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Darauf erwidert Ben nichts, oder zumindest spricht er leise. Was mache ich denn jetzt? Schnell hechte ich um eine Ecke und presse mich an die raue Wand. Keinen Moment zu früh, denn schon höre ich, wie jemand die Tür unsanft aufstößt und die sie an die Wand knallt. Die Schritte sind schnell und laut und kommen genau in meine Richtung. Mist.

Mein Atem ist langsam und ruhig. Was denkt denn Ben, wenn er mich hier sieht? An eine kalte Wand gepresst, ohne ihm zu sagen, dass ich da bin? Mach etwas, Maya!
Und dann fällt mir ewas ein.
Betont laut mache ich einige Schritte auf der Stelle.
,, Ben?", rufe ich laut, ehe ich aus der Ecke hervortrete.

Dort, kaum zwei Meter von mir entfernt, steht Ben. Er sieht erschöpft aus. ,, Maya." Wenn er weiß, dass ich gelauscht habe, lässt er es sich nicht anmerken.
Stumm machen wir uns auf den Weg in sein Zimmer.

Heute schreiben wir einfach nur Texte auf Karteikarten ab, und dabei muss man sich glücklicherweise nicht wirklich konzentrieren. Doch dennoch ist die Stimmung nicht so ausgelassen, wie beim letzten mal.
Wir schweigen uns an und arbeiten still vor uns hin.
Und immerwieder denke ich an das Gespräch, welches ich soeben mit angehört habe.

Warum war Ben "wochenlang nicht zu gebrauchen?" Wirklich wegen eines Mädchens? Vielleicht hatte er mal schlimmen Liebeskummer oder etwas Ähnliches. Aber warum ist Josh wütend? Will er seinem Sohn jetzt den Kontakt zu Mädchen verbieten? Das wäre doch lächerlich. Und warum sollte Ben ihn an Irgendetwas hindern?
Das ergibt alles keinen Sinn.
Aber das ist nicht merkwürdig.
Es gibt dafür eine logische Erklärung, auch wenn ich diese nicht kenne. Da bin ich mir sicher.

Zwischendurch werfe ich Ben immer wieder kurze Blicke zu. Ich mag es, wenn er sich konzentriert.
Wenn er sich durch die Haare fährt und sie nur noch unordentlicher macht.
Auch er sieht mich hin und wieder an. Aber wenn sich unsere Blicke treffen, sehen wir schnell wieder weg.

Nach zwei Stunden, die wir schweigend vor uns hin gearbeitet haben, legt Ben schwungvoll seinen Kugelschreiber auf den Tisch. Erschrocken lasse ich meinen Füller fallen und er hinterlässt einen hässlichen, dunkelblauen Tintenfleck auf der Karteikarte.
,, Ich denke, das reicht für heute."
Ich nicke: ,, Wenn wir uns morgen ein letztes Mal treffen, sollten wir bis übermorgen gut fertig werden."
,, Das können wir machen. Wieder bei mir?"
,, In Ordnung."
Ich packe langsam meinen Rucksack wieder ein und blicke konzentriert auf meine Hände, während ich seinen Blick auf mir spüre.
Mit einem schnellen Ruck schließe ich den Reißverschluss des Rucksacks, werfe ihn mir über den Rücken und verlasse schnell Bens Zimmer.

Ich beeile mich dabei, meine Schuhe anzuziehen. Die Stimmung ist wirklich angespannt. Weil ich denke, dass er mir etwas verheimlicht, und er weiß, dass ich das denke.
,, Tja, dann...", murmele ich leise und sehe ihm direkt in die Augen.
Warum hat er so schöne Augen?
Kaum merklich rückt er seinen Kopf näher zu mir.
Er sieht mich erwartungsvoll an und lächelt. Zögernd mache ich einen Schritt auf ihn zu.
Bens Atem geht schnell und er schluckt hart. Langsam beugt er seinen Kopf leicht zu mir herab. Und dann verändert sich etwas in seinem Blick. Er wird entschlossen. Kühl.
Und er macht einen Schritt zurück.

,, Du solltest jetzt gehen, Maya." Er sagt es kalt und bestimmt. Duldet keinen Widerspruch. Einige Sekunden blinzele ich verwirrt.
Dann verengen sich meine Augen zu Schlitzen. ,, Schön", fauche ich.
So ein Arsch. Mit einem letzten vernichtenden Blick drehe ich mich auf dem Absatz um und stolziere zur Tür. Hoffentlich möglichst eindrucksvoll. Und mit einem lauten Knall schlage ich sie hinter mir zu.

Meine Schritte sind groß und die Sohlen schlagen dumpf auf die Straße auf, während ich in der Abendsonne nach Hause gehe. Ich beschleunige meinen Schritt. Dann beginne ich zu rennen. Fort von dem großen Haus, fort von seltsamen Gesprächen, fort von Ben.
Was sollte das?
Ich hatte das Gefühl...
Ich hatte das Gefühl, er mag mich.
Auf die Art, auf die ich ihn mag.
Und dann, als er sich zu mir heruntergebeugt hat...
Mein Rucksack kracht mit jedem Schritt erneut in meinen Rücken und vier Bücher schlagen wieder und wieder gegen mich. Egal.
Ich beiße mir wütend auf die Lippe. Warum stört mich das nur so? Warum musste es ausgerechnet Ben sein? Eine Träne rollt mir über die Wange.
Fast habe ich Seitenstechen, als ich in unsere Straße einbiege. Sie ist leer. Bis auf ein Mädchen.
Es hat dir Nase in ein Buch gesteckt und sitzt auf einer Bank.
Dann hebt sie den Kopf. Und ich erkenne sie. Das Mädchen mit den roten Haaren.

,, Du!", schnauze ich sie an.
Sie kneift die Augen wütend zu Schlitzen zusammen. ,, Ja. Ich. Hast du ein Problem damit? Hast du etwa geweint?" Sie sieht plötzlich nicht mehr böse aus. Sondern verwirrt und nachdenklich. Doch plötzlich zieht sie die Augenbrauen zusammen und sie presst die Lippen aufeinander, sodass sie nur noch einen schmalen Strich ergeben.
,, So ein Miststück." Und mit diesen Worten steht sie auf und läuft erstaunlich schnell und dennoch irgendwie elegant die Straße herab. Mit offenem Mund starre ich ihr hinterher, bis sie um die Ecke verschwunden ist.

Fest entschlossen, zu ignorieren, was passiert ist, als ich mich von Ben verabschiedet habe, grüble ich über das seltsame Mädchen nach, während ich die Haustür aufschließe. Sie weiß, wer ich bin, ich kann ihre Gedanken nicht beeinflussen und sie...benimmt sich eigenartig.

,, Ich bin zu Hause!", brülle ich in das Haus, nachdem die weiße Holztür hinter mir zugefallen ist.
Schnell schlüpfe ich aus meinen Schuhen, werfe den Rucksack in die Ecke und schlurfe in die Küche. Dort steigt mir sofort ein himmlischer Duft in die Nase.
,, Na, Maya? Seit ihr mit dem Referat fertig?", fragt mich mein Vater ohne sich von den Kochtöpfen am Herd abzuwenden. ,, Noch nicht. Morgen werden wir es beenden."
Ich will, dass er keine Fragen stellt.
Ich mache mir ein Glas Wasser und setze mich an den Tisch. Aus Langeweile nehme ich die Zeitung und fange an zu lesen. Sofort springt mir ein Artikel ins Auge.

Luise Weber -
immer noch vermisst

Seit drei Monaten gilt die siebzehnjährige Luise Weber nun schon als vermisst. Sie sei damals auf dem Weg zu einem Freund gewesen, berichten die Eltern des Mädchens. Doch dort kam sie nie an. ,, Es war schon dunkel, als sie aufbrach", erzählt der Vater bedrückt, ,, Nur weil es jetzt länger her ist, ist es nicht weniger wichtig. Wir wollen unsere Tochter wiederhaben."

Über dem Artikel ist das Bild eines Mädchens zu sehen, mit perfekten, großen, blauen Augen und blonden Haaren.

An dieser Stelle höre ich auf zu lesen, da mir etwas anderes ins Auge fällt. Etwas Knallpinkes. Denn dort, unter der Zeitung, liegt mein Tagebuch.

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