(Pov. Rye)

Meine Hand brannte den ganzen restlichen Tag von der Berührung mit Andy. Selbst am nächsten Morgen konnte ich den Druck seines Körpers noch an meiner Handfläche spüren. Wenn das so weiter ging, konnte ich ihn irgendwann nicht mal mehr angucken. Irgendwann musste ich mit ihm reden, aber jetzt noch nicht, schließlich wollte ich nichts kaputt machen.

Heute waren wir mit ihm und Harvey ins Aufnahmestudio gegangen. „Der Plan ist, dass wir, also Mikey, Brook, Jack und ich unsere Teile alle heute aufnehmen. Somit können wir euch zeigen, wie es funktioniert. Dann werdet ihr beiden unabhängig voneinander Zeit bekommen, um euch zu überlegen, wie eure Stellen klingen sollen. Es geht ja schließlich auch um die Ideen, die ihr in die Band mitbringen müsst. Morgen werden wir dann eure Stellen aufnehmen". Mein Blick wanderte zu Andy und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, denn ich wusste, was am Ende des Tages noch auf ihn zukommen würde. Als unsere Blicke sich trafen, sah er mich verdutzt an, lächelte dann aber schließlich auch. Seine Lippen sahen so perfekt aus. Sie waren leicht geschwungen und verzogen sich zu den schönsten Lächeln der Welt. Als mein Herzschlag sich beschleunigte, schaute ich schnell wieder auf den Boden.

Reg dich ab Ryan. Er hat nur gelächelt und nichts weiter! Er hat sich nicht näher an dich gestellt, dich berührt oder sonstiges, also lass diese Schwärmereien sein!

Rief ich mich zurück, doch alleine der Gedanke daran, wie Andy sich mir näherte, machte mir Gänsehaut.

Naja, auf jeden Fall nahmen wir dann alle, bis auf Harvey und Andy das Cover auf. Mir gefiel das Lied sehr und ich glaubte in den Blicken der anderen sehen zu können, dass es ihnen auch gefiel. Logisch eigentlich, denn schließlich coverten wir ja nichts was uns selbst nicht gefiel. Die anderen beiden hatten uns durch die Scheibe zwischen dem Aufnahmeraum und dem restlichen Studio beobachtet und sich hin und wieder kurz unterhalten. Ich wusste ehrlich gesagt nicht genau, was die beiden voneinander hielten, aber als die beiden plötzlich auflachten, war ich mir ziemlich sicher, dass sie sich gut arrangiert hatten.

Es war schon spät als wir fertig waren, aber wir waren noch nicht ganz fertig mit unserem Tagesprogramm. Wir liefen gerade im Halbdunkeln zurück zur Wohnung und Andy lief vor mir neben Jack und Mikey. Ich ging einen Schritt schneller und drängelte mich sanft zwischen Andy und Mikey, wobei sich meine und Andy's Schultern berührten, was einen kleinen Stromstoß in mir auslöste. „Hey", protestierte Mikey, doch ich beachtete ihn nicht.

„Andy wir haben noch was vor heute Abend!", fing ich an und merkte erst als ich es aussprach wie falsch es eigentlich klang. Andy dachte vermutlich das gleiche und schaute mich mit riesigen fragenden und verwirrten Augen an. Mann sind seine Augen schön. „Äh, was denn?", fragte er mich und ich musste lachen.

(Pov. Andy)

Langsam bekam ich etwas Angst, denn als Jack Ryans Blick sah, flüsterte er mir zu „Lauf weg Andy!". Verdutzt starrte ich ihn an „Bitte was?". „Ich weiß was jetzt kommt. Und du hast gerade deine letzte Chance verpasst, einem schrecklich schmerzhaften Beintraining zu entkommen!", lachte Jack auf und ich schlug gespielt dramatisch die Hände vor mein Gesicht „Oh nein bitte nicht!". Mikey und Rye konnten sich schon fast nicht mehr halten vor Lachen. Jack konnte ich in dieser Hinsicht nicht einschätzen, denn er lachte und sah mich gleichzeitig mit einem sehr mitleidigen Blick an. Ich erinnerte mich daran, was Jack bei unserem ersten Training gesagt hatte und mir wurde klar, auch er hasste das Training. „Tut es sehr weh?", fragte ich aus reiner Neugier. „Oh ja! Das erste Mal ist immer das schlimmste!", kam es prustend und halb erstickt von Mikey.

„Ich schwöre euch ich komme mit, weil ich unbedingt in die Band will!", zischte ich den dreien zu und Jack nickte und flüsterte mir zu „Diese Jungs sind der Grund für meinen Muskelkater".

Eine gute Stunde später waren die anderen gerade dabei an ihren ohnehin schon muskulösen Körpern zu arbeiten und ich nach der dritten Zirkelrunde am krepieren. Ich war glücklicherweise gerade an der Reihe mit Pausemachen, und als es weiterging kam Rye zu mir, der mich an der Pausenstation des Zirkels ablöste. „Das machst du sehr gut Fovvs!"

Fovvs? „Wer ist Fovvs?", hauchte ich, als ich nach meinem Satz Kniebeugen mit Gewichten wieder Luft bekam. „Na du!", er grinste mich mit seinen unglaublich schönen Lippen an. „Ich?" „Ja natürlich. Du brauchst schließlich auch einen Spitznamen!"

Er hatte sich für mich einen Spitznamen ausgedacht!? Wie süß. Andy hör auf!

„Er gefällt mir", sagte ich zu ihm und er lächelte, schaute dann kurz auf eine Uhr, die an der Wand hing und verzog sein süßes Lächeln zu einem frechen Grinsen. „Das ist schön Fovvs, aber jetzt musst du dein Training fortsetzten!". Ich verdrehte die Augen und stöhnte auf. „Ist ja schon die letzte Runde", versuchte Rye mich zu motivieren, also tat ich, was ich tun musste mit dem Ergebnis, dass er mich fast in die Wohnung zurück tragen musste, weil ich meine Beine nicht mehr spürte.

Am nächsten Morgen war es noch viel schlimmer und ich hätte mir gerne einen Rollstuhl geliehen, denn ich war kaum in der Lage mich aufzusetzen. Als Mikey allerdings wieder Anstalten machte mich durchkitzeln zu wollen, sprang ich förmlich aus dem Bett.

Eine knappe Stunde später humpelte ich mit den anderen zum Aufnahmestudio und Rye lies sich zu mir zurückfallen und grinste mich an. „Brauchst du Hilfe beim Gehen Fovvs?". „Bekomme ich einen Rollstuhl?", lachte ich. Als Antwort warf Rye mich über seine Schulter und lief im Laufschritt zum Studio. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und mir wurde heiß...

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So. Besser spät als nie, sage ich nur. Ich hoffe das Kapitel gefällt euch. Wie immer Fragen, Sorgen, Nöte, Anträge gerne in die Kommis, ich freu mich drüber. Einen schönen Abend,

Eure Lisa