eine kreative Bastelphase. Mikey war ziemlich schnell fertig geworden, denn er hatte simplerweise rote, weiße und gelbe Streifen auf sein Mikro geklebt. Jack hatte eine doppelte Irlandflagge und Rye eine ‚69' gebastelt. Als ich seines sah kicherte ich nur und er zwinkerte mir zu. Brook war komplett unentschlossen und ich gestaltete ein Absperrband von der Polizei um mein Mikro herum, sodass es ziemlich cool aussah, wenn man es hochwarf und drehte.

(Pov. Rye)

Wir waren alle ziemlich nervös als wir uns in unsere Betten verzogen, doch als ich zu Andy sah, bemerkte ich, dass es bei ihm noch viel schlimmer zu sein schien. Ich kletterte wieder aus meinem Bett und zog mich an seinem Bettgestell hoch. „Hey" flüsterte ich und er sah zu mir. Ich konnte seinen unregelmäßigen und flachen Atem spüren. „Beruhige dich Fovvs! Es ist nur eine Show. Stell dir einfach vor es wäre niemand da." „Wie soll ich das denn bitte machen?", atmete er aus und ich sah die Angst in seinem Blick. „Vertrau mir. Die Scheinwerfer leuchten uns entgegen. Das heißt wir können die Zuschauer kaum sehen". Ich hob meine Hand und legte sie sanft an seine Wange. Ich konnte immer noch spüren wie sein Atem zu unregelmäßig ging, also nahm ich meine Hand von ihm und flüsterte ihm wieder etwas zu. „Ich bin gleich wieder da, versuch dich bitte zu beruhigen okay?" „Okay", seine Stimme war nur ein Ausatmen gewesen. Ich lief zum Auto, öffnete es, kramte kurz in Andy's Tasche, schloss dann wieder ab und lief zurück in die Wohnung. Als ich wieder an Andy's Bett stand legte ich wieder eine Hand an seine Wange und bemerkte, dass sein Atem noch flacher war. Ich hob meine andere Hand und hielt ihm sein Asthmaspray hin. Sobald er das Medikament eingeatmet hatte ging es ihm besser. „Danke Ryan", seufzte er erleichtert und gab mir merkwürdigerweise das Spray zurück. „Das ist doch deins!", lachte ich leise, gab ihm erst das Spray zurück und ging danach mit einem „Gute Nacht Fovvs" ins Bett...

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So. Hier ist das nächste Kapitel, ich hoffe es gefällt euch. Ich habe gestern eine Art Schreibmarathon durchgeführt und so einige Kapitel fertig bekommen. Bei allen gilt natürlich: Fragen, Sorgen, Nöte, Anträge in die Kommis, ich freu mich drüber. Vielen Dank für's Lesen und noch einen schönen Sonntag,

Eure Lisa