21. Oktober 1977 (2)
Ich weiß, was ich will,
Dir alles zeigen, was ich jemals geseh'n,
Was du auch immer tust, verzeih'n und versteh'n
Was ich noch nie vorher im Leben getan,
Fang' ich jetzt an.
21.10.1977 – auf dem Gang vor dem Schulsprecherzimmer
Lily floh. Sie floh vor James, während sich in ihrer Brust ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit ausbreitete. James würde sie hierfür hassen. Er war so süß gewesen, hatte sich Sorgen gemacht, die so absolut überflüssig gewesen waren und gerade das hatte ihr wohl die Augen geöffnet. Er hatte seine Prioritäten eindeutig verschoben. Er hatte sein Amt bisher par excellence ausgeübt, hatte sich weder einen Fehltritt erlaubt, noch hatte er es an Sonderleistungen mangeln lassen.
Er war zuvorkommend gewesen, was Pflichtaufgaben anging, wie die Rundgangplanung oder die Aufarbeitung der Protokolle der Vertrauensschülertreffen, hatte hervorragende Vorschläge für Events zu den großen magischen Feiertagen gemacht und hatte trotzdem ohne Einwände ihre Vorschläge für die Hogsmeadewochenenden angenommen, obwohl sie einen absichtlich auf das Wochenende nach dem Novembervollmond gelegt hatte.
Er hatte sich bemüht, ihr keinen Grund zu geben, ihn zu hassen, das hatte sie gemerkt. Doch sie hatte ihn ja gar nicht mehr gehasst, sie hatte ihn während des letzten Jahres durchaus zu schätzen gelernt. Und den einzigen verbleibenden Zweifel – welche Bedeutung sie für ihn wirklich hatte – den hatte er heute ausgeräumt. Weggeblasen. Eliminiert. Und was war ihr Dank dafür? Sie lief davon.
Während er sich wahrscheinlich fragte, was er denn jetzt schon wieder falsch gemacht hatte. Wahrscheinlich stand er immer noch an diesem verdammten Fenster und starrte die Tür an. Lily verstand ihre Reaktion selbst nicht mehr so ganz. „Es tut mir leid, James. Ich brauche nur Zeit, um herauszufinden, was ich will." Ernsthaft jetzt? Das war ja mal so lahm...
Zwei Korridore weiter setzte sich Lily in eine Nische und ließ ihre Gedanken schweifen. Sie hatte James von Petunia und von der Muggelwelt erzählt und James schien das richtig spannend gefunden zu haben. Er hatte auch nicht ein einziges Mal gemurrt, wenn Severus in der Geschichte vorkam, auch wenn Lily das selbst zu vermeiden gesucht hatte. Seine Augen hatten bei der Erwähnung des Rasenmähers ihres Vaters bestimmt genauso geleuchtet, wie Lilys, als sie Snape zugehört hatte, wenn er damals von Hogwarts erzählt hatte.
Sie würde James in die Welt der Muggeltechnik einführen, nahm sie sich vor. Aus irgendeinem Grund hatte sie das Gefühl, dass sie ihm etwas vorenthielte, wenn sie es nicht täte. Und auch wenn es am Ende etwas peinlich geworden war, hatte Lily bei der Erinnerung an ihr Gespräch ein Lächeln auf den Lippen. Mit keiner ihrer Freundinnen konnte sie solch schöne Unterhaltungen führen. Dass man sich mit James Potter stundenlang unterhalten konnte, ohne dass ihm langweilig wurde oder das Thema Quidditch alles dominierte, hatte sie ohne Frage überrascht. Als er sie im Laufe der vergangenen Woche gefragt hatte, ob sie am Freitagabend mit ihm im Schulsprecherarbeitszimmer essen würde – um sich besser kennenzulernen und die Schulsprecheraufgaben gerecht und effizient aufzuteilen, wie er vorgeschlagen hatte – hatte sie zwar sofort zugestimmt, doch sie hatte sich schon Minuten später Gedanken gemacht, ob ein solcher Abend funktionieren konnte und nicht in beiderseitiger Frustration endete.
Aber mit James konnte man wirklich gut reden. Er hatte zwar keine Ahnung von der Muggelwelt, aber er war aufgeschlossen und sog das Wissen um motorisierte Rasenmäher, Radiofunkwellen oder Autos auf wie ein durstiger Schwamm. Er selbst konnte aber auch über andere Dinge als Quidditch sprechen. Über Lehrer zum Beispiel, über den Unterricht, vor allem mit Verwandlung und Zauberkunst kannte er sich ziemlich gut aus. Aber auch über die aktuelle politische Lage wusste er gut Bescheid und die tatsächliche Brisanz, die Voldemorts Aufstieg und Erweiterung seiner Anhängerschaft mit sich brachten, hatte der Tagesprophet nie so gezeigt. James dagegen hatte Verbindungen zur Zaubereiministerin und konnte die ganze Situation anders einordnen als Lily.
Über das Vertrauen innerhalb einer Ministeriumsabteilung hatte sie zum Beispiel noch nie nachgedacht, aber natürlich war auch das gerade bei den Auroren ein nicht zu unterschätzender Punkt, der auch mal über Leben und Tod entscheiden konnte, selbst wenn kein einziger Auror je Todesser gewesen war. Ohnehin stellte Lily fest, dass sie auch nach gut sechs Jahren in Hogwarts die magische Welt kaum kannte. Das eigentlich Geniale an dieser Welt, so musste Lily feststellen, war, dass Millionen von Menschen mit magischen Fähigkeiten in einem Untergrund lebten, den die nichtmagischen Menschen seit Jahrhunderten für aufgedeckt und vernichtet hielten, ja inzwischen sogar meinten, er habe nie existiert und ihre Vorfahren seien nur sehr fanatisch und paranoid gewesen.
Die wenigen Berührungspunkte beider Welten wurden streng unter Verschluss gehalten. Jeder Muggel, der von der magischen Welt erfahren hatte, ohne eine dies berechtigende familiäre Verbindung zu einem magisch Begabten zu haben wurde ausfindig gemacht und obliviiert. Dafür war es natürlich hilfreich, wenn der verratende Vorfall gemeldet wurde. Mit einer Gruppierung wie den Todessern wurde das schwieriger. Meist brachten sie zwar alles um, aber wenn ein traumatisierter Muggel andere auf die Toten aufmerksam machen konnte, die von den Todessern meist ohne äußere körperliche Schäden ermordet wurden, dann kamen teilweise unbeantwortbare Fragen auf. Und dann alle betroffenen ausfindig zu machen war eine Herkulesaufgabe.
Gleichzeitig wollte man im Ministerium aber auch eine Massenpanik unter Zauberern verhindern und verschwieg daher einen Großteil der Überfälle. Diese Dinge hatten Lily tief getroffen und sie hatte gelacht und gesagt, in der Muggelwelt sei dagegen wahrscheinlich nichts los. Es ließ sie irgendwie nicht los, dass James sich Gedanken über die gesamte Zaubererwelt machte, dass er sich Sorgen um die Menschen machte, die betroffen waren und es in Zukunft sein könnten. Dass Lily zu dieser Gruppe gehörte hatten beide nicht angesprochen, doch es hatte in der Luft gelegen.
„Wenn du all dieses Wissen in deinem Kopf mit dir rumschleppst, James", hatte sie ihn gefragt „wie schaffst du es trotzdem zu lachen und andere zum Lachen zu bringen? Dir muss doch übel sein bei solchen lebensbedrohlichen Aussichten."
„Ganz einfach: ich weiß, dass ich sterben werde. Und wahrscheinlich wird das gar nicht mal so lange dauern, denn ich will mein Leben dem Kampf gegen Voldemort widmen. Das gibt meinem Leben einen Sinn, weißt du? Dafür zu sorgen, dass sich unsere Kinder der Gefahr Voldemort nicht mehr gegenübersehen, das erscheint mir als das Einzige, was in meiner Situation nützlich ist. Aber noch kann ich nichts tun. Ich kann nicht helfen, weil ich noch nicht gut genug ausgebildet bin, weil ich keinen Abschluss habe und weil meine Eltern es mir verbieten.
Und um diesen ganzen Frust, der sich da anstaut abzulassen, muss ich mich einfach zwischendurch mal ablenken. Weißt du, wenn ich sterbe, dann will ich mich daran erinnern können, was Freude ist, ich will glücklich sein, wenn ich sterbe und dafür muss man solche Erfahrungen erstmal sammeln." Zum Ende hin war seine Stimme leiser geworden und Lily hatte das ungute Gefühl, dass sie hier mehr über James erfahren hatte, als ihr zustand.
Schnell hatte sie das Thema gewechselt, doch der Anblick, den James nach diesem Monolog geboten hatte, hatte sich in ihr Gehirn eingebrannt. Dieser nachdenkliche Blick und diese unglaubliche Wehmut – Lily glaubte zu erkennen, dass James sich eine bessere Ausgangssituation wünschte, dass er sich eine andere Welt wünschte, eine Welt ohne Lord Voldemort in der er für sein Leben leben konnte.
Jetzt saß Lily in einer kleinen Nische in einem Korridor im fünften Stock und dachte nach. Der Abend zog Mal um Mal vor ihrem inneren Auge vorbei und schien sich immer weiter von ihr zu entfernen. Warum hatte James sie nochmal im Arm gehalten?
‚Ach verdammt!', schoss es Lily durch den Kopf.
Wahrscheinlich hatte er sich doch über sie lustig gemacht. James Potter konnte doch nicht einfach so seine Verhaltensweisen komplett ablegen und ersetzen, das konnte keiner. Irgendwie hatte James ihren Verstand benebelt, das war die einzige Lösung – er hatte sie verwirrt und eine perfekte Rolle gespielt. Oder es war gar nicht James gewesen, sondern Remus mit Vielsafttrank.
„Aaahhhh!", stöhne Lily frustriert. James hatte nichts mit ihr gemacht und Vielsafttrank war eine verbotene Substanz, nicht mal die Rumtreiber würden so etwas abziehen, wenn es ja nur um Lily ging. Das passte nicht zu ihnen. Und vielleicht war es ja doch die Wahrheit, die James ihr erzählt hatte.
Vielleicht war es ja wirklich sein Ziel, diese Welt unter Einsatz seines Lebens zu einem besseren Ort zu machen – vielleicht. Aber wieso tat der Gedanke daran so weh? Warum reagierte Lily so heftig darauf? Warum störte es sie so immens, wie nüchtern er von seinem eigenen Tod sprach?
Natürlich hatte sie Angst um ihn, sie mochte ihn ja, und natürlich wusste sie auch, dass keiner von ihnen eine sonderlich hohe Lebenserwartung hatte.
Aber aus seinem Blick meinte sie lesen zu können, dass er den Tod schon ziemlich bald erwartete. Und dann waren da die Wehmut und die Hoffnung auf eine bessere Welt, während sie in einen mehr oder weniger offenen Bürgerkrieg hineinstolperten. Ja, Lily konnte James verstehen, seine Angst, seine Zweifel, seine Entschlossenheit, sein Ziel, für das er kämpfen wollte. Und trotzdem hatte sie Angst um ihn, um sein Leben und vor allem davor, was wäre, wenn er tot war und sie weiterleben musste.
Schnell schüttelte Lily den Kopf und rappelte sich auf. Das klang ja fast, als ob sie schon verheiratet wären. Wenn James tatsächlich kurz nach der Schule starb, dann wäre das wahrscheinlich ein trauriger Tag, vor allem für die Rumtreiber, James Eltern und – sie konnte es ja doch nicht leugnen – auch Lily würde es wahrscheinlich einiges an Hoffnung kosten, aber auch ohne ihn würde ihr Leben ja weitergehen, immerhin waren da noch Remus, Sirius, Peter, Madeleine, Mary und ihre Eltern, denen sie helfen musste, wenn etwas passieren sollte.
Trotzdem bereitete der Gedanke an ein verfrühtes Ableben ihres Schulsprecherkollegen Lily einiges an Unbehagen. Und je länger sie darüber nachdachte, desto unwohler wurde ihr.
Lily setzte sich langsam in Bewegung. Die Vertrauensschüler aus Hufflepuffs sechstem Jahrgang waren zwar eigentlich sehr kulant, doch Lily wollte nicht unbedingt riskieren, ihnen in die Arme zu laufen. Sie schritt durch die leeren Gänge des nächtlichen Schlosses in Richtung des Gryffindor-Gemeinschaftsraumes, doch schon bevor sie an der großen Treppe angekommen war, verlangsamte sie ihre Schritte.
Wenn James seine Sorgen verdrängte, indem er anderen Streiche spielte, dann wäre das doch vielleicht auch etwas für Lily, zumindest ein paar Scherze, ein bisschen Lachen, ein bisschen Glück – das sollte wohl drin sein.
Und mit einem Mal erinnerte sie sich an ein Gespräch zwischen den Rumtreibern, das sie damals unfreiwillig hinter den schweren Samtvorhängen im Gemeinschaftsraum belauscht hatte. Sie mit Remus zusammen Hausaufgaben gemacht und ein Buch war ihnen vom Tisch gefallen und unter den Vorhängen direkt neben ihrem Fenstertisch verschwunden.
Während sie in den Vorhängen danach gesucht hatte, waren die anderen Rumtreiber gekommen und hatten Remus in ein Gespräch verwickelt. Zuerst hatte sie gar nicht darauf geachtet und wollte die Jungs schon mit erhobener Stimme und dem Buch in der Hand wegscheuchen, als sie im Aufstehen hörte, wie Peter fragte:
„Wie macht ihr das eigentlich immer? Wie schafft ihr es, dass das was ihr sagt lustig ist? Ich schaff' das irgendwie nie..."
„Hey, Pete, du bist lustig", antwortete Potter. „Es muss nur von Herzen kommen, dann kann alles lustig sein."
„Genau – schau dir Jamie und Evans an." Das war Black. „Das kommt auch von Herzen und außer ihr kann jeder darüber lachen. Eigentlich ist das das perfekte Beispiel, du wirst sowieso nie alle zum Lachen bringen, aber wenn du was hast, was irgendwen blöd dastehen lässt und nicht konstruiert ist, wirst du damit meistens jemanden zum Lachen bringen" Er lachte bellend.
„Du darfst aber auf keinen Fall vergessen, dass du dafür eine gewisse Ausstrahlung brauchst." Remus ruhige Stimme war bedacht. Er wollte offensichtlich die Begeisterung seiner beiden Freunde eindämmen und trotzdem nicht als Spaßbremse dastehen.
„Ja okay, das könnte bei dir vielleicht wirklich zum Problem werden", meinte Potter nachdenklich, „wenn du willst können wir ja später mal zusammen üben, dass du ein bisschen aus dir herauskommst. Das könnte dir insgesamt guttun." Lily konnte Potters Grinsen mehr als deutlich hören.
„Echt? Danke." Peter klang wirklich begeistert.
Lily musste sich bemühen, nicht ihre Hand gegen ihre Stirn zu klatschen. Merkte er denn nicht, dass sie gerade mit ihm abzogen, was Sirius ihm gerade erklärt hatte? Doch da drehte sich das Gespräch plötzlich um etwas anderes – um sie.
„Apropos Evans", meinte Black, „wie läufts eigentlich mit euch?"
„Was soll schon groß laufen", brummte James unwillig. „Ich habe sie nach einem Date gefragt, sie hat abgelehnt, mich angeschrien, ich habe mich an einem Kompliment versucht und kläglich versagt und deswegen könnte dieser Tag genauso gut nicht stattgefunden haben, es hat sich absolut nichts verändert."
Ernsthaft jetzt? Meinte er jetzt den Teil mit den roten Haaren, die ‚zum Anbeißen' aussahen, wie eine Mischung aus den verschiedensten roten Beeren oder meinte er den Teil, als er meinte, sie würde nächstes Jahr bestimmt Vertrauensschülerin, weil sie McGonagall mit ihrem strengen Blick Konkurrenz mache? Egal welchen er meinte, Lily wäre nie auf die Idee gekommen, eine der beiden Bemerkungen sei als Kompliment gemeint gewesen. Sie glaubte es auch jetzt nicht.
„Ach komm schon, Jamie, du wirst sie schon noch rumkriegen", lachte Sirius und fügte nach einem Moment hinzu: „Ich weiß gar nicht, wie du das aushältst. Du wirst jede Woche von Mädchen angeflirtet, es wollen dich sogar einige nach Hogsmeade einladen. Und dann sind das noch zu einem Großteil die aus der fünften, die schon richtig Busen haben... Ich glaube ich würde das nicht überleben, wenn ich nicht regelmäßig mit Mary oder Ally knutschen könnte und stattdessen wie du jedes Mädchen abweisen würde, das nicht Lily Evans heißt."
„Ach halt doch die Klappe, Sirius", stöhnte James genervt. „Es wäre unfair den Mädchen gegenüber, ihnen unerfüllbare Hoffnungen zu machen. Und außerdem ist Lily einfach die Beste in allem." Er schwieg kurz, dann fügte er noch hinzu:
„Nur dass wir uns richtig verstehen, Sirius, du knutscht nicht mit Mary Macdonald, oder?"
„Neein!", Black klang höhnisch. „mit der doch nicht. Die ist doch viel zu prüde dafür. Ist halt Evans' beste Freundin."
„Genau das ist mein Punkt", fuhr James dazwischen. „Sie ist Lilys beste Freundin und wenn du dich an sie ranmachst, dann wird Lily uns beide umbringen. Dich weil du ihre Freundin angegraben hast und mich, weil ich dein bester Freund bin und dich nicht aufgehalten habe. Wenigstens von Lilys Freundinnen könntest du absehen, wenn du mir den Gefallen tun willst. Vor allem Madeleine ist wirklich nett und ein bisschen mehr Aufmerksamkeit als nur deine Lippen wert."
„Na gut, wenn du meinst. Aber wenn du nicht demnächst mit Evans ausgehst, dann sei dir mein ewiges Lachen gewiss", sagte Black, um von sich abzulenken. Schlauer Plan, hätte auch fast geklappt, doch Remus lenkte das Gesprächsthema wesentlich eleganter wieder auf Blacks Mädchen.
„Ne echt jetzt mal, Siri, wissen deine beiden Mädels von der anderen? Wenn du mich fragst ist das nämlich ziemlich unhöflich."
„Ey, nicht Siri", beschwerte sich Black. „Das klingt wie ein Mädchenname!"
„Na gut Siri", meinte Potter „aber jetzt sag mal. Ich stimme Moony da nämlich zu." Lily hob die Augenbrauen. Der sollte sich erstmal an die eigene Nase fassen und aufhören, sie ständig zu fragen.
„Naja, technisch schon", meinte Black zögernd.
„Heißt?", bohrte Potter weiter.
„Heißt, dass beide glauben, dass die andere meine Ex-Freundin ist."
„Nicht dein Ernst Tatze, oder?"
„Doch. Mary ist in Hufflepuff und Ally in Ravenclaw, deswegen hält das schon ein bisschen..."
„Oh Gott Sirilein. Du wirst so was von auf die Schnauze fallen", seufzte Potter.
„Du wirst mir doch kein Bein stellen, oder James?" Black klang plötzlich besorgt. „Wenn doch, dann grab ich Evans an, dass das klar ist."
„Du wirst nicht mein Mädchen angraben", brauste Potter auf. Remus, der Einzige, der von ihrer Zuhörerin wusste, versuchte Potter zu beruhigen.
„James! Setz dich hin. Sirius hat bei ihr genauso wenig Chancen, wie du. Ihr seid euch in der Hinsicht einfach zu ähnlich."
„Lasst uns doch über was anderes reden", bat Peter leise. „Wollen wir Schniefelus vielleicht wieder einen Streich spielen."
„Was schlägst du vor, Pete?" James Stimme klang immer noch angespannt.
„Wir könnten ein rotes Herz mit L.E. auf den Rücken seines Umhangs zaubern", meinte Sirius mit einem Grinsen.
„Halt den Rand, Siri. Das ist Petes Streich. Außerdem ist das längst verbraucht und Lily steigt uns nur aufs Dach." Lily schnaubte.
Sie hatte einen Moment länger gebraucht, um hinter die Initialen zu kommen, aber nun war sie umso wütender.
„Wenn du meinst", grummelte Black.
„Meine ich, also Pete", sagte Potter abwartend.
„Hmm... vielleicht... könnten wir seine Haare waschen", sagte Peter zögernd.
„Okay, und weiter? Da müsste noch ein Gag kommen, Pete", meinte Potter.
„Dann färben wir sie ihm noch", antwortete Peter plötzlich überzeugt. „So rot wie Evans' Haare oder Blond wie Malfoys oder schön in Schlammbraun."
„Hey, Pete, das ist ja gar nicht mal schlecht", sagte Black begeistert.
„Ja, aber nicht rot. Das wäre zu eindeutig und einfach unangebracht", meinte Potter schnell.
Irgendwie war Lily ihm dankbar, doch sie wunderte sich, denn eigentlich war ein solcher Streich unter dem gewöhnlichen „Rumtreiberniveau".
„Bitte, Jungs, nicht hier. Gehen wir dafür doch nach oben", unterbrach Remus...
Remus war noch unten geblieben, um seine Sachen zusammenzusammeln und mit Lily zu reden, was er seinen Freunden natürlich nicht erzählt hatte. Der Moment, als Lily akzeptiert hatte, dass die Rumtreiber Peter wirklich nur etwas Selbstvertrauen schenken wollten, war wohl der Moment, als Lilys Unterbewusstsein anfing, sich mit den Rumtreibern zu beschäftigen. Ihre Hand lag auf dem Geländer, als sie umdrehte und zum Arbeitszimmer zurücklief. Wenn er Peter in seinen Streichen unterstützt hatte, dann würde er sie doch auch unterstützen, oder?
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