Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

-4-

Ich stehe langsam auf und werfe meinen pinken Plastiklöffel in den Müll. ,, Was machst du jetzt?", fragt mich Ben. Er grinst mich an, als hätten wir dieses Gespräch nie geführt. ,, Ich hole meine kleine Schwester von Kindergarten ab. Und du?"
Er lächelt. ,, Ich begleite dich."

Lächelnd gehen wir nebeneinander den Waldweg entlang. Inzwischen hat es aufgehört zu regnen, nur die Tropfen glitzern noch auf den Blättern. Hin und wieder brechen ein paar Sonnenstrahlen durch die grüne Baumdecke über uns. Ich mag diesen Weg. Das hier ist ein gutes Schweigen.

Der Kindergarten ist winzig und steht mitten im Wald. Das Holztor des Zaunes knartscht, als ich es öffne. Ein paar Kinder spielen draußen Fangen und schreien wie verrückt herum. Aber ich weiß, dass ich Lara hier nicht suchen muss. Meine Schwester ist wie mein Vater ein Mensch, der Sport hasst. Sie hat nur wenige Freunde und malt meistens.

Als ich die schwere Tür des kleinen Gebäudes aufziehe, lächelt mir die junge Erzieherin Lisa zu. Neben ihr steht ein Mann in ihrem Alter. Seinem Aussehen nach zu urteilen kommt er aus dem fernen Osten und scheint ihr gerade ein Kompliment gemacht zu haben,
zumindest errötet sie.

Ben wirft dem Mann einen langen Blick zu. Kennen Sie sich?
Plötzlich sieht er auf. Aber er guckt nicht Ben an. Sondern mich.  Er wirft Ben einen fragenden Blick zu, dieser kaum merklich nickt. Fast hätte man meinen können, es ginge um mich.
Aber nur fast.

Woher sie sich wohl kennen?
Aber ich traue mich nicht, Ben das einfach so zu fragen. Zudem geht mich ihr Verhältnis nichts an.
,, Ich suche Lara", nuschele ich und Lisa schließt sich mir an. Sie scheint von dem Blickduell eben nichts mitbekommen zu haben.

Wenige Minuten später finde ich meine Schwester tatsächlich am Maltisch. Im Gegensatz zu ihr habe ich die Kreativität eines Waschlappens. Nicht nur vom Charakter wirkt sie, wie mein Dad. Auch sie hat unzählige Sommersprossen und orangerote Haare. Aber anders als ihm fehlen ihr beide Schneiderzähne.
Ich muss sofort lächeln, als ich sie sehe. Meine Schwester ist für mich das Wichtigste auf der Welt. Ich würde alles tun, damit sie glücklich ist. ,, Mayaaaaa!", ruft sie, als sie mir entgegenläuft, ,, Du bist daaaaaaa! Huraaaa!"

Ich umarme sie. Für ihre fünf Jahre ist sie wirklich groß.
,, Komm", flüstere ich ihr zu und nehme sie bei der Hand.

Plötzlich höre ich Stimmen. Und die Eine gehört zweifellos Ben.
,, Du weißt, dass du sie wieder verlassen musst. " Er spricht eindringlich auf die andere Person, wahrscheinlich den Mann, ein. ,, Das Ganze wäre kein Problem, wenn Josh uns nicht immer mitnehmen würde. Er bekommt das auch allein hin. Außerdem solltest eher du aufpassen. Oder es endet so, wie letztes Mal..."
Man hört die Verzweiflung in seiner Stimme. ,, Du..." , doch in diesem Moment rennt Lara an mir vorbei zu den Beiden.

,, Ich hab was gemalt!", ruft sie stolz. Augenblicklich verstummen die Stimmen. Ich komme Lara hinterher. Ben und der Mann stehen dicht zusammen. Ben sieht ernst aus, der Mann erschöpft.
Ich will wissen, wer er ist...
Er sagt eine Zeit lang nichts, bis er das Schweigen bricht.
,, Ich bin Rick."
,, Maya." Plötzlich kommt Lisa herbei. ,, Schön, dass du mal wieder da warst, Maya!"
Auch Rick verabschiedet sich von mir. Zu dritt verlassen wir den Kindergarten. Lara, Ben, und ich.
,, Auf Wiedersehen", murmelt Ben und stapft einen anderen Weg entlang. Ich sehe ihm noch lange nach, als er schon zwischen den Bäumen verschwunden ist.
Erst als Lara anklagend ,, Ich haaaabe Hungaaaaa, Mayaaaa!", 
zetert, bringt mich das aus meinen Gedanken.

Auch Tage später kann ich mir noch keinen Reim auf das Gespräch machen. Aber ich versuche, die Unterhaltung  aus meinem Kopf zu verbannen.
Weil es mich schlichtweg nichts angeht. Das ist Bens Angelegenheit. Mit ihm habe ich ich seit der Verabredung nicht mehr gesprochen. Nur Zunicken auf dem Schulhof oder so, aber mehr nicht. Nicht richtig unter vier Augen. Aber das soll sich bald ändern...

Es fängt damit an, dass Frau Huller uns Partner für das Erdkunde Referat zuteilt. Und rein zufällig
bekam ich Ben. ( Vielleicht auch mit ein bisschen Hilfe...) Ich bin froh darüber. Rein schulisch  natürlich nicht. Er würde nicht alles für mich machen. Aber so musste ich mich nicht mit einem schlechten Gewissen quälen, jemandem mit Manipulation meine Aufgaben aufzuhalsen.

Außerdem will ich ihn näher kennenlernen. Weil er echt nett ist. Und vielleicht auch ein winzig kleines bisschen wegen seinen Augen...

,, Treffen wir uns heute?", will ich in der Pause von ihm wissen. ,, Bei dir?", grinst er.
,, Bei dir ist es besser", erwidere ich, ,, Ich hoffe, dein Vater ist nett." Bens Lächeln friert für ein paar Sekunden ein. ,, Klar", sagt er tonlos.

Zu Hause werfe ich einige Bücher, welche möglicherweise nützlich sein könnten, in meinen Rucksack. ,, Ich gehe zu einem Freund. Für ein Referat!", brülle ich durch unser Haus. Mum kommt durch die Küchentür. Ich hebe überrascht den Kopf. Sonst ist sie selten so  früh zuhause.
Meine Mum ist die ältere Version von mir. Mit den Ausnahmen, dass ihre Statur definitiv weiblicher aussieht und sie sich ihre schwarzen Locken raspelkurz  abrasiert hat. Sie lächelt mich an. Meine Mum lächelt selten. Sie ist der ernsteste Mensch, den ich kenne. ,, Ich hatte früher Schluss. Eigentlich dachte ich, heute unternehmen wir etwas, als Familie!" Ich schnappe nach Luft.
,, Wenn du mal da wärst,", fauche ich leise, ,,wüsstest du vielleicht, wann ich beschäftigt bin!"
Wütend renne ich aus dem Haus.
Mir steigen Tränen in den Augen.
Sie kennt mich nicht einmal. Sie weiß nicht, was ich nach der Schule mache. Und sie fragt auch nicht. Und dann ist sie mal da, und  erwartet, dass sich alles nach ihr richtet.

Ich weiß, dass es im Prinzip sinnlos ist, dass jemand wie ich sich Sorgen darum macht.
Aber ich weiß ja nicht mal, was ich überhaupt möchte. Ob ich überhaupt will, dass wir uns vertragen. Oder ob ich möchte, dass ich sauer auf sie sein kann.
Ich habe ein kompliziertes Verhältnis zu meiner Mum.

Ben hat mir seine Adresse gegeben. Wie durch Zufall wohnt er nur ein paar Häuser weiter...
Das Haus steht schon seit Jahren leer. Es ist ein altes Haus. Aber eigentlich wirklich hübsch. Scheinbar hat Bens Vater einige Mauern renovieren lassen, denn es sieht fast wie neu aus. Das Haus ist schon recht groß für zwei Personen und ein Kätzchen...

Nachdem ich mit einem Türklopfer geklopft habe( Wer hat  bitte noch einen Türklopfer?!), passiert lange Zeit nichts. Hat Ben unsere Verabredung etwa vergessen? Doch in diesem Moment schwingt die Tür auf. Dort steht ein Mann, Mitte vierzig.
Seine Haare sind golden,  graue Strähnen sind nicht zu entdecken. Seine dunkelblauen  Augen mustern mich kurz. Er sieht Ben überhaupt nicht ähnlich.
,, Hallo. Du musst Maya sein. Ich bin Bens Vater. Josh."
Woher kenne ich den Namen Josh nochmal? Egal. Er sieht nicht freundlich aus. Aber er ist höflich. Und manchmal reicht es, wenn Menschen, die man nicht gut kennt, höflich sind.
Josh macht einen Schritt zu Seite
Und lässt mich durch dir große Holztür eintreten. Der alte Pakettboden knartscht unter meinen Converse.

Der Raum, in dem ich stehe, ist viel zu groß für meinen Geschmack.
Die Wände sind weiß und ein Kronleuchter hängt von der Decke. Es gibt einige Gänge, die von der Halle ausgehen, sowie eine Treppe, die zu noch mehr Räumen führen. Und sogar ein Gemälde, auf dem mich irgendeine scheußliche Frau anstarrt. Scheiße, Ben ist reich. Plötzlich fliegt eine der weißen Holztüren auf, und zwei Mädchen, die ich auf etwa zehn schätze, schlittern mir vor die Füße. Beide haben dunkelbraune Haare und riesige haselnussbraune Augen, die mich fasziniert anstarren.
,, Maya!", quietscht das eine Mädchen.
Woher wissen sie, wer ich bin?Und Ben war doch Einzelkind! ,, Wir haben schon sooo viel von dir gehört!", piepst die Andere. Dann flitzen sie in einen anderen Gang davon. Was war das denn?

,,Tut mir leid, Claire und Josette sind etwas stürmisch", höre ich plötzlich eine Stimme hinter mir.
Doch Josh ist nicht mehr da. Ben steht da und funkelt mich aus seinen dunkelgrünen Augen an. Mir wird schwindelig.
Maya Weräns, was ist mit dir los?
Ben grinst mich an.
Hoffentlich hat er meine Schwäche für dunkelgrün nicht bemerkt...

,, Wir müssen noch ein paar Bücher holen", beginnt Ben mit unserem Referat, ,,Mir nach."
Nachdem ich aus meinen schmutzigen Schuhen geschlüpft bin, führt er mich durch einen Gang. Wie kann er sich hier bloß zurechtfinden? Überall sind Spiegel, und das Merkwürdigste: Es stehen nirgends Umzugskartons. Dabei wohnen sie noch nicht einmal eine Woche hier! Ben bleibt stehen.
,, Warte hier. Ich bin gleich zurück." Daraufhin schlüpft er in einen Raum, der scheinbar mit alten Büchern vollgestopft ist.

Ich sehe mich ein bisschen um.
Natürlich wage ich es nicht, in Zimmer hinein zu spähen, aber allein das Labyrinth aus Gängen ist faszinierend. Doch eine Zimmertür steht einen Spalt offen. Vorsichtig werfe ich einen Blick hinein und werde enttäuscht. Der Raum ist leer. Aber nicht ganz.
Es hängen Bilder an der Wand.
Aber keine normalen Bilder.
Darauf sind Gesichter abgebildet.
Wie Passbilder. Es sind bestimmt an die fünfzig. Von den unterschiedlichsten Personen, die scheinbar auch aus unterschiedlichen Ländern kommen... Warum sollte jemand solche Fotos aufhängen?
Ich bin eigentlich kein Mädchen, das in fremden Häusern herumschnüffelt, aber...
,, Suchst du etwas Bestimmtes?", höre ich eine kühle Stimme von hinten. Erschrocken drehe ich mich um. Es ist Rick.

1560 Wörter an einem Tag, wow!
Eigentlich wollte ich nur etwa 1000 Wörter schreiben, habe mich wohl etwas verschätzt...😅
Findet ihr solche langen Kapitel eigentlich gut, oder sind kurze besser?

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro