1 (Ich warte.)
Meine nackten Füße berühren vorsichtig den Boden. Ich sitze an der Kante meines Bettes und krümme die Zehen in den flauschigen Teppich.
Im spärlichen Licht der Laterne, deren Schein mein Zimmer ein wenig erhellt, erkenne ich die Silhouetten einiger Möbelstücke.
Und ich warte.
Immer wieder greife ich nach meinem Handy, starre auf den Bildschirm und lese die Uhrzeit ab, nur um kurz darauf das Gleiche erneut zu tun. Die Ziffern verschwimmen vor meinen Augen, tanzen einen wilden Tanz und verschwinden dann in der Dunkelheit. Plötzlich ist es Mitternacht.
Und ich warte.
Worte verlassen meinen müden Mund. Leise entlasse ich sie in die Welt, lausche ihrem Klang und erschaudere ihrer Bedeutung wegen. Geflüster erklingt und verstummt, Gedanken kommen und gehen. Die Zeit rennt.
Und ich warte.
Die Nacht macht meinen Körper träge und meinen Kopf hellwach. Ich streife mit den Füßen durch den bunten Teppich, dessen Farbe von der Dunkelheit verschluckt wird und neige den Kopf. Erst nach links, dann nach rechts.
Als mir klar wird, was ich damit bezwecken will, stelle ich meine geflüsterten Worte ein.
Doch die Frage, die ich aus meinem Kopf schütteln wollte, sodass ich sie nicht mehr denken muss, ist nun lauter denn je.
Ich schließe die Augen und warte.
Doch worauf?
Warum sitze ich in meinem Bett, starre Löcher in das unendliche Schwarz und rede mit nicht vorhandenen Personen?
Warum verschwende ich meine Zeit?
Warum bin ich so dumm?
Ich wünsche mir so sehr, die Zeit zurück drehen zu können.
Und ich warte.
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