Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 6

Elsa

Ich konnte nicht glauben, dass ich die ganze Nacht über nachgedacht hatte. Und dazu noch über so viele Dinge. Erst, als die ersten Sonnenstrahlen kamen, bekam ich mein Zeitgefühl zurück.
   Ich ging ins Schloss, nahm das Buch und Zettel fest in den Arm und schloss meine Augen.
   Als ich aufwachte, lagen die Dinge noch in meinem Arm. Ich hatte endlich das Buch. Ich konnte seine Identität herausfinden. Und das würde ich um jeden Preis tun.
   »Danke«, flüsterte ich, in der Hoffnung, dass J.F. es hörte.
   Schnell machte ich mich fertig und begab mich mit meinem Buch in den Essenssaal. Da es noch relativ früh war, war ich alleine. Ich setzte mich und war so neugierig, dass ich sogar das Frühstücken vergaß.
   Ich öffnete die erste Seite des dicken Buches und hätte platzen können. Ich war komischerweise so aufgeregt, aber wer wäre das nicht?
   Es ging natürlich um die Hüter des Lichts, die aus dem Weihnachtsmann, der Zahnfee, dem Sandmann und dem Osterhasen bestanden. Jeder von ihnen hatte allerdings einen Spitznamen: North, Tooth, Sandy und Hase, dazu waren Bilder von jedem abgebildet. Sie sahen kräftig und ziemlich mächtig aus. Mir schauderte es ein wenig. Jedoch gab es keine Spur von J.F.
   Ich blätterte um und es gab ein Abbild vom Mond.
   »Der Mann im Mond, auch Manny genannt, hatte die Hüter vor langer, langer Zeit auserwählt«, murmelte ich leise vor mich hin, als ich diesen Abschnitt las. Wie alt die wohl waren? Ich setzte die Frage auf meine Liste.
   Sie wurden auserwählt, um Pitch Black, den Herrscher über Furcht und Angst, zu besiegen, jedoch war dies nicht so einfach, da er von der Angst der Menschen seine Kraft nahm. Ihn meinte J.F. also mit »Böses«. Von mir musste dieser Pitch dann ja ziemlich viel Kraft haben.
   Manny erwählte, viele viele Jahre später, noch einen Hüter: Jack Frost. O mein Gott. J.F., Jack Frost, aber natürlich! Ich konnte mich noch daran erinnern, wie meine Mutter mir immer abends seine Geschichte vorgelesen hatte. Und ich musste zugeben, ich mochte ihn sehr. Damals jedenfalls.
   Die Türen gingen auf und Anna kam mit Kristoff im Schlepptau herein. Sie begrüßten mich, glaube ich. Meine Gedanken waren gerade woanders. Ich hätte damals nie gedacht, dass ich diesen Jungen vergessen könnte. Er war für mich wie der Fels in der Brandung, die Sonne am Himmel, der Schnee im Winter. Er war der Einzige, der so war wie ich und ich wollte ihn immer kennenlernen, doch meine Mutter sagte mir, es sei nur eine Geschichte. Und jetzt kannte ich ihn. Ich kannte den Jungen, den ich schon immer mochte. Ich musste mir eingestehen, dass diese kleinen Gefühle nie wirklich weg gewesen waren, nur verdrängt.
   Als ich den Kopf hob, sahen mich beide erwartungsvoll an. »Wie bitte?«, fragte ich verwundert.
   »Ich habe gefragt, welches Buch du liest«, sagte Anna.
   »Oh.« Was sollte ich darauf nur antworten? Die Wahrheit ganz bestimmt nicht. »Weißt du, das ist nur so ... einfach ein Buch, das ich interessant fand«, sagte ich, nahm das Buch und stand auf.
   »Ich muss noch Königinnen Kram erledigen. Lasst euch von mir also nicht stören. Guten Appetit.«
   Mit schnellen Schritten, verließ ich den Saal. Ich beschloss, zu meinem einsamen Ort zu gehen, mein Eispalast. Auf dem Weg, versuchte ich nicht über Jack Frost nachzudenken, was mir leider nicht gelang. Ich konnte es nicht fassen, Jack Frost! Es gab ihn wirklich und ich kannte ihn, verdammt noch mal! Niemals hätte ich das für möglich gehalten. Er war zwar für mich immer echt gewesen, aber durch meine Mutter wurde er zu einer Figur aus meiner Lieblingsgeschichte. Vielleicht träumte ich ja auch nur.
   Ich setzte mich auf mein Bett und las das Buch weiter. Leider kam nie Jacks Vorgeschichte. Meine Mutter hatte sie mir zwar immer vorgelesen, aber durch das eingesperrt sein und dem Verdrängen der Gefühle, hatte ich sie total vergessen. Wie gerne ich mich doch erinnert hätte.
   Irgendwann nickte ich ein und kippte schlafend neben das Buch.
   Im Traum wieder erwacht, setzte ich mich hin. Die Ecke war wie immer dunkel und wie jede Nacht, fragte ich mich, ob er schon da war. Die Frage wurde mir beantwortet, als seine Stimme aus der Ecke kam.
   »Wie ich sehe, hast du das Buch gelesen.«
   Ich sah auf das Buch hinunter und klappte es zu. Es war irgendwie seltsam, jetzt, wo ich wusste, wer er war.
   »Ja, habe ich«, sagte ich. Meine Hände zitterten vor Nervosität. »K-könntest du jetzt aus der Ecke kommen?«, fragte ich zögerlich.
   Langsam kam er heraus und nahm die Kapuze vom Kopf. Er ging sich mit der Hand einmal durch die Haare und ich hätte dahin schmelzen können, wie Schnee im Sommer. Er sah genauso aus, wie in meinem Kinderbuch damals. Derselbe blaue Kapuzenpulli, die braune Hose, die weißen Haare und sein Stab.
   Mir stockte der Atem. In Echt sah er so ... so gut aus. Hoffentlich war ich nicht rot wie eine reife Tomate.
   Ich legte das Buch in meinen Schoß und klopfte auf den freien Platz, damit er sich setzen konnte. Er lächelte und setzte sich im Schneidersitz zu mir.
   »Also, weißt du jetzt alles?«, fragte er und legte den Stab in seinen Schoß. Ich musste erstmal darüber nachdenken, was ich sagen sollte.
   »Fast alles. Ich kenne jetzt die vier Hüter, den Mann im Mond, das Böse, aber dich, dich kenne ich nicht. Du wirst hier nur kurz beschrieben und dann endet es schon mit deiner Geschichte.«
   Er kicherte. »Das Buch heißt ja auch »Die Hüter des Lichts«. Ist doch klar, dass meine Geschichte da nicht erzählt wird«, sagte er und lächelte.
   »Aber du bist doch jetzt auch einer, oder?«
   »Nicht ganz. North und die anderen haben alle einen festen Beruf, Kinder beschenken und so. Ich fliege nur in der Welt rum, sitze am Nordpol oder tue halt Dinge, die ich mag.« Er zuckte mit den Schultern.
   »Meine Mutter hat mir deine Geschichte immer abends vorgelesen«, gestand ich.
   »Wirklich? Dann kennst du sie doch.«
   »Ja, ich kannte sie. Dadurch, dass ich mich eingesperrt hatte und jedes Gefühl verbannt hatte, verdrängte ich sie. Ich dachte nur noch daran, meine Kräfte geheim zu halten. Würdest du sie mir trotzdem erzählen? Bitte?«, frage ich.
   Er lächelte weich und begann zu erzählen. »Ich war zweiundzwanzig fast dreiundzwanzig, als ich noch bei meinen Eltern lebte. Ich war einer, der nicht Erwachsen werden wollte. Ich wollte lieber mit meiner kleinen Schwester und ihren Freunden spielen. Wäre ich Erwachsen geworden, hätte ich das verloren, und das wollte ich auf keinen Fall. Meine Eltern sagten immer, ich solle endlich aufhören in der Vergangenheit zu leben und in der Gegenwart ankommen. Aber ich hörte nicht auf sie.
   An einem Tag sind meine Schwester und ich Schlittschuh fahren gegangen. An einer Stelle des Sees, fing das Eis an Risse zu bekommen und Emma stand auf dieser Stelle. Ich beruhigte sie so gut ich konnte, während ich langsam mir diesen Stab nahm und sagte, dass wir ein Spiel spielen würden. Als ich bis drei gezählt hatte, zog ich sie dort weg, aber nun war ich auf dem rissigen Eis und natürlich brach es unter meinem Gewicht. Ich sah sie am Loch stehen und hörte, wie sie meinen Namen rief. Dann ist sie weggerannt, wahrscheinlich um meine Eltern zu holen, aber es war zu spät. Ich war schon weit unten, als sie zurückkamen.
   In dieser Nacht wurde ich von der Oberfläche angezogen. Als ich aus dem Wasser raus war, konnte ich wieder atmen. Irgendwer sagte mir, dass ich Jack Frost sei. Als ich den Mond sah, wie er da leuchtete und mich anzusehen schien, dachte ich, ich wäre verrückt, aber ich war immerhin auch von den Toten zurückgekommen. Seit diesem Tag war ich nicht mehr Jackson Overland, sondern Jack Frost.
   Bevor ich zu den Hütern kam, blieb ich bei meiner Familie. Ich merkte schnell, dass mich niemand sehen kann, wenn er nicht an mich glaubt. Meine Schwester sah mich auch nicht. Ich blieb bei ihr, war immer an ihrer Seite, doch sie wusste es nicht. Sie dachte, ich hätte sie verlassen. Aber sie war trotzdem glücklich, fand ihren Traumprinzen und lebte glücklich mit ihm und ihrer Familie. Es war schwer, sie altern und sterben zu sehen. Aber ich wusste, dass sie mich trotzdem nie vergessen hatte. Ich war ihr Bruder und sie hatte mich lieb. Menschen, die man liebt, vergisst man nicht so schnell.«
   Während er sprach, schien es, als wäre er in der Vergangenheit und sähe alles noch mal. Ich erinnerte mich jetzt auch wieder an die Abende mit meiner Mutter, jedoch hatte sie die Geschichte nie so ausgiebig erzählt.
   »Das tut mir Leid, Jack«, war das einzige, was ich sagen konnte.
   »Es ist schon okay. Diese Jahre sind schon so lange her, aber vergessen werde ich sie nie.«
   Ich sah ihm in die Augen. Sie waren so dunkelblau, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. »Sahst du eigentlich schon immer so aus?«
   Er lachte leicht. »Nein. Bevor ich in den See gefallen war, hatte ich braune Haare und braune Augen. Anscheinend hatte die Kälte sie verfärbt. Ich kann mich daran fast gar nicht mehr erinnern.«
   Und ich hätte es mir niemals vorstellen können. Eigentlich würde ich auch braune Haare haben, hätte ich die Eiskräfte nicht.
   Dann wurde sein Blick tief ernst. »Elsa, du hast das Buch gelesen und weißt jetzt auch, wer der Böse ist.«
   Ich nickte. »Pitch.«
   »Genau.« Sein Blick wurde düster, seine Augen noch dunkler. »Ich muss dich warnen, er führt irgendwas in Schilde, doch wir wissen nicht was. Und es wird ganz bestimmt übel enden. Versprich mir, dass du auf dich und deine Familie aufpasst«, sagte er und sah mir tief in die Augen.
   »Ich verspreche es.«

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro